Jacques

Am 19. September mussten wir unseren kleinen Jacques einschläfern lassen. Er hatte seit Tagen so gut wie nichts mehr gefressen. Vorne an seiner Schulter hatte er eine Wunde, die nicht verheilte und immer größer wurde. Beim Bluttest bei der Tierärztin stellte sich heraus, dass sich seine Nierenwerte wieder verschlechtert hatten, und auch seine Leber arbeitete nicht mehr richtig.

12 Jahre alt ist er geworden, im Mai 2012 ist er bei uns eingezogen. Wir hatten ihn aus einem Vorort von Bordeaux, wo er in einem winzigen Apartment mit zwei Erwachsenen, einem Baby und einem Frettchen gelebt hatte. Irgendetwas muss dort so eine Art Fuß-Trauma bei ihm verursacht haben, vielleicht wurde er getreten, denn er hat anfangs ständig fauchend nach unseren Füßen geschlagen. Das ist zwar im Laufe der Zeit besser geworden, hat sich aber nie so ganz gelegt.
Ansonsten hat er zwar ab und zu mal gebissen, wenn ihm etwas nicht gepasst hat, war aber davon abgesehen meistens ein freundlicher kleiner Kerl, der immer gerne in unserer Nähe war.

Während der Zeit, als wir noch ständig irgendwo renoviert haben, saß er als “Baustellen-Kater” immer dabei und schaute interessiert zu:

Beim Herumturnen im frisch einbetonierten Gewächshaus hat er sogar einen Pfotenabdruck im Fundament hinterlassen.

Dieses Foto entstand, als er zum zweiten Mal nach draußen durfte:

Er war auf einen Baum geklettert und hat jämmerlich geschrien, weil er sich wohl nicht wieder hinunter getraut hat. Nach einer Stunde Mühe ist es Leo gelungen, ihn wieder runter zu befördern. Aber seine Kletterkünste wurden im Laufe der Zeit besser.

Er war nicht nur gerne in unserer, sondern ebenso gerne in Brünos Nähe; das beruhte aber nicht sehr auf Gegenseitigkeit, Brüno hat ihn oft merken lassen, dass er lieber seine Ruhe haben wollte. Was Jacques nicht davon abgehalten hat, ihm weiter auf der Pelle zu sitzen, denn er fand es wohl gut, nun so eine Art großen Bruder zu haben, selbst wenn dieser garstig zu ihm war.

Nach dem Tod von Brüno im vorletzten Jahr war es ziemlich schlimm, mitanzusehen, wie Jacques ständig Brüno suchte, öfter dort nachschaute, wo Brüno immer gelegen hatte, und anfangs kaum nach draußen ging. Erst nach einigen Monaten ging es besser, und er kam dann sogar auf den Schoß, was er vorher nie getan hatte.

Er war Gaston gegenüber anfangs sehr skeptisch.

Auch das wurde mit der Zeit besser.

Aber nachdem Elly dann da war, fing Gaston ja mit ihr zusammen an, hinter den Katzen herzujagen, so dass wir schließlich Katzen und Hunde räumlich trennen mussten.

Jacques hat es von Anfang an geliebt, aus dem Wasserhahn zu trinken.

Anfang September habe ich für ihn einen kleinen Katzenbrunnen bestellt, der leider zunächst ohne Wasserhahn geliefert wurde. Als dann der Ersatz kam, war Jacques schon tot.

Ich habe nun alles alte Katzenspielzeug weggeworfen, und den Katzenbaum haben wir heute zu der Tierschutzorganisation im Nachbarort gebracht.

Ich denke, dass Jacques die letzte Katze war, die bei uns gelebt hat, und dass wir keine “neue” Katze mehr haben werden. Solange die Hunde noch da sind, sowieso nicht, und danach wohl auch nicht mehr. Der Schmerz ist immer so groß, wenn sie nicht mehr da sind.

12 von 12 im September 2024

Heute ist der Zwölfte, da mache ich wieder mit bei 12 von 12 und zeige 12 Fotos von diesem Tag. Alles weitere zu dieser Aktion, sowie alle anderen, die mitmachen, sind bei Caro zu finden.

