Avocadozucht

30. April: Nachdem aus einer Avocado z.B. ein hervorragendes Guacamole wurde, wird der Avocadokern nicht weggeworfen, sondern ein paar Tage zum Trocknen liegengelassen. Damit er dann Wurzeln bekommt und hoffentlich zu einem Avocadobaum wird, wird der Kern in Wasser gehängt, wobei nur sein unterer Teil ständig mit dem Wasser in Kontakt sein sollte. Das kriegt man gut hin, indem in den oberen Teil des Kerns drei Zahnstocher in gleicher Höhe gespießt werden, und auf diesen Zahnstochern wird er in ein Wasserglas gehängt, das mit Wasser gefüllt wird (und täglich nachgefüllt), so dass das Unterteil immer im Wasser ist.

Zum weiteren guten Gedeihen des Avocadobaums ist es sehr hilfreich, wenn das Wasser, in dem der Kern hängt, ein- bis mehrmals täglich von einem zertifizierten Avocadoanzuchtwassertemperaturtestkater überprüft wird.

28. Mai, also vier Wochen später. Noch nix zu sehen, aber bloß nicht die Geduld verlieren und den Kater weiter testen lassen.

27. Juni: lange hat’s gedauert, jetzt ist eine Wurzel unten am Kern! Die Schale wird auch langsam etwas bröckelig. Die Wurzel wird nun von Tag zu Tag etwas länger.

5. Juli: der Kern ist aufgeplatzt, die ersten kleinen Triebe sind zu erkennen.

21. Juli: die Wurzel passt kaum mehr in das Glas. Jetzt ist es Zeit, den Kern in Erde zu setzen.

7. August: hier ist ein kleiner Avocadobaum zu erahnen.

27. August, wenn er erst einmal in der Erde ist, wächst der kleine Baum sichtbar schnell. Also ist die Avocadoernte nächstes Jahr gesichert. :smile:

Tomatenschwemme und Küchenverschönerung

Momentan schwelgen wir in Tomaten. Unsere 38 Pflanzen tragen reichlich, und ich hoffe, dass das noch eine Weile so weitergeht. Wir hatten vom Nachbarn ja 6 Pflanzen geschenkt bekommen, deren Tomaten tief-dunkelrotes Fleisch und kaum Kerne haben – mit Mozzarella, Basilikum, gutem Olivenöl und Fleur de Sel sind sie sowas von gut, dass mir schon beim darüber-Schreiben das Wasser im Mund zusammenläuft. Von der Nachbarin hatten wir eine Pflanze schwarzer Tomaten bekommen, diese Früchte schmecken etwas süßlich und sind sehr saftig.
Samstag hat Leo einige Kilo Tomaten zusammen mit anderem Gemüse und Gewürzen zu einer Sauce gekocht und anschließend in Gläser gefüllt und eingekocht, hier auf dem Foto ist das Ergebnis zu sehen.

Heute hat er einige Kilo Cocktailtomaten blanchiert, in mühseliger Arbeit ihre Haut abgezogen und die abgezogenen Tomaten in eine Marinade eingelegt, die vorher längere Zeit auf dem Herd köchelte und Wohlgerüche verströmt hat. Auch diese Gläser wurden anschließend eingekocht.

Ein paar Kilo Cherrytomaten trockneten währenddessen stundenlang bei niedriger Temperatur im Backofen vor sich hin. Anschließend kamen sie ebenfalls mit etwas Knoblauch und Rosmarin in Gläser, die mit Olivenöl aufgefüllt wurden. Eine der getrockneten Tomaten durfte ich vorher probieren – der Geschmack lässt sich kaum beschreiben, einfach absolut geil. Nach vier Wochen im Olivenöl sollen sie angeblich noch besser sein, kaum vorstellbar.

Und diese hier, eine gelbe Sorte, birnenförmig und so klein wie Cocktailtomaten, schmeckt am allerbesten direkt vom Strauch gegessen :smile:. Glücklicherweise sind noch jede Menge davon da, so dass ich mich öfter mal in den Gemüsegarten verkrümeln und mich darüber hermachen kann …

Unsere Küche ist momentan mit den hellblauen Fliesen, darüber den türkis gestrichenen Wänden und dem gelben Küchenschrank nicht gerade ein innenarchitektonisches Highlight. Aber sie ist relativ funktionell und steht deshalb in unserer Renovierungsliste auf einer der hinteren Plätze. Letzte Woche waren wir bei IKEA in Bordeaux und haben dort unter anderem 2 Stangen mitsamt Haken gekauft, die nun an der Küchenwand über der Spüle und über dem Krimskrams-Regalwagen hängen. Außerdem hat Leo die gräßliche Neonlampe, in deren Lichtschein die Küche den Charme einer Großraumkantine versprühte, auf mein ständiges Gemaule hin entfernt und eine Hängelampe über dem Tisch angebracht, die anfangs über meinem Kopf, aber seit heute abend über der Mitte des Tisches hängt. Unter diesem Vorbau über dem Herd und der Spüle haben wir Lampen angebracht, die den Herd und die Spüle beleuchten, so dass man dort nun endlich etwas sieht. Und außen an diesem Vorbau hängt jetzt ein Spot, der nach oben leuchtet, und auf dem Sims stehen diverse Öle, Gewürze und sowas, und die Küche sieht auf einmal ganz anders aus. Viel wohnlicher! So schön, dass sie eigentlich gar nicht renoviert werden muss :m-lol:

