Monster in der Hecke?

Vor unserem Hauseingang ist eine größere Rasenfläche, auf der einige Bäume stehen, und die mit einer Hecke umrandet ist. Dort kann man sehr schön wind- und sonnengeschützt herumsitzen oder -liegen. In dieser Hecke ist ein Durchgang, durch den man in den Gemüsegarten und auf den Rest des Grundstücks gelangt. Und in der Hecke links und rechts von diesem Durchgang scheinen offenbar katzenfressende Monster zu leben – oder wir vermuten zumindest, dass Jacques das glaubt, denn er geht NIE normal hier hindurch, sondern nur so (ein Klick auf das Foto leitet in einem neuen Tab zu YouTube, dort wird der Film dann abgespielt) :

Jedenfalls ist ihm da «irgendwas nicht koscher», wie meine Schwiegermutter treffend bemerkt :smile: . Gestern hatten wir endlich mal die Kamera parat, um das zu dokumentieren.

Der Sommer soll sich morgen angeblich verabschieden – schade. Heute waren es nochmal über 30 Grad hier, aber es war auch extrem windig, so dass die Pflanzcontainer zwischen Garage und Haustür heute abend vom Wind umgeworfen wurden – wie schonmal vor ungefähr einem Monat, als dieses Foto entstand. Draußen tobt immer noch der Wind, weshalb wir die Pflanzkübel lieber bis morgen so liegen lassen, da sie wohl sonst sowieso wieder umfallen würden. Es ist jetzt, kurz vor 23 Uhr, aber immer noch über 20 Grad warm, und da das vielleicht die letzte Gelegenheit in diesem Jahr ist, bei solchen Temperaturen draußen Mond und Sterne anzuschauen und die mondlichtbeschienenen Bäume, denen der Wind die Blätter abreisst, werde ich das jetzt mal tun :hello:

Marathon du Médoc

Am vorletzten Samstag fand, wie jedes Jahr im September, hier der Marathon du Médoc statt. Auf der Website zur Veranstaltung wird er als der «marathon le plus long du monde», der längste Marathon der Welt bezeichnet, was wohl auch darin begründet ist, dass überall an der Marathonstrecke Stände aller möglichen Châteaux aufgebaut sind, an denen sich die Teilnehmer unterwegs erfrischen können – mit Rotwein. Was dann natürlich, wenn man als Läufer/-in öfter an solch einem Stand halt macht, dazu führen kann, dass der Weiterlauf etwas kurvenreicher und langsamer verläuft :smile: . Der Marathon steht jedes Jahr unter einem bestimmten Motto, und ein Großteil der Läufer trägt eine dazu passende Verkleidung. Natürlich gibt es auch Läufer, die das ganze völlig ernst nehmen und weder Verkleidung tragen noch an den Weinständen einkehren, aber das ist wohl eher die Minderheit.

Dieses Jahr haben wir uns das Geschehen zum ersten Mal aus der Nähe angeschaut, und es war ziemlich beeindruckend. Das Wetter war wunderschön, für die Läufer allerdings wohl etwas zu heiß.

Wir waren ungefähr in der Mitte der Strecke. Hier ist einer der Weinstände zu sehen, die es an vielen Stellen entlang der Strecke gibt, und neben jedem Weinstand ist auch eine Musikband, die die Läufer bei Laune hält und das Publikum erfreut.

Ein paar Eindrücke vom Marathon:


Und sonst? Inzwischen ist wieder Alltagsleben bei uns eingekehrt, letzten Freitag ist unser Besuch wieder abgefahren – und hat die Bettwäsche geklaut! Solche Gäste hatten wir hier bislang auch noch nicht :m-wink: .

Jacques hat sich ab und zu als Schiedsrichter beim Pétanque nützlich gemacht …

… und nachdem unser Besuch eine Hängematte zwischen den Bäumen aufgehängt hatte, fiel uns ein, dass wir ja selber eine haben, die Leo dann nach kurzer Suche auch gefunden und aufgehängt hat, um darin den einen oder anderen Mittagsschlaf zu halten :smile: . Kurzzeitig war auch Jacques mit mir drin, aber nur sehr kurzzeitig.

Lost in France

I was lost in France
And the day was just beginning …

Meine Schwiegermutter dreht jeden Morgen mit ihrem Fahrrad die gleiche Runde, ca. 6 Kilometer, ca. eine halbe Stunde lang. Auch Regen schreckt sie nicht ab, höchstens Glatteis. Und das kommt ja nicht so oft vor. Vorgestern morgen kam sie allerdings nicht nach einer halben Stunde wieder, auch nach einer ganzen Stunde war sie noch nicht zurück. Woraufhin Leo mit unserem Besuch die Strecke mit dem Auto abgefahren ist – ohne sie zu finden. Die drei sind in der ganzen Umgebung herumgefahren und haben jeden kleinen Weg abgesucht. Da sie weiter nicht auffindbar blieb, hat Leo die Suche bis nach Pauillac ausgedehnt und ist dort zur Gendarmerie gefahren. Die hatten allerdings schon Mittagspause, da es inzwischen bereits zwölf Uhr war. Und da die Mittagspause in Frankreich heilig ist, war dort niemand anzutreffen. Leo kam nach Hause und wir sind nochmal die Strecke abgefahren, wieder ohne Erfolg. Uns war höchst mulmig zumute.
Über die Gendarmerie-Notrufnummer, über die man mit Bordeaux verbunden wird, hat er dann telefonisch jemanden erreicht, der Leo ein paar Fragen zu seiner Mutter gestellt und gesagt hat, dass die Gendarmerie in Pauillac benachrichtigt wird, damit diese jemanden vorbeischicken.
Unser Besuch hatte sich inzwischen nochmal mit Fahrrädern auf die Suche gemacht.
Als nächstes haben wir dann das Krankenhaus in Lesparre angerufen, aber dort war keine ältere, nicht französisch sprechende Dame eingeliefert worden. Gottseidank.
Inzwischen war es fast zwei Uhr, und wir konnten nichts sinnvolles machen, außer zu warten und zu versuchen, uns irgendwie zu beschäftigen. Ich war gerade in der Küche, als ich ein vertrautes Fahrradklingeln hörte. Und tatsächlich kam da Leos Mutter auf den Hof gefahren! Das erste, was sie völlig entnervt sagte, war «Fragt mich bloß nicht, wo ich überall war!» Große Erleichterung auf allen Seiten. Während wir unseren Besuch und die Gendarmerie angerufen haben, um Entwarnung zu geben, erzählte sie, dass auf ihrer üblichen Strecke eine Straße geteert wurde, was wir auch gesehen hatten. Deshalb konnte sie dort nicht entlangfahren, hat dann die nächste kleine Straße, die sie auch gekannt hätte, verpasst, und hat sich daraufhin auf unfreiwillige Erkundungsfahrt rund um Cissac herum begeben. Wo sie nun genau überall war, haben wir nicht so recht herausgekriegt, es war jedenfalls ein vielfaches der üblichen sechs Kilometer. Vielleicht fahren wir nächste Woche die Strecke nochmal mit ihr gemeinsam. Zwischendurch hat sie wohl auch versucht, sich nach dem Weg zu erkundigen (mit Händen und Füßen) bzw. hat sie es geschafft, jemanden zu überreden, sein Handy herauszurücken, aber da war dann bei uns besetzt – vermutlich war das gerade, als Leo die Gendarmerie angerufen hat.

