Jacques

… so heißt der kleine Kerl, der seit einer Woche bei uns wohnt:



Ca. ein halbes Jahr alt ist er, genaueres ist nicht bekannt. Wir haben ihn durch eine Anzeige gefunden, seine Vorbesitzerin musste sich wegen Umzugs von ihm trennen.
Er ist total lieb und schmusig, allerdings hat er während der Autofahrt so laut und ausdauernd geschrien, wie ich es noch bei keiner Katze erlebt habe. Den ersten Nachmittag hier hat er hauptsächlich unter dem Bett verbracht, ist dann aber schnell aufgetaut und erkundet nun ziemlich furchtlos zunächst mal nur den ersten Stock unseres Hauses.

Blöd ist allerdings, dass Brüno ihn nicht leiden kann. Sobald er Jacques sieht, verschwindet er durch die Katzenklappe. Ich versuche ständig, Brüno klarzumachen, dass man sich Problemen stellen sollte und nicht vor ihnen weglaufen, aber er ist Argumenten nicht zugänglich. Deshalb habe ich Brüno heute zum zweiten Mal mitgenommen nach oben und die Tür zugemacht, so dass er nicht abhauen kann. Jacques ist äußerst nett und freundlich zu Brüno und rennt ständig hinter ihm her – offensichtlich würde er ihn sehr gerne näher kennenlernen, aber Brüno knurrt und faucht ihn nur an, wenn er näher kommt. Einmal heute mittag war Jacques wohl zu nah gekommen, da hat Brüno ihm eine geknallt, oder wollte es zumindest (siehe Foto), aber Jacques konnte noch schnell genug flüchten.
Ich hoffe wirklich, dass Brüno ein wenig zugänglicher wird, denn so ist es für alle Beteiligten nicht schön.

Ein paar Fotos mal wieder

Ich bin ja immer noch unschlüssig, ob ich die Fotos hier wie bisher im Kleinformat veröffentliche, das dann angeklickt und vergrößert werden kann, oder ob ich die Fotos von vorneherein in voller Größe einstelle. Heute mal wieder ein Versuch in voller Größe – wenn ihr, die ihr hier mitlest und Fotos anschaut, mal kurz eure Meinung dazu als Kommentar hinterlassen mögt, würde mich das freuen.

Ein Regenbogen am 1. Mai, der fast eine halbe Stunde lang am Himmel stand:

Wir haben vor einiger Zeit neue Pflanzcontainer gekauft und Rankgitter daran befestigt. Nun testen wir, ob sie den hiesigen Winden standhalten oder umkippen, wie sie das in leerem Zustand getan haben. Jetzt sind sie bepflanzt und dadurch natürlich auch schwerer. Dadrin sind vorgezogene Sternwinden «Sommerfeuer» (Quamoclit lobata), die angeblich fleißig klettern und herrlich blühen – wir sind gespannt:

Die vorgestern ausgepflanzten Lupinen behalten nach dem Regen einen Tropfen in ihrer Blattmitte, was aussieht wie eine transparente Glasperle. Dies ist übrigens eine von zwei gekauften Lupinen, aber selbst ausgesäte haben wir auch, und die sind ebenfalls bald groß genug zum auspflanzen.

Hier haben wir einen der Kerle erwischt, die uns abends mit ihrem Gequake erfreuen. Er schien sich sehr wohl zu fühlen in der Sonne und ließ sich auch nicht durch den Fotoapparat dicht vor seiner Nase stören:

Ich bin ein Känguruh, holt mich hier raus:

Besseres Wetter

Nachdem es ungefähr drei Wochen fast ununterbrochen geregnet hat, ist nun seit gestern das Wetter endlich wieder besser. Und damit auch die Laune, denn dieses ständige trübe Wetter schlug richtig aufs Gemüt. Draußen im Garten steht allerdings einiges noch unter Wasser – wir überlegen, ob wir statt Bohnen lieber Reis anbauen sollten.

Brüno hat uns auf einem Rundgang über das Grundstück begleitet. Da der Weg durch den Gemüsegarten überflutet war, hat er versucht, auf den Bordüren zu balancieren, die rechts und links vom Weg stehen. Die Betonung liegt auf «versucht» …

Unsere alte Fliesenschneidemaschine, die wir recht billig gekauft hatten, hat ihren Geist aufgegeben. Sie war eigentlich immer ein Ärgernis, da sie nie sauber geschnitten hat und häufig unsere Fliesen zu Mosaik verarbeitet hat, ohne dass wir das wollten. Da wir noch nicht fertig sind mit den Fliesen und deshalb eine Schneidemaschine brauchen, haben wir jetzt eine bessere gekauft, die zwar ein paar Euro teurer war, aber wirklich genial ist. Mit ihr kann man millimeterbreite Streifen von den Fliesen abschneiden, ohne dass sie zerbröckeln, und sie schneidet die Fliesen wie Butter. Da zeigt sich mal wieder, für Werkzeug sollte man lieber ein paar Euro mehr ausgeben und eher kein Billigzeug kaufen.

Dieses Foto sieht eigentlich fast genau so aus wie das vor etwas mehr als einem Jahr, als wir die Katzenklappe eingebaut hatten. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied auf den zwei Fotos, nämlich die Katzenklappe. Leider sind die streunenden Katzen, von denen hier nicht wenige herumlaufen, nicht so doof wie wir gedacht hatten. Irgendwie haben sie nämlich herausgekriegt, dass Brüno gar nicht durch die Wand gehen kann, sondern dass da eine Klappe ist, die sich einfach öffnen lässt, indem man nur feste genug mit dem Kopf dagegendrückt. Und dass ziemlich genau unter der Klappe ein Futternapf steht, in dem meist etwas Essbares ist, da Brüno selten seine ganze Futterportion auf einmal isst. Jedenfalls war es so, dass plötzlich irgendwelche Katzen bei uns im Treppenflur herumlungerten, Brünos Futter aufgegessen haben und unangenehme Gerüche hinterlassen haben. Also was tun? Ich hatte kurz in Erwägung gezogen, die Viecher mit einem Netz o.ä. einzufangen – aber was dann mit ihnen machen? Deportieren? Das ist ja auch nicht nett. Also habe ich mich über Katzenklappen mit Sensor schlaugemacht, und erfreulicherweise gab es so ein Teil gerade beim Katzenzubehörversender meines Vertauens im Sonderangebot. Es ist eine Klappe, in deren Elektronik der Microchip der Katze eingelesen wird und die sich nur öffnet, wenn ihre Sensoren eben diesen Microchip erkennen. Die Programmierung ging ganz einfach, es musste nur eine Taste gedrückt und Brüno anschließend dazu bewegt werden, seinen Kopf in die Öffnung der Klappe zu stecken. Und mit einem Katzenkeks kann man ihn zu fast allem bewegen. Die neue Klappe ließ sich problemlos gegen die alte austauschen, und genauso problemlos hat Brüno sie akzeptiert. Jetzt hört man immer ein leises «Klack», wenn er nach Hause kommt und die Sensoren die Verriegelung öffnen. Der Eingang ist ein wenig kleiner als vorher, also nicht wirklich geeignet für fette Katzen, aber Brüno ist ja zum Glück ziemlich dünn. Nun hoffen wir nur, dass die Dorfkatzen nicht vor lauter Wut, weil sie nicht mehr reinkönnen, das Fenster eintreten.

Ein paar Neuigkeiten

Hier ist momentan richtiges Aprilwetter, aus dem einen Küchenfenster ist strahlend blauer Himmel zu sehen, aus dem anderen dunkelgraue Wolken. Zwischendurch schüttet es immer wieder heftig vom Himmel, außerdem weht ein ordentlicher Wind. Nicht gerade schön, aber auch nicht zu ändern. Solange es nicht wieder durchs Dach regnet, sind wir ja schon zufrieden :smile:

Bis letzten Montag hatten wir wieder für zwei Wochen Besuch, der uns auch tatkräftig im Garten geholfen hat, wenn das Wetter mitspielte. Am Sonntag waren wir in Montalivet auf dem Markt, dort war es aber noch sehr leer, nur ein Bruchteil der Stände, die im Sommer dort zu finden sind, waren aufgebaut. Es ist halt noch keine Saison. Anschließend waren wir am Meer, und dort ist es auch außerhalb der Saison immer schön.

Dann sind wir zum «Pointe de Grave» gefahren, dem nördlichsten Punkt des Médoc. Von hier aus kann man mit Autofähren über die Gironde übersetzen nach Royan. Im Sommer stauen sich hier die Autos, die die Fähre benutzen wollen, in langen Schlangen, aber momentan ist auch hier noch nichts los.

Brüno war das erste Mal in Frankreich bei der Tierärztin, er musste seine jährliche Impfung bekommen. Bis auf sein Geheule im Auto lief es recht friedlich ab, er hat dieses Mal niemanden zerfleischt und sich einigermaßen vernünftig benommen.

Das Bad im Erdgeschoss nimmt Gestalt an. Leo hat die Löcher für den Wasserzu- und -ablauf in die Wand gebohrt und die neue Toilette montiert. Nun muss die Abwasserleitung so umgebaut werden, dass nicht nur das alte Klo dort abfließt, sondern auch das neue Klo unten im Bad und ebenso das in unserem Bad oben. Aber zuerst wird jetzt die letzte Wand verfliest, dann der Boden, und dann Waschbecken und Dusche montiert.

Vor unserem Küchenfenster haben wir ja einen Trompetenbaum (Catalpa), wie ich schon mal geschrieben habe. An seinen ansonsten noch recht kahlen Ästen hängen zur Zeit tausende lange Schoten, in denen die Samen sind. Davon habe ich ein paar neugierigerweise in Erde gesteckt, und schon nach ein paar Tagen erschienen lauter kleine Keimlinge. Oh oh. Was machen wir nun damit, wenn sie größer werden? Also wenn jemand hier mitliest, der zufällig im Besitz einer schönen Allee o.ä. ist und gerade Bedarf an ein paar Bäumchen hat, bitte melden. Sie werden kaum größer als 18 Meter :8:

Ein Jahr

Wer heute mal ganz unten auf diese Seite schaut, kann da lesen «Ausgewandert vor 1 Jahr». Ja, heute vor einem Jahr hatten wir gerade den Umzug geschafft – war das alles aufregend. Jetzt, ein Jahr später, ist es zwar immer noch recht chaotisch hier, aber wir haben einiges geschafft und sind zumindest um die Erfahrung reicher, dass alles immer viel länger dauert als eigentlich gedacht. (Weswegen wir auch keine genauen Zeitangaben mehr machen, wenn uns jemand fragt «Wann seid ihr denn damit fertig?») Wir fühlen uns sehr wohl in unserem neuen Zuhause («neu» kann man ja fast nicht mehr sagen) und tun unser Bestes, dass das auch noch lange so bleibt.

Sehr viel Neues gibt es nicht zu berichten. Wir husten noch immer vor uns hin. Die Decke im unteren Bad ist inzwischen fertig und auch so befestigt, dass sie dieses Mal nicht wieder runterkommt. Ein paar mehr Fliesen hängen, aber davon gibt es noch keine Fotos. Demnächst mehr.