Heute ist der fünfte Juli, und wie am fünften jedes Monats will Frau Brüllen auch heute wieder wissen, was die Bloggergemeinde den ganzen Tag lang so macht und nennt das „WmdedgT“, Was machst du eigentlich den ganzen Tag. Also, unser Tag:
Es ging damit los, dass im Morgengrauen eine Horde Vögel in der Regenrinne, die direkt über unserem (geöffneten) Schlafzimmerfenster ist, Randale gemacht hat. Keine Ahnung, was da los war, es klang nach einem heftigen Kampf und dauerte einige Minuten. Und ich konnte danach erstmal nicht wieder einschlafen 😠
Nach doch noch etwas Schlaf dann Hühner rauslassen, Katzen füttern, Hunde füttern, Kaffee trinken, Hühner füttern, wie jeden Tag.
Es ist ziemlich bewölkt, was die Urlauber hier in der Gegend nicht so sehr freuen wird. Gestern haben hier die Sommerferien angefangen (wir waren unterwegs, und es war richtig VOLL, im Supermarkt, auf den Straßen und am Lac d’Hourtin, wo wir spazieren gegangen sind).
Leo hat das Vogelhäuschen repariert, das ich ja, wie vor kurzem erwähnt, demoliert hatte.
Das Dach vom Häuschen sah nicht mehr so gut aus, daher habe ich geschaut, was unsere Garage so an Farbe hergibt und mich für rot entschieden:
Vor kurzem hatte ich als Dank für einige genähte Masken eine Blumenschale mit einer Orchidee und drei anderen Pflanzen geschenkt bekommen. Orchideen und ich, zu dem Thema haben die Sparks mal ein Lied geschrieben, „This town ain’t big enough for the both of us“. Und ja, it ain’t me who’s gonna leave, es war leider die Orchidee, die nicht überlebt hat. Die drei anderen Pflanzen, die in der Schale waren, habe ich umgepflanzt, die dürfen jetzt frische Luft genießen, nachdem sie bislang nur mit der Orchidee im Topf eingepfercht im Wohnzimmer gestanden hatten.
Ab und zu kommt die Sonne ein wenig raus. An der Haustür klebt irgendwas grünes in der Sonne, bei näherem Hinsehen ist es ein Insekt, das auch brav sitzen bleibt, bis ich ein Foto gemacht habe. Mir fällt ein, dass ich so ein Tier schonmal an der Haustür fotografiert habe; ich suche und finde es: ziemlich genau vor 10 Jahren war das. Damals wusste ich auch nicht, was für ein Insekt das war, aber jetzt habe ich nachgeschaut: Phasmatodea nennt es sich, zu deutsch Stab- oder Gespenstschrecke.
Leo ist währenddessen mit den Hunden zwischen den Weinfeldern unterwegs und bringt ein schönes Trauben-Foto mit:
Gaston hat sich mal wieder in eine Schlammpfütze gelegt und muss abgeduscht werden:
Dann gibt es einen Mittagssnack:
Anschließend gibt es für Leo einen Mittagsschlaf, ich setze mich an den Computer, schreibe diese Worte hier und mache dann ein paar WordPress-Updates.
Dann wird es Zeit für den Abendspaziergang. Ich mache vorher noch ein Foto von einer Pflanze, die neben dem Hühnergehege wächst – sie sieht schön aus, auch wenn sie hier auf dem Foto nicht so gut getroffen ist. Ich wollte immer schon wissen, wie sie heißt. Seit kurze habe ich die App Flora incognita auf dem Telefon, damit lässt sich sowas einfach bestimmen: es ist eine Staude, ein „gewöhnlicher Wasserdost“, Eupatorium cannabinum. Aha.
Wir drehen eine Runde durch die Weinfelder. Die Sonne hat sich endgültig verzogen, es sieht nach Regen aus.
Leo hat, während wir unterwegs waren, mal wieder ein Versteck gefunden, in das die Hühner im Gemüsegarten ihre Eier legen:
Eben gab es das obligatorische „Feierabendbier“. (Nein, ich bekomme kein Geld dafür, dass hier Biersorten erkennbar sind.)
Gleich werden wir essen, davon gibt es heute kein Foto. Aber etwas anderes liegt mir noch am Herzen. Wie die eine oder der andere weiß, verbringt meine Tochter dieses Jahr auf Kuba. Informationen über Kuba sind sehr selten in deutschen Medien zu finden (in französischen übrigens ebenso), dafür werden Leo und ich zur Zeit damit aus erster Hand versorgt. In Kuba mangelt es an vielen Dingen, Grundnahrungsmittel gibt es zum Teil nicht zu kaufen bzw. sie sind rationiert, und wenn es in einem Geschäft mal etwas “Besonderes” gibt, bilden sich lange Schlangen davor, in denen die Leute drei bis vier Stunden warten. Oder es gibt Probleme mit der Gasversorgung, so dass die Leute nicht kochen können. Oder Geldsendungen kubanischer Familienangehöriger aus dem Ausland sind nicht mehr möglich. Oder oder oder … Das Embargo der USA gegen Kuba, das unter Trump wieder verschärft wurde, ist einer der Hauptgründe dieser Probleme.
Seit dem ersten Juli hat Deutschland den Vorsitz im Rat der EU und könnte diese Ratspräsidentschaft u.a. dazu nutzen, konkrete Maßnahmen gegen die Kuba-Blockade der USA zu ergreifen. Hierzu gibt es eine Online-Petition. Wer die Petition unterstützen möchte, findet unter diesem Link genauere Informationen dazu und muss nur seinen Namen und die Mail-Adresse auf dieser Seite angeben – das kostet nichts, tut nicht weh und kann vielleicht dazu führen, die Lebensbedingungen der Menschen auf Kuba zu verbessern.
Wer mehr über den Alltag und das Leben auf Kuba lesen will, wird z.B. im Blog Cuba heute oder auf amerika21 fündig.