WmdedgT – März 2023 (Schweiz-Edition)

Was machst du eigentlich den ganzen Tag, das fragt Frau Brüllen wie an jedem Monatsfünften auch heute wieder. Mein Tag:

Ich bin gerade in der Schweiz bei Tochter und Enkel. So kleine Kinder schlafen ja nicht wirklich lange, daher fand das Frühstück auch früh statt. Natürlich wieder mit der Kuhtasse:

Danach sind wir mit dem Zug gefahren.

Ziel war das Papiliorama in Kerzers, ca. 25 km entfernt.

Da gibt es ein tropisches Schmetterlingshaus (daher auch der Name), ein Dunkelhaus, in dem man nachtaktive Tiere sehen kann, ein Restaurant, in dem wir was gegessen haben, und draussen ein paar Hühner, Ziegen zum Streicheln, Schweine und Esel. Die richtig schönen Schmetterlinge waren zu schnell zum Fotografieren, aber diesen hier konnte ich festhalten:

Dann wieder zurück.Im Bahnhof gibt es eine Apotheke, die Sonntags geöffnet hat, da konnte ich mir Medikamentennachschub holen – kurz vor Abflug bekam ich Rücken, und das wurde hier noch schlimmer, so dass ich mehr Ibuprofen brauchte.

Im Schmetterlingshaus hatte ich eine SMS von EasyJet bekommen, die mir mitteilten, dass mein geplanter Rückflug am Dienstag leider annuliert worden ist. In Frankreich wird Dienstag und Mittwoch wieder einmal gegen die geplante Rentenreform gestreikt, diesmal an den Flughäfen, und es fallen jede Menge Flüge aus. Meiner nun leider auch. Als wir wieder zuhause waren, habe ich nach Alternativen für einen Rückflug gesucht. Möglich gewesen wäre z.B. ein Flug mit Zwischenstop in Nizza oder in Porto, Gesamtflugzeit fast 8 Stunden, oder eine Bahnfahrt mit über 24 Stunden, mit Bahnhofswechsel in Paris. Ausserdem konnte ich umbuchen auf einen Flug zur gleichen Uhrzeit wie geplant, nur einen Tag früher, also morgen. Dafür habe ich mich letztendlich entschlossen. Ärgerlich, denn das war anders geplant.

Dann mit dem Enkel gepielt und ihm anschließend (auf Aufforderung) die Haare geschnitten.

Abends Essen, und danach beim Baden des Enkels zugeschaut.

Das wars für heute.

Der Rest vom Februar 2023

Zum Monatsende noch ein paar Notizen und Fotos aus diesem Februar.

Anfang des Monats haben wir uns nochmal gegen Covid impfen lassen, wie es hier für unsere Altersklasse empfohlen wird, also zum fünften Mal.

Am 8. Februar war unser Auto bei der contrôle technique, das ist das französische Pendant zum deutschen TÜV. Es wurde nichts bemängelt, nur wurde (wie immer) bemerkt, dass der Unterboden leicht rostig ist. So etwas kommt in dieser Gegend Frankreichs recht selten vor, da es hier ja im Winter kein Streusalz gibt und die Autos halt nicht rosten.
À propos contrôle technique: Zweiräder müssen hier bislang überhaupt nicht zu regelmäßigen Untersuchungen. Unglaublich, oder? Seit 2021 gibt es Bemühungen (und auch Vorgaben von der EU), eine regelmäßige Untersuchungspflicht auch für Motorräder, Mopeds, Roller, Quads etc. umzusetzen. Entsprechende Gesetzentwürfe wurden bislang immer wieder zurückgenommen, wohl nicht nur, weil Motorradfahrerverbände mit diversen Demonstrationen dagegen rebelliert haben. Der momentane Stand ist wohl, dass die Untersuchungspflicht in der zweiten Hälfte dieses Jahres inkrafttreten soll.
Das Ganze betrifft übrigens auch die Fahrzeuge sans permis, das sind knatternde kleine 2-Sitzer mit 50 cm³-Motor, die, wie der Name sans permis sagt, ohne Führerschein gefahren werden dürfen. Also Autos, die man sich z.B. zulegen kann, wenn man seinen Führerschein losgeworden ist. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für solche Fahrzeuge ist 45 km/h, und mit diesen 45 km/h dürfen sie auch auf den größeren Landstraßen unterwegs sein, den routes départementales, auf denen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 80 km/h beträgt. Und das ist manchmal eine recht grenzwertige Erfahrung, wenn man mit 80 unterwegs ist und plötzlich ein Auto vor sich hat, das von hinten wie ein „normales“ kleines Auto aussieht, aber nur 45 km/h fährt. So etwas wie dieses kleine graue in der Mitte:

Am 13. Februar hat Elly die Balkon-Saison eröffnet:

Letzte Woche haben wir einen Viehzuchtbetrieb in St. Vivien, ca. 30 KM nördlich von uns, besucht. Dort werden schwarze Schweine und Galloway-Rinder gezüchtet, und man kann dort auch ein paar Mal im Jahr deren Fleisch kaufen. Die Tiere leben nicht in Ställen, sondern auf riesigen Weiden und in großen, eingezäunten Waldgebieten. Die Züchterin hat uns herumgefahren und alles gezeigt. Es war sehr interessant, nur als wir durch die matschige Weide stapften (mit dem Hinweis „Nicht laut reden und bei mir bleiben!“) war ich froh, dass die Rinder uns nicht zu nahe kamen. Die Rinder ihrerseits vermutlich ebenfalls.

