Tag eins

Gestern früh sind wir um viertel vor fünf gestartet und waren nach dreizehneinhalb Stunden in Cissac. Das war verhältnismäßig schnell, denn es gab einige Widrigkeiten: bei Saarbrücken mussten wir wegen einer Totalsperrung von der Autobahn runter und ein Stück Landstraße und durch kleine Örtchen fahren. Außerdem konnten wir dieses Mal kaum schneller als 110 fahren, denn sobald wir schneller fuhren, schaukelte der Anhänger wild hin und her und brachte auch das Auto dazu, mitzuschunkeln. Wir mögen aber keinen Fasching und sind deshalb nur 110 gefahren. Mehr Sprit gefressen als sonst hat der Trafic auch, aber wir waren auch schwer bepackt. Normalerweise tanken wir immer ziemlich genau auf der Hälfte der Strecke an dem Rastplatz «Le Loiret» an der A 19, kurz hinter Montargis. Ich fuhr zu der Zeit gerade und habe am Rastplatz davor überlegt, ob ich tanke, denn der Tankinhalt neigte sich schon bedrohlich dem Ende zu. Ich bin dann aber doch weitergefahren – und habe Blut und Wasser geschwitzt, denn plötzlich machte es «Pling», als die Reserveleuchte aufleuchtete und es noch mehr als 40 Kilometer bis zum Rastplatz waren. Es hat aber dann so gerade eben gereicht, 2 Liter waren noch im Tank.

Abends sind wir total kaputt ins Bett gefallen und ich habe geschlafen wie ein Stein. Heute morgen sind wir nach Lesparre zur Sous-Préfecture gefahren, um einiges wegen der Ummeldung unseres Autos und des Anhängers zu klären. Ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben, geht es nicht, aber im Prinzip ist jetzt alles klar, und wir werden nächste Woche nach Bordeaux zum Generalkonsulat fahren, den Trafic abmelden und anschließend in Lesparre anmelden. Das ist wesentlich praktischer, als ihn in Deutschland abzumelden und dann extra noch Ausfuhrkennzeichen besorgen zu müssen. Außerdem werden wir die letzten Tage in Frankfurt auch so schon genügend zu tun haben. Dann waren wir beim Centre d’Impôt, einer Art Finanzamt, um eine «Quitus fiscal» ausstellen zu lassen, eine Steuerbefreiung, ohne die wir die Mehrwertsteuer für das Auto nochmal bezahlen müssten. Ganz so problemlos ging das nicht, denn wir mussten nachweisen, dass wir hier wohnen – natürlich hatten wir zu diesem Zweck eine Stromrechnung dabei. Die Dame auf der anderen Seite des Schalters war damit aber zunächst nicht zufrieden, da zwar unsere französische Adresse drauf steht, aber nicht im Adressfeld, sondern unten drunter, da im Adressfeld unsere Frankfurter Adresse steht, wohin die Rechnung momentan noch geschickt wird. Auf die Rechnung, und auch auf den Fahrzeugbrief hat sie jedenfalls erst mal einen Eingangsstempel gemacht, damit das auch seine Ordnung hat. :smile: Die ganze Sache war sowieso nicht so einfach, anscheinend kommt sowas in Lesparre nicht allzu oft vor. Es waren drei Leute mit uns beschäftigt, und das Ganze hat eine halbe Stunde gedauert, aber zum Schluss hatten wir dann unsere «Quitus fiscal».
Außerdem ist noch eine «Contrôle technique» für das Auto notwendig, also so etwas in der Art einer TÜV-Untersuchung. Dafür haben wir am Donnerstag einen Termin.

Wie es aussieht, sind so gut wie alle der Bäume und Sträucher, die Leo beim letzten Mal gepflanzt hat, angegangen. Einige Bäume haben winzige Knospen, und die Sanddornbüsche haben jede Menge davon. Die ersten Narzissen schauen aus dem Boden, die Gemüsezwiebeln auch, und dem Olivenbäumchen scheint es gut zu gefallen – in Frankfurt stand es um diese Jahrezeit immer leidend herum und hatte die Hälfte seiner Blätter verloren.

Gestern abend und heute morgen funktionierte das Internet plötzlich drahtlos, und ich habe mich schon geärgert, dass ich ein kurzes Kabel und eine Kupplung zum Anstückeln an das Kabel mit dem halb-kaputten Stecker gekauft habe, aber mein Ärger war unbegründet, denn seit vorhin geht es mal wieder nicht. Also liegt hier nun wieder das Kabel im Weg, aber daran haben wir uns mittlerweile ja schon gewöhnt.

Als wir gestern ankamen, war das Haus wieder total ausgekühlt, es war drinnen kälter als draußen. Mittlerweile ist es aber schon erträglich. Es ist draußen recht warm, wenn ich der Wetteranzeige hier oben glauben darf, ist es hier 12 Grad wärmer als in Frankfurt.
Morgen wollen wir fleißig sein, Laminat-Verlegen ist geplant. Schaun wir mal.

Bald geht’s wieder los

Hier ist wieder das obligatorische Alles-ist-gepackt-Foto. Und auch mein Spruch dazu «Auto und Anhänger sind voll, morgen geht es dann in aller Frühe los nach Cissac» ist so ungefähr der gleiche wie jedesmal, bevor wir losfahren. Ein Unterschied ist allerdings, dass es dieses Mal die letzte Fahrt vor dem Umzug ist. Wie immer vor der Fahrt bin ich auch heute ein wenig kribbelig und hoffe, dass alles gut klappt.
Also dann bis bald :hello:

Menschenmengen

… die unsere Nachmieter werden wollen. Unsere Vermieter haben die Vermittlung des Reihenhäuschens, in dem wir momentan noch wohnen, einem Makler übergeben. Der war letzten Mittwoch mit einigen Interessenten hier – genau gesagt waren es zehn Leute, die gleichzeitig durch das Haus liefen. Am Montag waren dann unsere Vermieter hier, um sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Hauses zu überzeugen und waren sehr erfreut darüber, dass alles in Ordnung war. Ich weiß ja nicht, was sie erwartet hatten, vielleicht dass wir Lagerfeuer auf dem Parkett im Wohnzimmer gemacht haben oder so. Und heute war wieder der Makler da, viel früher als seine Interessenten, und machte es sich ungefragt an unserem Esstisch bequem. Er scheint einen Narren an mir gefressen zu haben – warum bin ich auch immer so freundlich. Jedenfalls ging er dann nach Hause, nachdem der erste Interessent per Handy abgesagt hatte, und überließ es mir, den Leuten, die noch kommen sollten, das Haus zu zeigen. Kaum war er weg, kamen schon die ersten: ein junges Ehepaar mit drei kleinen Kindern, von denen aber eins nicht ihres war, wie sich später herausstellte. Ich fand die sehr nett, das Haus wäre gerade das richtige für so eine Familie. Als sie gerade wieder gehen wollten, kam der nächste, ein Außendienstler, und als der wieder weg war und ich dachte, ich könnte nun endlich meinen Abwasch fertig machen, kam noch ein Paar. Ich war ja schon froh, dass dieses Mal nicht wieder alle auf einmal da waren. Hoffentlich kommen nicht noch allzu viele solcher Invasionen. Lili und Brüno waren jedenfalls höchst angenervt, haben sich irgendwann verkrochen und wurden für Stunden nicht mehr gesehen.

Was war sonst noch? Das letzte Wochenende war heftig. Freitag abend haben wir zu dritt in meinen Geburtstag reingefeiert und ich bin erst gegen drei schlafen gegangen, und Samstag abend haben wir rausgefeiert, da bin ich erst Sonntag morgen gegen halb sieben ins Bett gegangen. Anschließend habe ich dann gemerkt, dass ich nicht mehr die Jüngste bin :wacko:

Heute war ich bei der Zahnärztin, die einen Abdruck zur Anfertigung meiner Beißschiene gemacht hat. Wenn ich die Schiene abhole, macht sie noch einen Abdruck, für Dorit :hello:

Und die beste Nachricht heute war ja wohl nicht, dass mein kleiner Bruder es geschafft hat, selbstständig ein PDF-File zu erzeugen, sondern der Inhalt dieser Datei. Gelle? :smile:

Langsam wirds ernst

57 Tage noch bis zum Umzug, sagt der Counter unten auf der Seite. So langsam füllen sich die Kartons, bzw. wir füllen sie (wäre nicht schlecht, wenn sie das selbsttätig erledigen würden). Einiges, was ewig nicht mehr benutzt wurde, wandert in den Müll. Wobei ich mich immer etwas schwer tue mit dem Wegwerfen.
Wir haben diverse Hamstereinkäufe bzw. -bestellungen getätigt, Drogerieartikel z.B., die es in Frankreich nicht gibt.
Meinen Besuch bei der Zahnärztin letzte Woche hatte ich eigentlich als den letzten bei ihr geplant, aber nun muss ich doch nochmal hin, weil sie mir noch eine Beißschiene ( :m-shock: ) verpassen will, da mein Kiefer in letzter Zeit so knackt, wenn ich das Maul zu weit aufreiße, sozusagen.
Übernachsten Sonntag fahren wir nochmal für 2 Wochen nach Cissac, dann wirds hier auch wieder mehr zu Lesen geben.
Ist alles ganz schön aufregend im Moment.

Ein Paket aus Göttingen

Letztes Jahr im Oktober habe ich eine Mail vom Werkzeug-Onlineshop Meyer aus Göttingen bekommen, in der der nette Herr Meyer mich fragte, ob ich interessiert sei, eines seiner Werkzeuge für einen Produkttest anzufordern, da er in meinem Blog gelesen hatte, dass wir auswandern und renovieren. Mir fiel spontan nichts ein, da wir ja mit Werkzeugen schon recht gut ausgerüstet sind. Aber als wir dann im Dezember in Cissac waren und ich den Türrahmen abgeschliffen habe, dachte ich mir, nachdem das zweite Mal während des Schleifens der Schleifteller von dem Schleifgerät abgefallen war, dass es toll wäre, ein gescheites Gerät dafür zu haben. Denn auch unser Exzenterschleifer ist für sowas wie Türrahmen nicht geeignet. Also schrieb ich Herrn Meyer, dass ich gerne den Makita Schwingschleifer BO4565 hätte, denn der scheint mir sehr gut dafür geeignet zu sein, in Ecken zu schleifen, und er lag im finanziellen Rahmen dessen, was ich mir aussuchen durfte.
Gestern kam er nun an, und ich bin schon sehr gespannt darauf, ihn auszuprobieren. Das Werkzeug, das wir bislang haben, ist zwar nicht schlecht (abgesehen davon, dass bei dem Dreieckschleifer der Schleifteller immer abfällt), aber so etwas Edles von der Firma Makita haben wir uns bislang noch nicht geleistet. Er wird das nächste Mal in Cissac ausgiebig getestet und ich werde dann hier ebenso ausgiebig berichten. Auf jeden Fall schonmal ein ganz herzliches Dankeschön an Herrn Meyer!