Nun sind wir seit längerem mal wieder besuchslos. Meine Schwester war mit unseren Eltern 10 Tage lang hier, gestern sind sie wieder abgereist. Sie sind mit dem Zug gekommen, das bedeutet Umsteigen in Paris, bzw. nicht nur Umsteigen, sondern auch quer durch die Stadt vom Gare de l’Est nach Montparnasse. Auf der Hinfahrt sind sie diese Strecke mit der U-Bahn gefahren, was im Prinzip kein Problem ist und auch fix geht. Blöd war nur, dass meine Schwester alle Koffer sämtliche Treppen rauf- und runterschleppen musste, da unsere Eltern nicht mehr die jüngsten und kräftigsten sind. Auf der Rückfahrt haben sie deshalb gestern ein Taxi vom einen zum anderen Bahnhof genommen. Und das ging, wie ich heute am Telefon erfahren habe, sogar schneller als mit der U-Bahn, und ein wenig Sightseeing war auch noch inklusive.
Sightseeing gab es während der letzten 10 Tage hier auch:
Wir sind ja ständig in Bordeaux in irgendwelchen Baumärkten, oder am Bahnhof oder Flugplatz, um jemanden dorthinzubringen oder abzuholen, die Innenstadt haben wir aber nur einmal vor langen Jahren gesehen. Es wurde also Zeit für einen Stadtbummel. Dies ist der Platz vor der «Mairie», dem Bürgermeisteramt. Dort haben wir bei allerschönstem Sonnenschein draußen vor einem Restaurant gesessen.
Viele Straßen in der Altstadt sind autofrei. Die Häuser sehen aus wie in Paris, nur etwas niedriger.
Das Grand Théâtre.
Wir müssen demnächst unbedingt nochmal nach Bordeaux fahren, es ist eine sehr schöne Stadt und es gibt da noch so vieles, das ich mir gerne anschauen würde.
Im Château Pichon Longueville, das nur ein paar Kilometer von uns entfernt ist, haben wir eine Besichtigung mit Weinprobe gemacht. Das Schloss selbst konnten wir nicht besichtigen, denn das Weingut gehört seit über 20 Jahren einem großen Versicherungskonzern, und in dem Schloss befinden sich Büros dieser Versicherung. Nobel, nobel. Aber allein die Besichtigung der Weinkeller und der Abfüllung war schon sehr beeindruckend.
Hier lagern die Weine vor der Abfüllung. Die Fässer sind aus Eichenholz, je nach Qualität kosten sie zwischen 600 und 1000 Euro – pro Stück.
Es gab drei Weine bei der Weinprobe, einer besser als der andere. Um so etwas öfter zu trinken, fehlt uns allerdings das nötige Kleingeld, denn die «Grand Cru»-Weine von diesem Weingut sind nicht gerade billig.
Ab November schließt das Weingut seine Tore für Besucher, wer also noch eine Besichtigung machen will, muss sich sputen
Am Sonntag sind wir bis zur obersten Spitze des Médoc gefahren, von wo aus die Fähren nach Royan fahren. Im Sommer ist dort immer sehr viel los und die Fähren fahren im 20-Minutentakt, aber zu dieser Jahreszeit ist es eher beschaulich. In einem Restaurant am Hafen haben wir vorzügliche Pizza gegessen (ich finde ja sowieso, dass Franzosen bessere Pizza machen als Italiener). Auch dieses Restaurant schließt, wie vermutlich die anderen drumherum auch, ab November. Außer den Leuten, die beruflich täglich mit der Fähre fahren, wird dann auch kaum noch jemand da oben seine Zeit verbringen.
Auf der Fahrt zum Fährhafen haben wir zuerst in Montalivet gehalten, wo Sonntags ja immer Markt ist, aber auch da war noch weniger los als vor zwei Wochen. Dann ging es weiter nach Soulac-sur-mer, wo wir ein wenig durch die Stadt gelaufen sind und anschließend am Strand waren, der hier auf dem Foto zu sehen ist.
Und jetzt geht es endlich im Bad weiter.
Was kostet denn das edle Tröpfchen auf dem Foto? Dieser Weinkeller sieht echt edel und sauber aus. Ich war mal im Rahmen einer Studienfahrt (Schlösser der Loire) in der Champagner-Kellerei Pommery, da waren die Keller-Gewölbe stickig und düster. Und dann gab´s nicht einmal ein Probe-Schlückchen, tztz.
Ihr habt ja für Euren „Urlaub zu hause“ genau die richtigen Tage ausgewählt, angenehme Temperaturen und Sonnenschein. Allerhand, daß Deine Eltern die Strapazen einer so langen Zugfahrt auf sich nehmen, – und dann auch noch mit Bahnhofswechsel in Paris! Wie lange sind sie da unterwegs? 12-14 Stunden? – eher mehr, oder?
Liebe Grüße, Dorit
Die 3 Weine, die wir probieren durften, lagen zwischen 20 und 60 Euro.
Sie sind um kurz vor drei Nachmittags gefahren, hatten 2 Stunden Aufenthalt in Paris, dann ging es im Schlafwagen weiter, und sie waren kurz nach 6 morgens in GÖ.
Nice to read about you and Leo having time off to explore the area. Rather worried that you go into Bordeaux to kill people. But perhaps that was a translation error, I hope so.
Love to you both,
D x
Hi Diane,
oh my god, I just read the translation – actually we don’t usually kill people there The translation should be: we pickup visitors from the station or airport or take them there. Also I don’t really want to look like the Grand Théâtre.