Merkwürdiges und Werbung

Wir haben eine Leidenschaft für diese kleinen Solarlaternchen, die man draußen einfach in die Erde stecken kann, und die, wenn die Akkus vom Tageslicht gut aufgeladen wurden, dann fast die ganze Nacht lang leuchten. Wir haben mittlerweile jede Menge davon im Garten stehen, manchmal befürchte ich schon, dass das fälschlicherweise von einem Flugzeug als Landebahn angesehen wird :smile:. Kürzlich waren wir in irgendeinem Baumarkt, wo wir diese Lämpchen zu einem sehr günstigen Preis gesehen haben, daher mussten wir natürlich welche mitnehmen. Zuhause fanden wir dann einen Zettel in der Packung, der uns etwas stutzig gemacht hat:

Da steht unter anderem, dass man die Lampen vor der ersten Benutzung 24 bis 36 Stunden dem direkten Sonnenlicht aussetzen soll. Hmmmm…. :m-huh:

Und nun die Werbung:
Vom 26.11.2012 bis zum 06.12.2012 findet auf dem Online-Marktplatz DaWanda ein “Weihnachts-Special” statt – und mein Shop ist dabei. (Einfach auf’s Bild klicken, um dorthin zu kommen.)

Wie funktioniert’s? Bei DaWanda gibt es mehrere Hauptkategorien, z.B. Mode, Taschen, Schmuck etc. An jedem Tag des “Weihnachts-Specials” werden morgens zwei bis drei dieser Hauptkategorien bekanntgegeben, in denen alle teilnehmenden Shops 12 % Rabatt gewähren. Das heißt: An allen den Tagen, an denen die Hauptkategorie “Schmuck” auserwählt ist, gibt es bei mir 12 % Ermäßigung – auf alle Artikel! Ihr Kinderlein kommet!

Zwischenfälle

Immer passiert irgendwas, was nicht geplant ist. Zum Beispiel vorgestern abend, da merkte ich plötzlich beim Essen, dass sich etwas in meinem Mund bewegte, was sich eigentlich nicht bewegen sollte. Nämlich eine Brücke, die sich von den Zähnen gelöst hatte. Wer mich kennt, weiß, dass ich beim Thema Zähne und Zahnarzt etwas panisch werde, daher war ich gestern und heute praktisch nicht zurechnungsfähig. Gestern mittag habe ich dann die Zahnärztin hier im Ort telefonisch erreicht, und sie hat mir für heute mittag einen Termin gegeben. Ihre Praxis liegt wie die der hiesigen Allgemeinmedizinerin mitten im Dorf, und ebenso wie bei dieser gibt es auch bei der Zahnärztin keine Anmeldung oder Arzthelferin, sondern man kommt rein, setzt sich ins Wartezimmer und wartet, was wohl passiert. Es passierte folgendes: Wir hatten noch nicht lange im Wartezimmer gesessen, da kam eine Patientin aus dem Behandlungszimmer und verließ die Praxis, kurz darauf kam die Zahnärztin ins Wartezimmer und begrüßte uns. Das Behandlungszimmer ist ein sehr großer, heller und modern eingerichteter Raum, in dem sowohl der Schreibtisch der Ärztin steht, als auch der Behandlungsstuhl und ein Röntgengerät an der Wand. Durch die große Fensterfront kann man in den Garten schauen – von der Straßenfront aus hätte ich solch einen Ausblick gar nicht vermutet. Mein Besuch dort war glücklicherweise überhaupt keine große Sache, die Brücke ließ sich einfach wieder ankleben, ich musste nur noch bezahlen, und wir konnten wieder gehen. Das ist ja übrigens eine ganz neue Erfahrung hier in Frankreich: bei allen Ärzten hängen in den Wartezimmern oder im Eingang Preislisten, gezahlt wird gleich nach der Behandlung in cash oder per Kreditkarte, und wenn man versichert ist und eine «Carte Vitale», eine Versichertenkarte hat, bekommt man nach kurzer Zeit ca. 70 Prozent der Kosten von der Krankenversicherung zurück. Die meisten Leute hier haben auch noch eine «Mutuelle», eine Zusatzversicherung, die ersetzt dann den Rest der Kosten. Ich war jedenfalls heilfroh, dass das so glimpflich abging, ich hatte mir schon diverse Schreckensszenarien ausgemalt.

Außerdem waren wir in den letzten Tagen damit beschäftigt, den Bauarbeiten schräg gegenüber von unserem Haus zuzusehen (da wird ein neues Haus gebaut). Vom Balkon aus konnten wir beobachten, wie zunächst Styroporplatten im Fundament verlegt wurden, und am nächsten Tag wieder rausgerissen und anschließend jede Menge Rohre verlegt wurden – anschließend kamen neue Styroporplatten rein :m-scratch: . Da war wohl ein Arbeitsschritt irgendwie vergessen worden. Dieses Foto hier zeigt einen Betonmischer, der vorgestern morgen da war und von seinem Fahrer so blöd hin- und herrangiert wurde, dass er irgendwann völlig festgefahren war und von einem anderen Lastwagen rausgezogen werden musste. Selbst beim Rausziehen stellte sich der Fahrer des festgefahrenen LKW noch sehr dämlich an und lenkte ständig in die entgegengesetzte Richtung, worüber die Bauarbeiter auf der Baustelle lauthals lamentierten.

