Der Rest vom September 2022

Der letzte Tag im September – Zeit für noch ein paar Fotos und Notizen aus diesem Monat.

Jede Menge schönen Wolkenhimmel gab es in diesem Monat zu fotografieren, das da oben und dieses z.B.:

Hier mal wieder ein Himmelsfoto mit Rauchschwaden:

Die Waldbrände in diesem Jahr hier im Gebiet waren der Horror. Es sind mehr als 62.000 Hektar Wald in den Flammen aufgegangen. Bei einem der schlimmsten Brände, ca. 40 km Luftlinie von uns entfernt, zogen die dicken Qualmwolken bis zu uns (und noch weiter), der Rauch war deutlich zu riechen, die Sonne war kaum zu sehen, und ab und zu rieselte feine Asche vom Himmel.

An dem Tag beklagte eine Frau in der Facebook-Gruppe unseres Ortes, dass draußen so ein heftiger Rauch-Geruch sei, dass sie Fenster und Türen schließen musste. Ja, du Arme, das ist wirklich bitter und unzumutbar, solch ein Geruch nach Rauch. 🙄 Geht’s noch? Was stimmt eigentlich nicht mit diesen Leuten? Wie ist der Knick in deren Hirn entstanden, der dazu geführt hat, dass sich alles nur noch um sie selbst dreht? Da mussten tausende Menschen, die direkt in dem Gebiet wohnen, diesen Qualm aus allernächster Nähe tagelang ertragen; da wurden Hunderte über mehrere Tage evakuiert, manche von denen sind trotzdem zu ihren Häusern zurückgekehrt und haben selbst versucht, das Feuer davon abzuhalten, auf ihre Häuser überzugreifen, hielten sich dann nachts in den Häusern ohne Strom und Wasser auf; da sind manche Häuser, manche Industriebetriebe in den Flammen komplett zerstört worden – und diese Tussi regt sich darüber auf, dass sie Fenster und Türen schließen muss, weil der Qualm, aus 40 km Entfernung, sie so gestört hat. Mannmannmann. Lieber das Thema wechseln. – Oder nein, ich hab da kürzlich was in der Zeitung gelesen, das passt grad noch so schön zum Thema Egozentrik: Da hat im Sommer der Bürgermeister des kleinen Ortes Arzon in der Bretagne von einem Touristen eine Anfrage erhalten mit der Forderung, das Läuten der Kirchturmglocken, die ab 7 Uhr morgens stündlich erklingen, doch zu unterbinden, da seine Frau und seine Kinder unnötigerweise geweckt würden. Er schlug vor, das Läuten bis 9 oder 10 Uhr morgens, oder vielleicht sogar komplett auszustellen, damit er und seine Familie in Ruhe die Ferien genießen können. Ernsthaft. Wenn das nicht so traurig wäre, könnte man ja herzhaft drüber lachen. Der Bürgermeister hat jedenfalls darüber gelacht. Und die Glocken läuten weiterhin, so wie sie das bereits seit Jahrhunderten tun. (Quelle)

Am 10. September fand wieder der Marathon du Médoc statt. Dieser Marathon ist ja, wie ich hier schon mal berichtete, kein normaler Marathon, wo nur gelaufen wird, sondern es sind an der Marathon-Strecke, die durch die Weinfelder und an den Châteaux vorbei führt, überall Stände aufgebaut, manchmal mit Live-Musik, und dort können die Läufer sich unterwegs bedienen mit Essen und Trinken (auch Wein). An diesem Tag waren wir morgens in aller Frühe unterwegs. Dieses Foto entstand kurz vor Sonnenaufgang:

Ich habe Leo bei Bekannten abgesetzt, die ihn dann mitnahmen zu einem dieser Stände kurz vor Pauillac, dem Ende der Marathonstrecke. An diesem Stand gab es Austern, und Leo hatte sich bereiterklärt, beim Austernöffnen zu helfen. Es ging dabei nicht um ein paar Dutzend Austern, sondern um 15.000. Er bekam ein Marathon-T-Shirt und einen Hut, und los ging’s:

Hier sind „ein paar“ der geöffneten Austern in einem Kühlwagen zu sehen:

Und hier Unmengen von MarathonläuferInnen, die Austern haben wollen (ich habe das Foto extra unscharf gemacht – Persönlichkeitsrechte und so …):

Es hat Leo Spaß gemacht, aber er hatte an den folgenden Tagen Muskelkater vom Austernöffnen.

Hier ein Strandspaziergang bei Pin Sec mit ein paar Regentropfen:

Ein Strandspaziergang bei Le Gurp, an dessen Ende sich diese Wolken hier komplett verzogen hatten und der Himmel wieder ganz blau war:

Ein Spaziergang am Lac d’Hourtin bei Piqueyrot:

Immer das gleiche, diese Fotos: Wasser, Köter, und Himmel mit mehr oder weniger Wolken 😁

Und mal wieder ein Versuch, den Vollmond zu fotografieren – naja :

Mitte September befand Gaston, die Trauben seien reif und die Weinernte könne anfangen:

… und so geschah es. Wie in jedem Jahr waren die großen, schweren Erntemaschinen von ganz früh morgens bis abends in die Dunkelheit hinein zu hören (Handyfoto mit Zoom ist ähnlich schlecht wie Handyfoto vom Vollmond):

Viele Weinfelder um uns herum wurden manuell abgeerntet. Auch das ist nicht wirklich zu erkennen auf diesem Foto – die kleinen grünen Punkte sind die Trauben-Transportkörbe:

Und noch eine Nachricht zum Schluss: Nach fast 13 Jahren mussten wir uns von unserem Herd trennen. Hier wurde er erstmals erwähnt, nun steht er draußen und wartet auf seinen Abtransport. Nichts ist für die Ewigkeit.