Das Foto oben von der Helianthus entstand früh am Morgen, da zeigte das Thermometer gerade mal 11 Grad 🥶

Auch die Wunderblume, die im August 2022 hier ohne unser Zutun aufgetaucht ist und mittlerweile sowohl im Beet als auch in Töpfen wächst, blüht grad sehr schön:

Die vier neuen Hühner, die nun seit knapp drei Wochen bei uns sind, sind wesentlich begeisterter von dem Futter, das Leo ihnen täglich bringt und legen auch mehr Eier als die alten. Nur mit der Integration klappt es noch nicht so richtig, ganz häufig sitzen die alten vier zusammen und wollen die neuen offensichtlich nicht dabei haben – ist nicht viel anders als bei den Menschen …
Hier ein seltenes Foto, auf dem alle acht zu sehen sind, zumindest teilweise:

Vormittags habe ich einen Scheck zum Einreichen bei der Bank fertig gemacht (nachdem er schon fast einen Monat hier lag):

Sowas gibt es hier tatsächlich noch, und zwar gar nicht mal selten. Wenn wir irgendwelche Leute bezahlen müssen, die kein Kartenlesegerät haben, z.B. den Typen, der uns die Hecke geschnitten hat, oder die Physiotherapeutin, oder den Podologen etc., dann passiert das entweder bar oder halt mit einem Scheck. In den Supermärkten kann man natürlich mit Kreditkarte zahlen, aber an den Kassen stehen immer noch auch Drucker, die die Schecks komplett ausfüllen, so dass man sie nur noch unterschreiben muss. Diese Scheckzahlungen hier sind ein Relikt, das sich hartnäckig hält 😂
Ich habe jedenfalls kürzlich einen Scheck geschickt bekommen, und zwar von einer Firma, die leere Druckerpatronen aufkauft und wieder befüllt. Eigentlich hatte ich nur recherchiert, in welchen Müll ich leere Druckerpatronen entsorgen muss, dabei bin ich darauf gestoßen. Ich habe nun noch über 20€ für die leeren Patronen bekommen. Finde ich nicht schlecht als Alternative zum In-den-Müll-werfen.

ich habe dann die Hunde ins Auto gepackt und wir sind Richtung Pauillac zur Bank gefahren, haben vorher aber noch Halt gemacht zum Spazierengehen. Erst ging es durch den Wald, wo Gaston mir diesen langen Ast, den er unbedingt mitnehmen musste, mehrfach in die Kniekehlen gehauen hat:

… und zurück durch Weinfelder, ohne Ast, dabei wäre hier Platz gewesen für den Ast und mich:

Übrigens waren es nicht mehr nur elf Grad wie heute morgen, sondern sehr angenehme knapp unter 20 Grad.
Der Wein sieht schon sehr erntereif aus:

Als wir dann weiterfuhren, kamen wir wieder mal an diesem alten Fahrzeug vorbei:

Ich habe davon schon einmal im Juni 2022 ein Foto gezeigt, hier, da war er noch nicht ganz so verfallen. Vermutlich wird er in zwei Jahren völlig eingewachsen sein.

Dann endlich zur Bank, Scheck wegbringen:

… und noch Einkaufen, wovon es kein Foto gibt.

Nachmittags habe ich ein wenig an meinem aktuellen Quilt weitergemacht, mit dem es aus Zeitmangel etwas langsam vorangeht. So sieht er inzwischen aus:

Leo hat geerntet, dieses hier:

… und noch eine Schubkarre voll Fallobst.

Von seinem abendlichen Spaziergang unter blauem Himmel hat er dieses Foto mitgebracht:

… und uns zum Abendessen Gemüse, Sobanudeln und Fleisch im Wok gekocht:

Und irgendwie sind es jetzt 13 Fotos geworden 🙄 Ich kann mich jetzt nicht entscheiden, welches ich lösche, also bleibt das nun so. Gute Nacht!

WmdedgT – September 2024

Heute ist der Fünfte, da will Frau Brüllen wieder wissen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Unser Tag war ereignislos und unspannend.

Morgens um sechs bin ich aufgewacht wegen Elly, die wieder irgendwas gehört hatte, was ihr Angst gemacht hat, und die deshalb ständig hin- und hergerannt ist. Da ich nachts erst um eins eingeschlafen war, war ich nach diesen nur fünf Stunden Schlaf entsprechend gelaunt. Einschlafen konnte ich nicht mehr, habe mir also Gedanken über dies und jenes gemacht und bin schließlich kurz nach sieben aufgestanden.
Dann übliches Morgenprogramm: Kater füttern, Hühner rauslassen, Hunde füttern, Kaffee trinken, im Internet rumlesen.
Anschließend habe ich eine halbe Stunde lang mit einigen Dehn- und sonstigen Übungen versucht, die alten Knochen etwas geschmeidiger zu machen, was ich eigentlich regelmäßig jeden Tag tun will, klappt aber nicht immer.

