Wie üblich – anders als geplant

Im Moment geht es grad wieder nicht voran, zumindest nicht so wie eigentlich geplant. Letzte Woche haben wir wegen unseres Besuchs renovierungsmäßig nicht sehr viel getan, hatten aber dafür ein paar nette Tage, was mindestens ebenso schön war. Am Freitag, vor dem Abliefern unserer Besucherin am Flughafen, waren wir wegen einer Rentenangelegenheit meiner Schwiegermutter im Generalkonsulat in Bordeaux (dessen 10-Quadratmeter-Besucherraum wir ja inzwischen zur Genüge kennen) und anschließend bei IKEA (nicht sehr erfolgreich), und der Samstag verging damit, eine Wand im Bad fertigzustellen.

So sah die Wand anschließend aus, und sie wartete nur darauf, dass Spiegelschrank, Waschtisch und Heizung an ihr aufgehängt werden. Aber darauf muss sie immer noch warten, weil …

… wir es vorgezogen haben, bei dem schönen Wetter ein wenig im Garten zu arbeiten. Allerdings nicht freiwillig. Am Montag habe ich an unserem Außenwasserhahn vor der Küche zufällig Wasser laufen lassen und stellte dabei fest, dass das nicht ablief, sondern an den Rändern des Ablaufbeckens austrat. Das Hochheben des Deckels vom Ablaufbeckens brachte zu Tage, dass der Ablauf völlig verstopft war. Und in diesem Ablaufbecken landet auch das Wasser aus der Regenrinne. Es hat zwar die ganze letzte Zeit nicht geregnet, aber das kann ja bald kommen, und wenn dann das ganze Regenwasser überschwappt und alles überflutet, ist das nicht gut. Also waren Kanalarbeiten angesagt. Wir haben zuerst mit einem flexiblen Wasserzulauf-Schlauch (dem blauen Teil hier im Bild), die ja recht stabil sind, versucht, dem Dreck und Schmodder in dem Abwasserrohr zu Leibe zu rücken. Das hat auch schon einiges bewirkt, aber so richtig lief das Wasser immer noch nicht ab. Deshalb haben wir für unseren Hochdruckreiniger einen speziellen Rohrreinigungsschlauch gekauft, an dessen Spitze das Wasser durch mehrere Öffnungen nach hinten hin austritt und der sich dadurch fast selbsttätig nach vorne arbeitet und dabei den Dreck löst. Das Teil ist ziemlich genial, wir haben es mehrmals aus beiden Richtungen durch das Rohr gejagt. Morgen früh werden wir das noch ein letztes Mal machen, und dann ist hoffentlich der Dreck der letzten Jahrzehnte beseitigt, so dass wir für die nächsten paar Jahrzehnte erstmal Ruhe haben werden.

Also geht es recht bald mit dem Bad weiter – hoffen wir zumindest, wenn nicht noch wieder irgendwas dazwischen kommt. Außer dem Aufhängen von Spiegelschrank etc. steht auch noch das weitere Fliesen des Fußbodens neben der Badewanne an. Die Fliesen für den Fußboden lassen sich kaum mit dem «handbetriebenen» Fliesenschneider bearbeiten, das geht besser mit dem elektrischen Fliesenschneider. Wobei das Teil immer eine fürchterliche Sauerei veranstaltet – der untere Teil der Trennscheibe, die die Fliesen schneidet, ist in einem kleinen Plastikbecken, das immer mit Wasser gefüllt sein muss. Das Wasser spritzt beim Schneiden immer sehr heftig, außerdem ist unter dem Fliesenschneidetisch auch alles völlig mit Wasser und Fliesen-Kleinstpartikeln eingesaut, und das Ding macht so viel Lärm wie eine Kreissäge. Ich vermute mal, es ist kein Profi-Fliesenschneidegerät. Am Ende eines Schnitts lässt es auch immer gerne eine «Nase» stehen, die dann mit einer speziellen Zange per Hand abgeknabbert werden muss.

Die Wandfliesen lassen sich recht gut mit dem manuellen Fliesenschneider durchsägen. Allerdings gab es dabei auch ab und zu solche «Upps-Momente», wenn die Fliese, statt sich sauber in zwei Teile zu trennen, einfach in viele Kleinteile zerbrach. C’est la vie.

Noch gar nicht gezeigt habe ich dieses Prachtstück hier, das ist mein Schreibtisch, der schon seit einiger Zeit (dank Stefans Mithilfe) in unserem zukünftigen Arbeitszimmer steht, und wirklich ein wahrer Luxus ist gegenüber dem 60 mal 60 cm großen Tisch, auf dem ich vorher meinen Computer stehen hatte. Dieser Schreibtisch hat auch eine echte Vergangenheit: mein Papa hat ihn gekauft, nachdem er (der Schreibtisch) viele, viele Jahre in der Standortverwaltung der Bundeswehr in Münster seinen Dienst getan hatte und dann «ausgemustert» wurde, und das ist inzwischen mehr als 30 Jahre her. In die Schubladen passt jede Menge Kram, und auch oben kann noch so viel Zeug liegen, trotzdem passt immer noch …

… mindestens eine Katze drauf. Manchmal auch zwei. Wodrauf Brüno da sitzt, ist übrigens mein Flugticket für den Januar, da werde ich zu einem sehr besonderen Anlass nach Berlin fliegen, mein Kind heimsuchen und mit ihr im Zug nach Braunschweig fahren und dann … Darüber mehr im Januar.

Unsere Nachbarin Marie hat wieder mal die Katze ihres Sohnes zu Besuch, die heißt Bims. Aus unerfindlichen Gründen nennt Leo sie Bsirske. (Das muss jetzt kein Mensch verstehen, ist auch nur für mich als Gedankenstütze :smile2: )

Zum Abschluss mal wieder einen Sonnenaufgang, und zwar den heutigen über dem Schloss Lamothe-Cissac, während sich der Nebel grad lichtet. Das ist immer wieder schön anzusehen. Und wenn es so einen Nebelmorgen gibt, ist das Wetter tagsüber immer wunderschön. So langsam ist es mir ja fast unheimlich, wie warm es immer noch ist. Die Sonne war gestern und heute so warm, dass ich im kurzärmeligen T-Shirt draußen geschwitzt habe.