Zwei neue

Weil unsere Hühner immer weniger werden, und weil die, die noch da sind, immer weniger Eier legen, haben wir am Mittwoch zwei neue Hühner geholt, von dem gleichen Hof wie vor vier Jahren im März. Dort kann man im Frühjahr alle zwei Wochen mittwochs vorher bestellte Hühner kaufen. Als wir ankamen, waren noch diverse Käfige mit Hühnern da.

Dieses Mal haben wir zwei Marrans genommen, das sind ziemlich dunkle Hühner, deren Eier auch dunkel sind. Wir haben sie in einem Katzenkorb nach Hause transportiert:

Wir haben sie am Mittwoch abends, als es schon fast dunkel war, mitsamt offenem Käfig in den Hühnerstall gestellt. Das wird in einschlägiger Hühnerliteratur so vorgeschlagen. Wenn man sie tagsüber einfach zu den alten Hühnern ließe, dann würden sie von diesen wohl ziemlich malträtiert. Bei Dunkelheit kriegen die alten halt nicht mit, dass neue da sind. (Und malträtieren sie erst am nächsten Tag.)

Am nächsten Morgen hat eine der beiden gezeigt, dass sie gut fliegen kann, sie saß auf der Tür der Voliere:

Sie haben sich dann auch mal hinter den Stall getraut, waren aber sonst, soweit wir das mitgekriegt haben, nur in der Voliere.

Sie sind immer nah beieinander geblieben:

… und haben ständig an meinen Schuhen herumgepickt:

Jetzt sind wir gespannt auf die dunklen Eier.

12 von 12 im April 2022

Heute ist der zwölfte, da mache ich gerne wieder mit bei 12 von 12, der Aktion von Caro, bei der es darum geht, am 12. des Monats 12 Fotos im Blog zu zeigen, die den Tag beschreiben. Muss ich ja eigentlich gar nicht mehr erklären, gab es ja schon oft genug hier.

Oben ist das Cendrée-Huhn zu sehen, dass sich morgens nicht entscheiden konnte, ob es bei diesem Nieselregenwetter wirklich aus dem Stall kommen will.

Mein Auge sieht heute ein wenig gruselig aus. Ich war gestern beim Augenarzt, da ich eine kleine Cyste auf der Bindehaut hatte, die er geöffnet hat. Wegen des gleichen Problems war ich vor zwei Wochen schon einmal da, auch da hatte er die Cyste geöffnet, aber am nächsten Tag war sie wieder da. Hoffentlich kommt sie nicht nochmal wieder. Das Auge ist wieder blutunterlaufen:

Dann war ich unterwegs. Als ich losfuhr, regnete es ziemlich.

Ich war zuerst in der Apotheke, wo ich die Augentropfen abgeholt habe, die ich gestern verschrieben bekommen habe, und bin anschließend zu einer Frau in den kleinen Nachbarort Vertheuil gefahren, der ich diese kleinen Blumentöpfe, die sie gerne haben wollte, und von denen wir Unmengen haben, vorbeigebracht habe:

Im gleichen Ort war ich anschließend bei der Kiné, der Physiotherapeutin, da ich im Moment ziemliche Rückenbeschwerden habe. Die Hausärztin hatte mir Physiotherapie verordnet. Ich erinnere mich dunkel, dass so eine Verordnung in Deutschland früher für 6 Sitzungen galt (oder?) – hier gilt sie für 6 Monate. Als ich nach einer Kiné in der Nähe gegoogelt hatte, war mir eine wegen ihres Namens aufgefallen, der nicht sehr französisch klingt. Ich habe bei ihr einen Termin ausgemacht, da ich neugierig war, ob ich mit meiner Vermutung Recht hatte, und tatsächlich kommt sie ursprünglich aus Deutschland. Noch dazu macht sie ihre Sache sehr gut. Ich war jetzt schon ein paar mal bei ihr, und auch heute ging es meinem Rücken nach dem Termin viel besser.

In Vertheuil ist auch eine alte Abtei aus dem 11. Jahrhundert, die Abbatiale de Saint-Pierre de Vertheuil:

An unserer Hausecke blüht der Flieder:

In der Post war eine Überraschung: zwei Bücher, für den Fall, dass wir Langeweile haben, jetzt, da Nina und Lucas nicht mehr da sind. Die Inhaltsbeschreibungen klingen schon mal sehr spannend.

Mittags gab es unter anderem endlich mal wieder Eier von unseren eigenen Hühnern. Wir haben ein paar Wochen lang gekaufte Eier gegessen, da wir unsere Hühner entwurmt hatten, und man eine Weile danach die Eier nicht essen sollte. (Das war übrigens ganz schön aufregend, als Leo und ich im Morgengrauen in Entwurmungsmission zum Hühnerstall gestiefelt sind, bewaffnet mit Handschuhen, Entwurmungstropfen und Pipette. Der Plan war, dass Leo die Klappe vom Stall öffnet, sich das Huhn schnappt, das gerade rauskommt, und ich diesem Huhn dann die Pipette mit den Tropfen in den Schnabel schiebe. Beim ersten Huhn hat das tatsächlich recht gut geklappt, aber da es dabei ziemlich rumgezetert hat, waren die anderen misstrauisch und kamen gar nicht erst in die Nähe der Klappe. Also musste Leo durch die Tür des Stalls versuchen, die herumflatternden und kreischenden Viecher zu schnappen. Irgendwie haben wir es aber geschafft, einer nach der anderen die Tropfen zu verabreichen. Das wäre mal ein Foto wert gewesen.)

Nachmittags haben wir Ninas ehemaliges Arbeitszimmer wieder in Beschlag genommen, mit meiner Nähmaschine bzw. einer meiner Nähmaschinen, und Leos Keyboard.

Geregnet hat es nachmittags nicht mehr, aber die Wolken sahen bei meinem Nachmittagsspaziergang noch sehr nach Regen aus:

Manchmal finde ich ein Rezept im Internet, das sehr gut klingt. Das schicke ich dann Leo, und wenn er es auch für gut befindet, kocht er es uns irgendwann. Das Ergebnis so eines Links hatten wir heute abend: einen Kartoffelsalat mit karamellisierten Zwiebeln, Gurken, Radieschen und Putenbruststreifen. Das war absolut lecker! (Das Rezept ist von dieser Seite, die sehr viel Werbung enthält.)

Umzug

Am letzten Freitag, also am 8. April, war unser Umzug hier nach Frankreich nun schon 11 Jahre her. Am 8. April dieses Jahres fand wieder ein Umzug statt: Nina ist mit Lucas wieder in die Schweiz gezogen, in Ninas „alte Heimat“, sozusagen.
Die letzte Zeit stand ziemlich im Zeichen dieses Umzugs – diverses musste organisiert werden, Sachen mussten besorgt bzw. bestellt und anschließend eingepackt werden, und dazu kamen dann noch all die „letzten Male“: ein letztes Mal Lucas baden, ein letztes Mal 60-Grad-Wäsche, ein letztes Mal « Poulet Frites », etc. Donnerstag wurde unser Auto bis oben vollgepackt, und am Freitag morgen bin ich mit Nina und Lucas losgefahren. Unser Ziel war ein kleiner Ort bei Clermont-Ferrand, der auf der Hälfte der gesamten Strecke lag. Dort hatten wir eine airbnb-Unterkunft gebucht, und dorthin wollte auch ein Freund aus der Schweiz kommen, der den Transport dann für die zweite Hälfte der Strecke übernahm.
Nina hat viele Fotos unterwegs gemacht hat (auf mein Verlangen hin), davon gibt es jetzt einige zu sehen.

Es war trist und grau, als wir losgefahren sind, sehr passend zur Abschiedsstimmung.

