Unsere Gartenaktivitäten sind seit gestern erst mal unterbrochen. Wir hatten ja – hatte ich darüber geschrieben? – festgestellt, dass in den hinteren zwei Zimmern im Erdgeschoss der Fußboden anfing zu schimmeln, und nachdem Leo ein paar Dielenbretter entfernt hatte, sahen wir, dass darunter nichts war außer 20 cm hoch Luft und dann Erde. Also nix mit Fundament oder so. Herr Billa, den wir zu Rate gezogen hatten, schlug vor, ein Betonfundament zu gießen, wie es auch in den anderen Räumen im Erdgeschoss bereits ist. Und das wollte er morgen machen, weshalb wir bzw. Leo seit gestern die Dielenbretter in den beiden Räumen entfernt hat. Das war wirklich sehr anstrengende Knochenarbeit, die er nicht nur im Schweiße seines Angesichts, sondern seines ganzen Körpers erledigt hat.
Meine Aktivitäten dabei beschränkten sich darauf, im Anschluss an das Entfernen der Dielenbretter und der Querbalken die zwei Reihen Fliesen, die schräg zwischen Flur und Zimmern lagen (da der Zimmerboden 3 cm niedriger ist als der Flur) mit Hammer und Meißel zu beseitigen. Beim ersten Zimmer habe ich mich noch etwas blöd angestellt, beim zweiten ging es dann wesentlich schneller. Wenn jetzt morgen Herr Billa mit seinen Jungs kommt, müssen wir nur noch die Türen nach dem Aushängen unten um 3 cm kürzen, damit sie wieder passen.
Gestern abend um kurz vor elf hörte ich draußen ein Geräusch, das ziemlich eindeutig von einer kleinen Katze kam. Ich holte mir eine Taschenlampe, zog schnell die Gartenschuhe an und ging dem Geräusch nach, durch meterhohe Brennesseln (naja, einen Meter hoch sind sie fast) bis kurz vor das Bächlein, das die Grundstücksgrenze ist. Dort geht es abwärts und die Brennesseln sind zu dicht, um bei Dunkelheit weiterzugehen. Ich hörte die Katze die ganze Zeit, habe sie aber im Licht der Taschenlampe nicht ausfindig gemacht. Also musste ich wohl oder übel wieder kehrt machen und mit der Ungewissheit ins Bett gehen, was wohl aus diesem fiependen Katzenbaby geworden ist. Aber heute mittag hörte ich sie wieder, ich bin gleich wieder hin, und da sah ich sie. Sie saß in einem hohlen Baumstamm, zusammen mit ihrer Mutter (nehme ich mal an). Als ich dann den Fotoapparat holte und mich wieder durch die Brennesseln dorthin gekämpft hatte, hatte sie sich aber offensichtlich wieder verkrochen, es war nur noch ein Stück Mutter zu sehen (hier auf dem Foto). Aber ab und zu hört man sie maunzen. Leo war schon besorgt, dass ich noch eine weitere Katze anschleppe. Das wäre vermutlich dann auch nicht die letzte, denn es ist hier auf dem Dorf nicht üblich, die Katzen sterilisieren zu lassen. Das hat mir heute abend der Nachbar auch nochmal bestätigt – er hat selber in einem Steinhaufen hinter seinem Haus eine kleine Katze gefunden und großgezogen.
Ich kann hier ja so richtig meine Gärtner-Leidenschaft ausleben, das macht sowas von Spaß. Ich liebe es, irgendwas in die Erde zu stecken und dann zu beobachten, wie etwas daraus wächst. Ganz viele der ausgesäten Gemüsepflanzen trauen sich inzwischen langsam ans Licht, außerdem diverse Sonnenblumen, die ich, wenn sie groß genug sind, am Rand vom Gemüsegarten einpflanzen möchte. Und ein paar Pinienkerne habe ich in Anzuchterde gesteckt, von denen einer vor ein paar Tagen herausschaute, und der nun in beeindruckendem Tempo größer wird. Das Foto hier links ist gestern morgen entstanden.
Dieses Foto ist von heute morgen, 24 Stunden später …
… und heute nachmittag, also sechs Stunden später, habe ich ihn dann in einen Topf gesetzt, da sah er schon so aus wie auf diesem Bild zu sehen.
Wenn morgen irgendwas darüber in der Zeitung steht, dass eine Pinie ein Haus im Médoc umgeworfen hat, dann ist das meine Schuld
Hallo Barbara,
nette Überraschung da unter Euren Dielen … hätte aber schlimmer sein können, oder? Macht ihr nur Beton oder auch Dämmung? Hat alles gut geklappt heute – oder neue Überraschungen??
Die Katze hat sich ja ein schönes Plätzchen gesucht! Hoffentlich arrangiert sie sich mit Euren.
Dass Pinien so schnell wachsen, war mir gar nicht bewußt Dachte immer, die brauchen ewig, bis sie groß sind
Euer Gemüsegarten sieht richtig gut aus. Ich bin auch in unserem fleissig, heute die Tomatenstangen „gesetzt“, morgen baut Ebi ein Holzgerüst drumrum, da in den letzten Jahren die Stangen die Pflanzen bei Wind nicht ausreichend halten konnten. Dieses Jahr gibts allerdings nur gekaufte Tomatenpflanzen, ich war ja nicht da zum „anziehen“.
Herzliche Grüße, weiterhin gutes Gelingen!