Muttergefühle

Ausgerechnet die kleine Araucana, noch nicht mal ein halbes Jahr alt, keinen Kamm auf dem Kopf und noch grün hinter den Ohren …

… ausgerechnet die meint, jetzt Eier ausbrüten zu müssen. Seit ein paar Tagen sitzt sie Tag und Nacht im Pondoir. Wenn man ihr zu nahe kommt, gibt sie Laute von sich, die sich wie Knurren anhören, und Leo hat sie ordentlich in die Hand gepickt, als er nach ihr gegriffen hat. Sie kommt wohl einmal am Tag raus und frisst, da konnten wir sehen, dass sie auf einem Plastikei saß. Also haben wir in drei Wochen höchstens mit Plastikküken zu rechnen.

Datenschutz

Vielleicht sind ja der einen oder dem anderen ein paar Änderungen hier im Blog aufgefallen. Der Grund dafür ist, dass am 25. Mai eine neue „Datenschutzgrundverordnung“ europaweit in Kraft treten wird, die bewirken soll, dass weniger unnütze Daten gesammelt werden. Diese DSGVO betrifft auch fast jeden, der eine Internetseite betreibt, da dabei immer irgendwelche Daten gesammelt werden. Das Ganze ist ein ziemlich dröges Thema und nicht so wirklich spannend, aber da ich mich nun schon seit längerer Zeit mit kaum etwas anderem beschäftige, werde ich nun auch hier meine geneigten Leserinnen und Leser ein wenig zu dem Thema nervenbelehren. Muss ja keiner lesen, der nicht will.

Ich habe hier folgendes umgesetzt bzw. werde noch umsetzen, damit dieser Blog auch in Zukunft „datenschutzkonform“ ist (wenn jemandem etwas auffällt, was nicht funktioniert oder komisch aussieht, bitte um Mitteilung!):
– Auch hier gibt es jetzt so einen unsäglichen Cookie-Hinweis, da die Software, mit der dieser Blog läuft (WordPress), automatisch Cookies setzt.
– Wer hier kommentieren möchte, muss ein zusätzliches Kästchen anhaken, wodurch er/sie bestätigt, dass sie/er mit der Speicherung des Kommentars incl. Name, eMail-Adresse, Datum und Uhrzeit einverstanden ist.
– Bislang wurde die IP-Adresse automatisch gespeichert, wenn man hier kommentiert hat. Ich konnte dadurch niemanden eindeutig identifizieren. Diese IP-Adressen dürfen nun aber nicht mehr gespeichert werden, daher habe ich das unterbunden, und auch in der Statistik, die uns zeigt, wieviele Leute diesen Blog besuchen, taucht sie nicht mehr auf. Die ganzen IPs, die bislang gespeichert wurden, sind noch in der Datenbank gespeichert, die muss ich noch bis Ende Mai löschen.
– Der Webhoster, also die Firma, auf deren Servern dieser Blog läuft, erstellt automatisch ebenfalls Statistiken. Auch die müssen so eingestellt werden, dass die IPs nicht mehr gespeichert werden. Alle alten Statistiken (ich glaube, von einem ganzen Jahr) werde ich bis zum Stichtag noch löschen.
– Beim Kommentieren erschienen neben manchen Kommentaren kleine Bildchen der Kommentierenden, so genannte Gravatare – dazu musste man beim Gravatar-Dienst angemeldet sein. Jedesmal, wenn hier ein Kommentar abgegeben wurde, wurde automatisch bei diesem Gravatar-Dienst in den USA nachgefragt, ob es zu der jeweiligen eMail-Adresse ein Gravatar-Bildchen gibt. Die eMail-Adressen wurden nicht im Klartext übertragen, sondern verschlüsselt. Dieser Dienst ist hier jetzt deaktiviert, daher gibt es keine Bildchen mehr.