Kaltes Wasser und Eigenwerbung

Am Dienstag kamen vormittags fast zur gleichen Zeit, so als hätten sie sich verabredet, der Heizöllieferant und der Abwassergrubenentleerer. Anschließend hatten wir einen vollen Heizöltank, eine leere Abwassergrube, und etwas weniger Geld auf dem Konto – hier muss immer alles sofort gezahlt werden, also nix mit Überweisung nach 14 Tagen oder so, nein, entweder «en espèces» (Barzahlung), per Kreditkarte oder Scheck. Gestern morgen stellte Leo dann fest, dass das Wasser nicht mehr heiß wurde. Jean-Marie, der Installateur unseres Vertrauens, kam kurz nachdem Leo ihn angerufen hatte vorbei und suchte nach dem Fehler in der Heizungsanlage, die er ja mittlerweile schon kennt. Ergebnis: der Brenner ist hinüber. In der Zwischenzeit machte ich die Erfahrung, dass das Duschen mit fast kaltem Wasser äußerst erfrischend ist.

Er hat uns dann nachmittags angerufen und uns die Preise für neue Brenner unterschiedlicher Qualitäten durchgesagt, und wir haben uns nicht für den besten und somit den teuersten, sondern für einen günstigeren, der nach seiner Aussage aber auch ok ist, entschieden, denn irgendwann in den nächsten Jahren wollen wir ja sowieso von Heizöl auf eine andere Art zu heizen umsteigen. Heute morgen kam Jean-Marie in aller Frühe, baute den neuen Brenner ein und hinterließ, wie er sagte, seine übliche «cochonnerie» (Sauerei). Aber das kennen wir ja bereits von ihm; nachdem er da war, sind immer irgendwo Wasser-, Öl- oder sonstige Flecken. Da können wir auch mit leben, wenn anschließend die Heizung wieder funktioniert :smile: Und das tut sie, daher kann ab morgen wieder warm geduscht werden.

Jetzt noch etwas Eigenwerbung. Überall sehe ich, dass Frauen «in meinem Alter» plötzlich wie wild anfangen, Socken zu stricken, Gold zu schmieden oder sich in ähnliche Hand- oder Kunsthandwerkarbeiten zu stürzen. Auch mich hat sowas gepackt, es ging letztes Jahr im Herbst los, kurz vor dem Umzugsstress, zur abendlichen Entspannung. Die Teile, die ich produziere, erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit, was mich natürlich auch sehr freut. Um dann in einem Forum, in dem ich ab und zu bin, etwas zum Vorzeigen zu haben, habe ich einen Blog bei wordpress.com gestartet. Aber das ist irgendwie nicht das Wahre, die Gestaltungsmöglichkeiten sind da arg begrenzt (und ich lasse mich nicht gerne begrenzen), und am allerschlimmsten ist ja wohl, dass ich dort das absolut geniale Smiley-Plugin von Hans ( :hello: ) nicht benutzen kann! Also habe ich in den letzten Tagen einen Blog entworfen, hier eine Subdomain dafür eingerichtet und alle Artikel von wordpress.com hineinimportiert. Wer sich das anschauen will, klickt hier.

Heiß

… ist es. Samstag waren es an die 40 Grad hier. Abends fing es am Horizont Richtung Meer an zu blitzen. Die Blitze kamen immer näher, und schließlich blitzte es über fast eine Stunde teilweise im Sekundentakt. Auch das Donnergrollen wurde immer stärker. Wir haben das Spektakel vom Balkon aus beobachtet, es war sehr imposant. Irgendwann gingen für ein paar Sekunden sogar die Laternen auf der Straße aus. Und dann regnete es endlich.

Gestern war es mindestens genau so heiß, wenn nicht noch heißer. So wie Lili hier auf dem Balkon haben wir alle nur träge rumgelegen oder -gesessen und möglichst jede Bewegung vermieden. Das war einer dieser Tage, an denen ich mir dachte, ein Pool wäre jetzt nicht schlecht, um sich ab und zu mal abzukühlen. Vielleicht kommt der ja irgendwann noch mal.

