Erste Anfrage

Gestern abend kam über unsere französische Seite die erste Anfrage, ob wir während des Marathon du Médoc (der jedes Jahr im September stattfindet) Zimmer frei haben :m-shock:. Wir wissen, dass da jedes Jahr in der ganzen Umgebung Zimmer gesucht werden (und die Preise entsprechend sind), aber das wird wohl dieses Jahr noch nichts werden. Schade eigentlich. Hm, vielleicht können wir ja ein paar Luftmatratzen in die Garage legen …

Wenn ich hier übrigens schreibe, dass ich langsam ein wenig Panik bekomme, da der Umzug näher rückt, dann ist das nicht, weil ich es so schrecklich finde, aus Frankfurt wegzuziehen, sondern weil ich befürchte, dass die ganze Packerei bis dahin nicht fertig ist. Nur um das mal klarzustellen :hello:

Und noch was: der Cross-Trainer wurde tatsächlich heute abend abgeholt. Eine Sorge weniger.

Abgemeldet, angemeldet, geimpft, verkauft

1. Abgemeldet: das sind wir. Ich war bei der Stadtverwaltung und habe Leo und mich mit Wirkung ab Mitte April aus Frankfurt abgemeldet. War recht unspektakulär, Leo hatte den Zettel für uns beide vorher im Internet ausgefüllt und ausgedruckt, damit bin ich zur Stadt, habe einen Stempel bekommen und das wars. Niemand hat gesagt «Schön, dass Sie so lange hier waren, alles Gute für die Zukunft». Nein, Scherz, das hatte ich auch nicht erwartet. Jedenfalls haben wir jetzt diesen Wisch, den wir z.B. für die Abmeldung bei der Telekom brauchen.

2. Angemeldet: das bin ich, nämlich ab April in Frankreich als «autoentrepreneur». Das ist so eine Kleinunternehmer-Regelung, über die man auch krankenversichert ist und über die Gewerbetätigkeiten recht unkompliziert steuerlich gehandhabt werden. Daher finden die Leute, deren Internetauftritte ich betreue, demnächst keine USt-ID mehr auf meinen Rechnungen, sondern eine Numéro SIREN :smile:.

3. Geimpft: das sind die Katzen. Am Samstag war das, und selbst Brüno hat sich ordentlich benommen. Und Lili war so lieb und hat sich ihren Zahnstein geduldig abkratzen lassen, so dass jetzt keine Behandlung in Narkose mehr nötig ist, was die Tierärztin vor einiger Zeit vorgeschlagen hatte. Außerdem haben die beiden jetzt hochoffiziell aussehende, internationale Impfpässe, und wir haben diverse Beruhigungsmittelchen mitbekommen: Pulverzeugs, das die beiden einige Tage vor dem Umzug schon ins Futter gemischt bekommen werden, dann für die Umzugsfahrt ein Beruhigungstablettchen, und einen Feliway-Zerstäuber, der in der neuen Umgebung ein Alles-ist-gut-Gefühl vermitteln soll. Ich bin gespannt.

4. Verkauft: das ist zum einen mein Schlagzeug, Mittwoch kommt jemand aus der Nähe von Köln angereist und holt es ab (hoffentlich), und zum anderen ein Cross-Trainer, der hier herumstand und den wir auch nicht mitnehmen wollen. Der Käufer hat sich bislang noch nicht gemeldet, mal schauen, was daraus wird. Außerdem hatte ich noch ein paar Snoopy-Figuren bei ebay angeboten, die ich mal von meinem kleinen Bruder bekommen habe. Aber da sie keiner haben wollte, denke ich mal, das ist ein Zeichen dafür, dass man bzw. frau nicht einfach Geschenke vom kleinen Bruder verhökern sollte :hello:. Sie werden also ihr zukünftiges Leben als Gartenzwergesnoopys in Cissac verbringen.

Und wenn ich da unten auf der Seite lese «Noch 17 Tage bis zum Umzug», dann werde ich etwas panisch …

So langsam …

… macht sich ein wenig Nervosität breit. Den Countdown hier unten auf der Seite habe ich Samstag berichtigt, denn der Umzugsunternehmer, den wir engagiert haben, hat angefragt, ob er schon am 07.04. kommen kann. Also einen Tag weniger Zeit zum Packen – oder aber einen Tag eher in Frankreich, ganz wie mans sieht. Somit wären wir bei 23 Tagen bis zum Umzug :shock:

Jede Menge Sachen sind noch zu klären und zu organisieren, jede Menge Sachen haben wir aber auch schon geklärt. Glücklicherweise geht vieles dank Internet recht simpel.