– Wer das mit der Datenübertragung durch die Bildchen schon spooky fand, wird sich auch über dieses freuen: Das Aussehen eines Blogs wird bei WordPress durch so genannte Themes festgelegt. Früher habe ich solche Themes selbst erstellt, inzwischen gibt es tausende Themes zum Herunterladen, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aber: Viele dieser Themes verwenden so genannte Google Fonts. Ein Font ist die Schriftart, in der der Text auf einer Internetseite dargestellt wird. Google stellt seit einiger Zeit hunderte solcher Schriftarten kostenlos zur Verfügung. Viele Themes haben einen oder mehrere dieser Google Fonts eingebunden. Und jedes Mal, wenn man sich eine Internetseite anschaut, die solch einen Google Font verwendet, wird dabei die IP-Adresse an Googles Server übermittelt. Ich verwende hier auch einen Google Font. Der wird aber jetzt nicht mehr von Google abgerufen, sondern ich habe ihn lokal auf dem Server gespeichert und binde ihn von dort aus ein. Die Kontaktaufnahme zu Google habe ich unterbunden.
(Genauso ist es bei Seiten, die Google Maps eingebunden haben, da wird auch jedesmal nach Hause telefoniert.)
– Die Datenschutzerklärung hier im Blog habe ich angepasst.
– WordPress wandelt automatisch bestimmte Zeichenketten in Smilies um. Seit einem Update im Dezember 2015 wurde beim Umwandeln nicht mehr auf lokale Smilies zurückgegriffen, sondern auf welche, die auf einem Server in den USA lagern – wodurch jedesmal die IP-Adresse eines Blogbesuchers übertragen wurde. Da ich aber die Smilies hier im Blog auf dem eigenen Server speichere und per Plugin einbinde, ist da bislang nichts übertragen worden. Ich habe nun auch die theoretische Möglichkeit der IP-Übertragung unterbunden.
– Ein paar YouTube-Filmchen sind hier im Blog. Diese werden dann von den YouTube-Servern geladen, wodurch was übertragen wird? Richtig, die IP-Adresse. Ich bin gerade dabei, das anders hinzukriegen.

Das war nun ein kleiner Ausschnitt meiner Tätigkeiten in der letzten Zeit, also nur das, was ich hier im Blog geändert habe. Da ich mich ja auch um die Internetseiten anderer Leute kümmere, habe ich das Ganze nun schon diverse Male durch, teilweise auch in größerem Ausmaß. Und fertig bin ich noch lange nicht.
2019 wird es dann eine neue ePrivacy Verordnung geben. Mal sehen, ob dann Internetseiten erst zugänglich sein werden, wenn man vorher diverse Checkboxen angekreuzt, Hinweise bestätigt und Fragen beantwortet hat.

Falls sich jemand fragt, was all das nun mit den 4 Fotos hier zu tun hat: gar nichts. Die sind nur zur Auflockerung.

Hühneralltag

Die Hühner haben die ersten Tage nur in der Voliere verbracht und haben nun Ausgang in ihrem Gehege. Morgens nach dem Aufstehen lässt Leo sie raus. Es ist nicht einfach, alle auf ein Foto zu bekommen, denn inzwischen kommen sie alle angelaufen, wenn man das Gehege betritt – sie wissen schon, dass es dann meistens irgendwas Leckeres gibt.

In der Voliere steht immer Körnerfutter für sie bereit, aber sie bekommen auch Reste aus der Küche. Manches wird vorher gekocht, z.B. Kohlblätter, Kartoffel- oder Möhrenschalen, da es sonst schwer verdaulich bis giftig ist oder nicht roh gegessen wird. Altes Brot wird eingeweicht, in Milch wird es sehr gern gegessen. Crevettenschalen oder Fischabfälle sind Delikatessen. In diesem liebevoll zubereiteten „Eintopf“ hier sind auch noch Petersilie, Brennesseln und Gemüse.

Den Eintopf gibt es dann vormittags. Er wird auf diverse Schüsseln verteilt, aber es scharen sich immer gerne alle Hühner um eine Schüssel. Dann schnappt sich oft eine etwas besonders Gutes, rennt damit weg und alle anderen hinter ihr her. Als ob nicht genug da wäre.

Inzwischen fressen auch fast alle aus der Hand, außer den zwei Araucana und dem Hahn.

Der Earl ist sehr sangesfreudig, und er kräht viel melodischer als die anderen Hähne hier in der Nachbarschaft. Früher, als wir noch nicht auf dem Dorf wohnten, dachte ich, Hähne krähen nur frühmorgens, wenn der Tag beginnt. Seitdem wir hier leben, weiß ich, sie krähen auch frühmorgens, wenn der Tag beginnt.

Manchmal rennt ganz plötzlich ein Huhn wie ein geölter Blitz in den Stall und gackert dort laut vor sich hin. Nach einer Weile kommt sie wieder raus, und im Pondoir liegt ein Ei.

Anfangs haben wir höchstens mal ein Ei am Tag gefunden, inzwischen sind es drei bis vier pro Tag, und wie man sieht, ist auch ein grün-blaues Araucana-Ei dabei! Ostern kann kommen! Anfangs hatten ein paar Eier ganz dünne Schalen, fast durchscheinend – das waren wohl die Erstlingswerke.