Brüno war trotz der Hitze noch in der Lage, Ballettübungen zu machen, er hat auf einem Bein balanciert. Das hat er natürlich nicht wirklich, sondern das Foto muss um 90 Grad gedreht werden, aber als wir es so ungedreht zunächst gesehen haben, haben wir uns wirklich gefragt, was er da bloß macht, und wie er auf einem Fuß stehen kann.
Heute abend ist es nun endlich wieder einigermaßen erträglich. Ein bißchen Wind weht, und vielleicht/hoffentlich regnet es noch.

Hier ein Foto von einem Alien in unserem Garten. Sieht irre aus, nicht wahr?

Unsere Waschmaschine ist übrigens wieder da, seit letztem Donnerstag. Dieses Mal hat der schwarzbezopfte Mann sogar einige vollständige Sätze gesagt, ich war sehr beeindruckt. Zwei Wäschen hat die Maschine bereits anstandslos erledigt, ich hoffe, es werden noch viele mehr.
Und wenn es nicht mehr so heiß ist, gibt es hier vielleicht wieder etwas gehaltvolleres zu lesen.

Uns gehts gut

Momentan bin ich ein wenig faul mit meinen Berichten hier. Tagsüber komme ich nicht dazu, und abends ist es einfach schöner, draußen zu sitzen, den Sternenhimmel anzuschauen und den Grillen zu lauschen, als am Computer zu sitzen. Heute abend waren die Mücken draußen aber etwas nervig, deswegen gibts jetzt hier was zu lesen.
Unser Wetter hier ist sehr schön, sommerlich heiß, abends kühlt es auf angenehme Temperaturen ab. Gestern war es mal etwas bewölkt, und das haben wir dazu genutzt, mit Rasenmäher und Motorsense dem hohen Gras und Unkraut zu Leibe zu rücken. Wir haben einiges geschafft – und wiedermal denke ich, mit so einem Rasenmähertrecker wäre es bestimmt viel einfacher, das ganze Gelände hier zu mähen. Und würde auch mehr Spaß machen. Na mal sehen, vielleicht legen wir uns ja tatsächlich mal so ein Teil zu.

Die Deckenvertäfelung ist fertig. Das war eine ziemliche Fiselarbeit – wir wollten den Eichenbalken, der längs durchs Bad geht, ja zum Teil freilassen, weswegen alle Paneelenstücke passgenau abgesägt werden mussten. Es sieht jetzt schon schön aus, und wenn wir dann irgendwann mal die Kanten mit Leisten abgedeckt haben, ist es noch schöner.

Heute hat Leo in die Nische neben der Dusche drei Regalfächer aus Gipskartonplatten gebaut. Wir hatten überlegt, in die Fächer Beleuchtung einzubauen, aber dort werden vermutlich nur Handtücher oder so liegen, und die zu beleuchten, wäre etwas übertrieben. Auch dies Regal sieht jetzt schon wunderschön aus :smile:

Es ist ja immer so schwierig für irgendwelche Lieferanten, Stromleitungs- oder Telefonleitungsreparierer, uns zu finden, da es neben unserer Hausnummer 18 nun dummerweise auch die Nummern 18 a, b und c gibt. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Hausnummer jetzt auch an der Seite des Hauses anzubringen, aus der die Leute aus Richtung Cissac kommen. Die Nummern kleben auf einer ehemaligen Küchenfliese, die Leo heute mit der neuen Akku-Kartuschenpistole, von der er sehr begeistert ist, ans Haus geklebt hat. Mal schauen, ob es was nutzt, oder ob auch in Zukunft alle Leute, die zu uns wollen, in 20 Metern Entfernung auf der Straße stehen bleiben und uns anrufen und fragen, wo denn unser Haus ist.

Schwiegermuttchen beim Start zu ihrer allmorgendlichen Fahrradtour. Vermutlich ist sie mit ihrem Dreirad hier schon bekannt wie ein bunter Hund. Ab und zu wird sie auch von irgendwelchen Leuten angesprochen, aber da sie die Leute nicht versteht, werden wir leider nie erfahren, was die Leute zu ihr sagen.

Das erfreut uns jeden Tag aufs neue: die tägliche Ernte. Hier sind es grüne und gelbe Zucchini, eine Gurke, Paprika, Tomaten, Aubergine, Möhren, Radieschen und Minze. Die Zucchini-Zeit scheint fast vorbei zu sein, aber die Tomatenpflanzen hängen noch voll, da gibt es die nächste Zeit noch einiges zu ernten. Sehr schön.

Für Dorit, die wissen wollte, was die Pinie macht. Sie ist hier in der Mitte zu sehen und hat ein paar Geschwisterlein bekommen. Ich hatte die restlichen Kerne auch noch eingepflanzt, und daraus sind vier weitere Pinien entstanden. Eigentlich waren es fünf, aber die fünfte wollte nicht so recht und sieht jetzt nicht mehr sehr lebendig aus. Aber das reicht auch, denn wenn die alle gut weiterwachsen, werden wir ja einen richtigen Pinienhain haben.