Der Rest vom Februar 2023

Zum Monatsende noch ein paar Notizen und Fotos aus diesem Februar.

Anfang des Monats haben wir uns nochmal gegen Covid impfen lassen, wie es hier für unsere Altersklasse empfohlen wird, also zum fünften Mal.

Am 8. Februar war unser Auto bei der contrôle technique, das ist das französische Pendant zum deutschen TÜV. Es wurde nichts bemängelt, nur wurde (wie immer) bemerkt, dass der Unterboden leicht rostig ist. So etwas kommt in dieser Gegend Frankreichs recht selten vor, da es hier ja im Winter kein Streusalz gibt und die Autos halt nicht rosten.
À propos contrôle technique: Zweiräder müssen hier bislang überhaupt nicht zu regelmäßigen Untersuchungen. Unglaublich, oder? Seit 2021 gibt es Bemühungen (und auch Vorgaben von der EU), eine regelmäßige Untersuchungspflicht auch für Motorräder, Mopeds, Roller, Quads etc. umzusetzen. Entsprechende Gesetzentwürfe wurden bislang immer wieder zurückgenommen, wohl nicht nur, weil Motorradfahrerverbände mit diversen Demonstrationen dagegen rebelliert haben. Der momentane Stand ist wohl, dass die Untersuchungspflicht in der zweiten Hälfte dieses Jahres inkrafttreten soll.
Das Ganze betrifft übrigens auch die Fahrzeuge sans permis, das sind knatternde kleine 2-Sitzer mit 50 cm³-Motor, die, wie der Name sans permis sagt, ohne Führerschein gefahren werden dürfen. Also Autos, die man sich z.B. zulegen kann, wenn man seinen Führerschein losgeworden ist. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für solche Fahrzeuge ist 45 km/h, und mit diesen 45 km/h dürfen sie auch auf den größeren Landstraßen unterwegs sein, den routes départementales, auf denen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 80 km/h beträgt. Und das ist manchmal eine recht grenzwertige Erfahrung, wenn man mit 80 unterwegs ist und plötzlich ein Auto vor sich hat, das von hinten wie ein „normales“ kleines Auto aussieht, aber nur 45 km/h fährt. So etwas wie dieses kleine graue in der Mitte:

Am 13. Februar hat Elly die Balkon-Saison eröffnet:

Letzte Woche haben wir einen Viehzuchtbetrieb in St. Vivien, ca. 30 KM nördlich von uns, besucht. Dort werden schwarze Schweine und Galloway-Rinder gezüchtet, und man kann dort auch ein paar Mal im Jahr deren Fleisch kaufen. Die Tiere leben nicht in Ställen, sondern auf riesigen Weiden und in großen, eingezäunten Waldgebieten. Die Züchterin hat uns herumgefahren und alles gezeigt. Es war sehr interessant, nur als wir durch die matschige Weide stapften (mit dem Hinweis „Nicht laut reden und bei mir bleiben!“) war ich froh, dass die Rinder uns nicht zu nahe kamen. Die Rinder ihrerseits vermutlich ebenfalls.

Anschließend waren wir noch am Meer bei Le Gurp, das von dort nicht weit entfernt ist:

Leo hat die ersten Bohnen ausgesät. Leider habe ich den Aussaat-Zeitpunkt für ein Foto verpasst, daher gibt es jetzt ein nicht ganz so aussagekräftiges vom Bohnen-Beet:

In diesem Monat war unser dreiundzwanzigster Hochzeitstag. Was für eine lange Zeit.

You and I have memories
Longer than the road
That stretches out ahead …

Dalí in den Bassins des Lumières

Seit Anfang Februar gibt es in Bordeaux in den Bassins des Lumières Bilder von Salvador Dalí als digitale Kunstinstallation zu sehen. Wir waren ja 2021 schon einmal in diesem ehemaligen U-Boot-Bunker (hier hatte ich davon berichtet) und waren damals sehr begeistert.
Gestern waren wir in der Dalí-Ausstellung, und es war wieder sehr eindrucksvoll und faszinierend, diese sich bewegenden surrealistischen Bilder auf die Wände des Bunkers projiziert und sich im Wasser spiegeln zu sehen. Das Ganze wird untermalt mit Musik von Pink Floyd, und die passt perfekt dazu.

Im Anschluss an Dalí gibt es noch eine kürzere Präsentation von Werken von Gaudí, ebenfalls wunderschön gemacht. Die beiden Programme dauern eine Stunde und wiederholen sich den ganzen Tag über.

In einem kleineren würfelförmigen Gebäude innerhalb des Bunkers ist zusätzlich noch eine Videoanimation zu sehen namens Infinite Horizons (Unendliche Horizonte), völlig irre. Auf der Seite der Bassins, die ich oben verlinkt habe, ist ein Ausschnitt daraus zu sehen.

Die Ausstellung läuft bis zum 7. Januar 2024. Wer Dalí mag und die Gelegenheit hat, sich das anzuschauen, sollte es auf jeden Fall tun! Hier kommen ein paar Eindrücke (die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden):

Auf dem Rückweg haben wir noch Halt gemacht an dem schönen Baggersee bei Avensan:

Bemerkungen zum Wetter, mal wieder

Ich will nur mal sagen, dass ich nichts gegen schönes Wetter habe, und dass ich auch gerne im T-Shirt ohne Jacke spazieren gehe, und dass ich mich freue, wenn die Vögel zwitschern wie verrückt und die Schmetterlinge herumflattern – aber sowas Mitte Februar?? 20 Grad?? Gefühlt waren es noch mehr.

Den Hunden hing die Zunge aus dem Hals wie im Sommer, und sie waren glücklich, als sie in den Bach springen konnten:

Wie ich las, hat es am 21. Januar zum letzten Mal in Frankreich geregnet, also seit 27 Tagen nicht mehr, was bislang noch nie im Winter der Fall war.

Dafür kommt das Meer immer näher. Hier in der Nähe, in Soulac, wird gerade ein ehemaliges Apartmenthaus, das direkt am Strand steht, wegen der Erosion abgerissen. Berichte darüber gibt es inzwischen auch in deutschen Medien, hier z.B.

12 von 12 im Februar 2023

Heute mache ich wieder mit bei 12 von 12. Erklärungen dazu sowie alle anderen, die bei der Aktion dabei sind, sind wie üblich bei Caro zu finden.

Ich habe heute Geburtstag. Schon früh morgens standen die ersten Gratulanten am Bett:

Es war ein wunderschön sonniger Tag, und der morgendliche Raureif, der ganz oben auf dem Foto zu sehen ist, war im Laufe des Vormittags verschwunden.

Im Garten:

Geburtstagskuchen (Blaubeer-Mascarpone-Torte):

Mein uraltes Tablet hat sich häufig selbst ausgeschaltet, was sehr nervig war. Ich habe ein neues geschenkt bekommen, mit einer Hülle, die fast noch schöner ist als das Tablet selbst:

Sonnenuntergang:

Zum Essen kam Besuch, wir hatten einen sehr schönen Abend 🙂 . Dieses Menü hat Leo gezaubert:

Crostini mit Sardellenbutter und knallrot marinierten Rettichscheiben
Roter und grüner Chicoree mit süßen Walnüssen und Tahini-Parmesan-Dressing
Zartes Erdnusshühnchen aus dem Slowcooker mit Reis
Café-Mousse mit Tahini-Karamell und salzigen Nüssen

Und jetzt gute Nacht – und als 12. Foto eins von Jacques, der heute sehr die zusätzlichen Streicheleinheiten genossen hat:

WmdedgT – Februar 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag, das fragt Frau Brüllen wie an jedem Monatsfünften auch heute wieder. Unser Tag:

Kater füttern, Hühner rauslassen, wobei sich mir beim Gang in den Garten ein anderer Anblick bot als bis gestern noch. Es ist ansatzweise auf dem Foto oben zu erkennen; auf dem Nachbargrundstück wurden gestern fast alle Bäume abgeholzt, warum auch immer, und das sieht nicht nur äußerst ungewohnt, sondern auch nicht schön aus.

Dann Vogelhaus befüllen. Sobald ich wieder im Haus war, haben sich die Vögel auf die Körner gestürzt:

Dann Hunde füttern. Dann Kaffee trinken, dabei Sachen lesen, die noch wegen Zeitmangel auf meiner Leseliste standen, z.B. den bei Christian gefundenen Link zu jemandem, der sich an Tempolimits hält. Sehr lesenswert, und heftige Zustimmung meinerseits. Ich bin jemand, die sich in Ortschaften fast immer an Tempolimits hält, und mit diesem Verhalten stößt man hier im Dorf zum Teil auf großes Unverständnis. Es gibt z.B. zwischen Schule und Bäcker einen Tempo-20-Bereich, mit anschließender Tempo-30-Zone bis fast zum Ortsausgang. Dort bin ich schon einige Male von rasenden IdiotInnen überholt worden. Hier in unserer Straße ist es auch so, dass von den Leuten, die hier entlangfahren, sich mindestens jede/-r zweite nicht an die vorgeschriebenen 50 km/h hält.
Eine Szene aus dem oben verlinkten Artikel kenne ich auch sehr gut, passiert ist mir das auf einer Rückfahrt aus dem Frankreich-Urlaub mit einer Freundin. Wir fuhren mit meiner Ente, die auch noch ein Surfbrett oben drauf hatte. Wir waren schon wieder auf der deutschen Autobahn, da war eine Steigung, ich überholte einen LKW, der noch langsamer fuhr als ich, von hinten kam ein Auto angerast, kam immer näher, der Fahrer lichthupte wie blöd und klemmte während meines restlichen Überholvorgangs an meiner hinteren Stoßstange. Als ich an dem LKW vorbei war und vor ihm rechts eingeschert war, überholte mich der Drängler, setzte sich vor mich und trat auf die Bremse, so dass auch ich eine Vollbremsung machen musste. Ich kann mich nicht erinnern, was mit dem LKW hinter mir war, er ist mir jedenfalls nicht hinten reingekracht, meine Freundin und ich sind mit dem Schrecken davongekommen. Was denken sich solche Schwachköpfe bloß? Können die sich nicht vorstellen, dass man mit einer Ente nicht schneller fahren kann, oder war das die Strafe dafür, dass ich es überhaupt gewagt habe, zu überholen?
Ach ja, die Ente. Schnell war sie wirklich nicht, aber ich habe sie geliebt. Mein „kleiner“ Bruder hatte sie mir abgetreten, sie war mein erstes eigenes Auto und hat einiges mitgemacht. Und dieser Sound 🥰

Zurück zu heute. Ich bin dann mit den Hunden zum Vormittagsspaziergang losgezogen. Es lief so ziemlich wie immer ab. Hier sind die beiden bei ihren Standardaktivitäten zu sehen – Elly frisst ihre Lieblingsspeise (Karnickelkacke) und Gaston säuft Pfützen leer:

Ja, Hunde sind manchmal widerlich.
Während wir unterwegs waren, pustete der Wind die Wolkendecke immer mehr weg, und der Himmel sah aus, als ob eine Trennlinie durch ihn verlaufen würde:

Anschließend spätes Frühstück.

Danach hatten wir Zeit, unsere Bilder-Aufhängaktion im Flur zu beenden.

Et voilà:

Während Leo nachmittags mit den Hunden unterwegs war, habe ich ein wenig genäht. Ich hatte ja im Dezember angefangen, mir einen Pullover zu stricken. Nun habe ich festgestellt, dass die Ärmel viel zu weit werden, das heißt, ich muss jede Menge wieder aufribbeln. Weshalb mich jetzt erstmal die Lust an dem Teil verlassen hat. Bis ich es fertig hätte, wäre eh Frühling. Vor ein paar Tagen habe ich Strickstoff gesehen und gekauft, gestern habe ich ihn zugeschnitten und angefangen zu nähen, heute ist er fast fertig:

Die Ärmel müssen nur noch gesäumt werden. Dafür, dass ich anstatt zwei Monaten nur zwei Nachmittage gebraucht habe, ist er nicht schlecht; das Schnittmuster ist vielleicht noch ein klein wenig optimierbar.

Beim anschließenden Hühnerei-Einsammeln habe ich gesehen, dass die ersten Büsche schon anfangen, zu sprießen:

Und wie man sieht, haben sich alle Wolken verzogen.

Leo hat ein Foto von blühendem Ginster mitgebracht:

Abends habe ich Katzenfutter bestellt und bin dabei fast vom Stuhl gefallen, als ich sah, dass sie für den 10-Kilo-Sack, der Ende 2020 noch 38,99€ kostete, nun 58,99€ haben wollen. Wahnsinn.

Zum Abendessen gab es Minestrone mit Veggie-Würstchen und Knoblauchbrot:

Jetzt noch Polizeiruf, und/oder Borgen – mit Downton Abbey sind wir „durch“. Borgen hat wahrscheinlich auch schon jede/r außer uns gesehen, wir sind ja etwas spät dran mit all diesen Serien. Gefällt uns jedenfalls sehr gut.

Zum Abschluss noch ein unscharfes Handy-Vollmond-Foto. Und dann gute Nacht.