Das Hühnergelände ist durch ein Netz geteilt. Wenn die erste Hälfte des Geländes zertrampelt und abgefressen ist, kommen die Hühner in die andere Hälfte, so dass die erste sich wieder erholen kann.

Die Hühner haben ein überdachtes Staubbad bekommen. Mittlerweile nutzen sie es auch gerne. Dieses Foto entstand allerdings am ersten Tag, als sie nach draußen durften, da haben sie in jedem Maulwurfshügel ein Staubbad genommen. Einen eigenen kleinen Kompost haben sie auch bekommen, links auf dem Bild zu sehen. Und einen Stuhl :rolleyes:

Unter den Büschen lässt sich gut Mittagsruhe halten.

Earl schlägt mit den Flügeln. Oft schnappt er sich danach eine von den Hühnern. Aber manchmal rennen auch alle vor ihm weg.

Coucou de Rennes, die mal stillgehalten hat für’s Foto …

… und mit ihrer Schwester von hinten.

Eine der zwei Cendrée.

Araucana.

Die zweite Ara. Ist etwas farbintensiver als Nummer eins und hat immer noch keinen Kamm.

Abends gehen sie tatsächlich von alleine in den Stall. Mit bislang einer Ausnahme, da lief eine noch draußen herum. Ich konnte sie aber überzeugen, jetzt schlafen zu gehen. Die kleine Ara sitzt jeden Abend in der Stalltür und schaut raus. Manchmal sitzt sie auch so, dass ich sie reinschieben muss, um die Klappe zu schließen. Vorher lässt sie sich immer am Hals kraulen. Anschließend schaue ich durch das Pondoir und zähle, ob auch alle da sind. Meist quetschen sich fünf bis sechs auf die Stange, auf der der Hahn sitzt. Die kleine Ara schläft offenbar als einzige unten, nicht auf einer Stange. Zumindest flattert sie nicht hoch, solange man zuschaut.

In der Nachbarschaft gab es kürzlich auch neue Hühner. Anfangs hatten sie ein paar Steine mit Wellblech obendrauf als Stall, inzwischen eine befestigte Version. So etwas ist halt der Normalfall, und nicht Leute wie wir, die überhaupt erstmal knapp sieben Jahre brauchen, um die Idee der Hühnerhaltung umzusetzen, die meterweise Hühnerliteratur im Regal haben, die sich über Vor- und Nachteile der Deep-Litter-Methode Gedanken machen, die einen solchen Hühnerstallpalast Brett für Brett zusammenbauen, die den Hühnern Leckereien kochen, sie aus der Hand fressen lassen, sie am Hals kraulen, sie ewig lange beobachten und Unmengen von Fotos von ihnen machen. Ja, wir wissen, dass wir etwas verrückt sind.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!

Nummer 9: Earl of Sussex

Heute morgen war ich unterwegs, um diesen Karton abzuholen. Wenn man genau hinschaut, erkennt man etwas durch das Loch :smile:

Hier ist der Inhalt, ein paar Minuten nach dem Auspacken: ein Sussex-Hahn. Unsere Tierärztin hatte uns gesagt, dass, wenn wir einen Hahn haben wollen, wir keinen kaufen sollen, da es ständig Leute gibt, die einen Hahn loswerden wollen – z.B. wenn sich ein Nachwuchs-Hahn nicht mit dem alten verträgt. Letzten Freitag rief eine Mitarbeiterin aus der Praxis bei uns an, um zu sagen, dass eine Kundin einen Hahn abzugeben hat, einen „Süssex“, wie sie sagte :smile: Glücklicherweise kamen dann vorgestern die Hühner, so dass zeitlich alles ganz gut passte und der schöne Hahn nicht im Kochtopf landen musste. Und da es ja ein Sussex ist, heißt er nun Earl of Sussex. (So viel zum Thema: wir geben den Hühnern keine Namen.) Wie man hört, hat er gleich nach dem Einzug gerufen „Hallo, jetzt bin ich da“ oder so ähnlich. Die Hühner benehmen sich jedenfalls wie alberne Teenager, gurren die ganze Zeit und zuppeln ständig an ihm herum. Hier gibt es einen Film dazu (ein Klick auf das Foto leitet in einem neuen Tab zu YouTube, dort wird der Film dann abgespielt):

Nach einer halben Stunde hat er dann den Stall verlassen, um sich in der Voliere umzusehen. Damit ist er der erste, denn von den Hühnern hatte sich noch keins herausgetraut. Jetzt ist aber auch eine Araucana draußen, dann werden die anderen wohl demnächst nachkommen.