WmdedgT – Juli 2022 (Schweiz-Edition)

Da heute der fünfte ist, will Frau Brüllen wieder wissen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Mein heutiger fünfter ist ziemlich anders als sonst. Schon angefangen damit, dass ich kurz nach 7 aufgestanden bin, was zuhause selten geschieht. Ein Blick vom Küchenbalkon (s.o.) zeigt, das Wetter ist ok.

Damit ich einigermaßen genießbar bin, habe ich einen Kaffee gemacht bekommen, in der Kuhtasse, die Lucas sehr fasziniert:

Halb neun dann die erste Herausforderung: den Kinderwagen mit Lucas drin aus dem Keller nach draussen hochschieben:

Wie man das im Winter macht, wenn es schneit, was hier ja wohl öfter mal vorkommt, ist mir schleierhaft. Dann geht es zur Kita. Dorthin geht Lucas nicht jeden Tag, aber heute. Auf dem Weg dorthin muss man gefühlt ca. 500 Höhenmeter überwinden. Ich bin ja eigentlich durch das tägliche Laufen mit den Hunden nicht untrainiert, aber diese Steigungen überall machen mich fertig. Wir nehmen deshalb den nicht ganz so steilen Weg, der dafür etwas weiter ist.

Schnaufend angekommen, setze ich Lucas dort ab und gehe zurück. Abwärts geht es viel schneller.

Die Wetterprognosen hier für die Schweiz hatte ich etwas fehlinterpretiert, weshalb ich viel zu warme Sachen dabei habe. Also wasche ich die dünne Bluse, die ich dabei habe, mit der Hand und hänge sie auf den Balkon. Dann noch einen Kaffee, duschen, und in die Stadt zum Einkaufen. Ich fahre mit dem Bus:

Deichmann heißt hier Dosenbach:

Aber solche Schuhe, wie ich sie gerne hätte, gibt es dort auch nicht. Dafür finde ich in einem anderen Laden in dem Einkaufszentrum eine Bluse. Anschließend kaufe ich noch ein paar Sachen, die hier im Haushalt gebraucht werden, und Lebensmittel fürs Abendessen. Wahnsinn, wie teuer hier alles ist!

Zurück fahre ich auch wieder mit dem Bus. Hier gibt es Oberleitungsbusse, die habe ich ewig nicht mehr gesehen:

Das alles dauert länger als gedacht, ich bin erst nach drei Uhr wieder zurück und fange an, das Abendessen vorzubereiten. Viertel nach vier mache ich mich auf den Weg, um Lucas wieder abzuholen. Der hat es gut, braucht nicht zu laufen und kann die Füße in die Luft strecken:

Man beachte auch die Berge im Hintergrund

Bevor wir wieder nach oben gehen, gibt es noch eine Schaukelrunde auf dem Spielplatz:

Dann kommt Nina zurück und wir essen den Nudelauflauf, der ganz gut gelungen ist:

Und jetzt bin ich k.o. und trinke ein schweizer „Feierabendbier“, das Feldschlösschen heißt.

Nach dem Sturm

Am letzten Wochenende hatten wir hier Temperaturen um die 40 Grad. Wegen der Hitze waren von der Präfektur unseres Départements ab Freitag alle Veranstaltungen unter freiem Himmel oder in unklimatisierten Gebäuden untersagt worden – sowas hat es bislang noch nicht gegeben. Aber 42 Grad im Juni ebensowenig. Montags war es dann wieder erträglicher, am Abend wurde der Himmel aber schwarz und schwärzer, und ein Mords-Unwetter ging los. Kurze Zeit später fiel der Strom aus. Wir standen am Fenster und mussten zusehen, wie im Sturm Gartenstühle, Gießkannen und Blumentöpfe durch die Gegend flogen, Äste von den Bäumen abbrachen und Unmengen Wasser und Hagel vom Himmel fielen. Dazu kam das Geheule vom Wind – es war ziemlich gruselig. Der Regen knallte sogar an das Küchenfenster unter dem Balkon, wo normalerweise nie Regen hinkommt. Gegen 21 Uhr ließ der Sturm nach, es regnete nicht mehr, ab und zu war noch Donnergrollen zu hören.

