Nach dem Urlaub war alles irgendwie ein bißchen komisch. Vorher hatten wir ja seit Monaten fast täglich im Internet nach neuen Immobilienanzeigen gesucht, das war nun nicht mehr nötig. So richtig real kam es uns zu Anfang nicht vor, dass wir jetzt unser eigenes Haus so gut wie besitzen (denn dass der Notar noch irgendwas findet, was gegen uns als neue Eigentümer des Hauses spricht, war zu 99 Prozent unwahrscheinlich). Jahrelang hatten wir davon geträumt und herumgesponnen, dann waren wir in den Urlaub gefahren mit dem Plan «Wir kaufen uns ein Haus» – und hatten diesen Plan tatsächlich verwirklicht. Wir waren von uns selbst ziemlich beeindruckt .
Es dauerte nicht lange, und eine gewisse Ungeduld machte sich bei uns beiden breit. Jetzt haben wir ein Haus und müssen noch über ein Jahr warten, bis wir unser bisheriges Leben «abschließen» und endlich umziehen können – kaum auszuhalten. Allerdings muss bis zum Umzug natürlich auch alles bezugsfertig sein, das heißt, wann immer wir ein wenig Zeit erübrigen können, werden wir hinfahren und renovieren. Da wir uns sowieso von unserem Honda trennen wollten, hielten wir es für eine gute Idee, gleich etwas größeres zu kaufen, so dass wir jedes Mal beim Hin- und Herfahren schon einige Sachen mitnehmen können. Unsere Wahl fiel auf einen Renault Trafic, und ich durchstöberte ein paar Wochen lang einschlägige Internetseiten wie mobile.de und auto.de. Wir entschieden uns schließlich für einen roten Trafic, der bei einem Händler in Melsungen stand. Er war besser ausgestattet als alle anderen, die angeboten wurden und hatte auch bereits eine Anhängerkupplung, war etwas mehr als zwei Jahre alt, und der Preis war günstig. Am 15. August fuhren wir zwecks einer Probefahrt zu dem Autohändler und düsten ein wenig auf den Landstraßen rund um Melsungen herum. Das Auto fuhr sich sehr gut, und an die Größe kann man sich gewöhnen. Nach dem Ende der Probefahrt ließ der Chef des Autohauses sich, nachdem ich lange genug rumgenervt hatte, sogar noch ein wenig runterhandeln, daher war der Kauf beschlossen. Sofort mitnehmen konnten wir den Wagen nicht, da er noch frischen TÜV und eine AU bekommen sollte. Mitte der darauffolgenden Woche bekamen wir den Fahrzeugbrief und die nötigen Unterlagen zugeschickt, so dass wir ihn zulassen konnten, und am 22. August holten wir ihn dann ab.
Es ist ein 9-sitzer, die beiden Rückbänke lassen sich komplett rausnehmen, so dass wir dann jede Menge Laderaum haben. Das Fahrgefühl ist komplett anders als beim Honda: im Trafic sitzt man fast einen Meter höher und hat daher eine fantastische Aussicht. Er ist allerdings auch erheblich schwerer, hat dafür aber nur halb so viel PS – also nix mehr mit Rasen. Aber die Zeit der Hektik ist im neuen Leben ja sowieso vorbei .
Bei ebay habe ich dann einen Anbieter gefunden, der Sitzbezüge für die Vordersitze liefert – das Auto hat keine normalen Sitze, sondern auf der Beifahrerseite ist eine Doppelsitzbank. Mit diesen Bezügen haben wir nun ein angenehmeres Sitzgefühl als auf den «Kunstleder»sitzen. Außerdem sieht das Auto damit irgendwie gemütlicher aus, es lädt geradezu zu einer Fahrt nach Frankreich ein.
Am 19.09.09 haben wir unseren Honda verkauft, der uns mehr als 10 Jahre treu durch die Gegend kutschiert hat. Zumindest fast immer treu, bis auf ein paar Mucken. Anfang Oktober haben wir einen Anhänger ersteigert und aus dem Sauerland abgeholt – das Autofahren hat dadurch noch mal eine völlig neue Dimension bekommen, da sich mit so einem Hänger hintendran die Geschwindigkeit im Vergleich zum Fahren ohne Hänger fast halbiert und man während der Fahrt fast die Grashalme auf dem Seitenstreifen zählen kann . Glücklicherweise darf man in Frankreich mit Anhänger etwas schneller fahren als in Deutschland.
Weiter geht’s mit: Der endgültige Vertrag