Anschließend kam ein anderer Betonmischer, der so ein ausfahrbares Teil oben auf dem Wagen hatte, was uns in große Angst um unsere Telefonleitung versetzt hat, denn die berührte er ständig, bis dann ein Typ mit einem Besen kam, der unsere Leitung mit diesem Besen hochhielt, so dass sie keinen Schaden nehmen konnte. Gottseidank, sonst säßen wir jetzt vermutlich wieder mal drei Wochen ohne Telefon und Internet da.

Die Garage musste dringendst mal aufgeräumt werden, was Leo heute und gestern gemacht hat, damit z.B. auf der Werkbank (das Teil mit den roten Beinen) notwendige Säge- und Fräsarbeiten durchgeführt werden können.

Wie vor ein paar Tagen berichtet, wollten wir ja Schilder anbringen, die irgendwelche Jäger oder sonstige Leute davon abhalten sollen, bei uns über die Wiesen zu latschen. Die Schilder haben wir nun besorgt, und Leo hat sie heute angebracht. Hier schreitet er zur Tat, was ich vom Schlafzimmerfenster aus, wo ich gerade Gipskartonplatten verspachtelt habe, eben noch rechtzeitig gesehen habe und so ein Foto machen konnte, wie er mit den Schildern losgestiefelt ist.

Drei solche Schilder stehen nun an der Grundstücksgrenze. Wer sie ignoriert, wird erschossen. Nein, Scherz :m-wink:. Sehr hübsch sind sie ja nicht, aber sie werden (hoffentlich) irgendwelche herumballernden Freizeitjäger davon abhalten, uns und dem Geflügel des Nachbarn zu nahe zu kommen.

Und zum Abschluss noch ein Foto von dem heutigen wunderschönen Morgenhimmel.

Tote Enten

Heute morgen, als wir in der Küche saßen, hörten wir draußen im Garten laute, aufgebrachte Stimmen. Wir schauten nach, was los war, und sahen, dass sich unser Nachbar mit einem Typen stritt, der auf unserem Grundstück war. Ein Hund war offensichtlich auch im Spiel, der verdünnisierte sich gerade, und der Typ ging hinterher. Wie Leo anschließend von unserem Nachbarn erfuhr, war der Typ ein Jäger, der mit seinem Hund in dem Weinfeld hinter unserem Grundstück auf der Pirsch war, und der Köter war ihm wohl abgehauen und hatte zwei der Enten unseres Nachbarn, die gerade bei uns auf der Wiese spazierengingen, gekillt. Verständlicherweise war unser Nachbar mehr als ungehalten, da der Jäger wohl auch keinerlei Bedauern zeigte, geschweige denn wenigstens einen Kostenersatz leisten wollte. Jean-François rief die Gendarmerie an, woraufhin auch kurz danach zwei Gendarmen erschienen und den Jäger anschließend ausfindig machten. (Er erschien dann heute nachmittag beim Nachbarn und hat wenigstens die Enten bezahlt.) Die Gendarme sagten außerdem noch, dass im Prinzip jeder einfach bei uns auf dem Gelände rumlaufen darf, solange wir keinen Zaun um unser Grundstück ziehen oder wenigstens Schilder aufstellen, die das Grundstück als Privatbesitz ausweisen. Wir werden also sehr bald unsere Grundstücksgrenze mit solchen Schildern pflastern.
Manchmal scheint es, als ob unser Nachbar den Ärger anzieht, denn vor kurzem hat er sich schon einmal mit einem Jäger böse gestritten, und zwar zu Recht, denn dieser Idiot hatte in Richtung des Hauses unseres Nachbarn gezielt, und die Schrotkörner hagelten gegen seine Fensterscheiben. Gar nicht auszudenken, wenn da jemand vor dem Haus gewesen wäre … Wenn ich die Ballerei höre, befürchte ich immer, dass einer dieser Deppen einen unserer Kater erwischt. Aber im Haus einsperren können wir die Viecher ja auch nicht. Es gibt jedes Jahr einige Jagdunfälle, da knallen sich dann die Jäger gegenseitig ab – nicht vorsätzlich, aber wohl auch aufgrund der Tatsache, dass einige von ihnen die achtzig überschritten haben und vermutlich nicht mehr so richtig gut sehen können …
Die Jägerei hier ist ja sowieso sehr gewöhnungsbedürftig. Die französische Revolution hat das Jagdprivileg des Adels abgeschafft, seitdem kann jeder für sehr wenig Geld einen Jagdschein erwerben und während der Jagdsaison von September bis Februar lustig in der Gegend rumballern. Während dieser Zeit sollte man es tunlichst vermeiden, z.B. im Wald spazieren zu gehen.

Aber zurück zu den Enten. Da sie nunmal tot waren, meinte Jean-François, dass man sie nun wenigstens noch einem sinnvollen Zweck zuführen könnte, nämlich sie zu essen. Und zwar seine Familie eine, und wir die andere. Da der Nachbar noch nie eines seiner Geflügel getötet und/oder gerupft hatte, sollte Leo das machen, also praktisch aus Dank dafür, dass wir eine Ente abbekommen haben. Deshalb hat Leo heute zum ersten Mal in seinem Leben ein totes Tier, bzw. zwei, gerupft und konnte somit schonmal für die Zukunft üben, wenn wir selbst Geflügel haben werden. Ich habe mir das nur kurz angeschaut und beschlossen, dass er das auch weiterhin machen wird, und ich ganz bestimmt nicht. Natürlich ist das etwas blöd – wenn man auf dem Land wohnt und Nutztiere hat, werden die halt auch irgendwann mal geschlachtet und gegessen. Vielleicht ändert sich mein Gefühl dazu ja auch irgendwann mal, aber diese tote Ente heute zu sehen, war nicht schön, und ich hätte sie nicht rupfen können. Zu meiner Entschuldigung habe ich nur zu sagen, dass ich solche Tiere sonst immer nur niedlich irgendwo rumlaufen sehe, und die essbare Variante der Tiere im Supermarkt immer schon küchenfertig ohne Fell oder Federn ist und auch meist mangels Kopf und Füßen nicht mehr sehr an ein lebendes Tier erinnert.

Und so ist es ja kein Wunder, wenn wir mit unserem Schlafzimmer nicht weiterkommen. Jeden Tag kommt irgendwas dazwischen – mal schauen, was morgen ist. Jedenfalls ist die Dampfbremsfolie über der Dämmwolle jetzt fertig befestigt (bis auf eine Ecke), die Fensterlaibung ist ein zweites Mal mit Fassadenfarbe gestrichen, und außerdem haben wir, nachdem Leo mit der Enten-Aktion fertig war, noch einiges im Garten geschafft, was bei dem frühlingshaften Wetter heute mit fast 20 Grad sehr angenehm war.

Invasion

Auch in diesem Jahr gab es Anfang November wieder das «Hitchcock-Feeling»: Tausende von Staren ließen sich in den umliegenden Weinfeldern und Bäumen nieder und haben ein Mords-Getöse veranstaltet. Wir haben dieses Mal ein paar einigermaßen gescheite Fotos davon hingekriegt:

So ganz nah rangezoomt sieht es noch ziemlich harmlos aus, aber von weitem nicht mehr …

Das sind tatsächlich alles Vögel, und nicht etwa Dreck auf der Linse. Und der Lärm, den sie machen, ist wirklich unbeschreiblich.

Nochmal von weitem …

Wie wir gelesen haben, räumen sie wohl nach der Weinlese die übriggebliebenen Trauben von den Weinstöcken ab. Nach den Unmengen der Vögel zu urteilen, sind ziemlich viele Trauben hängengeblieben.

Und jetzt ohne Vögel: Ein Weinfeld in herbstlichen Farben – leider etwas unscharf, da aus dem fahrenden Auto geschossen, als wir heute unsere vorerst letzte Besucherin in diesem Jahr zum Flughafen nach Bordeaux gebracht haben.

Wieder da

Falls mich jemand vermisst haben sollte, ich war für ein paar Tage in Deutschland. Dieses Mal mit dem Flieger über Amsterdam nach Hannover, von wo mein Töchterlein mich abgeholt hat. Zurückgereist bin ich mit meiner Schwester im Auto, was auch mal wieder ganz nett war – die letzte fünfzehnstündige Autofahrt liegt ja mittlerweile schon längere Zeit zurück :smile:
Mit meiner Schwester haben wir hier ein paar Ausflüge unternommen, und wie es sich gehört, war das Wetter die ganze Zeit wunderbar. Unsere Ausflugsziele:

Zunächst mal der sonntägliche Markt in Montalivet, anschließend ans Meer. Der Markt ist allerdings zu dieser Jahreszeit sehr überschaubar, im Vergleich zum Sommer waren höchstens ein Viertel der Stände da.

Am Port Médoc, dem Yachthafen an der Nordspitze der Médoc-Halbinsel, der erst vor ein paar Jahren gebaut wurde.

Die Festung «Fort Médoc» in Cussac an der Gironde.

Fischerhütten an der Gironde, in der Nähe von Cussac-Médoc.

Die Lagune de Contaut in der Nähe von Hourtin, nicht weit vom Meer.

Am Meer bei Hourtin-Plage, wo einige Surfer unterwegs waren – sie hatten auch gute Surfbedingungen, da die Wellen recht hoch waren.

Am Lac d’Hourtin et de Carcans, wo man sehr schön im Wald um den See herum spazierengehen kann.

Dies ist nun kein Ausflugsziel mehr, sondern unser Haus im schönen herbstlichen Morgenlicht.

Und jetzt, wo die Heizung an ist, gibt es sogar mal seltene Momente, in denen die Kater gemeinsam auf der beheizten Fensterbank liegen – ansonsten hält sich die Zuneigung zumindest von Brüno aus immer noch in Grenzen.