Wir hatten eine gute Woche lang Tobi zu Besuch, daher war es hier etwas ruhiger. Aber jetzt:
Die Weinernte ist in vollem Gange. Ab der Morgendämmerung bis in den späten Abend hinein sind überall um uns herum die Traktoren zu hören, die den Wein ernten.
Auf den Feldern der großen Weingüter wie Mouton Rothschild, das ca. fünf Kilometer von uns entfernt ist, wird manuell geerntet. Dafür kommen jedes Jahr massenweise Weinerntehelfer ins Médoc, die dann mit Bussen zum Ernten in die Weinfelder gefahren werden. Dieses Foto ist nur im Vorbeifahren entstanden, auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkten gerade 3 Busse, aus denen die «Vendangeurs», die Weinleser/-innen herausströmten. Andere kommen mit ihren Wohnmobilen her, um bei der Weinlese mitzumachen (um die Weingüter herum parken überall Unmengen von Wohnmobilen).
Unsere tägliche Ernte fällt mittlerweile nicht mehr ganz so üppig aus. Bei den Tomaten, Zucchini, Gurken und Auberginen kommt kaum noch was nach, hier auf dem Foto sind noch Radieschen, ein Kürbis, Wachsbrechbohnen, Sellerie und (ein kaum als solcher zu erkennender) Blumenkohl zu sehen. Es ist halt Herbst, und ich werde die Tomaten vermissen :m-cry2:. Tagsüber ist es zwar immer noch sehr schön, aber abends und nachts ist es merklich kühler als im Sommer. Kürzlich hatte ich abends sogar Socken an – ein untrügliches Zeichen für den herannahenden Herbst.
Vor kurzem hatte es mal wieder ausgiebig geregnet, und dabei auch heftig in unser werdendes Bad getropft. Das ist sowas von nervig. Gestern ist Leo dann aufs Dach geklettert und hat auch recht schnell die Ursache gefunden: eine einzige Dachziegel hatte einen Riss. Die hat er ausgetauscht, und nun sehen wir dem nächsten Regen wohlgemut entgegen …
Heute haben wir Tobi wieder nach Bordeaux zum Zug gebracht. Es war ein wenig hektisch, da die Fahrt relativ lange gedauert hat, aber wir kamen gerade so rechtzeitig am Bahnhof St. Jean an, dass er den Zug, der die üblichen zehn Minuten Verspätung hatte, noch soeben mitkriegte. Merke: demnächst mindestens zwei Stunden zum Bahnhof in Bordeaux einkalkulieren!
Bordeaux ist ja eine wunderschöne Stadt – ich hoffe, dass wenn im Oktober unsere nächsten Besucher kommen, wir mal einen Tag dort verbringen werden. Ganz viele Straßen sehen so aus wie Paris in klein.
Gegen unser Dorf hier ist Bordeaux ja wirklich eine absolute Großstadt. Hier auf der Place de la Victoire und auch sonst überall in den Straßen brodelte das Leben, so viele Menschen und Autos sind wir Dörfler gar nicht mehr gewohnt
Ein alter Lieferwagen (Citroën ?) in Bordeaux. Wohl sehr alt, denn sechsstellige Telefonnummern gibt’s hier schon lange nicht mehr.
Jetzt noch Katzenneuigkeiten: Lili hat vor ein paar Tagen zum ersten Mal einen Fisch angeschleppt. Woher sie den hatte, ist uns allerdings schleierhaft. Ich vermute mal, dass es sich um einen Goldfisch handelt, der könnte aus dem Teich der Nachbarn auf der anderen Straßenseite sein. Allerdings schärfe ich den Katzen ständig ein, dass sie nicht auf bzw. über die Straße gehen sollen, und Lili wird ja wohl mein Verbot nicht einfach heimlich umgehen, oder?? Ich hoffe nur, dass sie nicht beobachtet wurde – nicht dass da noch Regressforderungen vom Nachbarn kommen …
Außerdem gehen Lili und Brüno momentan völlig ungewohnterweise sehr harmonisch miteinander um, Brüno ärgert Lili fast gar nicht mehr, sie faucht ihn nicht mehr an, und sie liegen nächtelang direkt nebeneinander und pennen – das wäre vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen, da sind sie sich möglichst aus dem Weg gegangen. Schon sehr merkwürdig, so eine Katzenpsyche.
Ist Dorit Krank?
Hab ich mich auch schon gefragt. Ich werd sie mal anrufen.
Hallihallo, nein ich bin nicht krank, aber danke, daß Ihr mich vermißt habt
Ich war nur gerade eine Woche auf Sylt! Und da ich eh kein W-lan habe/kann hatte ich auch mein Lappi nicht mit.
Es steht also zu befürchten, daß ich hier ab jetzt wieder häufiger ein Häufchen Senf hinterlasse
Liebe Grüße, Dorit
Da bin ich ja beruhigt. So habe ich mir auch einen Anruf erspart