Letzte Woche kam per Email die Versicherungsbestätigung für den Anhänger. Ja richtig, die Versicherungsbestätigung für den Anhänger, der sich ja angeblich gar nicht online versichern ließ, weswegen wir ihn in Cissac gelassen haben. Weswegen wir uns nun hier einen Anhänger für den Umzug leihen müssen. Weswegen wir ein wenig Geld für etwas ausgeben müssen, was eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. Na ja, wir nehmen das jetzt einfach mal so hin, wer weiß, wofür es gut ist.

Für das Auto ist die Bestätigung über das Ende der Versicherung gekommen. Nun wissen wir auch, dass wir zwei Tage in Frankreich unversichert herumgefahren sind. Oh oh.

Einen Termin zum Impfen der Katzen habe ich heute morgen ausgemacht (wann das ist, schreibe ich hier lieber nicht – nachher lesen Lili und Brüno das noch und kommen dann nicht nach Hause, weil sie Tierarztbesuche hassen …). Die Tierärztin wird uns dann auch etwas geben, was die beiden vor der Umzugsfahrt bekommen sollen, damit sie schlafen und uns nicht 13 Stunden lang die Ohren vollheulen. Oh oh.

Ich habe ein paar graue Haare an den Schläfen, die vor kurzem noch nicht da waren. Oh oh. Liegt’s am Alter oder an der Aufregung?

Ende gut, fast alles gut

Den ganzen Vormittag haben wir auf der Lauer gelegen, sind ständig zur Straße gegangen, um zu schauen, ob die Briefträgerin kommt, und haben in den Briefkasten gesehen, um uns zu versichern, dass wir sie nicht verpasst haben. Dann, kurz vor elf, hupte es und die Briefträgerin stand mit ihrem gelben Postauto vor dem Briefkasten. Wir rannten natürlich gleich hin, ich sagte was von «unsere Retterin», was sie belustigte, und sie fragte noch, ob wir jetzt immer hier wohnen. Ist ja ganz gut, wenn die Briefträgerin Bescheid weiß. Jedenfalls hätten wir sie küssen können.

Hier sind die ersehnten Teile!

Vorher…

… und nachher! Die Kennzeichen hatten wir uns gestern noch machen lassen. Und als Zugabe habe ich sogar meine Initialen auf den Nummernschildern :smile:. Das ist allerdings absoluter Zufall. Seit knapp zwei Jahren gibt es in Frankreich neue Nummernschilder, die fortlaufend nummeriert bzw. alphabetisiert sind. Es fing damals an mit AA-001-AA, und als dann alle möglichen Kombinationen mit AA vorne ausgeschöpft waren, ging es weiter mit AB-001-AA, und so weiter. Und momentan ist halt gerade BJ dran. Aber das ist ja wohl auch das Mindeste als Entschädigung für den ganzen Stress. Ganz rechts auf dem Kennzeichen ist übrigens noch eine regionale Kennzeichnung, bei uns ist es das Emblem für die Région Aquitaine, und darunter die 33 für das Département Gironde. Das kann man aber frei wählen, also wenn wir was anderes hätten haben wollen, hätten wir das bekommen. Aber warum sollten wir. Und die Kennzeichen behält ein Auto jetzt übrigens auch sein Leben lang, auch wenn es verkauft wird.
Der Mietwagen liess sich problemlos online wieder stornieren.

Den Rest des Tages haben wir geschuftet wie verrückt. Zuerst haben wir die Garage auf- bzw. leergeräumt, um nach dem Umzug auch dort Sachen lagern zu können. (Unseren Salon haben wir vor ein paar Tagen deshalb auch schon komplett leergeräumt.) Wer die Garage vorher gesehen hat, weiß, dass man kaum hindurchgehen konnte, so vollgestellt war sie. Ein Großteil der Sachen ist jetzt in der Chai über dem Klo und seinem Vorraum gelandet, dort oben ist jede Menge Platz – es ist nur etwas beschwerlich, die Sachen über eine Leiter dort hochzuhieven. Jetzt steht jedenfalls der Anhänger drin, denn den können wir ja leider nicht mitnehmen, da er noch keine Versicherung hat.

Anschließend haben wir das erste Mal in unserem Leben Kartoffeln gepflanzt, denn die mussten ja noch in die Erde – bis April können wir sie nicht liegen lassen. Leo hat Furchen gezogen, ich habe sie eingesetzt und die Erde drübergehäufelt.
Im Märzen der Bauer …

… und die Bäuerin auch.

Wir sind völlig kaputt und können uns kaum noch bewegen – an die Anstrengungen des Landlebens müssen wir uns erst noch gewöhnen.
Morgen geht es dann wieder nach Frankfurt. Und zwar mit unserem eigenen Auto :m-yahoo: