Sommer

…, aber so richtig, ist es momentan, mit Temperaturen um die 30 Grad. Richtig schön. Auch deshalb sind wir gestern kurzerhand nach Lesparre gefahren, wo wir in einem Geschäft vor kurzem schon mal riesige Sonnenschirme gesehen haben, zu einem runtergesetzten, total günstigen Preis. Damals konnten wir uns nicht so recht entscheiden, aber gestern haben wir dann zugelangt. Wie man uns an der Kasse sagte, war der Preis deshalb runtergesetzt, da in diesem bislang eher schlechten Sommer wohl kaum jemand an Sonnenschirmen interessiert war – tant mieux, umso besser :smile:
Der Fuß des Schirms muss mit schweren Platten beschwert werden, damit er nicht umkippt. Entsprechende Platten gab es auch in dem Geschäft, allerdings für 20 Euro das Stück. Die wir natürlich nicht gekauft haben, sondern stattdessen im Baumarkt vier schwere Bodenplatten geholt haben, zu einem Viertel des Preises.

Trotz der Affenhitze war Leo sehr fleißig im Gemüsegarten und hat Unkraut gejätet. Ich habe ihm aber keine Gesellschaft geleistet, bei solchen Temperaturen passe ich. Leider ist auf dem Foto nicht so richtig viel zu erkennen, momentan wachsen dort: ca. 80 Tomatenpflanzen, Zucchini grün, gelb und runde hellgrüne, diverse Salatsorten, Auberginen, Kohlrabi, Broccoli, grüner und weißer Blumenkohl, Gurken, Sellerie, Chinakohl, Romanesco, Fenchel, Erbsen, diverse Bohnensorten, Rhabarber, Knoblauch, Kürbisse, Erdbeeren und Kartoffeln.

Links neben dem Gemüsegarten stehen ja diverse neue Sträucher und Bäume. In letzter Zeit sind wir auf diesem Feld mit dem Mähen nicht so richtig hinterhergekommen, und zur Zeit ist diese Wiese überwuchert von etwas, was ich ziemlich eindeutig für Papyrus halte.
Ein Detailfoto folgt hier drunter:

Ich lasse mich ja gerne belehren, wenn es jemand besser weiß, aber was sonst soll es sein, wenn nicht Papyrus, mit seinen dreieckigen Stengeln? Letzte Jahr hatten wir das nicht, und es ist mir auch völlig neu, dass sowas im Südwesten Frankreichs auf den Feldern sprießt. Und ich kaufe teure Papyrus-Samen, die nach Ewigkeiten endlich keimen und mickerige Pflänzchen hervorbringen, die dann auch noch von den Katzen abgefressen werden :m-nono:

Ich habe Unmengen anderer Samen ausgesät und bin schon sehr gespannt, ob das alles was wird. Ich habe auch Tests durchgeführt über unterschiedliches Keimverhalten auf unterschiedlichen Nährböden – also nicht ernsthaft, nur aus Neugier, aber es gibt tatsächlich unterschiedliche Ergebnisse. Kürzlich gab es hier bei Aldi Kokos-Kulturquellsubstrat (von dem deutschen Hersteller, der früher marktführend bei den Torfquelltöpfchen war), in das man drei Liter Wasser gießt und dann 10 Liter «Erde» erhält. Dieses Zeug ist ganz hervorragend zur Anzucht von ganz feinem Saatgut geeignet. Hier auf dem Foto ist links das Kokoszeug, rechts normale Erde. Darin sprießen Tabaksamen, Nicotiana Sylvestris und Nicotiana Glauca, bzw. sprießen sie auf dem Kokos sehr gut, aber kaum auf der Erde. Bei größeren Samen, z.B. Hibiscus, ist es kaum ein Unterschied. – Von den anderen ausgesäten Sachen interessiert mich am meisten, ob aus den Kaki-Samen was wird (ich habe hier schon diverse Kakibäume in den Gärten gesehen), und ob was aus den Zypressen-Samen wird, die gerade die Stratifikation durchlaufen, sprich im Kühlschrank liegen, bevor ich sie demnächst aussäen werde. Zypressen in der Hofeinfahrt, das fände ich sehr schön, und wenn es dann noch selbstausgesäte sind, noch schöner :smile:

Eine Baustelle ist fertig!

Wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, ist der Flur meiner Schwiegermutter fertig tapeziert. Hier ist nochmal ein Foto kurz vor der Fertigstellung, da hing das ganze Kabelgedöns noch wild herum. Auf dem letzten Foto heute ist davon nichts mehr zu sehen, Leo hat es geschafft, alles ordentlich in den Kabelkanälen unterzubringen.
Dieses Foto ist von unserem Flur aus gemacht, man sieht die Tür zum Badezimmer.

Hier ist alles fertig, tapeziert und gestrichen und mit Abschlussleisten versehen. Natürlich ist die Decke in Wirklichkeit nicht so windschief, auch die Bodenfliesen liegen nicht in Wellenlinien, das sieht nur so aus, weil es ein Panoramafoto ist, das ich aus zwei Fotos zusammengestückelt habe.
Dieses Foto ist von der Badezimmertür aus gemacht, man sieht in unseren Flur.

Als letztes sollte dann ein Schrank dort aufgebaut werden, und zwar ein alter, großer Kleiderschrank aus den fünfziger Jahren. Da auch der Schrank schon diverse Umzüge hinter sich hat, waren fast alle Befestigungsstellen, die die Seitenteile mit dem Ober- und Unterteil verbinden, ausgebrochen und hielten nicht mehr richtig. Aber nach der Befestigung der Rückwand (mit Schrauben, nicht mit Nägeln!) und dem Anschrauben diverser Winkel steht der Schrank nun felsenfest. Hier auf dem Foto haben wir grad angefangen, die Türen anzubringen, und Leo sieht schon so aus, als ob er ahnt, was uns blüht. Wir haben nämlich Stunden gebraucht, um die Türen zu montieren. Die Befestigungsschrauben steckten noch in den Scharnierhaltern an den Schrankwänden, und wir haben sie herausgeschraubt, dann hat einer von uns die Türen so gehalten, dass die Scharniere in die Halter greifen, und der bzw. die andere hat sie festgeschraubt. Wie man das halt so macht. Und wie das normalerweise auch funktioniert. Nur passten dummerweise einige Schrauben nicht, sie griffen nicht in das Gewinde der Scharnierhalter. Wir haben Ewigkeiten rumprobiert und waren ziemlich entnervt. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass es zwei verschiedene Sorten von Schrauben waren, die sich aber nur minimalst unterschieden. Daraufhin haben wir dann sämtliche Schrauben aller Scharniere wieder rausgeschraubt und an den Stellen getestet, wo keine Schraube passte, und zum Schluss gab es dann nur noch für zwei Scharniere keine passenden Schrauben. Zu dem Zeitpunkt waren wir dann nicht mehr nur entnervt, sondern kochten fast vor Wut. Und da sich offensichtlich keine passende Schraube mehr finden würde, hat Leo kurzerhand die zwei Scharniere samt Haltern entfernt und gegen neue IKEA-Scharniere ersetzt (gut, dass wir so gut sortiert sind und sowas in der Garage rumliegen haben).

Nun hat meine Schwiegermutter ihren Schrank, an dem sich sogar die Türen öffnen und schließen lassen, ohne herauszufallen.

 

Ach so. Der Vollständigkeit halber sollte ich wohl noch erwähnen, dass wir, nachdem wir spät abends mit dem Sch***schrank fertig waren und dabei waren, unseren ganzen Krempel wegzuräumen, auf dem Tisch im Flur, auf dem momentan jede Menge Werkzeug und Kram liegt, ein kleines Tütchen gefunden haben, auf dem in ordentlicher Schrift stand «Schrauben für Kleiderschrank» :bang:

Noch mehr tierisches

Ganz schön aufregend, das Landleben. Leo glaubte heute abend, Jacques mit einem Stock im Maul durch den Garten rennend gesehen zu haben. Bei näherem Hinschauen bewegte sich der Stock aber, denn es war gar kein Stock, sondern eine kleine Schlange, und da, wo er sie hingelegt hatte, lag bereits schon etwas anderes:

Eine Fledermaus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jacques sie gefangen hat, denn die flitzen immer in einem Wahnsinnstempo durch die Luft. Vielleicht hat sie sich nach draußen verirrt, obwohl es noch zu hell war? Oder so.

Da sie sich noch bewegte, habe ich ihr einen Ast hingehalten, an dem sie sich festklammerte …

… und sie in einen Baum gesetzt, an dem sie dann hochkrabbelte. Sie schien mir ganz fit zu sein – vielleicht hatte sie ja nur sowas wie einen Schock. Können Fledermäuse einen Schock haben? Später am Abend war sie jedenfalls nicht mehr da. Übrigens heißt Fledermaus auf französisch «chauve-souris», kahlköpfige Maus. Passt nicht so ganz, denn sie war ganz im Gegenteil ziemlich wuschelig auf dem Kopf. Möchte noch jemand wissen, was Fledermaus auf italienisch heißt? Ein wunderschönes Wort, vor zwei Jahren gelernt: «pipistrello» :smile:

Bislang ist uns hier in Frankreich noch keine Schlange begegnet, außer einer, die wir im Vorbeifahren auf der Straße liegend gesehen haben, die war allerdings um einiges größer. Es würde mich ja schon interessieren, was diese kleine für eine ist, weiß das jemand, der hier mitliest? Hoffentlich keine Baby-Boa Constrictor :m-shock:

Tierisches

In einem der Sanddornbüsche am Zaun zum Nachbargrundstück hing ein Klumpen, auf den uns der Nachbar aufmerksam gemacht hat.

Bei näherer Betrachtung war zu sehen, dass es Bienen waren. (Dieses Foto hat Leo mit dem Zoom gemacht. Ich habe zwar schon einige meiner Phobien bezüglich diverser krabbelnder und fliegender Insekten nach mehr als einem Jahr Landleben in den Griff gekriegt bzw. sogar abgelegt, aber an so einen Bienenschwarm gehe ich freiwillig noch nicht ran.) Der Nachbar kennt jemand, der sich mit sowas auskennt, und hat ihn angerufen.

Einen Tag später kam dann der «apiculteur», der Bienenzüchter, um sie einzufangen. Oder einzusammeln. Oder wie man das nennt.

Er sah ziemlich beeindruckend in seinem Anzug aus. Wobei der Anzug auch kein totaler Schutz ist. Wie er sagte, wird er regelmäßig gestochen.

Während er mit uns sprach, krabbelten diverse Bienen aus seinem Anzug heraus. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ihm auch aus Nase und Ohren ein paar Bienen gekrochen wären. Nach kurzer Zeit hatte er den Schwarm eingesackt bzw. eingekastet. Er sagte, es sei ein recht kleiner Schwarm, und er würde ihn mit einem anderen «verheiraten». Na dann.

Anderes Thema, aber auch tierisch. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich hier etwas geschrieben zu einer der wilden Katzen, die es hier zuhauf gibt, die ihre Babies in einem Baumstamm deponiert hatte und dort großzog. Diese Katzenmutter lebt nicht mehr, sie wurde Anfang des Jahres überfahren. Sie war offensichtlich schon recht alt und hörte auch sehr schlecht, wie wir festgestellt hatten. Die Babies sind (natürlich) mittlerweile groß und laufen auch ständig hier herum (und mischen unsere Katzen auf). Die kleine weiße Katze mit dem schwarzen Schwanz, die auf dem obersten der vier Bilder dieses Artikels vom letzten Jahr zu sehen ist, ist nun seit einiger Zeit selbst Mama, und zwar von den dreien hier auf dem Foto. Sie hat ihre Kinder vor dem Haus der Nachbarn unter einer Plane in dem Gerümpelhaufen zur Welt gebracht, den hier – wie wir auch, siehe altes Klo – wohl jeder vor dem Haus liegen hat. Da die Nachbarin die wilden Katzen regelmäßig füttert, fühlte sie sich dort anscheinend wohl (also die Mutterkatze, nicht die Nachbarin). Und das hat sie nun davon: Ihre Kinder wurden heute von den Nachbarn eingefangen. Abnehmer für die Katzenbabies haben sie bereits gefunden. Sie wollen auch versuchen, die Mutter einzufangen, um sie sterilisieren und anschließend wieder frei zu lassen. – Also nicht dass «das das hat sie nun davon» jetzt falsch verstanden wird: Ich finde es absolut gut, dass die Nachbarn das machen. Diese ganzen wilden Katzen hier sind wirklich ein Problem. Als kleinen Beitrag zur Hilfe haben wir ihnen heute wenigstens unsere zwei Katzenkörbe geliehen, da sie keine hatten. Es ist halt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn es interessiert nicht viele Leute, was diese Viecher so treiben.

Auf der Seite einer Katzen-Hilfsorganisation hier in der Nähe ist diese Grafik abgebildet, die recht anschaulich klarmacht, wie schnell sich so eine Katzenpopulation vermehren kann. Irgendwann werden sie dann die Weltherrschaft übernehmen.

Da dieser Blog in letzter Zeit etwas sehr katzenlastig ist, gibt es als Ausgleich noch ein Foto unserer frisch eingebauten Tür zur «Einbauwohnung» meiner Schwiegermutter. Der Flur dahinter ist seit gestern auch komplett tapeziert und wird nächste Woche gestrichen, Beweisfoto folgt demnächst.

Ein paar Fotos

Eine knappe Woche lang hatten wir mal wieder Besuch, dieses Mal mit Kind und mit Zelt – beides etwas, was wir bislang noch nicht hatten. Das riesige Zelt fiel auf dem Grundstück kaum auf, und wir haben uns schon überlegt, ob wir unser Gelände vielleicht als Campingplatz vermarkten …

Wenn Besuch da ist, ist das immer eine gute Gelegenheit, auf den sonntäglichen Markt nach Montalivet zu fahren. Am letzten Wochenende fand dort ein Harley-Davidson-Treffen statt – so voll habe ich diesen Ort noch nie gesehen. Unglaubliche Mengen von Motorrädern, wohin man auch schaute, Motorräder mit Anhängern, mit Beiwagen, und und und …

Außerdem waren wir am Phare de Richard, einem Leuchtturm an der Gironde.

Eines der typischen Fischerhäuschen an der Gironde.

Normalerweise ist Jacques ja der Schatten von Brüno – also er rennt ständig hinter ihm her und verfolgt ihn die ganze Zeit. Diese Woche konnte er nun eine neue Erfahrung machen, nämlich dass er der Verfolgte war, weil die süße Mia ständig hinter ihm herrannte („Wo ist die kleine Katze?“). Er hat sich aber – im Gegensatz zu Brüno – als sehr kindertauglich erwiesen, flüchtete selten und ließ sich auch streicheln. Deshalb wurde er in diesem schönen Bild mit tiefenpsychologischem Deutungspotential verewigt.

Im Original sieht er auch nicht viel anders aus.

Und seine erste Maus hat er bereits gefangen.

Ganz untätig waren wir in der letzten Woche auch nicht. Die Zwischenwand, die die Räume von meiner Schwiegermutter von unserem Flur abtrennt, steht inzwischen. Hier ist sie noch von nur einer Seite mit Gipskartonplatten verkleidet …

… und hier ist Leo gerade dabei, die letzte Platte von unserer Flurseite aus anzubringen, nachdem er die Zwischenräume mit Dämmmaterial ausgestopft hat.

Im Garten gibt es momentan schon regelmäßig Zucchini zu ernten. Die dicken Bohnen sind inzwischen fast komplett abgeerntet und eingefroren. Die anderen Bohnensorten und Erbsen sprießen vor sich hin. Die ersten Kartoffeln und Erbsen haben wir bereits verspeist, und ich warte ungeduldig darauf, dass die grünen Tomaten endlich reif werden.

Die Catalpa steht momentan in voller Blüte.

Die Blüten sind wunderschön und duften sehr betörend.

Abendstimmung – die Sonne scheint in das eine Küchenfenster hinein und aus dem anderen hinaus, eine Katze liegt herum und ich sitze da und telefoniere. Abendstimmung halt :smile: