Tierisches

In einem der Sanddornbüsche am Zaun zum Nachbargrundstück hing ein Klumpen, auf den uns der Nachbar aufmerksam gemacht hat.

Bei näherer Betrachtung war zu sehen, dass es Bienen waren. (Dieses Foto hat Leo mit dem Zoom gemacht. Ich habe zwar schon einige meiner Phobien bezüglich diverser krabbelnder und fliegender Insekten nach mehr als einem Jahr Landleben in den Griff gekriegt bzw. sogar abgelegt, aber an so einen Bienenschwarm gehe ich freiwillig noch nicht ran.) Der Nachbar kennt jemand, der sich mit sowas auskennt, und hat ihn angerufen.

Einen Tag später kam dann der «apiculteur», der Bienenzüchter, um sie einzufangen. Oder einzusammeln. Oder wie man das nennt.

Er sah ziemlich beeindruckend in seinem Anzug aus. Wobei der Anzug auch kein totaler Schutz ist. Wie er sagte, wird er regelmäßig gestochen.

Während er mit uns sprach, krabbelten diverse Bienen aus seinem Anzug heraus. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ihm auch aus Nase und Ohren ein paar Bienen gekrochen wären. Nach kurzer Zeit hatte er den Schwarm eingesackt bzw. eingekastet. Er sagte, es sei ein recht kleiner Schwarm, und er würde ihn mit einem anderen «verheiraten». Na dann.

Anderes Thema, aber auch tierisch. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich hier etwas geschrieben zu einer der wilden Katzen, die es hier zuhauf gibt, die ihre Babies in einem Baumstamm deponiert hatte und dort großzog. Diese Katzenmutter lebt nicht mehr, sie wurde Anfang des Jahres überfahren. Sie war offensichtlich schon recht alt und hörte auch sehr schlecht, wie wir festgestellt hatten. Die Babies sind (natürlich) mittlerweile groß und laufen auch ständig hier herum (und mischen unsere Katzen auf). Die kleine weiße Katze mit dem schwarzen Schwanz, die auf dem obersten der vier Bilder dieses Artikels vom letzten Jahr zu sehen ist, ist nun seit einiger Zeit selbst Mama, und zwar von den dreien hier auf dem Foto. Sie hat ihre Kinder vor dem Haus der Nachbarn unter einer Plane in dem Gerümpelhaufen zur Welt gebracht, den hier – wie wir auch, siehe altes Klo – wohl jeder vor dem Haus liegen hat. Da die Nachbarin die wilden Katzen regelmäßig füttert, fühlte sie sich dort anscheinend wohl (also die Mutterkatze, nicht die Nachbarin). Und das hat sie nun davon: Ihre Kinder wurden heute von den Nachbarn eingefangen. Abnehmer für die Katzenbabies haben sie bereits gefunden. Sie wollen auch versuchen, die Mutter einzufangen, um sie sterilisieren und anschließend wieder frei zu lassen. – Also nicht dass «das das hat sie nun davon» jetzt falsch verstanden wird: Ich finde es absolut gut, dass die Nachbarn das machen. Diese ganzen wilden Katzen hier sind wirklich ein Problem. Als kleinen Beitrag zur Hilfe haben wir ihnen heute wenigstens unsere zwei Katzenkörbe geliehen, da sie keine hatten. Es ist halt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn es interessiert nicht viele Leute, was diese Viecher so treiben.

Auf der Seite einer Katzen-Hilfsorganisation hier in der Nähe ist diese Grafik abgebildet, die recht anschaulich klarmacht, wie schnell sich so eine Katzenpopulation vermehren kann. Irgendwann werden sie dann die Weltherrschaft übernehmen.

Da dieser Blog in letzter Zeit etwas sehr katzenlastig ist, gibt es als Ausgleich noch ein Foto unserer frisch eingebauten Tür zur «Einbauwohnung» meiner Schwiegermutter. Der Flur dahinter ist seit gestern auch komplett tapeziert und wird nächste Woche gestrichen, Beweisfoto folgt demnächst.

Ein paar Fotos

Eine knappe Woche lang hatten wir mal wieder Besuch, dieses Mal mit Kind und mit Zelt – beides etwas, was wir bislang noch nicht hatten. Das riesige Zelt fiel auf dem Grundstück kaum auf, und wir haben uns schon überlegt, ob wir unser Gelände vielleicht als Campingplatz vermarkten …

Wenn Besuch da ist, ist das immer eine gute Gelegenheit, auf den sonntäglichen Markt nach Montalivet zu fahren. Am letzten Wochenende fand dort ein Harley-Davidson-Treffen statt – so voll habe ich diesen Ort noch nie gesehen. Unglaubliche Mengen von Motorrädern, wohin man auch schaute, Motorräder mit Anhängern, mit Beiwagen, und und und …

Außerdem waren wir am Phare de Richard, einem Leuchtturm an der Gironde.

Eines der typischen Fischerhäuschen an der Gironde.

Normalerweise ist Jacques ja der Schatten von Brüno – also er rennt ständig hinter ihm her und verfolgt ihn die ganze Zeit. Diese Woche konnte er nun eine neue Erfahrung machen, nämlich dass er der Verfolgte war, weil die süße Mia ständig hinter ihm herrannte („Wo ist die kleine Katze?“). Er hat sich aber – im Gegensatz zu Brüno – als sehr kindertauglich erwiesen, flüchtete selten und ließ sich auch streicheln. Deshalb wurde er in diesem schönen Bild mit tiefenpsychologischem Deutungspotential verewigt.

Im Original sieht er auch nicht viel anders aus.

Und seine erste Maus hat er bereits gefangen.

Ganz untätig waren wir in der letzten Woche auch nicht. Die Zwischenwand, die die Räume von meiner Schwiegermutter von unserem Flur abtrennt, steht inzwischen. Hier ist sie noch von nur einer Seite mit Gipskartonplatten verkleidet …

… und hier ist Leo gerade dabei, die letzte Platte von unserer Flurseite aus anzubringen, nachdem er die Zwischenräume mit Dämmmaterial ausgestopft hat.

Im Garten gibt es momentan schon regelmäßig Zucchini zu ernten. Die dicken Bohnen sind inzwischen fast komplett abgeerntet und eingefroren. Die anderen Bohnensorten und Erbsen sprießen vor sich hin. Die ersten Kartoffeln und Erbsen haben wir bereits verspeist, und ich warte ungeduldig darauf, dass die grünen Tomaten endlich reif werden.

Die Catalpa steht momentan in voller Blüte.

Die Blüten sind wunderschön und duften sehr betörend.

Abendstimmung – die Sonne scheint in das eine Küchenfenster hinein und aus dem anderen hinaus, eine Katze liegt herum und ich sitze da und telefoniere. Abendstimmung halt :smile:

Zwei …

… funktionierende Klos haben wir seit gestern!

Hier nochmal das ursprüngliche Klo, und an der Wand links die Halterung für das neue. Wir haben ja, wie ich schon mal geschrieben habe, momentan noch eine Abwassergrube. Es sind aber bereits von der Gemeinde Abwasserleitungen unter der Straße vor unserem Haus verlegt worden, wir müssen nun «nur noch» die Abwasserrohre vom Haus zur Straße legen bzw. legen lassen. Dieses «nur noch» ist allerdings eine größere Sache, und ob wir das in diesem Jahr noch machen lassen, wissen wir noch nicht. Das heißt, die Grube benutzen wir bis dahin erstmal weiter, und um aber mehrere Klos dahinein abzuleiten, waren ein paar Umbauarbeiten nötig, da das bisherige Klo direkt über der Öffnung der Grube stand. Deshalb kam das alte Klo weg …

… und in die Öffnung zur Grube ein neues Abwasserrohr, in das sowohl die Abwässer des neuen Klos fließen (links), als auch die des neuen Klos im Bad meiner Schwiegermutter (mitte), als auch die des noch nicht vorhandenen Klos in unserem Bad oben (rechts), das aber erst installiert wird, wenn wir oben die Wand, an der es hängen wird, verfliest haben.

Und so sieht nun die provisorische Lösung bis zum Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung aus. Wenn es soweit ist, werden die drei Abwasserrohre durch die Wand in die Kanalisation unter der Straße geleitet werden, und das neue Klo wird wieder unter dem Fenster stehen.

Das alte Klo hat seine Schuldigkeit getan und wartet nun auf seinen Umzug zur örtlichen Déchetterie, der Mülldeponie. (Zugegebenermaßen sieht der Ort, an dem es momentan steht, ja fast so aus, als wäre das die Déchetterie, so viel Gerümpel liegt da rum. Aber das wird sich auch noch ändern.)

Insgesamt zehn Mal habe ich hier nun das Wort «Klo» geschrieben, na wenn das mal nicht suchmaschinenfreundlich ist – ich will gar nicht wissen, wieviele merkwürdige Anfragen nun wieder von Google kommen :m-lol:.
Zum Ausgleich gibt es nun noch ein Bild von Jacques, der innerhalb von einem Tag raushatte, wie er durch die Katzenklappe rein und raus kommt. Nicht schlecht.

Rettungsaktion

Gestern haben wir Jacques das erste Mal in die große weite Welt hinausgelassen. Es hat ihm offentsichtlich gut gefallen. Hier gibt es ja jede Menge Gebüsche, unter denen man verschwinden kann (zumindest wenn man ein kleiner Kater ist), das hat er weidlich ausgenutzt. Irgendwann kam er dann auch ziemlich freiwillig wieder mit rein. Abends durfte er nochmal raus, und auch da gab es keine Probleme, ihn wieder mit reinzunehmen.
Heute morgen und am späten Nachmittag war er auch wieder mit draußen – und dann irgendwann verschwunden. Ich bin auf den Balkon gegangen, um zu schauen, ob er auf der Straße herumläuft, und habe gleichzeitig telefoniert, da hörte ich ihn auf einmal schreien. Er hatte mich wohl reden gehört und machte sich nun bemerkbar. Leo und ich sind in den Garten gegangen und haben ihn gerufen, er antwortete auch, so dass wir ihn orten konnten: Er saß in einer der Hängeweiden ziemlich weit oben.

Leo hat eine Auszieh-Leiter geholt und ist hochgeklettert. Er kam auch auf die Höhe von Jacques (so ungefähr 5 Meter hoch) und konnte ihn zwar packen, aber der blöde Kater hat sich so in den Ästen festgekrallt, dass es nicht möglich war, ihn rauszuziehen.

Von unten sah das Ganze ziemlich dramatisch aus.

Dann hat Leo sich etwas kratzsicherer angezogen und zunächst mal versucht, ihn in einen Karton mit Keksen drin zu locken, was nicht geklappt hat. Ich bin anschließend auch noch die Leiter hochgeklettert und Jacques ließ sich zwar bereitwillig von mir kraulen, aber zu packen gekriegt habe ich ihn nicht.
Zu guter Letzt ist Leo nochmal die Leiter hoch und hat es tatsächlich geschafft, das Katertier zu packen und mit ihm die Leiter herunterzuklettern – nicht ohne einige Kratzer im Gesicht davonzutragen. Undankbares Viech.

Brüno saß derweil unten im Gras und hat alles beobachtet. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat er sowas ähnliches gemurmelt wie «Lasst ihn ruhig bis übermorgen da sitzen, ich esse seine Portionen mit».

Besichtigungen

Die letzten zehn Tage hatten wir Besuch. Deshalb gibt es keine Baufortschritte am Haus, dafür waren wir viel unterwegs und haben einiges gesehen.

Zum Beispiel haben wir endlich mal das hiesige Château Cissac besichtigt und eine Weinprobe gemacht (den Wein kannten wir zwar schon, aber Weinprobe ist immer gut). Auf dem Foto hier ist der Garten des Châteaus und dahinter die Kirche von Cissac zu sehen.

Hier lagern Unmengen von Barrique-Fässern, voll mit gutem Rotwein. Wer ein wenig mehr zu dem Wein und dem Château wissen will, hier ist die Internetseite.

Außerdem waren wir in unserem Nachbarort Vertheuil zu einer Besichtigung eines Barrique-Weinfass-Herstellers, einem Familienbetrieb mit nur zehn Mitarbeitern. Es war total interessant, die verschiedenen Herstellungsschritte zu sehen und genaueres dazu zu erfahren. Das Eichenholz kommt aus Frankreich, und es wird in dem Fassherstellungsbetrieb drei Jahre gelagert, ehe es verarbeitet wird. Die Holzstapel hier auf dem Bild stehen kurz vor ihrer Verarbeitung.

Wenn die zwei oberen Fassreifen angebracht worden sind, wird das Fass über einer Feuerstelle aufgestellt, damit sich das Holz erhitzt, denn es würde brechen, wenn es in kaltem Zustand gebogen würde, um die unteren Reifen anzubringen.

Hier werden die Fässer mit einer riesigen Schleifmaschine geschliffen. Allerdings gibt es auch edle Weingüter mit großem Namen, die ein solches maschinelles Schleifen der Fässer nicht wollen, sondern auf handgeschliffenen Fässern bestehen. Auch das führt dieser Betrieb durch, und das erhöht den Preis des Weines natürlich nochmal. Ich kann den ganzen Ablauf hier jetzt gar nicht so genau beschreiben, aber auch dieser Betrieb hat eine sehr schön gemachte Internetseite, also wer daran interessiert ist, einfach mal anklicken.

Ein Teil der produzierten Fässer wird auch exportiert. Hier warten einige der fertigen Fässer auf ihren Transport in die USA.
Wir wurden von der Frau des Firmeninhabers durch das Firmengelände geführt. Irgendwann fragte sie mich, wo wir in Cissac wohnen, und als ich ihr die Adresse sagte, war sie plötzlich ganz berührt – es stellte sich heraus, dass sie die Enkelin des verstorbenen Vorbesitzers unseres Hauses ist, sie kennt das Haus (wie es früher war) sehr gut und erinnerte sich noch daran, wie sie früher mit ihrem Opa die Chrysanthemen, die er hier in größerem Stil angebaut hat, gießen durfte. So klein ist die Welt. Wir haben sie zu einem Kaffee eingeladen, falls sie mal kommen mag und sich das Haus ansehen möchte, so wie es jetzt ist.

Unser Apfelsinenbäumchen hat dieses Jahr so viele Blüten wie noch nie zuvor. Bislang waren nie sehr viele Früchte an dem Baum, mal sehen, wie es in diesem Jahr ist.

Die Kater nehmen seit ein paar Tagen ihre Mahlzeiten nebeneinander ein. Aber die große Liebe ist es immer noch nicht, zumindest nicht von Brüno aus. Jacques buhlt ständig um Brünos Freundschaft und rennt immer hinter ihm her, was Brüno gar nicht gefällt.
Hier sieht man ganz gut, wie winzig und spillerig Jacques im Vergleich zu Brüno ist.

Seit ein paar Tagen traut sich Jacques auch in unser Erdgeschoss und sitzt gerne mit am Küchentisch.
Heute ist er kastriert worden. Er ist zwar noch ziemlich müde, aber bei weitem nicht so mitgenommen, wie es Lili und Brüno damals nach ihrer OP waren. Mit ihm Auto zu fahren ist absolut schrecklich, selbst heute nachmittag, als wir ihn von der Tierärztin abgeholt haben, hat er so einen Terror in seinem Transportkorb gemacht, dass wir sehr froh waren, dass wir mit ihm nicht eine 15-Stunden-Umzugsfahrt machen müssen.