Später war es dann trist, grau, regnerisch und stürmisch, denn wir sind genau in diesen Sturm namens Diego gekommen, der das vollgepackte Auto ziemlich geschüttelt hat.

Irgendwann wurde das Wetter besser und die Berge immer höher, es ging ständig auf und ab. Neben der Autobahn standen Schilder mit Höhenangaben, wir waren bis zu 1000 Meter hoch. Hier sind die Vulkangebirge zu sehen:

Eine tolle Landschaft ist das. Hier mit Regenbogen, leider kaum zu sehen:

Und lauter schöne Wolken:

Nach ungefähr sechs Stunden waren wir angekommen. Ein schönes Örtchen, mit einer alten Brücke aus Stein über den Fluss Allier.

Ich hatte mir unsere Unterkunft vorher auf Google Maps angeschaut, da sah es aus, als ob gegenüber so eine Art Betriebshof war. Das war tatsächlich so, dort standen Unmengen von Müllwagen. Was ein Glück, dass der nächste Tag ein Samstag war, sonst wären wir wohl am frühen Morgen von den abfahrenden Müllautos geweckt worden.

Die Deko in dem Haus war genau die Sorte Dekoration, von der ich, wenn ich sie in Geschäften sehe, immer denke „Wer kauft bloß so ein Zeugs“. Naja, Geschmäcker sind halt verschieden.

Freitag abend wurden alle Sachen von dem einen Auto in das andere umgeräumt, Samstag morgen sind wir dann in entgegengesetzte Richtungen wieder gestartet. Auf der Strecke zur Autobahn waren diverse Rapsfelder, die gibt es hier bei uns ja gar nicht.

Die Autobahn war genauso leer wie am Vortag und die Rückfahrt ging sehr fix.

Und nun sind wir nach etwas mehr als einem Jahr wieder zu zweit allein hier, wieder ist sozusagen ein „Kapitel“ beendet. Es ist still, kein Baby schreit mehr durchs Haus und trommelt auf den Tisch, kein Harry Belafonte ist mehr zu hören.
Es war sehr schön, die ersten Monate von Lucas und seine Entwicklung mitzuerleben. Und wir sind ein wenig traurig, dass die Zeit nun vorbei ist.

WmdedgT – April 2022

Heute ist der fünfte, also wie am fünften jedes Monats Zeit für „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz WmdedgT. Alle, die mitmachen, werden gesammelt bei Frau Brüllen.

Unser Tag: Beim Aufwachen (und auch die ganze Nacht hindurch) war Lärm zu hören. In den letzten drei Nächten war die Temperatur unter 0 Grad gesunken, was nicht gut ist für die knospenden Weinreben. Manche Weinbauern setzen dann irgendwelche Gerätschaften ein, um zu verhindern, dass der Wein erfriert. Es werden z.B. Tonnen mit Feuer in die Weinfelder gestellt, und die entstehende Wärme wird dann durch Ventilator-ähnliche Geräte heruntergedrückt. Oder wer es sich leisten kann, setzt dafür Hubschrauber ein, die über den Weinfeldern kreisen und dadurch die Wärme runterdrücken. Am frühen Morgen, als die Temperatur nach oben ging, war jedenfalls Schluss mit dem Lärm. Ich hoffe, es sind keine großen Schäden durch die Kälte entstanden.

Dann wie üblich: Kater füttern, Hühner rauslassen, Hunde rauslassen und dann füttern, Kaffee trinken. Nur kurz am PC gearbeitet und Updates gemacht, während Leo mir erstens vorgelesen hat, dass Ferrero Kinder-Schokolade-Produkte wegen Salmonellenverdacht zurückruft – na die (also Ferrero) müssen sich ja freuen, so kurz vor Ostern, und zweitens, dass EasyJet seit dem Wochenende mehr als 200 Flüge storniert hat, weil viele der Angestellten an Covid erkrankt sind. Na sowas, ich dachte, die Pandemie wäre vorbei. Hahaha.

Das reichte mir an Schlagzeilen, und ich bin in die Küche gegangen, um einen Kuchen aus dem neuen Barcomi-Backbuch zu backen, den ich diese Woche unbedingt noch ausprobieren wollte, einen schokoladigen in zwei Schichten. Damit und mit dem anschließenden Aufräumen war ich zwei Stunden beschäftigt.

Leo war inzwischen mit den Hunden unterwegs und zum Tanken (1,79€ der Liter Diesel, da der Staat zur Zeit jeden Liter mit 18 Cent subventioniert).

Nachdem wir dann von dem Kuchen gegessen haben …

… habe ich für das Tochterkind einen Pullover fertig genäht:

… und eine Mütze für das Enkelkind angefangen. Dann haben wir ein riesiges Paket zur Quincaillerie gebracht, die auch Paketannahmestelle ist für den Paketdienst Mondial Relay:

Anschließend waren wir spazieren:

Zuhause gab es dann für Lucas Grießbrei:

Abends habe ich Jacques draußen ein wenig Gesellschaft geleistet, der, seitdem Brüno tot ist, immer noch nicht so unternehmungslustig ist wie früher und sich oft nur ums Haus herum aufhält. Wie nicht nur am fünften jedes Monats, sondern wie jeden Abend wollte er auch wieder aus dem Wasserhahn trinken:

Zum Abendessen gab es „Pfannengyros“ mit Zaziki und Bratkartoffeln:

Gute Nacht.

Ein Restaurantbesuch und der Rest vom März

Wir gehen fast nie auswärts essen; seitdem wir hier in Frankreich leben, haben wir das vielleicht zehn Mal gemacht. Nun haben wir zu Weihnachten einen Gutschein bekommen für ein Essen im Restaurant « Le Quatrième Mur », mitten in Bordeaux, neben der Opéra. Es wird geleitet von Philippe Etchebest, einem mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Koch. Diesen Gutschein haben wir gestern abend eingelöst.

Innen sieht es ziemlich nobel aus:

Wie auf dem Foto zu sehen ist, war das Restaurant voll besetzt. Sehr merkwürdiges Gefühl, Leute ohne Maske recht nah neben uns sitzen zu haben.

Es gab ein Menü, man konnte aus jeweils drei Vor-, Haupt- und Nachspeisen aussuchen. Leo hatte als Vorspeise Raviole de fricassée de champignons, foie gras poêlé, crémeux champignons (Foto ist nicht so toll):

… und ich Ceviche de daurade royale, variation de concombre et butternut en pickles, terre vegétale de noix et vinaigrette acidulée café:

Als Hauptspeise hatten wir beide Filet mignon de porc rôti, caviar d’aubergine/courgette et ail noir, champignon Eryngii, cutney de datte, jus de porc au Xeres (ich ohne Pilze):

Und zum Dessert gab es für Leo L’opéra, crème légère au café, ganache chocolat noir „ariaga“, gel orange sanguine, fines feuilles de chocolat:

… und für mich L’Île flottante, tartare de fraise et kiwi, crème anglaise fraise et vanille de Madagascar, opaline spéculoos:

Es war sehr, sehr lecker. Als wir kurz vor 23 Uhr das Restaurant verließen, liefen noch jede Menge Leute auf der Straße rum. So was kennen wir Dörfler gar nicht mehr 😉

Das war ein schöner Abend.

Was war noch im März: Am 14. ist mein Lieblingshuhn gestorben, die kleine Araucana 🙁

Mandelblüten:

Birnenblüten mit Biene:

Mal wieder ein Spaziergang am schönen See bei Avensan:

Junge Maispflanzen haben immer ein sehr intensives Grün:

Ich habe ein Backbuch von Cynthia Barcomi gekauft und daraus die Schoko-Cookies gebacken. Sie bestehen größtenteils aus Schokolade, Schokolade und Schokolade und schmecken sehr gut:

Ein neu angelegtes Weinfeld hier in der Nähe: