Vier Tage sind schon wieder um – einiges haben wir bereits geschafft, aber alles dauert natürlich mal wieder viel länger als eigentlich geplant.
Montag waren wir zuerst einkaufen. Unter anderem auch Benzin und Öl für den Rasenmäher, und es hat eine Weile gedauert, bis wir uns für eine Sorte Öl entschieden haben. Wenn man bislang nur einen Elektrorasenmäher hatte, stellt sich die Frage nach Öl ja überhaupt nicht. Das ist zum Beispiel das, was ich mit «alles dauert viel länger als geplant» meine: Vieles ist komplett neu für uns, deshalb müssen wir halt erst mal eine halbe Stunde vor dem Ölregal stehen und die Öl-Etiketten studieren.
Nachdem Öl und Benzin dann im Rasenmäher waren, hat Leo angefangen, den Urwald zu lichten. Der Mäher hat glücklicherweise jede Menge PS und mäht das hohe Gras relativ problemlos. Ich habe es zwischendurch auch mal versucht, trotz Radantrieb war es auf die Dauer recht anstrengend, so dass ich mich lieber mit etwas anderem beschäftigt habe:
Da wir einige Sachen kaufen müssen, die für das Auto und den Anhänger zu lang sind, haben wir uns einen Dachgepäckträger besorgt, den habe ich montiert. Ich habe nicht gezählt, wie viele Tütchen mit Schrauben, Unterlegscheiben, Muttern und sonstigem dazugehörten, es waren jedenfalls unendlich viele. Entsprechend nervig war die Montage. Irgendwann hatte ich es dann geschafft, das ganze so auf das Autodach zu schrauben, dass keine Schraube, Mutter oder Unterlegscheibe mehr übrig war, und musste dann nur noch alle Schrauben richtig festziehen. Wobei das «richtig festziehen» laut Aufbauanleitung mit 6 Newtonmetern zu geschehen hatte. Wir besitzen aber keinen Drehmomentschlüssel, und bei den Trägern war auch nur ein Mini-Inbusschlüssel und ein Spielzeug-Sechskantschlüssel. Also was tun? Ich habe 6 Newtonmeter dann so definiert, dass ich die Schrauben so weit anziehe, dass sie zum einen das Autodach nicht durchbohren und zum anderen nicht so locker sind, dass der Träger vom Dach fällt. Der Witz bei diesen Dachträgern ist, dass sie auch noch eine abschließbare Kappe haben. Ich vermute mal, dass kein Mensch sich die Arbeit macht, sich eine Leiter zu holen, um an unser Autodach zu kommen und dann die siebenundzwanzigtausend Schrauben zu lösen, mit denen die Träger befestigt sind.
Abends haben wir dann auf unserem neuen Schwenkgrill gegrillt. Der Grill musste erst noch zusammengebaut werden, das ging nur unwesentlich schneller als die Montage der Dachgepäckträger.
Dienstag war Baumarkt angesagt, und zwar der Leroy Merlin in Bordeaux. Dort haben wir tatsächlich mal alles bekommen, was wir haben wollten, unter anderem eine Leiter, die so lang ist, dass man mit ihr auch an die Regenrinnen kommt. Diese Leiter war z.B. auch ein Grund, weshalb wir den Dachgepäckträger brauchen, denn sie passt nicht ins Auto. Um die Leiter auf dem Dach zu befestigen, mussten wir eine Leiter mitnehmen, um ans Dach zu kommen Wir dürfen nun auch in Zukunft nie eine Leiter vergessen, wenn wir lange Sachen kaufen wollen.
Direkt neben Leroy Merlin ist IKEA, und da es uns brennend interessiert hat, wie IKEA in Frankreich aussieht, haben wir es uns vor dem Besuch im Baumarkt angeschaut. Es sieht genauso aus wie IKEA in Deutschland. Ein Unterschied ist, dass es in Frankreich wohl nur Kopfkissen in den Maßen 60 x 60 cm gibt, und die Kopfkissenbezüge bei IKEA halt auch nur 60 x 60 sind, nicht 80 x 80 wie bei uns. Aber damit kann ich leben. Dann haben wir noch spontan ein Klappsofa mitgenommen, das im Sommer, wenn wir das nächste Mal hier sind, nützlich sein wird, falls all die Hilfskräfte, die sich angesagt haben, auch tatsächlich kommen.
Gestern hat Leo drei undichte Stellen im Dach über unserem neuen Bad beseitigt, die teils darin begründet waren, dass die Bleischürze, die beim Dachfenstereinbau auch eingebaut werden musste, undicht war, teils darin, dass ein Dachziegel einen Riss hatte. Gut, dass wir das Dach noch nicht von innen gedämmt haben, sonst wäre uns das nicht mehr aufgefallen.
Ich habe mich derweil dem Treppenflur gewidmet und angefangen, dort die grauslige Tapete zu entfernen. Fertig geworden bin ich noch nicht, da ich ganz oben nicht drankam, dazu muss ich morgen das Gerüst aufbauen.
Heute waren wir dann im billigen Brico Depot Baumarkt in Bordeaux, um die restlichen Sachen für das Bad zu holen: Dämmaterial, Gipskartonplatten und die Aluschienen dafür, Wasserleitungen, Abwasserrohre, Armaturen und und und. Auto und Anhänger waren voll.
Gestern war noch der Tischler da, der unsere neuen Fenster machen wird. Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass er einen Schlüssel bekommt und die Fenster im Juni einbaut. Danach kam der örtliche Bauunternehmer, mit dem wir vereinbart haben, dass er vorher, also im Mai, unseren maroden Balkon abreißt und den neuen anbaut. Wenn das also alles tatsächlich so läuft wie geplant, werden wir im Juli, wenn wir wieder hierher fahren, ein Haus mit neuen Fenstern und neuem Balkon vorfinden. Da bin ich mal gespannt.
Von diesen Tierchen laufen hier massenhaft herum oder sitzen einfach nur da und wärmen sich in der Sonne. Die Natur hat hier sowieso einiges zu bieten: jede Menge Schwalben, Fledermäuse, allabendliche Froschkonzerte, ab und zu ist ein Kuckuck zu hören, und gestern habe ich das erste Mal in meinem Leben eine Nachtigall gehört. Und es ist jetzt schon sommerlich warm, so dass wir auch abends draußen sitzen und den Sternenhimmel bewundern können. Sogar die Grillen zirpen schon. Einfach schön
hallo barbara,
ihr seid ja wieder ordentlich fleissig in eurem neuen heim, und die französische (heimwerker-)wirtschaft freut sich auch.
und deine hand?
weiterhin erfolgreiches renovieren und viel spass im frühsommer. wir geniessen auch und sind draussen fleissig – bis es heute abend (endlich) anfing zu regnen… (die natur brauchts dringend).
à plus
regina
Hallo Regina,
die Hand ist leider noch nicht so richtig einsatzbereit. Das ist im Moment natürlich blöd, aber lässt sich nicht ändern. Muss Leo umso mehr schleppen
Ist das ein Salamander auf dem letzten Foto?
Oui, une salamandre!