Anschließend waren wir noch am Meer bei Le Gurp, das von dort nicht weit entfernt ist:

Leo hat die ersten Bohnen ausgesät. Leider habe ich den Aussaat-Zeitpunkt für ein Foto verpasst, daher gibt es jetzt ein nicht ganz so aussagekräftiges vom Bohnen-Beet:

In diesem Monat war unser dreiundzwanzigster Hochzeitstag. Was für eine lange Zeit.

You and I have memories
Longer than the road
That stretches out ahead …

Dalí in den Bassins des Lumières

Seit Anfang Februar gibt es in Bordeaux in den Bassins des Lumières Bilder von Salvador Dalí als digitale Kunstinstallation zu sehen. Wir waren ja 2021 schon einmal in diesem ehemaligen U-Boot-Bunker (hier hatte ich davon berichtet) und waren damals sehr begeistert.
Gestern waren wir in der Dalí-Ausstellung, und es war wieder sehr eindrucksvoll und faszinierend, diese sich bewegenden surrealistischen Bilder auf die Wände des Bunkers projiziert und sich im Wasser spiegeln zu sehen. Das Ganze wird untermalt mit Musik von Pink Floyd, und die passt perfekt dazu.

Im Anschluss an Dalí gibt es noch eine kürzere Präsentation von Werken von Gaudí, ebenfalls wunderschön gemacht. Die beiden Programme dauern eine Stunde und wiederholen sich den ganzen Tag über.

In einem kleineren würfelförmigen Gebäude innerhalb des Bunkers ist zusätzlich noch eine Videoanimation zu sehen namens Infinite Horizons (Unendliche Horizonte), völlig irre. Auf der Seite der Bassins, die ich oben verlinkt habe, ist ein Ausschnitt daraus zu sehen.

Die Ausstellung läuft bis zum 7. Januar 2024. Wer Dalí mag und die Gelegenheit hat, sich das anzuschauen, sollte es auf jeden Fall tun! Hier kommen ein paar Eindrücke (die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden):

Auf dem Rückweg haben wir noch Halt gemacht an dem schönen Baggersee bei Avensan:

Bemerkungen zum Wetter, mal wieder

Ich will nur mal sagen, dass ich nichts gegen schönes Wetter habe, und dass ich auch gerne im T-Shirt ohne Jacke spazieren gehe, und dass ich mich freue, wenn die Vögel zwitschern wie verrückt und die Schmetterlinge herumflattern – aber sowas Mitte Februar?? 20 Grad?? Gefühlt waren es noch mehr.

Den Hunden hing die Zunge aus dem Hals wie im Sommer, und sie waren glücklich, als sie in den Bach springen konnten:

Wie ich las, hat es am 21. Januar zum letzten Mal in Frankreich geregnet, also seit 27 Tagen nicht mehr, was bislang noch nie im Winter der Fall war.

Dafür kommt das Meer immer näher. Hier in der Nähe, in Soulac, wird gerade ein ehemaliges Apartmenthaus, das direkt am Strand steht, wegen der Erosion abgerissen. Berichte darüber gibt es inzwischen auch in deutschen Medien, hier z.B.

12 von 12 im Februar 2023

Heute mache ich wieder mit bei 12 von 12. Erklärungen dazu sowie alle anderen, die bei der Aktion dabei sind, sind wie üblich bei Caro zu finden.

Ich habe heute Geburtstag. Schon früh morgens standen die ersten Gratulanten am Bett:

Es war ein wunderschön sonniger Tag, und der morgendliche Raureif, der ganz oben auf dem Foto zu sehen ist, war im Laufe des Vormittags verschwunden.

Im Garten:

Geburtstagskuchen (Blaubeer-Mascarpone-Torte):

Mein uraltes Tablet hat sich häufig selbst ausgeschaltet, was sehr nervig war. Ich habe ein neues geschenkt bekommen, mit einer Hülle, die fast noch schöner ist als das Tablet selbst:

Sonnenuntergang:

Zum Essen kam Besuch, wir hatten einen sehr schönen Abend 🙂 . Dieses Menü hat Leo gezaubert:

Crostini mit Sardellenbutter und knallrot marinierten Rettichscheiben
Roter und grüner Chicoree mit süßen Walnüssen und Tahini-Parmesan-Dressing
Zartes Erdnusshühnchen aus dem Slowcooker mit Reis
Café-Mousse mit Tahini-Karamell und salzigen Nüssen

Und jetzt gute Nacht – und als 12. Foto eins von Jacques, der heute sehr die zusätzlichen Streicheleinheiten genossen hat: