Abergläubisch?

Das geht jetzt schon seit ein paar Tagen so. Jedes mal nach dem Essen lässt Brüno einen einzigen Keks zurück. (Lili und Brüno kriegen Nassfutter mit einer Schicht Trockenfutter obendrauf, das bei uns „Kekse“ genannt wird. Laut darf man dieses Wort nicht sagen, sonst kommen gleich beide angerannt und wollen welche haben.) Warum tut er das? Ist er abergläubisch und meint, wenn er ein bißchen zurücklässt, wird auch in Zukunft immer reichlich da sein? Glaubt er vielleicht an einen Futtergott, dem er dadurch ein Opfer bringt, damit dieser ihm wohlgesonnen bleibt und ihn immer mit Futter versorgt? Oder ist er einfach etwas blind oder blöd und sieht das Teil nie?

Wieder in Frankfurt

Wir sind erst um kurz vor elf gestern morgen losgefahren und waren entsprechend spät, gegen halb zwölf nachts, wieder in Frankfurt. Heute morgen habe ich dann tatsächlich bis fast halb zehn gepennt – ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so lange geschlafen habe. Neujahr vielleicht? Unterwegs konnten wir ausreichend tanken, aber in dem Autoverkehrssender 107.7, auf den wir manchmal geschaltet haben, wurden einige Autobahntankstellen genannt, bei denen es kein «gazole», also keinen Diesel mehr gab.

Hier gibt es nicht viel Neues. Unter der Post, die sich während der zwei Wochen angesammelt hat, war auch ein Brief an unsere Vormieterin. Wir wohnen hier seit mehr als 13 Jahren, aber die Briefzusteller schaffen es immer wieder, uns Post für irgendwelche Leute in den Briefkasten zu werfen, die irgendwann mal vor uns hier gewohnt haben. Wir müssen den Postboten vor dem Umzug unbedingt unsere neue Adresse in Cissac mitteilen, damit sie uns die Post für die Vormieter dann dorthin nachschicken können :m-roll:.

Die Katzen scheinen sich zu freuen, dass wir wieder da sind und sind sehr schmusig.

Und jetzt noch 41 Tage, dann fahren wir wieder nach Cissac. Ist ja gar nicht mehr sooo lange. Mal schauen, ob ich es beim nächsten Mal schaffe, das Rätsel um das WLAN (bzw. WiFi, wie der Franzose sagt) zu lüften. Sämtliche Laptops oder I-Phones, die im Sommer zu Besuch waren, haben problemlos mit unserer «Neufbox», die uns mit Internet und Telefon versorgt, Kontakt aufgenommen und konnten kabelloses Internet nutzen. Nicht so mein Laptop. Anfangs ging es noch, dann setzte es zwischendurch immer mal aus, und jetzt geht es gar nicht mehr. (Hier in Frankfurt gehts problemlos.) Deshalb muss abends in Cissac nach getaner Arbeit immer das Kabel geholt werden, das oben im zukünftigen Arbeitszimmer in der Neufbox steckt und das Treppenhaus hinunter quer über den Flur in die Küche hinein den Laptop mit dem Internet verbindet. Unser WLAN-Kabel sozusagen :m-lol:

Zu guter Letzt

Samstag abend, kurz vor 18 Uhr. Leo hatte fertig tapeziert und wollte am Außenwasserhahn einen Lappen ausspülen. Da ließ sich auf einmal der Hahn nicht mehr zudrehen, das Wasser sprudelte munter heraus. Super, und das kurz vor dem Einpacken. Also: Wasser abgestellt und ab zum Leclerc Baumarkt, der bis 19 Uhr geöffnet hat. Von den mitgebrachten Ersatzteilen passte dann auch glücklicherweise eines, so dass der Wasserhahn sich wieder zudrehen ließ und wir das Wasser wieder anstellen konnten.

Anschließend wurden die mitgebrachten Kräuter endlich noch eingepflanzt. Man könnte fast meinen, dass wir gerne immer alles auf den letzten Drücker erledigen :m-huh:

Alle Fenster und Türen sind fertig gestrichen und das dämliche Abklebeband ist entfernt – was nochmal fast solange gedauert hat wie das Abkleben selbst.

Und morgen früh geht es dann wieder Richtung Frankfurt. Keine Ahnung, wie weit wir kommen, denn durch den Streik hier in Frankreich wird es wohl in absehbarer Zeit Probleme geben, eine Tankstelle zu finden, die noch Diesel hat. Also wenn wir nach 500 Kilometern keinen Sprit kriegen, drehen wir um und fahren wieder nach Cissac.
:hello:

Noch ein paar Neuigkeiten

Und mal wieder ein unangenehmer Anblick – nachdem nun der Heizungskreislauf wieder lief, kam irgendwo aus dem Heizkessel Wasser und hinterließ eine immer schneller größer werdende Pfütze. Auf Leos Anruf hin war Jean-Marie dann gestern abend zur Stelle und schaute sich das Malheur an. Er sagte, er wolle morgen, also heute, versuchen, es abzudichten, aber ob das funktionieren würde, sei nicht sicher. Und dann schwebte die unheilvolle Summe von 5000 Euro (plus Einbau) für einen neuen Heizkessel über uns – das können wir nun ja grad gar nicht gebrauchen.

Heute morgen war er dann da und machte sich ans Werk. Und glücklicherweise war nur eine simple kleine Dichtung nicht mehr dicht. Die hat er ausgetauscht, und nun tropft nichts mehr. 5000 Euro gespart. Anschließend haben die zwei den falschen Heizkörper ausgetauscht und den, bei dem die Halterung aus der Wand gebrochen war, angebracht. Nun ist heizungsmäßig alles gut, alles funktioniert und wird bei Bedarf warm.

Heute nachmittag waren wir auf der déchetterie, der örtlichen Müllkippe, und haben einigen Müll und den kaputten Kühlschrank dort gelassen. Wie man sieht, fühlt er sich sehr wohl neben einer ausrangierten Spülmaschine.

Leo hat anschließend noch angefangen, unser zukünftiges Wohnzimmer zu tapezieren. Die Wand zum Balkon hin hat er schon fertig tapeziert.

Die Weinernte ist in vollem Gange. Zum Teil werden die Felder mit Spezialtraktoren abgeerntet, zum Teil geschieht das auch manuell. Auf den großen Weingütern sind riesige Parkplätze für die Weinernte-Helfer eingerichtet worden, die tagsüber voll sind mit Autos, und auf den Weinfeldern sind entweder Traktoren unterwegs oder Leute mit Kiepen auf den Rücken.

Haut Médoc Jahrgang 2010.

Dies ist momentan eins unserer Lieblingsbilder. Wenn man sich jetzt noch das Abklebeband an den Scheiben der Tür wegdenkt (mittlerweile ist es ab), sich vorstellt, dass die Fassade gestrichen ist, Brüno auf einem Kissen auf der Bank liegt und Blumenkübel herumstehen, ist es vielleicht sogar noch ein kleines bißchen schöner :smile:

Dies ist mein kläglicher Versuch, den Mond heute abend zu fotografieren. Das wird noch besser, wenn ich erst mal Zeit habe, mich mit solchen Sachen wie Blende und Belichtung auseinanderzusetzen.

Heute morgen wurden wir von einem Uhu geweckt. Glücklicherweise verstanden wir ihn, denn er schrie auf deutsch «u-hu» und nicht französisch «ü-ü» :m-mock: , zwischendurch kreischte er total laut – was auch das Geräusch war, das uns geweckt hat. Es ist sowieso irre, was für Geräusche hier draußen zu hören sind. Ist schon ein Unterschied zu Frankfurt. Es fällt uns recht schwer, am Sonntag wieder zurückzufahren. So viel ist noch zu tun, und jetzt sind wir grad so gut dabei und würden so gerne weitermachen. Außerdem ist alles so schön hier – das Haus ist zwar nach wie vor eine Baustelle, aber trotzdem schön. Und es macht Spaß, zu sehen bzw. dazu beizutragen, dass es wohnlicher wird.
Was ich ja auch liebe, sind die Supermärkte hier. In jedem noch so kleinen Supermarkt ist z.B. eine Fischtheke mit Frischfisch. (Ein wenig davon hat eben in unserer Pfanne gebrutzelt und war sowas von gut.) Und die Leute hier kommen mir viel netter vor. Von jeder Kassiererin an der Kasse im Supermarkt wird man nett begrüßt, und wenn mal wieder irgendein Depp vergessen hat, sein Gemüse an der Gemüsetheke auswiegen zu lassen, dann steht halt die Schlange an der Kasse still, während der Depp das Gemüse auswiegen geht, und niemand murrt oder lästert.
Ganz zu schweigen von den Handwerkern, die bei Bedarf immer sofort zur Stelle waren. Ach ja, das undichte Dach ist übrigens auch schon seit letzter Woche wieder dicht, nachdem Herr Billa mal eben aufs Dach geturnt ist und eine defekte Dachziegel ausgewechselt hat, während seine Leute das Fensterloch gesägt haben.
Aber genug jetzt der Lobhudelei. Mal schauen, wann mir das alles auf den Senkel geht: die Bruchbude hier, die Raubvögel, die uns morgens wecken, dieses gute Wetter immer und ständig diese freundlichen Leute :m-wink:

Irgendwas ist immer

Nachdem gestern Jean-Marie, der Plombier, da war und mit Leo alle Heizungen wieder angebracht und den Heizkreislauf mit Wasser befüllt hatte, waren die Heizkörper nicht mehr nur schön anzusehen, da neu gestrichen, sondern sie wurden auch warm. Woraufhin Jean-Maries Arbeit für dieses Mal beendet war und er wieder wegfuhr. Wie Leo dann aber feststellte, wurde ein Heizkörper nicht warm, und uns wurde klar, dass dass wir Deppen einen Heizkörper vertauscht hatten. Der, der damals im Bad hing, funktionierte von Anfang an nicht («Il est mort» wie Jean-Marie sagte), und wir hatten ihn deshalb, als alle Heizkörper demontiert wurden, abseits gestellt, um ihn irgendwann zu entsorgen. Bei der Anstreich-Aktion im Sommer muss er dann irgendwie mit dem funktionierenden aus einem anderen Zimmer verwechselt worden sein. Glücklicherweise hatten wir ihn noch nicht zur Müllkippe gebracht, haben ihn wieder hervorgeholt und angefangen, ihn zu bearbeiten. Jetzt ist es wieder ein wenig wie im Sommer, wo überall draußen Heizkörper zum Streichen bzw. Trocknen herumlagen – Leo hat ihn gestern gründlichst abgeschliffen und ich habe ihn dann bis in die Dunkelheit hinein (die Uhrzeit ist auch an der Bierflasche zu erkennen) das erste Mal gestrichen. Heute wurde er von Leo noch mehrmals gedreht und gestrichen, so dass er nun bald gegen den Toten ausgetauscht werden kann. Natürlich muss dazu wieder das Wasser aus der Heizungsanlage komplett abgelassen werden :wacko:

Außerdem ist bei der Montage der Heizkörper in einem Zimmer eine Halterung aus der Wand gebrochen. Mittlerweile hat Leo aber das Loch wieder zubetoniert und morgen kann der Halter daran befestigt werden. Vor diesem Heizkörper ist ein Ventil, das den Wasserzulauf sperrt, so dass er auch ohne das ganze Wasser abzulassen wieder montiert werden kann.

In unserem zukünftigen Wohnzimmer hat Leo alle Löcher verspachtelt und alle Stromleitungen und Steckdosen an ihre geplanten Stellen verlegt. Das Zimmer ist jetzt auch komplett leergeräumt, vielleicht wird es sogar noch tapeziert :smile:

Beim Durchbohren der Wand zum Balkon (wir wollen dort eine Außensteckdose haben) ist ihm plötzlich der Bohrer steckengeblieben und ließ sich erst weder vor- noch zurückbewegen. Schließlich hat er ihn aber doch wieder nach der Lektüre der Anleitung des Bohrhammers rausgekriegt.

Der Stromanschluss auf dem Balkon.

Der neue Sicherungskasten füllt sich mehr und mehr.

Montag morgen um kurz nach acht stand der Tischler mit unserem Fensterrahmen mitsamt der bereits von ihm an dem Rahmen anmontierten Leisten vor der Tür. Wir haben ihn dann mit Winkeln an dem Fensterausschnitt befestigt (den Rahmen, nicht den Tischler), und heute morgen waren Herrn Billas Leute da und haben das neue Fenster verputzt, so dass jetzt auch alle Ritzen drumherum geschlossen sind. Hier auf dem Foto ist die neue Außenansicht zu sehen – natürlich noch nicht mit Fassendenfarbe gestrichen, und auch der Fensterrahmen ist noch nicht blau.

Der Blick heute morgen aus dem neuen Fenster.

Unser Schlafzimmer – ich hoffe, quengelnde Kommentatorinnen können die Fensterverkleidung und den Rahmen darauf gut genug erkennen, sonst veröffentliche ich auch gerne nochmal eine Nahansicht :m-wink:

Ich habe mir in einem Anfall von Wahnsinn vorgenommen, alle Fenster bis zu unserer Abfahrt blau zu streichen und habe deshalb gestern alle restlichen Rahmen abgeklebt (bzw. heute morgen noch das neue Fenster) und vorgestrichen, sowie die Tür und das eine Küchenfenster nachgestrichen – die Farbe deckt leider sehr schlecht, deshalb muss ich drei- bis viermal überstreichen. Heute abend war ich bis nach Sonnenuntergang beschäftigt, mal sehen, ob es morgen schneller klappt.