And I looked round for a telephone
To say baby I won’t be home

Kurz nachdem sie zurückgekommen war, erschienen auch zwei Herren von der Gendarmerie, die zwar schon informiert worden waren, dass sie wieder da ist, sich aber trotzdem die unternehmungslustige ältere Dame mal anschauen wollten. Die beiden waren ganz nett, haben bereitwillig von uns Kaffee und Kekse angenommen und ein wenig mit uns geplaudert.
Und zur Belohnung für den Ausflug gibt es jetzt ein Handy. Eigentlich sollte sie auf ihre Fahrten unseres mitnehmen, aber das ist zu kompliziert für sie in der Bedienung. Das neue hat simple Kurzwahltasten, eine große Tastatur und keinen Schnickschnack, ist schon bestellt und kommt hoffentlich morgen an. Wollen wir nur hoffen, dass bis morgen keine weiteren Straßen auf ihrer Strecke geteert werden.

Oo la la la oo la la la dance
Oo la la la la dancing

(Ein Klick auf das Foto leitet in einem neuen Tab zu YouTube, dort wird der Film dann abgespielt: )

Alles ok

Nein, wir sind nicht in der Versenkung verschwunden. Wir haben Besuch, das Wetter ist wunderschön, und es ist viiiel zu heiß zum arbeiten. Deshalb herrscht hier im Blog momentan auch ein wenig Sendepause.
Wer gar nicht erwarten kann, etwas neues aus Cissac zu erfahren, kann sich das Foto von unserem SPAR-Markt anschauen, das ich dem Shopblogger Björn Harste für seine Sammlung internationaler SPAR-Märkte geschickt hatte. Und demnächst gibt es ein paar mehr Fotos hier.

Neuentdeckungen, Strand und Eigenwerbung

In unserem Garten blüht etwas, was in den letzten zwei Jahren dort nicht geblüht hat. Es sieht ein wenig wie Flieder in pink aus, aber für Flieder wäre es ja etwas spät. Anhand der Seite baumbestimmung.de konnte ich den Strauch eindeutig identifizieren, es handelt sich um «Lagerstroemia indica» – noch nie gehört, den Namen. Warum diese Lagerströmie aber in den letzten zwei Jahren nicht geblüht hat, ist uns ein Rätsel.

Hier ist eine Blüte aus der Nähe. Nun waren wir ganz stolz, so etwas hübsches, bislang unbekanntes in unserem Garten blühen zu haben, da fiel uns dann auf, dass so ein Teil hier in jedem zweiten Garten steht. Also entweder waren wir die letzten zwei Jahre völlig blind, oder diese Sträucher haben da tatsächlich nicht geblüht.

Noch etwas Neues haben wir entdeckt, und zwar eine Schmetterlingsart, die hier ständig herumflattert, und die beim Fliegen so dermaßen laut brummt, dass ich die Viecher zuerst gar nicht für Schmetterlinge, sondern für irgendwelche unheilvollen Killer-Insekten gehalten habe. Eins dieser Viecher hat sich in unser Gewächshaus verirrt, wo ich es mit einem Glas eingefangen und anschließend genauer angeschaut habe. Es hat sich (ebenfalls nach Internetrecherche) als Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) entpuppt, und als das klar war, habe ich es natürlich wieder freigelassen. Leider ist hier auf dem Foto so gut wie überhaupt nichts zu erkennen, also wer das genauer sehen möchte, schaut z.B. hier.

Das ganze Jahr waren wir noch nicht einmal so richtig am Meer, also einfach nur am Strand in der Sonne liegen, Leute beobachten und das Leben genießen. Aber heute nun endlich mal, heute nachmittag sind wir nach Hourtin Plage gefahren, das ist der von uns aus am schnellsten zu erreichende Strand (eine knappe halbe Stunde Fahrtzeit). Sehr schön war das, das sollten wir öfter mal tun.

Nun noch etwas Eigenwerbung: Ich habe einen Internetshop eröffnet! Meine Schmuck-Kreationen finden ja inzwischen viel Anklang, also stelle ich sie nun seit ein paar Tagen auch im Internet zum Verkauf vor. Das Ganze läuft erstmal nicht über meine eigene Seite, sondern über ein Shop-Portal und ist hier zu finden. Also wer mal schauen mag, nur zu, und nicht vergessen: Weihnachten steht bald vor der Tür :m-wink: