Kaltes Wasser und Eigenwerbung

Am Dienstag kamen vormittags fast zur gleichen Zeit, so als hätten sie sich verabredet, der Heizöllieferant und der Abwassergrubenentleerer. Anschließend hatten wir einen vollen Heizöltank, eine leere Abwassergrube, und etwas weniger Geld auf dem Konto – hier muss immer alles sofort gezahlt werden, also nix mit Überweisung nach 14 Tagen oder so, nein, entweder «en espèces» (Barzahlung), per Kreditkarte oder Scheck. Gestern morgen stellte Leo dann fest, dass das Wasser nicht mehr heiß wurde. Jean-Marie, der Installateur unseres Vertrauens, kam kurz nachdem Leo ihn angerufen hatte vorbei und suchte nach dem Fehler in der Heizungsanlage, die er ja mittlerweile schon kennt. Ergebnis: der Brenner ist hinüber. In der Zwischenzeit machte ich die Erfahrung, dass das Duschen mit fast kaltem Wasser äußerst erfrischend ist.

Er hat uns dann nachmittags angerufen und uns die Preise für neue Brenner unterschiedlicher Qualitäten durchgesagt, und wir haben uns nicht für den besten und somit den teuersten, sondern für einen günstigeren, der nach seiner Aussage aber auch ok ist, entschieden, denn irgendwann in den nächsten Jahren wollen wir ja sowieso von Heizöl auf eine andere Art zu heizen umsteigen. Heute morgen kam Jean-Marie in aller Frühe, baute den neuen Brenner ein und hinterließ, wie er sagte, seine übliche «cochonnerie» (Sauerei). Aber das kennen wir ja bereits von ihm; nachdem er da war, sind immer irgendwo Wasser-, Öl- oder sonstige Flecken. Da können wir auch mit leben, wenn anschließend die Heizung wieder funktioniert :smile: Und das tut sie, daher kann ab morgen wieder warm geduscht werden.

Jetzt noch etwas Eigenwerbung. Überall sehe ich, dass Frauen «in meinem Alter» plötzlich wie wild anfangen, Socken zu stricken, Gold zu schmieden oder sich in ähnliche Hand- oder Kunsthandwerkarbeiten zu stürzen. Auch mich hat sowas gepackt, es ging letztes Jahr im Herbst los, kurz vor dem Umzugsstress, zur abendlichen Entspannung. Die Teile, die ich produziere, erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit, was mich natürlich auch sehr freut. Um dann in einem Forum, in dem ich ab und zu bin, etwas zum Vorzeigen zu haben, habe ich einen Blog bei wordpress.com gestartet. Aber das ist irgendwie nicht das Wahre, die Gestaltungsmöglichkeiten sind da arg begrenzt (und ich lasse mich nicht gerne begrenzen), und am allerschlimmsten ist ja wohl, dass ich dort das absolut geniale Smiley-Plugin von Hans ( :hello: ) nicht benutzen kann! Also habe ich in den letzten Tagen einen Blog entworfen, hier eine Subdomain dafür eingerichtet und alle Artikel von wordpress.com hineinimportiert. Wer sich das anschauen will, klickt hier.

Heiß

… ist es. Samstag waren es an die 40 Grad hier. Abends fing es am Horizont Richtung Meer an zu blitzen. Die Blitze kamen immer näher, und schließlich blitzte es über fast eine Stunde teilweise im Sekundentakt. Auch das Donnergrollen wurde immer stärker. Wir haben das Spektakel vom Balkon aus beobachtet, es war sehr imposant. Irgendwann gingen für ein paar Sekunden sogar die Laternen auf der Straße aus. Und dann regnete es endlich.

Gestern war es mindestens genau so heiß, wenn nicht noch heißer. So wie Lili hier auf dem Balkon haben wir alle nur träge rumgelegen oder -gesessen und möglichst jede Bewegung vermieden. Das war einer dieser Tage, an denen ich mir dachte, ein Pool wäre jetzt nicht schlecht, um sich ab und zu mal abzukühlen. Vielleicht kommt der ja irgendwann noch mal.

Brüno war trotz der Hitze noch in der Lage, Ballettübungen zu machen, er hat auf einem Bein balanciert. Das hat er natürlich nicht wirklich, sondern das Foto muss um 90 Grad gedreht werden, aber als wir es so ungedreht zunächst gesehen haben, haben wir uns wirklich gefragt, was er da bloß macht, und wie er auf einem Fuß stehen kann.
Heute abend ist es nun endlich wieder einigermaßen erträglich. Ein bißchen Wind weht, und vielleicht/hoffentlich regnet es noch.

Hier ein Foto von einem Alien in unserem Garten. Sieht irre aus, nicht wahr?

Unsere Waschmaschine ist übrigens wieder da, seit letztem Donnerstag. Dieses Mal hat der schwarzbezopfte Mann sogar einige vollständige Sätze gesagt, ich war sehr beeindruckt. Zwei Wäschen hat die Maschine bereits anstandslos erledigt, ich hoffe, es werden noch viele mehr.
Und wenn es nicht mehr so heiß ist, gibt es hier vielleicht wieder etwas gehaltvolleres zu lesen.

Uns gehts gut

Momentan bin ich ein wenig faul mit meinen Berichten hier. Tagsüber komme ich nicht dazu, und abends ist es einfach schöner, draußen zu sitzen, den Sternenhimmel anzuschauen und den Grillen zu lauschen, als am Computer zu sitzen. Heute abend waren die Mücken draußen aber etwas nervig, deswegen gibts jetzt hier was zu lesen.
Unser Wetter hier ist sehr schön, sommerlich heiß, abends kühlt es auf angenehme Temperaturen ab. Gestern war es mal etwas bewölkt, und das haben wir dazu genutzt, mit Rasenmäher und Motorsense dem hohen Gras und Unkraut zu Leibe zu rücken. Wir haben einiges geschafft – und wiedermal denke ich, mit so einem Rasenmähertrecker wäre es bestimmt viel einfacher, das ganze Gelände hier zu mähen. Und würde auch mehr Spaß machen. Na mal sehen, vielleicht legen wir uns ja tatsächlich mal so ein Teil zu.

Die Deckenvertäfelung ist fertig. Das war eine ziemliche Fiselarbeit – wir wollten den Eichenbalken, der längs durchs Bad geht, ja zum Teil freilassen, weswegen alle Paneelenstücke passgenau abgesägt werden mussten. Es sieht jetzt schon schön aus, und wenn wir dann irgendwann mal die Kanten mit Leisten abgedeckt haben, ist es noch schöner.

Heute hat Leo in die Nische neben der Dusche drei Regalfächer aus Gipskartonplatten gebaut. Wir hatten überlegt, in die Fächer Beleuchtung einzubauen, aber dort werden vermutlich nur Handtücher oder so liegen, und die zu beleuchten, wäre etwas übertrieben. Auch dies Regal sieht jetzt schon wunderschön aus :smile:

Es ist ja immer so schwierig für irgendwelche Lieferanten, Stromleitungs- oder Telefonleitungsreparierer, uns zu finden, da es neben unserer Hausnummer 18 nun dummerweise auch die Nummern 18 a, b und c gibt. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Hausnummer jetzt auch an der Seite des Hauses anzubringen, aus der die Leute aus Richtung Cissac kommen. Die Nummern kleben auf einer ehemaligen Küchenfliese, die Leo heute mit der neuen Akku-Kartuschenpistole, von der er sehr begeistert ist, ans Haus geklebt hat. Mal schauen, ob es was nutzt, oder ob auch in Zukunft alle Leute, die zu uns wollen, in 20 Metern Entfernung auf der Straße stehen bleiben und uns anrufen und fragen, wo denn unser Haus ist.

Schwiegermuttchen beim Start zu ihrer allmorgendlichen Fahrradtour. Vermutlich ist sie mit ihrem Dreirad hier schon bekannt wie ein bunter Hund. Ab und zu wird sie auch von irgendwelchen Leuten angesprochen, aber da sie die Leute nicht versteht, werden wir leider nie erfahren, was die Leute zu ihr sagen.

Das erfreut uns jeden Tag aufs neue: die tägliche Ernte. Hier sind es grüne und gelbe Zucchini, eine Gurke, Paprika, Tomaten, Aubergine, Möhren, Radieschen und Minze. Die Zucchini-Zeit scheint fast vorbei zu sein, aber die Tomatenpflanzen hängen noch voll, da gibt es die nächste Zeit noch einiges zu ernten. Sehr schön.

Für Dorit, die wissen wollte, was die Pinie macht. Sie ist hier in der Mitte zu sehen und hat ein paar Geschwisterlein bekommen. Ich hatte die restlichen Kerne auch noch eingepflanzt, und daraus sind vier weitere Pinien entstanden. Eigentlich waren es fünf, aber die fünfte wollte nicht so recht und sieht jetzt nicht mehr sehr lebendig aus. Aber das reicht auch, denn wenn die alle gut weiterwachsen, werden wir ja einen richtigen Pinienhain haben.

Ein paar Fotos

Ich wollte ja schon lange ein Vorher-Nachher-Foto vom Wohnzimmer meiner Schwiegermutter zeigen, hier ist es nun endlich. Hoffentlich ist erkennbar, dass das linke das Vorher- und das rechte das Nachher-Foto ist :smile:

Jetzt mal zum Thema Bad. Jeder, mit dem wir telefonieren, aber auch wirklich jeder fragt «Na wie weit seid ihr denn mit eurem Bad?» Wir können es bald nicht mehr hören. Und zugegebenermaßen ist das ja auch eine Sache, die wir ein wenig unterschätzt haben. Unsere ursprüngliche Idee, vor dem Einzug von Leos Mutter «mal eben» unser Bad oben, und dann ihr Bad unten fertig zu machen, lässt sich am besten so beschreiben: :m-lol:
Hier links ist nochmal ein Foto von dem Raum zu sehen, in dem nun unser Bad entsteht, einem ursprünglich unausgebauten Dachboden. Früher scheinen wir wohl besser drauf gewesen zu sein, im März 2010 haben wir es geschafft, innerhalb kürzester Zeit in diesem zukünftigen Bad die Holzklappe durch ein Fenster zu ersetzen sowie zwei Dachfenster einzubauen …

… und jetzt zieht sich alles. Es ist kaum zu beschreiben, was für Probleme und Problemchen immer wieder auftauchen. Angefangen damit, dass es in diesem Raum vorher keinerlei Wasseranschluss, geschweige denn Strom – außer einer einzigen Leitung mit Glühbirne – gab, dann die Tatsache, dass Dusche, Badewanne, Waschbecken, Bidet und Klo eine Abwasserleitung mit entsprechendem Gefälle benötigen, zusätzlich sind alle Wände und auch die Decke und die Dachbalken krumm und schief – also nicht gerade eine ideale Ausgangslage für ein Badezimmer. Und es kommen immer noch neue Sachen hinzu. Mittlerweile sind wir ja schon verhältnismäßig weit. Es ist gar nicht so einfach zu entscheiden, was als nächstes gemacht wird, denn alles hat immer irgendwelche Konsequenzen. Wir haben uns deshalb in den letzten Tagen mit der Deckenvertäfelung beschäftigt, denn die kann nicht erst eingebaut werden, wenn Duschwand und Badewanne schon stehen. Aber Deckenvertäfelung ist ja auch nicht nur Deckenvertäfelung, sondern auch Elektro-Verkabelung für die Lampen, die in die Vertäfelung sollen. Hier ist Leo bei den kniffeligen Verkabelungsarbeiten zu sehen.

Außerdem müssen die Fenster-Innenverkleidungen (oder wie man das nennt) aus Gipskartonplatten vor dem Einbau der Vertäfelung eingebaut werden, was wegen der ganzen schiefen Ebenen mit viel Geschimpfe und Gefluche verbunden war.

Hier ist die Dachlattenunterkonstruktion für die Vertäfelung zu sehen, die wir versucht haben, irgendwie wasserwaagengerecht auszurichten, was ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen war, da die Dachbalken an sich überhaupt nicht gerade sind und es somit kaum möglich ist, daran irgendetwas gerade zu befestigen. Außerdem sind hier die Spots zu sehen, die in die Decke eingebaut werden (bzw. worden sind) und hier schonmal probeleuchten. Mittlerweile ist die Deckenvertäfelung recht weit fortgeschritten, ein aktuelles Foto gibt es momentan nicht.

Lili hat es sich im Wannenträger bequem gemacht.

Hier nochmal ein Foto von unserem momentanen, also Schwiegermuttchens zukünftigem Bad. Sie wollte gerne für die Zeit, in der diese Badewanne noch da steht, anstatt des papierartigen Teils, das uns bislang als Duschvorhang gedient hat und mittlerweile diverse Löcher hatte, einen anderen Duschvorhang haben. Wie es der Zufall so wollte, gab es hier bei Lidl gerade Duschvorhänge im Angebot, und sie suchte einen aus, der nun wirklich den Eindruck eines Strandbades vermittelt: Palmen über der Badewanne, die im Sand steht :smile:
À propos Lidl: dort waren gerade «deutsche Köstlichkeiten» im Angebot – die beschränkten sich auf Würstchen im Glas, Sülze, Eisbein, Brathering und Rollmops. Na wenn das alles ist, was Deutschland an Köstlichkeiten zu bieten hat … Wobei ich gestehen muss, dass ich einige Gläser Würstchen, Brathering und Rollmops in den Einkaufswagen gepackt habe :m-blush:

So, und jetzt nochmal was idyllisches: unser Hof morgens um halb acht im wunderschönen Morgenlicht …

… und die Sonnenblumen im Morgennebel. Ist das nicht schön?

Meer, Landschaft und Grünzeug

Nachdem es zwei Tage geregnet hatte, war gestern wieder schönster Sommer. Was wir ausgenutzt haben: wir sind nach Montalivet gefahren, wo es Sonntags einen großen Markt und viele, viele Touristen gibt. Nachdem wir über den Markt geschlendert sind und dort hervorragende Tintenfischringe verspeist haben, waren wir am Meer, das nur ein paar Schritte von dem Markt entfernt ist. Dafür, dass das einer der Haupt-Touristenorte ist, war dort erstaunlich wenig los. Und in der Sonne war es sehr gut auszuhalten, da es einigermaßen windig war. Sehr schön war’s.

Auf der Rückfahrt sind wir abseits der Hauptstraßen durch die Weinfelder gefahren. Immer wieder beeindruckend, Weinfelder, so weit das Auge reicht. Irre. Die Trauben werden übrigens so langsam blau, in zwei Monaten ist die Ernte schon in vollem Gange.

Gäbe es hier Ernte-Wettbewerbe, hätten wir mit diesem Exemplar vielleicht schon Chancen (ich meine den Zucchino, nicht Leo) :smile:

Zwischen all den Sonnenblumen neben unserem Gemüseacker, die ca. zwei Meter hoch sind, ist eine einzige Sonnenblume, die 10 Zentimeter hoch ist. Hier links habe ich sie markiert, rechts ist sie in Großansicht zu sehen. Sofern man überhaupt von «Groß»ansicht sprechen kann. Wir vermuten, dass sich ein Samenkorn der Sorte «Matzerath» dort eingeschlichen hat und nennen sie nun liebevoll Oskar :m-mock:

Und noch etwas Grünzeug: Diese Pflanze, deren Namen ich bis zum April nicht kannte und die ich dann als «Pilea Peperomioides» identifizieren konnte, blüht! Ich weiß nicht, seit wieviel Jahren oder Jahrzehnten ich sie bzw. Ableger davon habe, aber eine Blüte habe ich noch nie daran gesehen. Da zeigt sich mal wieder: hier ist vieles anders als früher.