Die restlichen Tage

Seit Sonntag abend sind wir wieder in Frankfurt. Die Fahrt ging mit etwas mehr als 12 Stunden recht fix. Wir sind allerdings immer noch ziemlich k.o., da wir schon am Samstag morgen sehr früh aufgestanden sind, um zwei der anwesenden Leute um sieben Uhr früh nach Bordeaux zum Zug zu bringen, und Sonntag morgen dann ebenfalls früh Richtung Frankfurt starten wollten und entsprechend mitten in der Nacht aufgestanden sind.

Die drei Wochen in Cissac waren völlig anders als all die vorherigen Male, als wir alleine dort waren. Es war sehr schön mit all den vielen Leuten, die uns geholfen haben. Sie haben sehr, sehr viel geschafft, und zusätzlich hatten wir auch jede Menge Spaß. Hier sind ein paar Eindrücke:

Die Hecke, die unseren «Aufenthaltsgarten» vom Feld trennt, wurde kräftig gestutzt, so dass wir jetzt wieder mehr vom Drumherum sehen. Auch die Motorsense wurde gerne benutzt, und es tat mir immer leid, um halb eins den Aktionismus derjenigen zu stoppen, die grad mit den lauten Geräten zugange waren. Aber wir wollen ja nicht gleich völlig negativ in der Nachbarschaft auffallen, zumal auch ein paar Tage vorher ein Gemeindebrief im Postkasten lag, in dem darauf hingewiesen wurde, dass man zwischen halb eins und halb drei keinen Lärm machen soll.

Unsere zwei Elektro-Spezialisten haben lange Zeit über die sehr unkonventionelle alte Elektroverkabelung des Hauses gegrübelt. Mit dem Erfolg, dass im Erdgeschoss jetzt neue Kabel zu allen Räumen liegen, und außerdem haben sie noch folgendes erledigt:

… die Außenlampe installiert (sieht ganz toll aus!) …

… in der Garage und der Chai Beleuchtung angebracht …

… die Satellitenschüssel angebracht. Hier ist sie erstmal probehalber an der Leiter montiert – die Fotos, an denen sie fertig an der Wand hängt, sind alle mit Jens drauf, und ich weiß nicht, ob er hier veröffentlicht werden will, daher habe ich lieber dieses Foto genommen :smile:

Alle Heizkörper wurden gestrichen. Hier sind vier davon zu sehen, wie sie gerade im Sonnenaufgang vor sich hin trocknen.

Die Bank, die in dem gleichen Blau gestrichen wurde wie die Fenster.

À propos Fenster: ich habe nur noch das Küchenfenster gestrichen, die übrigen müssen bis zum nächsten (oder übernächsten) Mal warten. Und vom Küchenfenster gibt es noch nicht mal ein Foto, auf dem es fertig zu sehen ist. Hier auf dem Foto entferne ich gerade das Abklebeband, was ungefähr genauso lange gedauert hat wie das Abkleben an sich.

Ein Feuerwerk zum Schweizer Nationalfeiertag.

Die Wäschespinne steht in ihrem einbetonierten Fuß.

Wir hatten viel Spaß bei einem Activity-Spiel. Wer errät, was das ist? (Also nicht die Pistazien-Schalen, sondern das auf dem Zettel.) Ich bekomme bei solchen Spielen ja immer die blödesten Sachen. Wie soll man wohl eine Dichterlesung pantomimisch darstellen??

Teilweise liefen recht merkwürdige Gestalten bei uns herum.

Zakk hatte irgendwo auf dem Gelände einen alten Weinstock gefunden, den er mit Begeisterung herumschleppte.

Leo hat sich auf die hohe Leiter getraut und die Regenrinne gesäubert. Er ist auch aufs Dach geklettert – ich konnte kaum hinschauen. Aber ich musste ja Fotos davon machen.

Stefan hat unermüdlich das Balkongeländer entrostet und anschließend gestrichen …

… woran wir uns auch ein wenig beteiligt haben. Jetzt glänzt es schwarz vor sich hin und wartet darauf, dass Herr Billa es wieder montiert.

Am 6. und 7. August fand dann das Reggae Sun Ska Festival statt – oder kurz «Le Reggae», wie wir Einheimischen sagen :m-wink:. Ich hatte ja vor einiger Zeit schon geschrieben, dass es dieses Mal nicht in Cissac bei uns in der Straße stattfinden wird, sondern im Nachbarort. Und das war vielleicht auch ganz gut so. Es war wirklich der helle Wahnsinn, wieviel an dem Wochenende dort los war. Hier auf dem Foto sieht man eine total zugeparkte Straße zwischen Weinfeldern, und sogar in den Weinfeldern direkt wurde gecampt, trotz der Absperrungen, die eigentlich verhindern sollten, dass Autos dahinein fahren. Die «Kinder» waren am Freitag abend dort und fanden es gut, obwohl der Rückweg zu Fuß wohl etwas nervig war und anderthalb Stunden gedauert hat. Wir haben derweil vor dem Haus gesessen und den Bässen gelauscht, die bis zu uns hin zu hören waren.

Wir haben eine «Probepackung» Laminat gekauft und testweise ausgelegt, um zu sehen, wie es unter die Balkontür passt und wie es aussieht. Es passt so grade und sieht sehr gut aus, so dass wir wohl alles in diesem Alte-Holzdielen-Stil auslegen werden.

Der Nachbar hat uns am Abend vor unserer Abfahrt einen Bonsai-Weinstock geschenkt. Ich hoffe, er übersteht den Herbst hier in Frankfurt, bis wir ihn dann beim Umzug wieder «nach Hause» bringen.
Als wir in Cissac angekommen waren, erzählte der Nachbar, dass alle seine Hühner und Enten gerade von einem Fuchs getötet worden waren, der ein Huhn auch mitgenommen hatte. Dann hatte der Nachbar neue Hühner bekommen – die letzten Freitag im Morgengrauen von zwei Hunden totgebissen wurden. Verständlicherweise war der Nachbar mehr als wütend. Er sagte, das nächste Mal würde er sein Gewehr holen, wenn er mitkriegt, dass sich nochmal ein Tier an seinem Geflügel vergreift. Und einen Elektrozaun hat er gekauft, hoffentlich nutzt das was. Es war ein wenig tragisch, am Abend zuvor hatte er uns noch 6 Eier von den Hühnern gegeben, da die Familie es gar nicht schafft, alle Eier, die die Hühner produzieren, zu essen.
Ganz schön gefährliche Gegend, in die wir da ziehen.

Was war sonst noch? Ach ja, ein Fenster haben wir ja nicht erneuern lassen, da dort die Katzenklappe rein soll. Ich hatte in Frankfurt in diverseren Glasereien gefragt, ob die ein entsprechendes Fenster anfertigen (also eine Scheibe in die entsprechende Größe schneiden und ein rundes Loch hineinschneiden) und was das kostet. Es sollte hier durchweg 80 bis 100 Euro kosten. Glücklicherweise habe ich es dann hier nicht bestellt, sondern wir haben in einer Glaserei in Lesparre, dem nächstgrößeren Ort, gefragt, dort sollte es ganze 23 Euro kosten. Wir haben die Scheibe bestellt und konnten sie nachmittags gleich abholen. Leo meint ja, es sei keine gute Idee, den Katzen freien Eingang zu gewähren, und wurde auch prompt bestätigt, als Brüno gestern abend wieder mit einer lebenden Maus im Maul ins Wohnzimmer galoppiert kam.

Außerdem weiß ich jetzt, dass es in Frankreich keinen Puderzucker gibt (wieso eigentlich nicht?) und dass Fledermaus auf italienisch «pipistrello» heißt. Besser wäre ja, ich wüsste, was es auf französisch heißt, aber das habe ich vergessen. (Nachtrag: «chauve-souris», ich habs grad nachgeschaut.)

Keine Zeit

Hier ist so viel los und zu tun, dass es Tage gibt, an denen ich teilweise noch nicht mal dazu komme, den Computer überhaupt einzuschalten. Und wer mich kennt, weiß, dass das was zu bedeuten hat.
Seit Sonntag ist Stefan hier, so dass wir zwei Tage lang zu zehnt waren. Am Dienstag sind dann Silke und Zakk leider wieder gefahren :m-cry3:.
Und jetzt ist Arbeit angesagt, bis morgen abend müssen die Heizungen und das Balkongeländer fertig gestrichen werden. Wenn wir wieder in Frankfurt sind, gibt es viele, viele Fotos, vorher werde ich nicht dazu kommen.

