Heute vor zwei Jahren

… sind wir stolze Hausbesitzer geworden! Ganz schön aufregend war das – hier habe ich ja damals darüber berichtet.
Inzwischen sieht es ums Haus herum etwas anders aus als auf diesem Foto: neue Fenster und Türen, neuer Balkon, jede Menge Krempel vor dem Haus, Katzenklappe im Treppenfenster, ein neues Fenster über dem Küchenfenster und und und …
Nach wie vor bereuen wir es nicht, hierhin gezogen zu sein, auch wenn nicht immer alles rund läuft – irgendwie hat sich bislang immer alles zum positiven gewendet.

In den letzten anderthalb Wochen haben wir nichts geschafft, keine Fortschritte am Bad gemacht, dafür sind wir viel mit unserem momentanen Besuch herumgefahren und haben einiges gesehen, davon gibt es morgen (oder später) ein paar Fotos.

Nochmal Meer, Enten-Rallye und Badewanne

Letzten Donnerstag waren wir wieder am Meer. Dieses Mal war Flut, so dass nicht so viel Strand wie beim letzten Mal da war, auch die Wellen waren ziemlich hoch. Leo und Stefan haben in den Wellen herumgetobt …

… auch diverse Surfer hatten ihren Spaß an den Wellen, und ich war schwer beeindruckt, wie gekonnt sie mit ihren Brettern dadurchgesurft sind.

Gestern gab es in unserem Nachbarort St. Sauveur eine «Enten-Rallye», also nicht mit quakenden Zweibeinern, sondern mit alten Citroën 2CV. Sie fand auf einer hügeligen Wiese eines Chateaus statt, das per Luftlinie nicht weit von uns entfernt ist, so dass wir den Lärm der Autos bis in unseren Garten gehört haben – und nur Lärm zu hören ist ja doof, also sind wir dort hin gefahren, um uns das anzuschauen. Ich bin ja eigentlich überhaupt kein Fan von Autorennen, normalerweise interessiert mich sowas kein bißchen, aber als ich hörte, dass es eine Enten-Rallye ist, wollte ich das dann doch gerne sehen. Es war ziemlich irre. Lauter verbeulte Enten, alle mit Überrollbügeln, Hosenträgergurten und nichts als einem Fahrersitz innendrin. Hier ist ein Foto vom Start …

… und direkt hinter dem Start gab es eine Kurve, an der dann immer ein wildes Gerangele stattfand.

In der Kurve vor der Ziellinie hatte ich manchmal Angst, dass die Enten aus der Bahn geworfen werden …

… und dort staubte es auch heftig, wenn sie mit Vollgas ankamen.

Manche haben das Rennen leider nicht überlebt und mussten weggeschleppt werden. «Elle est morte?» fragte der kleine Junge, der neben uns stand, seine Mutter, als diese Ente von einem Trecker aus dem Rennparcours gezogen wurde.

Dies ist der Grund für meine Enten-Leidenschaft: mein erstes Auto, ein 2CV4. Hier sogar noch mit gelben Scheinwerfern, mein kleiner Bruder hat sie 1978/79 (?) aus Belgien mitgebracht, und kurz darauf wurde sie meine. Sie war einfach toll, alleine schon der Sound des Motors war absolut geil. Heutzutage gibt es, wie ich finde, keine Autos mehr, deren Motoren so gut klingen wie diese Enten-Motoren oder meinetwegen auch die Boxermotoren der Käfer oder alten VW-Busse – einfach unverwechselbar. Aber bevor ich hier noch weiter in der Vergangenheit schwelge …

… lieber mal Neuigkeiten zum Bad. Es geht voran, hier bringt Leo den Kleber auf den Badewannenträger auf, den wir anschließend umgedreht und in seine Ecke gestellt haben …

… und dann kam die Badewanne rein und wurde schon mal trocken getestet. Das Abwasserrohr ist allerdings noch nicht dran, da gibt es noch ein kleines Problem, aber auch das werden wir vermutlich bald beseitigt haben. Die Abschlussleisten der Deckenpaneele an den Decken- und Fensterrändern sind angebracht, die Wände des Badewannenträgers und der Boden müssen noch verfliest und die Duschabtrennung muss noch angebracht werden, dann ist die Bad-/Duschecke fertig.

Besuchszeit

Dass hier momentan so selten etwas zu lesen ist, liegt zum Teil daran, dass bei uns gerade Besuchszeit ist und wir um die Uhrzeit, zu der ich sonst Blogeinträge schreibe, am Küchentisch sitzen und mit dem Spielen von Bohnanza, Carcassonne, Torres oder ähnlichem beschäftigt sind. Also jetzt mal ein paar Fotos auf die Schnelle:

Trotz Besuch (bzw. weil der Besuch auch arbeitet :smile: ) sind wir im Bad ein wenig weiter gekommen, hier auf dem Foto ist der aktuelle Stand. Leo und ich hatten zunächst etwas unterschiedliche Vorstellungen davon, welche Farbe der Fugenmörtel haben sollte – ich war für weiß, er für dunkler. Es ist nun nicht so, dass ich immer meinen Willen kriegen muss, aber die Fugen sind jetzt weiß, wie hier zu sehen. Und Leo findet inzwischen auch, dass das eine gute Entscheidung war.

Vorletzten Sonntag waren wir auf dem Markt in Montalivet, der nicht mehr so groß ist wie im Sommer, auch die guten Tintenfischringe gibt es dort momentan nicht. Anschließend waren wir am bzw. im Meer, der Strand war trotz des schönen Wetters sehr leer. Nina ist letzte Woche einmal mit dem Fahrrad an den Strand gefahren, das hat nur ca. zwei Stunden gedauert, und wäre auch noch schneller gegangen, wenn sie den direkten Weg genommen hätte, aber der geht 15 Kilometer lang eine schnurgerade Hauptstraße entlang, und das ist ja nicht so toll.

Am See von Hourtin/Carcans waren wir auch, der liegt auf der Strecke zum Meer und ist Frankreichs größter Binnensee, aber das habe ich hier glaube ich schonmal geschrieben. Auch dort konnte man noch baden, und auch dort waren kaum Leute.

Auf dem Markt in Lesparre, der jeden ersten Freitag im Monat stattfindet, waren wir, und wie in Montalivet ist auch dort außerhalb der Touristenzeit nicht mehr sehr viel los.

Ein wunderschöner Sonnenaufgang. Das Wetter hier, falls das jemand wissen will, war letzte Woche sehr sommerlich, dann ein paar Tage eher bescheiden, und soeben kommt die Sonne raus und der Himmel wird blau. Sobald die Sonne scheint, zwitschern die Vögel wie im Frühling, das kenne ich aus Frankfurt gar nicht.

Da wir noch bis zum 27. fast durchgehend Besuch haben werden, kann es durchaus sein, dass wieder einige Zeit vergeht, bis hier das nächste Mal etwas zu lesen sein wird.

Wir haben Fliesen

Ja, wir haben unsere ersten Fliesen verlegt, aber mal der Reihe nach. Es haben sich viele Fotos angehäuft, und hier ist eine kleine Auswahl:

Ganz, ganz früher hatte unser Bad ja noch nicht mal ein Fenster, sondern nur eine Luke zur Straße hin, die mit einer Holzklappe verschlossen war. Als wir die entfernt haben, blieb eine der Befestigungen dieser Klappe stehen, und ich hätte es ganz schön gefunden, wenn wir sie auch in unserem neuen Bad so quasi als Andenken an die Vergangenheit behalten hätten. Daher habe ich sie, bevor wir die Gipskartonplatten dort angebracht haben, entrostet und gestrichen. Als dann aber die Gipskartonplatte angebracht war, wurde uns klar, dass man von dieser Türangel nicht mehr viel sehen würde, da die Gipskartonplatte alleine schon so dick ist wie die Türangel selbst, und dann kommen noch Badfliese plus Fliesenkleber dazu – da ist dann nichts mehr von dem Teil zu sehen. Deshalb …

… habe ich sie schweren Herzens mit Armierungsband verschlossen und verspachtelt, so dass wir die Stelle dort nun auch überfliesen können.

So sah es anschließend aus (16.09.11) mit der Gipskartonplatte davor.

Kurz danach, ganz links sind die Wasserleitungen für Dusche und Waschbecken, sowie die Abwasserrohre für Badewanne, Dusche und Waschbecken. Unter dem Fenster sind die Träger für das Fensterbrett mit den dahinter verlaufenden Rohren zu sehen.

Hier sägt Leo aus dem Styropor-Wannenträger ein Loch für die «Wartungsklappe» aus.

Der Badewannenträger mit Ablaufgarnitur. Übrigens mit der Ablaufgarnitur, die wir hier bei Leclerc gekauft haben, da die Garnitur, die uns damals in Frankfurt zu der Badewanne dazu verkauft wurde, nicht passte (was uns ein paar Stunden Zeit gekostet hat, da wir dachten, dass wir zu blöd sind, sie zu montieren – das war aber nicht so, sondern sie passte einfach nicht).

Ständig hat sich der unvereidigte Badezimmereinbaukontrolleur von der ordnungsgemäßen Ausführung der Badezimmereinbauten überzeugt.

Hier wurde es dann Ernst. Das Duschelement wurde, nachdem alle Rohre lagen und verklebt waren, mit den darunterliegenden Styroporelementen verklebt, die ebenfalls bereits miteinander und auf dem Fußboden verklebt waren.

So sah es anschließend aus, das verklebte Duschteil und die Wasserzu- und -ableitungen.

Diese speziellen, beschichteten Styroporplatten haben wir, sofern sie der Länge nach geschnitten werden mussten, mit der Kreissäge gesägt, was sehr gut funktionierte …

… wobei aber auch heftig «Funken» flogen durch die Glasfaserverstärkung der Styroporplatten, weshalb ich lieber diese nervige Brille aufgesetzt habe.

So sieht die fertige Unterkonstruktion des Styroporpodestes aus, auf dem Dusche und Badewanne stehen.

Hier bringt Leo den Kleber für die Podest-Platten auf.

Podest fertig! Und die Stufe davor ebenfalls.

Die Gipskartonplatten mussten anschließend mit einer Art Schwimmbadfarbe, die allerdings nicht blau sondern orange war, im Badewannenbereich gestrichen werden und die Ecken dort mit einem speziellen Dichtband abgedichtet werden, wie auf diesem Foto etwas unscharf zu sehen.

Hier ist der orangene Teil hinter der Badewanne fertig, und Leo ist gerade dabei, die Styroporwände hinter der Dusche mit einem anderen Dichtmittel abzudichten.

Und dann heute nachmittag: Unsere erste Fliese! Leider mussten wir sowohl diese als auch die zweite wieder entfernen, da wir blöderweise dem Ratschlag auf der Fliesenkleberpackung gefolgt sind, laut dem man nicht nur auf den Untergrund Fliesenkleber aufbringen sollte, sondern auch die Fliesenrückseite damit einschmieren sollte – was zur Folge hatte, dass die Fliese ständig runterrutschte und nicht fest wurde. Nachdem Leo dann nur den Kleber mit einem Zahnspachtel auf den Untergrund aufgebracht hatte, funktionierte es besser, und die Fliesen hielten …

… so dass wir heute abend 17 verklebte Fliesen haben!

Was sonst noch geschah: In unserem zukünftigen Schlafzimmer verliefen ja, wie ich irgendwann schon mal geschrieben habe, Heizungsrohre ca. 50 cm von der Wand entfernt und haben so viel zu viel Platz weggenommen. Gestern war nun «unser» Installateur Jean-Marie da, um diese Rohre zu entfernen und durch andere zu ersetzen, die näher an der Wand verlaufen.

Dies sind keine Alphörner, sondern die alten Heizungsrohre, die jetzt hier rumliegen und darauf warten, dass mein kleiner Bruder sie abholt :hello:.

Und so sieht das jetzt mit den neuen Rohren aus, außerdem liegt da noch ein Rohr, an das wir dann, wenn wir irgendwann mal so weit sind, einen Heizkörper anschließen können.

Und noch mal ganz was anderes: Wenn es zu dieser Jahreszeit morgens so nebelig im Garten aussieht, wird der Rest des Tages meist wunderschön warm und sonnig – so war es zumindest all die letzten Tage.

Mal wieder Neuigkeiten

Wir hatten eine gute Woche lang Tobi zu Besuch, daher war es hier etwas ruhiger. Aber jetzt:

Die Weinernte ist in vollem Gange. Ab der Morgendämmerung bis in den späten Abend hinein sind überall um uns herum die Traktoren zu hören, die den Wein ernten.

Auf den Feldern der großen Weingüter wie Mouton Rothschild, das ca. fünf Kilometer von uns entfernt ist, wird manuell geerntet. Dafür kommen jedes Jahr massenweise Weinerntehelfer ins Médoc, die dann mit Bussen zum Ernten in die Weinfelder gefahren werden. Dieses Foto ist nur im Vorbeifahren entstanden, auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkten gerade 3 Busse, aus denen die «Vendangeurs», die Weinleser/-innen herausströmten. Andere kommen mit ihren Wohnmobilen her, um bei der Weinlese mitzumachen (um die Weingüter herum parken überall Unmengen von Wohnmobilen).

Unsere tägliche Ernte fällt mittlerweile nicht mehr ganz so üppig aus. Bei den Tomaten, Zucchini, Gurken und Auberginen kommt kaum noch was nach, hier auf dem Foto sind noch Radieschen, ein Kürbis, Wachsbrechbohnen, Sellerie und (ein kaum als solcher zu erkennender) Blumenkohl zu sehen. Es ist halt Herbst, und ich werde die Tomaten vermissen :m-cry2:. Tagsüber ist es zwar immer noch sehr schön, aber abends und nachts ist es merklich kühler als im Sommer. Kürzlich hatte ich abends sogar Socken an – ein untrügliches Zeichen für den herannahenden Herbst.

Vor kurzem hatte es mal wieder ausgiebig geregnet, und dabei auch heftig in unser werdendes Bad getropft. Das ist sowas von nervig. Gestern ist Leo dann aufs Dach geklettert und hat auch recht schnell die Ursache gefunden: eine einzige Dachziegel hatte einen Riss. Die hat er ausgetauscht, und nun sehen wir dem nächsten Regen wohlgemut entgegen …

Heute haben wir Tobi wieder nach Bordeaux zum Zug gebracht. Es war ein wenig hektisch, da die Fahrt relativ lange gedauert hat, aber wir kamen gerade so rechtzeitig am Bahnhof St. Jean an, dass er den Zug, der die üblichen zehn Minuten Verspätung hatte, noch soeben mitkriegte. Merke: demnächst mindestens zwei Stunden zum Bahnhof in Bordeaux einkalkulieren!
Bordeaux ist ja eine wunderschöne Stadt – ich hoffe, dass wenn im Oktober unsere nächsten Besucher kommen, wir mal einen Tag dort verbringen werden. Ganz viele Straßen sehen so aus wie Paris in klein.

Gegen unser Dorf hier ist Bordeaux ja wirklich eine absolute Großstadt. Hier auf der Place de la Victoire und auch sonst überall in den Straßen brodelte das Leben, so viele Menschen und Autos sind wir Dörfler gar nicht mehr gewohnt :smile:

Ein alter Lieferwagen (Citroën ?) in Bordeaux. Wohl sehr alt, denn sechsstellige Telefonnummern gibt’s hier schon lange nicht mehr.

Jetzt noch Katzenneuigkeiten: Lili hat vor ein paar Tagen zum ersten Mal einen Fisch angeschleppt. Woher sie den hatte, ist uns allerdings schleierhaft. Ich vermute mal, dass es sich um einen Goldfisch handelt, der könnte aus dem Teich der Nachbarn auf der anderen Straßenseite sein. Allerdings schärfe ich den Katzen ständig ein, dass sie nicht auf bzw. über die Straße gehen sollen, und Lili wird ja wohl mein Verbot nicht einfach heimlich umgehen, oder?? Ich hoffe nur, dass sie nicht beobachtet wurde – nicht dass da noch Regressforderungen vom Nachbarn kommen …

Außerdem gehen Lili und Brüno momentan völlig ungewohnterweise sehr harmonisch miteinander um, Brüno ärgert Lili fast gar nicht mehr, sie faucht ihn nicht mehr an, und sie liegen nächtelang direkt nebeneinander und pennen – das wäre vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen, da sind sie sich möglichst aus dem Weg gegangen. Schon sehr merkwürdig, so eine Katzenpsyche.