Momentan gibt es hier nicht viel Neues. Wir sind im Garten ziemlich aktiv, es ist ständig jede Menge Unkraut zu beseitigen, das Gras wächst und wächst, und das ganz hohe Gras können wir zur Zeit gar nicht mähen, da beide Motorsensen nicht richtig funktionieren. Bei der einen ist der Tank kaputt, so dass der Sprit rausläuft, bei der anderen lässt sich das Metall-Senseblatt (oder wie das Teil heißt, das das Gras mäht) nicht richtig befestigen. Da ein neuer Tank nicht zu beschaffen ist, werden wir wohl nächste Woche eine neue Sense kaufen und das andere Gerät nur mit dem anderen Sense-Teil benutzen, das mit einem Plastikfaden mäht, der aber für dickeres Geäst nicht zu gebrauchen ist. (Ich weiß nicht, ob das, was ich hier gerade mitteilen will, verständlich ausgedrückt ist, falls nicht, schiebe ich es darauf, dass es schon so spät am Abend ist )
Dies ist „unser“ Huhn. Zumindest fast. Eigentlich gehört es dem Nachbarn, aber es büxt täglich aus, kriecht durch den Zaun und läuft dann bei uns herum. Leider deponiert es noch keine Eier bei uns, zumindest haben wir noch keine gefunden. Am letzten Samstag waren die Nachbarn zum Grillen bei uns, da lief es wieder hier im Garten herum, woraufhin Jean-François es einfach so geschnappt hat. Also das schaffen Leo und ich noch nicht; wir kriegen es höchstens zu packen, wenn wir es zu zweit in die Enge treiben, und wenn es dann nah genug bei einem von uns ist, kann der- oder diejenige es schnappen und wieder über den Zaun in das Gehege nebenan befördern. Huhn-Freilandfangen müssen wir noch etwas üben.
Zwei Tage vor unserem Grillabend war Jean-François hier, um zu fragen, was sie zum Essen mitbringen sollten. Da ich ganz gerne Würstchen gegrillt esse und wir aber keine Würstchen eingeplant hatten, sagte ich, dass sie Würstchen mitbringen sollten, «saucissons». Samstag abend kamen sie dann und wir packten ihre mitgebrachten Sachen aus, wobei zum Schluss noch ein weißes Tütchen überblieb mit einer Salami drin. Als ich sie mit ungläubigem Gesichtsausdruck hochhielt und fragte, wozu sie gedacht sei, sagte der Nachbar, ich hätte doch eine «saucisson» haben wollen – als wir dann geklärt hatten, dass ich eigentlich Würstchen, «saucisses» gemeint hatte, sorgte das für einiges Gelächter. Die Salami haben wir dann aber nicht gegrillt
Manchmal ist es morgens schon fast herbstlich neblig. Hier sogar mit Raubvogel.
An diesem Wochenende findet in unserem Nachbarort Pauillac wieder das Reggae Sun Ska Festival statt, zu dem 50.000 Besucher erwartet werden. Nicht schlecht für einen Ort, der selbst nur knapp über 5.000 Einwohner hat. Leo wollte heute morgen dort einkaufen, wie er es fast jeden Samstag macht, aber es war nicht möglich, vor dem Supermarkt einen Parkplatz zu bekommen, da alles gnadenlos zugeparkt war. Auch an den Straßen neben den Weinfeldern, wo sonst NICHTS ist, stand alles voll mit Autos, Zelten, Wohnmobilen und Menschen. Der eigentlich für heute angekündigte Regen findet wohl doch nicht statt, so dass die Reggae-Fans die Musik im Trockenen genießen können, was ich ihnen sehr gönne, denn sonst würde es ja nur halb so viel Spaß machen. Schade, dass wir hier nichts von der Musik mitkriegen.
Noch ein paar Grünzeug-Fotos: Die selbstausgesäte Sternwinde (Quamoclit lobata), die an einem Rankgerüst vor der Garage wächst, macht sich sehr schön. Es sind Unmengen von Blüten daran, die jeweils in einzelnen Blütenständen wachsen, an denen die unteren Blüten weiß sind, die oberen rot, und die dazwischen abgestuft von weiß nach rot. Sehr hübsch.
Eine der Sonnenblumen-Sorten, die ich ausgesät hatte, nennt sich «Teddybär». So sehen sie auch aus, sie sind recht klein und ziemlich puschelig. Und in der Mitte sitzt eine Spinne.
Das Blumenbeet vor der Balkonfront nimmt langsam etwas mehr Gestalt an. Dort blühen Lavendelpflanzen, Feuersalbei, Sonnenblumen, Tagetes, Amaranthus («Fuchsschwanz») und eine vor sich hin mickernde Rose. In der Mitte steht ein weiß-grünes Ziergras, das macht sich sehr gut. Wenn ich mir das Foto so anschaue, muss ich feststellen, dass ich den Kriechwacholder, der vor dem Beet steht, besser vorher von den Spinnweben hätte befreien sollen. Dieses Gehölz ist sowieso ziemlich potthässlich, geht total in die Breite und ist ständig von Spinnweben überzogen. Wir haben schon überlegt, ob wir es vielleicht wegmachen. Ich bin sonst eher jemand, die nicht gerne an Bäumen oder Sträuchern rumschneidet, geschweigedenn sie ganz entfernt, aber bei diesem Strauch ist die Hemmschwelle, zur Kettensäge zu greifen (und sie Leo in die Hand zu drücken), ziemlich gering. Na mal sehen.
Ach, da sind ja auch die Gänse, die laufenden, mit-den-Flügeln-schlagenden Gänse !!!
Hier in Deutschland gibt es so ein 1.800-Seelen-Dörflein namens „Wacken“, das alljährlich von Haevy-Metal-Fans zum „W.O.A.“ (Wacken Open Air) heimgesucht wird, was dieses Wochenende wieder der Fall war. Dabei feierten 75.000 Fans aus 35 Ländern trotz wolkenbruchartiger Regenfälle und stark verschlammter Wege. Wären die mal lieber nach Pauillac gereist, da hätten sie besseres Wetter gehabt, aber ob die dafür den Klang von Reggae in Kauf genommen hätten?
Liebe Grüße,
Dorit