Tag 9 bis 13

Heute auch nur kurz ein paar Fotos:

Dienstag abend kam mein Töchterlein mit 5 Freunden/Freundinnen in Bordeaux an, wo wir sie vom Bahnhof abgeholt haben. Neun Leute und ein Hund sowie Gepäck von 6 Leuten und noch die Farbeimer aus dem Baumarkt, in dem wir vorher noch waren, passen problemlos in einen Trafic :smile:

Am nächsten Tag ging es dann los. Die abmontierten Heizungen wurden gereinigt und müssen jetzt noch gestrichen werden …

… das Balkongeländer haben wir mit vereinten Kräften vor das Haus geschleppt, wo es nun abgeschliffen wird …

… hier wird es gerade abgeschliffen, im Hintergrund werden die Heizungen bearbeitet und die Anleitung zum Aufbau der Wäschespinne studiert (die daraufhin fachgerecht einbetoniert wurde) …

… hier wird Rambo gestartet …

… der sich dann stundenlang gnadenlos über das Gelände hergemacht hat …

… ein Fahrrad ist repariert worden und ist nun wieder fahrtüchtig …

… und abends gibt es zur Belohnung gutes Essen.

Die Verlegung der Elektrik schreitet voran.

Und Zakk hat einen Igel gefunden, der aber nicht mit ihm spielen wollte.

Es ist wirklich toll, wenn so viele Leute anpacken, passiert einfach sehr schnell sehr viel. Und es ist sehr schön, das Haus so voll zu haben. Also falls jemand diesen Sommer noch ein Zimmer bei uns haben will – tut mir leid, nous sommes complet :smile2:

Mittlerweile ist zwar schon Tag 14, aber das war’s jetzt erst mal für heute.

Tag 5 bis 8

Ich komme kaum noch dazu, hier mal wieder was aktuelles hinzuschreiben, daher jetzt ungeordnet und in Kurzform:

Hier ist erstmal der arme Daumen.

Donnerstag ist meine Freundin Silke eingetroffen, die knapp 2 Wochen bei uns bleibt, mitsamt ihrem lieben Hund.

Dieses merkwürdige Tier, mindestens 10 cm lang, saß an unserer Haustür.

Silke ist völlig fleißig. Zwei mal war sie schon mit der Motorsense unterwegs …

… hat eine Bank zusammengebaut und gestrichen und einen Tisch gestrichen. Außerdem erledigt sie ständig den Abwasch.

Leo hat den ersten Raum mit einer neuen Stromleitung versorgt.

Ich bin dabei, oben die Balkontüren zu bearbeiten. Damit das Gerüst nicht immer auseinandergebaut werden muss, um von einem Raum zum anderen zu gelangen (es ist zu breit für die Zimmertüren), tragen wir es über den geländernlosen Balkon. Irgendwann legt sich die Höhenangst.

So sieht die Front momentan aus: die linke Tür nur vorgestrichen, die rechte bereits blau.

Heute hat Zakk einen Pool bekommen, der aber nicht allzu lange gehalten hat.

Dann haben wir ein Apfelbäumchen gepflanzt, das Silke mitgebracht hatte. Anhand des Fotos könnte man meinen, dass ich die ganze Arbeit gemacht habe, tatsächlich hat aber Leo in mühseliger Arbeit erst das Unkraut beseitigt und dann ein Loch gegraben, meine Aktivität beschränkte sich darin, den Baum vom Topf in das Loch zu setzen.

Anschließend sind wir ans Meer gefahren, an einen Strand, der zwar nicht direkt von einem Parkplatz erreichbar ist, sondern zu dem man ein paar Schritte laufen muss, aber an dem Hunde erlaubt sind. Und der Hund hat es absolut genossen – wir übrigens auch. Der Strand war trotz Hochsaison fast menschenleer, es war sehr schön, zwar ein wenig bedeckt, dadurch aber nicht so knallig heiß.

Tag 4

Heute wollten wir eigentlich jede Menge schaffen, haben dann aber ganz was anderes gemacht, nämlich 4 Stunden im Krankenhaus von Lesparre zugebracht. Leo hat sich beim Sägen mit der Kreissäge ein Stück vom Daumen abgehobelt. Er ist soweit ok, es tut halt weh, er hat einen dicken Verband um den Daumen und ärgert sich fürchterlich über sich selbst, dass ihm das passiert ist.