WmdedgT – Juni 2023

Wie am fünften jedes Monats will Frau Brüllen auch heute wieder wissen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Und ich antworte auch heute wieder gerne. Hier ist unser Tag:

Kurz nach acht bin ich aufgestanden, da hatte Leo schon das Kater-/Hühner-/Hundeprogramm erledigt.
Beim anschließenden Begutachten, ob alle Pflanzen draußen ordentlich wachsen, entstand das Foto oben; der Marienkäfer sitzt auf einer vor kurzem ausgesäten Wunderblume (letztes Jahr im August war uns ja solch eine Wunderblume im Beet vor unserem Haus aufgefallen, die niemand dort hingesät oder -gepflanzt hatte; von dieser Blume hatte ich im Herbst Samen eingesammelt und vor kurzem ausgesät, und die haben alle ausgetrieben und wachsen nun vor sich hin).

Dann Kaffee, dann eine Runde mit den Hunden durch die Hitze.

Anschließend haben Leo und ich uns auf den Weg nach Bordeaux gemacht. Das war unser Ziel:

Leo wollte unlasierte Blumentöpfe aus Ton haben, die es in der gewünschten Größe in Geschäften hier in der Nähe in größeren Mengen nicht gibt, laut Internetrecherche dort aber. Tatsächlich:

Diese Töpfe wird er im Tomatenhaus eingraben, wo sie zur Bewässerung dienen sollen. Praktisch, um nicht ständig volle Gießkannen dorthin zu schleppen, und besser für die Tomatenpflanzen, als sie direkt zu gießen.

Neben dem Leroy Merlin ist ein riesiges Einkaufszentrum (auf dessen Parkplatz übrigens Freitags nachts immer illegale Autorennen stattfinden – vor kurzem ist dabei einer dieser Vollidioten in eine Menschenmenge gefahren und hat mehrere Menschen verletzt), dort waren wir anschließend auch noch. Zuerst bei Primark (das es hier erst seit vier Jahren gibt), wo ich nach einem Kleid schauen wollte; aber dort gibt es ja in der Damenabteilung nur Schrott. Kleider in Nachthemd-Optik:

Immerhin ist Leo ein wenig fündig geworden, und auch in der Kinderabteilung gibt es nette Sachen 😉

Außerdem waren wir noch im Auchan-Supermarkt, der ist einfach fürchterlich groß. Wozu sind solche Kühlregale gut, in denen in mindestens 20 Fächern der gleiche Artikel steht?

Die dortige Fischabteilung hat eine riesige Auswahl, hier ist ein Teil zu sehen:

Danach hatten wir wieder genug von der Großstadt und sind nach Hause gefahren. Und haben sehr die funktionierende Klimaanlage im neuen Auto genossen – im Trafic funktioniert sie ja seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Hunde haben sich gefreut, dass wir wieder nach Hause gekommen sind, denn bei der Hitze waren sie heute nicht dabei.

Nach einem Kaffee zur Erholung hat Leo sich mit den Hunden zum Abendspaziergang aufgemacht. Ich habe währenddessen mit einem (ziemlich antiken) Lötkolben Löcher in Plastikflaschen geschmolzen:

Warum ich das gemacht habe, das kam so: Auf irgendwelchen merkwürdigen Wegen haben drei Orchideen in unser Zuhause gefunden. Ich mag Orchideen nicht sonderlich, außerdem haben wir hier, im Gegensatz zu früher in Frankfurt, fast überhaupt keine Zimmerpflanzen mehr, schon alleine aus dem Grund, weil wir hier gar keine Fensterbänke mehr haben. Nun sind jedenfalls diese drei Orchideen da, seit einiger Zeit schon, und sie weigern sich beharrlich, das Zeitliche zu segnen. Eine von ihnen scheint sogar Blüten zu kriegen.

Irgendwie brachte ich es nicht übers Herz, meinem Impuls zu folgen, sie unter eine Hecke im Garten zu stellen und sich selbst zu überlassen, also hatte ich Leo gebeten, Orchideenerde mitzubringen, und wollte sie umtopfen. Dummerweise habe ich dann nochmal gegoogelt, ob es dabei was zu beachten gibt. Allerdings gibt es das. Orchideen brauchen offensichtlich transparente Töpfe, mit Löchern zur Belüftung. Hier auf dem Foto sieht man die Töpfe zwar, sie waren mir aber noch nie aufgefallen, da sie alle drei in Übertöpfen standen, und ich sie mir noch nie genauer angeschaut hatte. Woher sollte ich nun solche Töpfe kriegen? Noch mehr Geld ausgeben, wo die Erde schon teuer genug war? Aber auch zu dem Thema gibt es Umengen von Informationen im Internet, und auch YouTube-Videos, in denen gezeigt wird, wie aus Plastikflaschen mithilfe von Lötkolben Ochideen-Töpfe werden. Also langer Rede kurzer Sinn, seit heute abend stehen hier drei fertiggelötete Orchideentöpfe, und morgen werde ich die Erde einweichen, denn man darf nicht einfach die Erde in die Töpfe tun, Orchideen rein und fertig, nein, die Erde muss ein paar Stunden eingeweicht werden, dann kommen die Pflanzen rein, und dann darf man sie vier Wochen nicht gießen, sondern nur mit Wasser besprühen. Meine Güte, was für ein Aufwand. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich sie unter eine Hecke im Garten gestellt …

Naja. Das Abendessen war dann die totale Entschädigung. Es gab nach einem Ottolenghi-Rezept Süßkartoffeln mit Goma Dare (eine Paste aus geröstetem Sesam, Mayonnaise, Sojasauce, Reisessig und Ahornsirup) und knusprigem Tofu, dazu etwas Lachs aus dem Backofen. Wer (so wie ich früher) bei dem Wort Tofu eine Augenbraue skeptisch hochzieht, wird (so wie ich heute) bei diesem geraspelten, gerösteten Tofu eines Besseren belehrt, denn der ist echt der Knaller. Ein köstliches Essen:

Und ob ich jetzt noch an meinem Pullover weiterstricke, weiß ich nicht. So einen fast fertigen Winterpullover bei diesen Temperaturen auf dem Schoß zu haben und die Ärmel fertigzustricken, ist nur begrenzt angenehm.

Kommentare:

  1. Das Foto mit dem Marienkäfer ist hübsch. Die Auswahl in den Supermärkten erschlägt einen wirklich manchmal und die Franzosen haben ja riesige Supermärkte. Bei deiner Orchideengeschichte habe ich auch gleich gedacht – boah wie aufwendig. Hoffentlich reißen sie sich zusammen und danken es Dir. eine schöne Woche, liebe Grüße

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