Jetzt endlich mal ein Bericht über die Ereignisse der letzten Tage:
Nachdem uns Herr Billa seinen Abrisshammer gebracht hatte, hat Leo sich damit ans Werk gemacht und war höchst zufrieden. Der Betonklotz ließ sich damit sehr gut entfernen, und einen Großteil der Bodenfliesen hat er auch damit erledigt.
Ich habe währenddessen die Styropor-Untertapete an die Decke des Schlafzimmers meiner Schwiegermutter geklebt und ziemlich dabei geflucht, da dieser Styropor-Kleber sehr pappig und blöd zu verarbeiten ist.
Die Arbeiten für die Abwasserkanalisation sind seit letzter Woche vor unserem Haus in vollem Gange. Inzwischen scheinen sie hier wohl fertig zu sein, was sehr angenehm ist, denn die Arbeiten waren mit tierischem Lärm und Dreck verbunden. Die Baggerschaufel flitzte teilweise so nah an unserem Haus vorbei, dass wir Angst hatten, dass das Haus bald ein paar Ecken weniger hat. Aber es ist nichts passiert.
Die Zucchini wachsen sehr gut und reichlich, so dass wir fast jeden Tag ernten können. Inzwischen sind auch von den gelben einige reif, nur die runden lassen sich noch ein wenig Zeit.
Ein sehr seltenes Bild: Der Flur ist fast leergeräumt. Am Dienstag abend wollte Herr Arnholdt, der ja auch schon den Großteil unserer Möbel beim Umzug transportiert hatte, mit den Möbeln von Leos Mutter kommen, deshalb mussten wir Platz schaffen, da die Zimmer ja noch nicht fertig waren, und haben den Flur leergeräumt und in der Garage zusammengeräumt.
Da wir nicht wussten, wann er genau kommen würde, überlegten wir hin und her, ob es sich noch lohnt, mit dem Anstreichen des Schlafzimmers anzufangen. Um in dieser Zeit des Überlegens nicht sinnlos herumzusitzen, haben wir das Netzwerkkabel, das den Laptop in der Küche (der sich, wie berichtet, weigert, drahtlos ins Internet zu gehen) bislang über die Treppe von oben nach unten quer über den Flur quer durch die Küche mit unserem Router verbindet, mit viel Gefummele durch ein Loch in der Decke der Küche gezogen. Leo hatte kürzlich ausfindig gemacht, dass da irgendein ungenutztes Kabel durch ein Loch im Fußboden unseres zukünftigen Schlafzimmers in die Küche führt. An dieses Kabel haben wir das Netzwerkkabel geklebt, und dann mit dem alten Kabel und viel Rumgedrehe das Netzkabel durch die Decke gezogen. Jetzt verfügen wir über den Luxus eines Netzwerkkabels, das aus der Küchendecke baumelt, und wir müssen nicht mehr ständig über das Kabel auf der Erde stolpern.
Und anschließend haben wir dann doch noch das Schlafzimmer gestrichen.
Um 21.10 Uhr kam Herr Arnholdt um die Ecke in unsere Straße gebogen (was gar nicht so einfach war, da dort ja gerade die Baustelle der Kanalisationsarbeiten ist). Wir haben zu dritt Auto und Anhänger ausgepackt und er hat noch einen Kaffee getrunken, und um 22.18 Uhr ist er bereits wieder abgefahren! Ist das nicht sagenhaft? Also wer jemanden für einen Umzugs- oder sonstigen Transport braucht, Herr Arnholdt ist wirklich sehr zu empfehlen, weshalb ich auch gerne für ihn hier Werbung mache.
Den ganzen Mittwoch und Donnerstag vormittag ging es dann auf Hochtouren weiter. Leo hat die Steckdosen verkabelt (fürchterliche Fummelarbeit), wir haben Korkparkett verlegt, Türen eingehängt, neue Türklinken montiert (wonach sich die Badezimmertür nicht mehr öffnen ließ, da sich die neue Klinke nicht so weit herunterdrücken lässt wie die alte, und nach einer halben Stunde, viel Geschimpfe und Einsatz diverser Schraubenzieher, Spachtel etc. endlich wieder offen war, und ich dann auch noch ein neues Türschloss eingebaut habe, damit das nicht nochmal passiert – gut, dass wir so gut ausgerüstet sind und einfach in die Garage gehen müssen, um ein neues Schloss zu holen), sauber gemacht, Brot und Quiche gebacken, und ich weiß nicht mehr was noch alles. Irgendwie haben wir es jedenfalls geschafft, um viertel vor vier loszufahren zum Flughafen Bordeaux-Merignac. Obwohl es recht voll unterwegs war, waren wir nach einer Stunde da und haben erfreut festgestellt, dass dort auch Fahrzeuge in der Höhe unseres Trafics parken können (was sonst in Parkhäusern hier alles andere als selbstverständlich ist), und zwar sogar direkt vor dem Eingang. Das Flugzeug mit Leos Mutter und Schwester kam nur etwas verspätet an, und dann ging es für meine Schwiegermutter ab in die neue Heimat.
Inzwischen steht in dem Zimmer schon ein Kleiderschrank, auch die Gardinen und Vorhänge hängen schon, nachdem wir am Samstag passende Stangen dafür geholt haben.
Samstag waren wir auch am Meer, am Strand von Lacanau-Océan. Es war schon recht viel dort los, die Saison hat begonnen.
Und wieder mal haben wir unsere weiteren Pläne geändert. Wir wollten jetzt ja eigentlich zuerst das Bad unten für meine Schwiegermutter fertig machen, aber sie meint, dass es sinnvoller wäre, wenn wir doch erst unseres oben fertigstellen, damit wir immer ein Bad zur Verfügung haben und nicht ohne Dusche und Waschbecken leben müssen. Ihr Wunsch ist uns Befehl, deshalb haben wir nun erstmal wieder ein Regal unten ins Bad geräumt und heute auch die Waschmaschine wieder reingeschafft, so dass wir Bad und Waschmaschine weiter nutzen können, auch wenn als Fußboden momentan nur eine Abdeckfolie drin ist und kein Spiegel mehr hängt und kein Strom da ist – aber man gewöhnt sich an vieles.
Eine weitere gute Idee hatte sie noch, nämlich die Decke ihres Wohnzimmers nicht auch erst mit Styropor und Rauhfaser zu bekleben, sondern sie einfach zu streichen. Die Decke ist ja aus Holz, und wir hatten irgendwann schon mal überlegt, sie zu streichen, das dann aber verworfen, da der ganze alte Kleber von der früheren Tapezierung noch dranhängt und sich auch nicht ablösen lässt. Nachdem meine Schwiegermutter nun heute das Streichen vorgeschlagen hatte, habe ich es mit Vorstreichfarbe mal ausprobiert, und es sieht gar nicht mal schlecht aus. Natürlich ist es nicht völlig gleichmäßig, aber es ist weniger schlimm, als wir dachten. Mal sehen, wie es nach dem zweiten Lackieren aussieht.
Der Stress ist jetzt weg, und nun ist auch wieder Zeit für ein Mittagsschläfchen. Das Schlafzimmer meiner Schwiegermutter ist rechtzeitig fertig geworden, das war wichtig, und das Wohnzimmer ist in Arbeit und wird ebenso bald fertig sein. Und alles weitere ist halt dann fertig, wenn es fertig ist – uns hetzt nun niemand mehr, höchstens wir uns selbst