Nebel, Wasser und Pakete

Heute früh sah es so schön aus, als die Sonne aus dem Nebel hochstieg, dass ich mal wieder bis hinten in den Garten gelaufen bin (zu meiner üblichen Sonnen- und Mondaufgangs-Fotografierstelle) um das zu fotografieren.

Ich hatte mir den Wecker gestellt, denn es hatten sich Leute angesagt vom hiesigen Wasserver- und -entsorgungsbetrieb, die wollten prüfen, ob vom Haus nebenan das Wasser korrekt in die Abwasserrohre der Straße läuft. Vor dem Hausverkauf braucht es nämlich eine Bescheinigung darüber, dass auch das in Ordnung ist – zumindest ist das jetzt so; 2017, als meine Schwester das Haus kaufte, musste ein ordentlicher Anschluss an die Abwasserleitung noch nicht nachgewiesen werden. Die Maklerin, die den Hausverkauf betreut, kümmert sich eigentlich um all sowas, war aber heute nicht da und hatte mich gefragt, ob ich die Leute ins Haus lassen würde. Ich bin also rüber, ungeschminkt, nicht gescheit angezogen, noch keinen Kaffee in mir. Die beiden Männer waren auch pünktlich da. Um zu prüfen, ob das Wasser ordentlich ablief, ließ einer das Wasser in der Küche laufen, der andere hatte einen Deckel auf der Straße geöffnet und wartete auf das Wasser. Und wartete und wartete. Es kam aber nichts. Ich erinnerte mich dunkel, dass die Vorbesitzer ganz zu Anfang eine Abwassergrube hatten, denn als das Haus gebaut wurde, gab es das « tout-à-l’égout », die örtliche Kanalisation noch nicht. (Langjährige BlogleserInnen werden sich vielleicht daran erinnern, wie es in unserer Straße installiert wurde.) Ich wusste auch, wo die Grube war, und zeigte ihnen das. In der Zwischenzeit kam dann die Kollegin der Maklerin (also diejenige, die uns damals unser Haus vermittelt hat), worüber ich sehr froh war, zum einen, weil es schön war, sie nach ca. 12 Jahren mal wieder zu sehen, zum anderen, weil sie die Sache dann etwas wortgewandter als ich übernahm – ich habe immer noch ziemliche Probleme, die Leute zu verstehen, die diesen medocanischen Dialekt hier sprechen. Ich holte dann auch noch Leo, der sich zwar ebenfalls freute, die Maklerin zu sehen, aber auch nicht viel zur Abwasserleitungssuche beitragen konnte. Nach zehn Uhr verschwanden die beiden Herren vom Wasserwerk, und wir konnten endlich einen Kaffee trinken. Wie das Ganze jetzt weitergeht, müssen wir mal sehen. Also wer irgendwelche Leitungen legt und/oder diese anschließt, und wer das bezahlt.

Als ich mich dann mit den Hunden aufmachte zum Vormittagsspaziergang, war es nur noch trübe draußen, keine Sonne mehr.

Als wir wiederkamen, waren drei Pakete angekommen. Im ersten war eine neue Badewanne für Lucas. Bislang haben wir ihn auf dem Küchentisch gebadet. Baden macht ihm viel Spaß, und er planscht inzwischen heftig im Wasser rum, deshalb musste ich in letzter Zeit nach dem Bad immer den Boden in der Küche und die Schränke wischen. Die neue Wanne ist mit Ständer, den können wir in die Dusche stellen:

Das zweite Paket war von einem Online-Stoffhändler aus Deutschland, der Stoffmetropole. Irgendwie sind die auf meinen Nähblog aufmerksam geworden, fanden wohl einige meiner genähten Sachen gut und fragten deshalb an, ob ich Interesse daran hätte, kostenlos Stoff zugeschickt zu bekommen, etwas daraus zu nähen und im Gegenzug Werbung für sie zu machen. Stoffpakete für lau, damit kriegt man mich ja immer. Wenn ich demnächst also etwas vorzuweisen habe, wird es Werbung in meinem Nähblog geben.

Und über das dritte Paket habe ich mich ebenfalls sehr gefreut. (Ich kennzeichne das folgende nun auch mal als Werbung.) Es ist von einer meiner langjährigsten Kundinnen in Wien. Sie betreibt inzwischen einen Online-Buchhandel mit Secondhandbüchern. Dort kann man außer den Büchern in ihrem Shop auch Bücherabos bestellen, man bekommt also mehrere Bücher im Jahr zugeschickt. Jetzt vor Weihnachten gibt es zusätzlich diese Buchbox zu bestellen, und eine solche habe ich als Geschenk bekommen. Es war alles sehr süß und liebevoll verpackt. Auf die Bücher bin ich schon äußerst gespannt:

Gestern abend hatten wir die beiden « infirmières », die Krankenschwestern, die vor zwei Jahren zwei mal täglich bei uns waren, um uns bei der Pflege von Leos Mutter zu helfen, zum Essen eingeladen. Das war eigentlich schon für letztes Jahr geplant, fiel aber wegen Corona aus. Es gab ein total leckeres 5-Gänge-Menü, mit dessen Vorbereitung Leo in den letzten zwei Wochen beschäftigt war. Es ist noch einiges für heute (und evtl. später) übriggeblieben. Heute mittag hatten wir bereits was von der Nachspeise, Spekulatiusmousse mit Sauce aus roten Beeren:

Nachmittags haben wir dann mit Lucas die neue Badewanne eingeweiht, das Bad gewischt, und noch so dies und das erledigt.

Heute abend ist es sternenklar, und der Wind weht eisig. Macht aber nichts, alles besser als Regen. Möchte jemand vielleicht noch ein gar nicht mal so schlimm verwackeltes Foto vom heutigen Vollmond sehen? Bitte sehr (ausnahmsweise nicht von der üblichen Sonnen-Mond-Fotografierstelle aufgenommen, sondern von vor der Haustür):

Na das war heute ja fast ein „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ ohne die entsprechende Aktion.