Ein großer Ast von einem der Bäume vor dem Haus war abgebrochen und versperrte den Weg zum Gemüsegarten.

Von hinten:

Der Sturm hatte das Fenster der Dépendance aufgerissen:

Auf der Straße trugen einige Männer gerade das Dach eines Gartenhäuschens zurück zu seinen Besitzern. Es waren jede Menge Leute draußen und begutachteten die Schäden, die eigenen und die der Nachbarn.

Wir waren immer noch ohne Strom. Zum Glück haben wir einen Gasherd und einen gut gefüllten Gefrierschrank, so dass einem Candlelight-Dinner nichts im Wege stand:

Abends saßen wir ebenfalls bei Kerzenschein oben im Wohnzimmer, die ganze Straße war dunkel. (Zu ganze Straße dunkel passt übrigens dies hier gut, ich find es immer noch witzig, obwohl es schon uralt ist – YouTube-Link)

Am nächsten Morgen hörte man die ersten Stromgeneratoren starten. Wir haben angefangen, die Baumteile zu beseitigen, haben runterhängende Äste abgesägt, zurechtgesägt und weggetragen.

Wir stapeln erstmal alles neben der Hecke. Wenn wir fertig sind, werden wir den Anhänger für Grünabfälle bestellen, den man hier von der Gemeinde bei Bedarf bekommt. Wahnsinn, wie viele Äste es jetzt schon sind – so richtig kommt es auf dem Foto gar nicht rüber:

Der Olivenbaum, den wir als winziges Bäumchen aus Frankfurt mitgebracht hatten, ist leider von dem großen Ast getroffen worden 😥 Mal sehen, ob er sich nochmal erholt, wenn er wieder aufgerichtet ist:

Beim Spaziergang Dienstag nachmittag waren überall abgerissene Äste und umgefallene Bäume zu sehen:

Abends haben wir weiter geräumt. Gut, dass wir Hilfe hatten:

Anschließend sah es schon etwas besser aus:

Auf der Internetseite des Stromanbieters konnte man nachschauen, ab wann die Stromleitungen repariert sein sollten. Zuerst war die Angabe 12 Uhr mittags, dann 14 Uhr 30, dann 20 Uhr. Kurz nach 20 Uhr, also nach etwas mehr als 24 Stunden, war dann der Strom tatsächlich wieder da. In der Nacht gab es nochmal ein Gewitter, das hat aber keine Schäden mehr verursacht.

Internet und Telefon über unsere „Box“ funktionieren mal ja, mal nein. Aber unser Internetanbieter hat uns wegen der ständigen Störungen einen Mini-Router für zwei Monate zur Verfügung gestellt, den ich am letzten Samstag schon abgeholt hatte, so dass wir seitdem zuverlässig mit Internet versorgt sind. Wir haben halt kein Festnetz-Telefon, wenn die Box grad mal wieder aussetzt.

Und da ich nach irgendeinem Stromausfall mal eine Powerbank gekauft hatte, um beim nächsten Stromausfall gerüstet zu sein, und diese sogar aufgeladen war, konnten wir den kleinen Router und die Handys aufladen und waren somit nicht völlig von der Welt bzw. dem Internet abgeschnitten 🙂

Es bleibt uns noch einiges zu tun, bis alles im Garten weggeräumt ist. Außerdem sehen die Haustür, die Fenster und Fensterbänke ziemlich schlimm aus, da der ganze Dreck vom Sturm dranklebt. Ich werde heute allerdings weder räumen noch saubermachen, denn ich bin gestern zum vierten Mal geimpft worden, und mein Arm tut ziemlich weh.

12 von 12 im Juni 2022

Am heutigen zwölften zeige auch ich wieder 12 Fotos von diesem Tag und mache mit bei 12 von 12 – unter diesem Link versammeln sich wie üblich auch alle anderen, die dabei sind.

Morgens kam Jacques mit, wie er das oft macht, um die Hühner rauszulassen. Er hat ziemlichen Respekt vor ihnen. Wenn sich eine zu sehr nähert, rennt er weg oder faucht. Oder beides 😀

Leo hat jetzt ein Hochbeet für diverse Kräuter. Das daneben im Topf ist eine Stockrose – mal sehen, ob sie was wird im Topf:

Leo war vormittags mit den Hunden unterwegs. Heiß, heiß, Baby.

An den Wegesrändern wachsen zur Zeit überall Mini-Erdbeeren:

Die Weintrauben sind schon zu erkennen:

Der letzte Kontakt zu unserem Internet-/Telefonanbieter orange wegen der ständigen Internetausfälle verlief per Chat, mit einer orange-Mitarbeiterin namens Axelle. Diese Chatfunktion ist schrecklich – man bekommt überhaupt keine Benachrichtigung, wenn eine/-r der MitarbeiterInnen antwortet, daher muss man ständig aufs Handy schauen, um das zu überprüfen. Bei meinem vorletzten Chat mit orange war irgendwann eine gewisse Zeitspanne überschritten, und ich bekam die Meldung „Ihre Sitzung ist abgelaufen“ und ich solle den Kundendienst erneut kontaktieren. Ganz toll. Axelle war allerdings etwas fixer, sie schrieb mir, nachdem sie zum ich-weiß-nicht-wievielten Mal unsere Leitung getestet hatte, diese sei sehr instabil (ach was) und sie werde nun einen stabilisateur installieren, ich solle solange warten. Ich antwortete allez-y, und während ich wartete, stellte ich mir vor, wie sie zum Schrank mit all den Telefoninstallationen schlurft, unseren Anschluss sucht und findet, und mit einem Schraubenzieher einen dicken Extra-Stabilisierungsdraht daran befestigt. Sie kam zurückgeschlurft und schrieb mir, Freitag wolle sie nochmal nachhören, ob es nun besser sei, und ich solle dieses Chat-Fenster mit dem kleinen x oben rechts bis dahin nicht schließen. Hahaha. Was ist da natürlich nach einer gewissen Zeitspanne zu lesen? Genau. „Ihre Sitzung ist abgelaufen“. Wie auch immer, heute haben wir Internet; alle Anzeigeleuchten an der Box zeigen, dass alles funktioniert, aber es ist sehr, sehr langsam. Das ist nicht nur sehr nervig, so kann ich auch nicht arbeiten. Also Frührente?

Wir haben einen neuen Sonnenschirm, der alte war kaputt. Sieht fast genauso aus, ist nur grau und nicht hell wie der alte.

Abends war ich mit den Hunden im Wald, da war es nicht ganz so heiß. Der kleine Bach, der dort ist, hat auch im Sommer immer ein wenig Wasser, so dass man bzw. Hund sich ein wenig abkühlen kann:

In der Nähe steht dieses Fahrzeug, das seine besten Jahre auch schon hinter sich hat:

Noch später abends ist es immer noch heiß, findet auch Jacques. Und es soll diese Woche noch viel heißer werden 🥵

Zum Abschluss noch das obligatorische Essensfoto. Heute gab es Pfannenpizza, die war sehr, sehr lecker:

WmdedgT – Juni 2022

Dies ist ein Versuch, mitzumachen bei “Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, der Tagebuchblogging-Aktion bei Frau Brüllen. Wir haben seit gestern mal wieder kein Internet. Wenn ich mich an die Balkontür setze, habe ich mit meinem Handy immerhin 4G. Aber so ohne PC-Tastatur alles ins Handy einzutippen, ist ja ziemlich schrecklich 😳 Zum Glück war heute überhaupt gar nix los, also nur eine Kurzversion:

Nach dem Aufstehen Hühner, Katze, Hunde – das übliche Programm, Kaffee, Kaffeemaschinengroßreinigung, essen, nähen, Hundespaziergang durch die Weinfelder:

Später dann Abendstimmung mit Spatzen auf dem Dach:

Dann das:


Und das:

Das wars auch schon. Und spätestens Dienstag abend soll es wieder Internet geben.