Dann Hundespaziergang, bei anfangs recht dramatischer Bewölkung:

Das Weinlaub oben im ersten Foto ist im Moment noch nicht typisch für die Farbe der Weinblätter, es sah nur so schön aus, dass ich es fotografiert habe. Es ist ansonsten fast überall noch ziemlich grün:

Als ich wiederkam, haben wir ein wenig gegessen, unter anderem von den vielen Tomaten, die wir zur Zeit im Garten haben:

… und von der Apfel-Marmelade mit Rosinen, die ich vorgestern gekocht habe und die sehr gut gelungen ist, sehr apfelig und wenig süß:

Danach wollte ich eigentlich einkaufen, da ich aber wegen Schlafdefizit und auch sonst überhaupt keine Lust hatte, habe ich stattdessen ein Buch gekauft, über das ich gestern eine Kritik gelesen hatte:

Ich habe es gleich während meines Nachmittagskaffees angefangen, es liest sich sehr nett. Mal sehen, ob es Parallelen gibt zu unseren Hunden – Gaston wird nächsten Monat ja auch schon elf Jahre alt.

Die dramatische Bewölkung vom Vormittag war nachmittags zu einem einheitlichen Grau geworden, und es hat ein wenig geregnet. Gutes Wetter zum Nähen. In diesem Jahr mache ich wieder mit bei einem Quilt-Jahresprojekt, d.h. jeden Monat gibt es eine „Aufgabe“, die dann von allen, die mitmachen, genäht wird. Das Projekt dient dieses Jahr zum Stoffreste-Abbau, es braucht kein Stoff gekauft zu werden. Als ich davon las, war mir gleich klar, dass ich da mitmache, denn wenn ich etwas habe, dann Stoffreste. In diesem Monat werden so genannte Flying Geese genäht, die habe ich heute angefangen:

Leo war währenddessen zum einen die Einkäufe erledigen, zu denen ich mittags keine Lust hatte, zum anderen in einem Waldstück spazieren, in dem seit einiger Zeit ein Wohnwagen steht, in dem auch Leute wohnen. Mitten im Wald 😀 Heute stand dort am Waldrand in der Nähe des Wohnwagens ein Mini-Windrad zur Stromerzeugung:

… und ein paar Meter weiter lag ein Solarpanel:

Ich stelle mir das interessant vor, wenn nächsten Sonntag die Jagdsaison wieder beginnt. Mit lange schlafen ist dann nix, die Jäger fangen frühmorgens an zu ballern …

Zum Abendessen gab es Djuvec, etwas verfälscht, da mit Hühnerfleisch, und Gurkensalat:

Jetzt noch ein wenig Fernseh-Berieselung, und dann gute Nacht allerseits.

Der Rest vom August 2024

Letzter Tag des Monats, und hier kommt wie üblich ein kleiner Monatsrückblick.

Die neuen Hühner machen sich gut und legen fleißig. Ihre Eier sind recht hell, mit Farbverlauf:

Nach meinem gelungenen Experiment mit der Mirabellenmarmelade habe ich mich an Nektarinenmarmelade gewagt, allerdings aus gekauften Nektarinen. Auch die ist sehr lecker geworden.

Demnächst werde ich mich an Äpfeln und Quitten versuchen.

Das ist der Ersatz für den alten, verkauften Rasenmäher:

Da wir mit der Akku-Motorsense so zufrieden sind, haben wir vom gleichen Hersteller einen Akku-Rasenmäher gekauft, und auch der ist super. Er ist schön leise, startet im Gegensatz zum alten problemlos, ohne dass mir der Arm halb abgerissen wird, ich muss nicht mit Benzin herumhantieren, und er mäht genauso gut. Die Akkus sind die gleichen wie die der Sense, so dass wir bei Bedarf nun auch doppelt so lange mähen oder sensen können.

Da wir gerne die Serie Deutsches Haus sehen wollten, in der es um den ersten Auschwitz-Prozess 1963 in Frankfurt geht, haben wir Disney+ abonniert. Wir fanden die Serie sehr beeindruckend und auch sehr bedrückend, wirklich sehenswert. Wer sie nicht kennt und dazu etwas wissen will, kann z.B. hier was darüber lesen.
Weil wir Disney+ nun sowieso abonniert hatten, haben wir auch noch The Bear – King of the Kitchen angefangen, klang ganz interessant, Sternekoch übernimmt den Familien-Sandwich-Shop und macht daraus ein Sternerestaurant. Wir sind momentan bei der dritten Staffel. Die Serie reißt uns aber nicht so sehr vom Hocker. Wenn wir damit fertig sind, werden wir das Abo wohl wieder kündigen.
Einen Disneyklassiker habe ich geschaut, Aristocats (bei dem es am Anfang einen Warnhinweis wegen rassistischer Stereotypen gab), Jacques hat auch mitgeschaut – kaum zu erkennen im Dunkeln:

Ich musste den Film dann aber alleine zuende schauen, Jacques ist dabei eingeschlafen 😄 Es ging ihm vorher gar nicht gut, er hatte zwei Abszesse. Ich war mit ihm bei der Tierärztin, die hat die Abszesse versorgt und ihn eine Nacht dabehalten, und auch nochmal Blut abgenommen. Seine Nierenwerte sind wesentlich besser als beim letzten Mal. Da er einige Tage gar nichts gefressen hatte, war er wieder ziemlich abgemagert und auch entsprechend schlapp. Inzwischen geht es ihm wieder besser.

Zwei Nachmittage habe ich damit verbracht, Nextcloud einzurichten, so dass nun sowohl Leos als auch meine Handyfotos automatisch und schön sortiert in unsere eigene Cloud hochgeladen werden und nicht mehr in irgendwelchen externen Clouds wie Google Drive oder ICloud liegen. Schöne Sache.
Passend zum Thema Cloud ein Wolken-Foto 😄:

Die Jäger-Vereinigung hat in unserer Facebook-Ortsgruppe mitgeteilt, dass sie für die Wildtiere im Wald Wassertränken eingerichtet hat. Prima, dann müssen die Tiere ja nicht verdursten, bevor sie abgeknallt werden.
Wir haben dann bei einem Spaziergang so eine Wassertränke gesehen (unter der ich mir was anderes vorgestellt hatte), und sie wurde auch gleich ausprobiert:

Ansonsten hatten wir keine so extreme Hitze mehr wie Mitte des Monats, aber da es bis vorgestern nicht geregnet hatte, sehen die Wiesen ziemlich verdorrt aus:

Die letzten zwei Nächte hat es dann ziemlich gewittert und geregnet, die Regentropfen lagen morgens wie dicke Glasperlen auf einer Pflanze vor dem Haus:

Noch etwas Abendstimmung, bevor der August vorbei ist:

Rettet die Hühner!

Seit einigen Monaten gibt es hier im Médoc eine neue Tierschutz-Organisation, deren Mitglieder gerade dabei sind, einen alten Hof im Nachbarort Saint-Sauveur zu renovieren, um dort anschließend Tiere aufnehmen zu können. Sie vermitteln jetzt schon Hunde und Katzen – ich folge ihnen auf Facebook und muss mir, wenn ich die Fotos sehe, die sie veröffentlichen, häufig sagen „Nein, wir wollen keinen dritten Hund. Auf gar keinen Fall.“ Vorgestern las ich auf deren Seite, dass sie für 130 Hühner ein neues „Zuhause“ suchen, die aus einer Massen-Hühnerhaltung zur Eierproduktion im Nord-Médoc kommen. Es ging um poules de réforme, wie sie hier heißen, das sind Hühner, die ca. 18 Monate alt sind, nicht mehr verlässlich täglich Eier legen und deswegen ausgesondert und gegen junge, sechs Monate alte Hühner ausgetauscht werden und meistens im Schlachthof landen. Wir hatten ja eigentlich schon im Frühjahr überlegt, noch neue Hühner zu unseren bisherigen vier zu holen, haben das aber verpasst. Also schrieb ich den Tierschutz-Leuten, dass wir wohl vier Hühner nehmen wollen und bekam kurz darauf eine Bestätigung. Bis zum Abend waren dann tatsächlich alle Hühner vermittelt, und gestern nachmittag war der Abholtermin.
Die Hühner liefen dort im Innenhof herum, wo es noch ziemlich nach Baustelle aussieht:

Wir hatten 2 Katzenkörbe für die vier Hühner dabei, da passten sie ganz gut rein, siehe Foto oben. Zuhause kamen sie dann in den Stall und standen erstmal etwas verloren rum:

Die „alten“ vier waren noch draußen im Gemüsegarten, und als sie abends ebenfalls in den Stall gingen, gab es auch kein Gezeter. Man soll ja alte und neue Hühner bei Dunkelheit zusammensetzen, weil sie dann angeblich nichts sehen und nicht sofort aufeinander losgehen.
Als ich heute morgen zum Stall ging, saßen die alten vier schon in der Voliere und wollten raus, von den neuen war zuerst nichts zu sehen, aber dann traute sich das erste die Treppe runter.

Es dauerte nicht lange, dann liefen sie schon durch den Garten:

Eine marschierte ohne Scheu an einer von den alten vorbei, diese schien etwas perplex zu sein:

Offensichtlich sind die neuen den alten nicht ganz geheuer, denn auch zum Essen kamen die alten nicht wie üblich in den Stall gerannt, sondern blieben im Garten. Den neuen hat es dafür gut geschmeckt:

Natürlich haben die alten auch noch was bekommen.
Vorhin habe ich nochmal geschaut, was sie so machen – sie halten sich in zwei Gruppen getrennt im Garten auf 🙄 Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis sie sich ein wenig annähern.

Und zwei Eier gab es heute schon.