WmdedgT – Juli 2021

Und schon ist wieder der fünfte des Monats, und damit Zeit für die „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Aktion bei Frau Brüllen.

Erst das übliche Programm: Kurz nach acht Uhr morgens, als ich nach unten kam, saß Jacques auf der Küchen-Fensterbank und freute sich, als ich ihn reingelassen und den beiden Katern Frühstück gemacht habe. Erste Hunde-Pinkelrunde, Hundefrühstück. Nachdem ich die Hühner aus dem Stall gelassen habe, habe ich auf dem Weg zum Hühnerstall mal wieder eine Scherbe gefunden – der Vorbesitzer unseres Hauses hatte dort im Garten ein Gewächshaus, das von den Erben abgerissen und der Schutt dann unter die Erde gepflügt wurde (was ich hier bestimmt schonmal erwähnt habe), und nach all den Jahren kommen immer noch regelmäßig irgendwelche Scherben oder sonstiges Zeug (Schlüssel, kleine Puppen, Gebisse von irgendwelchen Wildtieren, Kerzenhalter etc etc) ans Licht, auch an Stellen, wo die Hühner nicht gebuddelt haben. Die Erde transportiert das Zeug offensichtlich selbsttätig nach oben. Das Teil heute war vielleicht einmal ein Teller?

Beim Zähneputzen war ich ziemlich irritiert. Die Zahnpasta in der frisch geöffneten Tube war nicht mehr rötlich, sondern hellgrün, sie schäumt ganz fürchterlich und schmeckt ekelig süß. Als ich mir die Tube genauer ansah, fand ich den Vermerk « nouvelle formule » darauf, neue Rezeptur. Warum machen Leute sowas, eine Zahnpasta völlig umgestalten? Ich werde sie sicher nicht mehr kaufen.

Dann zum Kaffee Mails durchsehen, beantworten, Internet durchsehen. Anschließend habe ich einen Kuchen gebacken, diesen hier, und bin leicht ausgerastet, nachdem ich erst den Boden aufs Blech gestrichen habe und mich danach gefragt habe, ob denn eigentlich kein Backpulver in den Teig kommt. Natürlich kommt da Backpulver rein. Glücklicherweise ist der Teig recht flüssig, so dass ich ihn vom Blech schaben konnte, eine Packung Backpulver untergemischt und ihn dann nochmal aufs Blech gestrichen habe. Und er ist dann auch ganz gut geworden. Währenddessen war Leo mit den Hunden unterwegs.

Lucas ist heute 2 Wochen alt, und der erste Besuch bei der Kinderärztin stand an. Im Gebäude neben der Klinik in Lesparre sind Arztpraxen aller möglichen Fachrichtungen, auch Kinderärzte, dort war der Termin. Alles war in Ordnung, das ist schön. Das Gebäude ist kein architektonisches Highlight. Bis vor einiger Zeit war es ein Altenheim, und seitdem es ein neues Altenheim neben dem Klinikgelände gibt, dient das alte als Praxis-Gebäude.

Nachdem ich die beiden abgesetzt und tatsächlich einen Parkplatz ergattert hatte, bin ich zuerst zur Geburtsstation in der Klinik gegangen, um dort als kleines Dankeschön für die gute und nette Betreuung unter anderem den morgens gebackenen Kuchen abzuliefern. Anschließend war ich noch schnell in dem neuen Stoffladen, der vor ein paar Wochen schräg gegenüber des Klinikgeländes eröffnet hat, um ein Stück Stoff für eine Leggins zu kaufen. Der Laden ist ein Filialgeschäft meines Lieblings-Stoffladens bei Bordeaux, und ich bin sehr glücklich über die Eröffnung in Lesparre. Früher war Stoff-Einkauf immer eine größere Sache mit jeweils einer Stunde Hin- und Rückfahrt, und jetzt kann ich das einfach im Nachbarort erledigen.

Als wir wieder zuhause waren, haben wir erstmal die Ränder, die ich vom Kuchen abgeschnitten hatte, vertilgt. Der Kuchen ist wirklich superlecker und eigentlich auch ganz easy und entspannt zu machen, wenn man nicht gerade das Backpulver vergisst.

Danach hat Leo im Schweiße seines Angesichts die letzten Tomatenpflanzen eingepflanzt. Heute war es seit langem mal wieder so richtig heiß; die ganze letzte Zeit war es eher kühl und regnerisch. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir hier schonmal einen Juni mit so schlechtem Wetter hatten. Wegen der Hitze bin ich mit den Hunden mit dem Auto ein wenig außerhalb von Cissac zu einem Wald gefahren, wo wir zwischen Waldrand und Weinfeldern einen schattigen, schönen Spaziergang gemacht haben.

Gleich werden wir Essen, heute ohne Essensfoto, und dann mal sehen, was der Abend noch bringt.

Neue Zeiten

… sind bei uns angebrochen. Am 21. Juni hat meine Tochter ihren Sohn Lucas zur Welt gebracht. Das war ein paar Wochen früher als eigentlich erwartet, aber es verlief gut, und alle sind gesund und munter.

Der Kleine wurde in unserem Nachbarort Lesparre geboren, dort ist die einzige Klinik hier im Médoc, und in der gibt es auch eine « maternité », eine Geburtstation. Das ist eine sehr kleine Station; es gibt für die werdenden bzw. gewordenen Mütter 3 Einzel- und 4 Doppelzimmer, 2 Kreißsäle, einen Untersuchungsraum, ein Säuglings-Pflegezimmer zum Baden etc., und für den schlimmsten Fall der Fälle einen Reanimationssaal. Außer meiner Tochter war nur noch eine weitere Frau da, die ein Baby erwartete, daher war es eine sehr schöne, ruhige, fast familiäre Atmosphäre.

Ich war bei der Geburt dabei, das war ein sehr überwältigendes Erlebnis. Und das erste und wohl auch letzte Mal in meinem Leben, dass ich eine Nabelschnur durchgeschnitten habe.

Am nächsten Tag war ich in der « mairie » von Lesparre, dem Bürgermeisteramt, um den kleinen Lucas anzumelden. Wie die nette Frau beim « état civil », dem Standesamt, mir sagte, werden dort ca. 300 Neugeborene pro Jahr registriert, was ja nicht sehr viel ist, und die Tendenz ist sinkend.

Am Freitag durften die beiden dann nach Hause kommen, und die erste Autofahrt stand für den kleinen Lucas an. Er hat sie mit Bravour gemeistert.

Nach der Geburt kommt dann hier in Frankreich immer eine Hebamme ins Haus, wenn nötig auch mehrmals, um der Mutter mit Ratschlägen zur Seite zu stehen und um zu sehen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist. Lucas hatte in den ersten Tagen ein wenig abgenommen, aber mittlerweile nimmt er zur Zufriedenheit Aller ausreichend zu.

Es ist so schön, so einen kleinen süßen Zwerg im Haus zu haben. Und das Windeln wechseln klappt auch noch.

Baden findet er toll, so dass auch das Kapuzenhandtuch mit Ohren zum Einsatz kommen kann. Hier allerdings mit anderem Inhalt:

Wir freuen uns alle sehr über den kleinen Kerl, und Leo und ich sind sehr glücklich, die beiden hier zu haben :-)

Neue Zeiten werden auch bald in anderem Zusammenhang anbrechen. Unser Nachbarhaus, das Haus meiner verstorbenen Schwester, wird demnächst verkauft werden. Falls also jemand der Leserinnen und Leser dieses Blogs immer schon mal gerne ein sehr schön gelegenes Haus im Médoc mit supernetten Nachbarn (uns!) haben wollte, einfach melden.

12 von 12 im Juni 2021

12 von 12, das ist eine Aktion von Caro, bei der es darum geht, 12 Fotos am 12. Tag des Monats zu machen, zu veröffentlichen und dann in Caros Blog zu verlinken. Heute bin ich mal wieder dabei.

Der Hibiscus auf dem Foto da oben war ein Geschenk vom letzten Besuch. Die Blüten sind wunderschön und duften sehr intensiv.

Fotos vom frühen Morgen gibt es von mir heute nicht, da ich mal ein wenig länger geschlafen habe. Gestern war ich auf einer kleinen Shoppingtour in Bordeaux, da wir etwas von Ikea brauchten und ich mir ein Paar neue Schuhe kaufen wollte. Mittlerweile bin ich wohl schon so sehr Landpomeranze, dass mich solche Aktivitäten so arg schlauchen, dass ich am nächsten Morgen länger ausschlafen muss ;-)

Zum Spaziergang heute vormittag sind wir zum ersten Mal seit längerem wieder durch das hintere Gartentor gegangen, denn die Wiese dort wurde gestern gemäht (der Trecker steht da noch von gestern), so dass man wieder problemlos dort entlang gehen kann und sich nicht durch das Gras kämpfen muss, das höher war als ich:

Dafür steht der Wein jetzt so hoch, dass man das Schlösschen dahinter nicht mehr sieht:

Auf dem Weg kommt man an einem Wasserloch vorbei, das zwar nicht das sauberste ist, wenn das Wasser darin niedrig steht, aber bei der Hitze habe ich die Hunde trotzdem zum Abkühlen hineinspringen lassen. Vor lauter Freude hat sich Gaston anschließend auch noch auf dem Weg gewälzt und sah aus wie paniert:

Es ist wieder die Zeit, zu der überall die wilden Malven anfangen zu blühen, so dass zwischen den Weinfeldern bald alles lila gefärbt sein wird:

Wir sind ja ziemlich viel zu Fuß mit den Hunden unterwegs. Zu Anfang hatte ich zu den Spaziergängen einfache Turnschuhe an, aber inzwischen trage ich dazu fast nur noch gescheite Wanderschuhe, weil man damit hier im Gelände einfach besser laufen kann. Da sich bei meinem ältesten Paar die Sohle abgelöst hatte, habe ich gestern in Bordeaux nach Ersatz geschaut und auch welchen gefunden. Sie laufen sich super:

Meine neue Uhr sagt, ich bin 4836 Schritte spaziert. Ist jetzt nicht so viel, aber bei der Hitze kann man den Hunden nicht viel mehr zumuten. Und mir schon gar nicht.

Vor dem Gewächshaus stehen die ausgesäten Tomaten, die inzwischen so groß sind, dass sie nächste Woche ausgepflanzt werden:

Nach dem Spaziergang habe ich ein paar Holzleisten gestrichen, die Leo vor das Fenster vom Erdgeschoss-Bad montieren wird, damit ich daran ein Fliegengitter befestigen kann:

Dann haben wir gegessen. Zum Nachtisch gab es Puddingschnecken – gekaufte. Selbstgemachten Kuchen gibt es erst morgen wieder.

Nachmittags habe ich ein bißchen zugeschnitten und genäht. Ein Handtuch mit Kapuze und Ohren wurde gewünscht. Geht ziemlich fix, morgen werde ich es noch umranden.

Leo hat beim abendlichen Hundespaziergang ein Suchbild von Elly im Farn-Dschungel gemacht:

Und das obligatorische Abendessen-Foto – es gab heute Salade Niçoise:

Noch was zu der Wetteranzeige hier im Blog, zu der ich ja vor ein paar Tagen etwas geschrieben hatte. Ich habe jetzt das WordPress-Plugin, das bislang hier zu sehen war, rausgeworfen, da es trotz verschiedener Einstellungen falsche Werte anzeigt. Es tut mir zwar in der Seele weh, da ich vor langer Zeit mal all die Wetter-Icons selbst gemacht habe, aber egal. Man muss sich auch mal von etwas trennen können. Und jetzt ist hier die Wetteranzeige von weatherwidget.io zu sehen.

Ja und überhaupt, das Wetter: es ist wunderschön, zwar zum Spazierengehen manchmal zu heiß, aber immerhin kühlt es abends noch auf relativ angenehme Temperaturen ab. Die Amseln singen, die Schwalben flitzen schreiend ums Haus, alles blüht und duftet. Schön ist’s hier.

Neuer Wetterdienst

Ich weiß ja nicht, ob überhaupt irgendjemand außer mir auf diese Wetteranzeige hier im Blog schaut (wer noch nicht mal weiß, was ich meine: das, was auf großen Monitoren ganz rechts zu sehen ist und auf Smartphones bzw. kleinen Bildschirmen etwas versteckt im Menü zu finden ist, mit der Überschrift „Das Wetter bei uns“). Jedenfalls zeigt die Wetteranzeige, die ich bislang immer genutzt habe (das WordPress-Plugin wp-Forecast), in letzter Zeit merkwürdige Sachen an. Deswegen ist hier momentan eine zweite Wetteranzeige unter der ersten zu sehen (von weatherwidget.io), die ich mal testen will. Also für diejenigen, die tatsächlich mal dadrauf schauen: bitte nicht wundern.

WmdedgT – Juni 2021

Heute ist der fünfte, und wie jeden Monat am fünften fragt Frau Brüllen wieder „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“. Der Tag hier bei uns:

Als erstes bekommen die Katzen zu essen:

Dann werden die Hühner aus ihrem Stall gelassen, die auch erstmal frühstücken:

Dann Hunde füttern, Kaffee trinken.

Ich habe ein neues Spielzeug, das die Uhrzeit anzeigt, und wieviel Schritte ich im Laufe des Tages gegangen bin, und wie das Wetter ist, und wie ich geschlafen habe, und wie schnell mein Puls schlägt, und weiteres unnützes Zeug. Gestern bin ich z.B. 13015 Schritte gegangen. Und ich bin zu spät ins Bett gegangen, nämlich 0 Uhr 45, und die Uhr meint, ich sollte vor 22 Uhr schlafen gehen. Wenn ich das täte, läge ich um vier Uhr morgens wach im Bett. Aber sie sieht ganz gut aus, finde ich:

Dann Kuchen gebacken, während Leo mit den Hunden unterwegs ist und auch Pakete zur Post hier im Ort bringt. Drei Pakete in drei unterschiedliche Länder, was die Post-Frau so kurz vor dem Wochenende leicht überfordert.

Dann eine Runde gedreht mit Rasenmäher und Sense.

Dann haben wir den fertigen Kuchen gegessen.

Anschließend habe ich eine kleine Tasche zugeschnitten und angefangen, zu nähen, während Leo im Garten unterwegs ist und versucht, die Stellen zu finden, an denen die blöden Hühner mal wieder ihre Eier verstecken (leider hatte er keinen Erfolg).

Später dann ein Spaziergang beim Schloss Fontesteau, das ein paar Kilometer von uns entfernt ist. Plötzlich brummt irgendwas an meinem Arm, und ich werde ganz hektisch, weil ich eine Wespe oder ähnliches vermute. Aber es ist nur die neue Uhr, die mir mitteilen will, dass ich die vorgegebene Tagesschrittzahl erreicht habe. Toll.

Anschließend ist es Zeit für ein „Feierabend-Bier“.

Dann kocht Leo und macht nebenbei Butterschmalz, da es das hier nicht zu kaufen gibt.

Zum Abendessen schließlich Tian de Courgettes:

Und das war’s für heute.