Wir sind ja damals hierhin gezogen mit dem Plan, die Nebengebäude unseres Hauses auszubauen und dann als Ferienwohnungen zu vermieten. Immer mal wieder werden wir auch gefragt „Und, wann seid ihr denn endlich fertig mit euren Ausbauten?“ Ja, und jetzt ist es so weit, jetzt können wir definitiv sagen:
Das wird wohl so bald nix werden.
Aaaaber: Letztes Jahr im Sommer sagte uns unser Nachbar (der mit den Hühnern, die öfter mal dem Fuchs oder anderen Vierbeinern zum Opfer fielen), dass seine Frau und er ihr Haus verkaufen wollen. Die Frau wollte eigentlich immer schon näher an Bordeaux wohnen, er kann in seinem früheren Job auf den Weinfeldern nicht mehr arbeiten – und eine große Auswahl anderer Jobs gibt es hier nicht. Das Haus ist sehr schön gelegen, ruhig, nicht direkt an der Straße, große Terrasse, wunderschöner Blick auf Weinfelder und Wiesen. Hätten wir das Geld gehabt, hätten wir das Haus sofort gekauft. Hatten wir nur leider nicht.
Aaaaber: im Herbst kam dann meine Schwester zu Besuch. Hörte von der Sache mit dem Haus, fand es eine tolle Idee, direkt neben uns ein Haus zu haben und überlegte, wie das wohl machbar wäre. Im Endeffekt war es machbar, doch es war dank diverser Hindernisse alles andere als einfach und zog sich über ein halbes Jahr hin. Ende Mai waren schließlich die meisten Hindernisse beseitigt, und seitdem ist sie stolze Besitzerin unseres Nachbarhauses!
Da sie allerdings nicht wie wir komplett hierher ziehen will, und das schöne Haus ja nicht leerstehen muss, wenn sie nicht hier ist, wird es nun als Ferienhaus vermietet. Und wer das Haus mieten will, kriegt es unweigerlich mit Leo und mir zu tun da wir uns um Schlüsselübergabe, um Haus- und Gartenpflege und um das Drumherum kümmern werden. Also, Urlaub gefällig? Tadaaa, hier ist die niegel-nagel-neue Internetseite zum Ferienhaus: www.gites-cissac-medoc.com
Exclusiv für die Leserinnen und Leser dieses Blogs gibt es natürlich noch ein paar zusätzliche Infos und Fotos:
Ab April hatten wir schon einen Schlüssel für das Haus. Die Ex-Nachbarn waren bereits ausgezogen, und meine Schwester hat mitsamt tatkräftigen Helfern während der Osterferien renoviert, die Wände gestrichen etc. Um nicht immer über die Straße um das andere Nachbarhaus herumgehen zu müssen, diente diese Leiter bis vor kurzem als „kleiner Dienstweg“.
Das Haus musste ja fast komplett eingerichtet werden, denn außer Einbauküche und Badmöbeln war es leer. Wir waren unter anderem diverse Male bei Ikea, und so leer wie auf diesem Foto war das Auto nur beim ersten Mal.
Die Ex-Nachbarn haben drei Katzen, zusätzlich hatten sie eine „wilde“ Katze draußen immer mitgefüttert. Eigentlich hatten sie vor, diese Katze einzufangen und mitzunehmen. Der einzige, der allerdings in der extra dafür besorgten Falle saß, war unser neugieriger Jacques. Und den wollten sie nicht haben. Nun bleibt die wilde Katze hier, heißt inzwischen wegen ihrer Ohren „Puschel“, hat ein kleines Häuschen auf der Terrasse bekommen und wird mit durchgefüttert.
In all den Neubauten hier ist es Standard, dass Bad und Toilette getrennt sind, und dass in der Toilette nichts anderes ist außer einer Toilette. Auch kein Waschbecken. Und eigentlich wäre so ein Waschbecken ja ganz wünschenswert. Also trat Leo auf den Plan. Er hat in das Ablaufrohr der Toilette einen zusätzlichen kleinen Ablauf für das Waschbecken eingebaut, das Ablaufrohr für das Waschbecken an der Wand angebracht (das graue links im Bild), an den Wasserzulauf für den Klo-Spülkasten ein weiteres Zulaufrohr für das Waschbecken montiert (das weiße) und dann …
… das von meiner Schwester und mir besorgte Mini-Waschbecken mit Unterschrank und Armatur angebaut und angeschlossen. Ist es nicht wunderschön? (Ganz so zack-zack und problemlos wie von mir hier geschildert ging es natürlich nicht – wie üblich, das kennen wir ja schon.)
Hier gibt es häufig keine Kleiderschränke, sondern Nischen in der Wand mit einer Kleiderstange, und davor sind Schiebetüren oder ein Vorhang. Solche Nischen gibt es in diesem Haus auch in jedem Zimmer. Leo hat Regale dafür gebaut, Stangen angebracht …
… ich habe Vorhänge auf die passende Länge gebracht, und fertig sind die „Kleiderschränke“.
Anfang Juli kam das bestellte Tor, welches die Leiter ersetzen sollte. Ehe der Zaun an der Stelle, an der das Tor eingebaut werden sollte, durchgeschnitten werden konnte, musste zuerst ein kleiner Behelfszaun um die Stelle herum aufgestellt werden, damit die Hunde nicht durch die Öffnung im Zaun verschwinden.
Die ersten Gäste sind bereits im Haus, und nun sind wir gespannt, wie alles weitergeht. Wer weiß, vielleicht werden wir nun auch mal Leserinnen und Leser dieses Blogs persönlich kennenlernen? Wir würden uns freuen
coole Sache
und schwupp-di-wupp gibt´s
für Dich was zu nähen,
für Leo was zu handwerkeln und
für euch alle auch noch einen Familienzuwachs namens „Puschel“
ach, Ihr habt echt ein schönes Leben
Hallo Barbara,
das sind ja tolle Neuigkeiten. Gerade zurück aus der Bretagne (für mich das erste Mal) sehe ich deinen Eintrag. Auch ich hatte mich im Urlaub gefragt, wieso gibt es kein Waschbecken auf dieser Toilette. Das dies in Frankreich so usus ist, war mir nicht bewusst und so lernte ich durch deinen Bericht hier noch etwas. Das Ferienhaus sieht sehr gut aus und ich hoffe Deine Schwester (und somit auch Du) werdet immer freundliche und nette Gäste haben. Wir haben uns im Ferienhaus in der Bretagne sehr wohl gefühlt und das Wetter stimmte auch (ich bringe dort wohl den Sonnenschein hin und in den Süden den Regen… laach… ). Tolle Neuigkeiten. Viel Spass bei deiner neuen Aufgabe! Liebe Grüße von Andrea