Am letzten Freitag mussten wir Brüno einschläfern lassen. Er hatte einen großen, inoperablen Tumor im Brustraum. Bis dahin hatte er keinen sehr kranken Eindruck gemacht, er war nur ziemlich mager geworden. Um das abzuklären, hatte ich ihn zur Tierärztin gebracht. In der Röntgenaufnahme, die sie machte, war der Tumor zu sehen. Sie sagte, er würde innerhalb kurzer Zeit ersticken. Uns blieb keine andere Wahl.
Brüno und Lili sind im Juli 2007 bei uns eingezogen. Als wir bei der Katzenvermittlungsstelle waren, um zwei Katzen auszusuchen, wuselten dort mindestens zwanzig kleine Katzen auf der Erde herum. Nur einer wuselte nicht mit, sondern saß auf der Fensterbank und starrte nach draußen. Den will ich mitnehmen, sagte Leo. Also nahmen wir ihn mit, und dazu die kleine Lili.
Zu Anfang kuschelten die beiden noch viel zusammen. Aber nach recht kurzer Zeit wurde bei Brüno aus dem Kuscheln ziemlich heftiges Raufen, und Lili musste oft jede Menge Fell lassen.
2011 sind die beiden mit uns nach Frankreich umgezogen. Lili ist nicht mal ein Jahr später gestorben. Mit dem kleinen schwarzen Jacques, den wir anschließend geholt hatten, ist Brüno nie so richtig warm geworden, und er hat ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit mehr oder weniger heftig geärgert.
Auch als Gaston dann zu uns kam, zeigte Brüno keine große Begeisterung. Anfangs war wenigstens noch ein Nebeneinander möglich.
Aber nachdem dann Elly eingezogen war, hörte auch das auf, und Gaston hat sich mehr und mehr von Ellys Jagdtrieb anstecken lassen und ist mit ihr hinter den Katzen hergerannt, so dass wir dann aufpassen mussten, dass sich möglichst nicht alle gleichzeitig im Garten aufhielten.
Im April wäre Brüno 15 Jahre alt geworden. Mach’s gut, kleiner Kater. Ich hoffe, du hast dein Leben trotz all der unliebsamen Mitbewohner genossen.