Berlin

Mein erstes Ziel in Deutschland habe ich erreicht: Berlin. Der Flug war ok. Über den Wolken schien die Sonne wunderschön, aber hier unten auf der Erde ist es kalt, windig und regnerisch.

In Paris musste ich umsteigen. Es gibt von Bordeaux aus keine direkte Flugverbindung nach Deutschland, so dass man immer irgendwo umsteigen muss. Im Flughafen habe ich den Eiffelturm gesehen – allerdings nur in Form von kitschigen Gemälden in einem Zeitschriftenladen.

Und jetzt Berlin, «voll die Großstadt». Straßenbahnen, die alle paar Minuten fahren, Unmengen von Menschen, ohrenbetäubender Lärm, Kneipen, in den geraucht wird … fast ein Kulturschock, wo ich ja nur noch das ruhige, beschauliche Landleben gewohnt bin.
Gleich werde ich mich auf den Weg machen und versuchen, in dieser großen Stadt mein Kind zu finden und von der Arbeit abzuholen. Oh oh.

Nebel

Hier war es in den letzten Tagen sehr nebelig und trübe.

Heute kam dann die Sonne wieder und es war schon fast frühlingshaft. Bis halb sieben abends ist es noch hell, der Sommer kann kommen!
(Außerdem teste ich gerade, wie es hier aussieht, wenn ich keine kleinen Vorschaufotos veröffentliche, sondern großformatige.)

Aktueller Stand im Bad: Leo hat eine Aluminiumschiene auf dem Boden vor der Dusche angebracht, die in Kombination mit dem Duschvorhang verhindert, dass beim Duschen Wasser ins restliche Bad fliest. Mittlerweile gefällt es uns so gut, dass wir es so lassen werden und keine gläserne Duschabtrennung mehr anbringen werden:

Im Vorratsraum vor der momentan einzigen und später Gästetoilette liegen nun die Wasserzuleitungen und die Stromversorgung, die Abwasserleitungen sind auch bereits in Arbeit:

Die Arbeitsplatte hat Leo auf die richtige Breite zugeschnitten und ein Loch für das Spülbecken hineingesägt. Dort, wo unter der Arbeitsplatte jetzt noch nichts zu sehen ist, wird dann bald die Waschmaschine stehen.

Wir hatten überlegt, vorher die Wand hinter den Schränken vernünftig zu restaurieren, aber das hätte bedeutet, den ganzen Putz zu entfernen und die Wand komplett neu zu verputzen, und das hätte die notwendigen Arbeiten viel zu lange aufgehalten, so dass wir es erst einmal so gelassen haben, wie es ist. Die Wand ist zwar nicht hübsch, aber nicht feucht und daher nicht dringend renovierungsbedürftig, also bleibt sie nun erstmal so.

Ab morgen werde ich für eine Woche nach Deutschland reisen, zunächst mal nach Berlin zu meinem Töchterlein, dann fahren wir gemeinsam zur Geburtstagsfeier meines Papas. Und da das sein 90. Geburtstag ist, wird entsprechend gefeiert!
Ich bin schon sehr gespannt, wie es so ist in Deutschland, lange nicht mehr da gewesen :smile:. Ich werde dann berichten, wenn ich von meiner «Vergnügungsreise», wie Leo es nennt, wieder zurück bin.

2012 zum ersten

Zunächst mal ein gutes neues Jahr allen, die hier lesen!
Unser erster Silvesterabend in Frankreich war sehr schön. Unsere Nachbarn waren bei uns, und es war so, wie ich mir «Essen wie Gott in Frankreich» vorstelle: angefangen haben wir mit einem Aperitif um kurz nach halb acht abends, und gegen zwei am Neujahrsmorgen waren wir dann beim letzten Gang angekommen, einer «Buche glacée» (so eine Art Baumkuchen-Eis) und Leos selbstgemachtem göttlichem Tiramisu. Es war ein sehr netter, gemütlicher und lustiger Abend, auch unsere Französischkenntnisse haben enormen Aufschwung erfahren. Wie gut, dass wir so nette Nachbarn bekommen haben.

Seit Dezember gibt es hier überall solche «Galettes des Rois» (Königskuchen) zu kaufen, die sind aus Blätterteig und original wohl mit Marzipanfüllung, es gibt sie aber auch mit Apfelfüllung (die wir auch hatten und die wie frisch aus dem Chemielabor schmeckte). Wenn ich das richtig behalten habe, werden sie eigentlich am Tag des St. Epiphanie gegessen, also dem zweiten Sonntag im Januar. Es gibt sie aber, wie gesagt, den ganzen Winter über zu kaufen, und daher werden sie wohl auch nicht nur an diesem speziellen Tag gegessen. Als wir vorletztes Jahr im Dezember hier waren, hatten wir auch einen gekauft, und damals wussten wir noch nicht, dass in diese Kuchen kleine Figuren eingebacken werden. Deshalb vermutete Leo beim Essen eines Stücks Kuchen, dass er auf einen Stein gebissen hätte. Das war aber nicht so, sondern in dem Kuchen war die mittlere der drei Figuren, die hier auf dem Foto zu sehen ist. Die rechte ist Lucille, eine Figur aus dem Film «Ein Monster in Paris», von dem ich zugegebenermaßen bis dahin noch nichts gehört hatte, und die linke passt sehr gut zu dem Fundstück vom Dezember 2010. Offensichtlich vertragen sie sich auch ganz gut :smile:

Dies ist ein klassischer Fall von Pfusch am Bau. Im Frühsommer hatten wir ja die Decke vom Bad im Erdgeschoss vertäfelt, und schon damals kam uns das nicht so wirklich haltbar vor. Sie hat sich in letzter Zeit dann ein wenig in der Mitte nach unten gewölbt, und irgendwann kürzlich hat es laut geknackt, als sich die Bretter endgültig gelöst hatten. Also musste die Vertäfelung wieder ab. Aber das trifft sich ganz gut, denn wie sich herausgestellt hat, war es ein wenig düster mit dieser Vertäfelung, so dass wir jetzt eine neue, ganz weiße Vertäfelung mit ausreichend langen Dübeln haltbar anbringen werden.

Trotz Besuch waren wir auch produktiv. In unserem Cellier, dem Vorratsraum, in dem auch bald die Waschmaschine stehen wird, sah es bis vor kurzem so aus – oder fast so, neben Kühl- und Gefrierschrank stand noch ein kleines Schränkchen und ein Regal. Kürzlich haben wir bei Ikea ein paar Schränke und eine Spüle für diesen Raum gekauft und einen Teil davon inzwischen montiert und aufgestellt …

… und nun steht neben Kühl- und Gefrierschrank ein hoher Schrank und der Spülenschrank mit Oberschrank, daneben kommt dann die Waschmaschine hin. Leo hat Stromkabel und Wasserleitungen verlegt, so dass wir bald, nämlich wenn in dem Raum alles fertig ist, das Bad unten in Angriff nehmen können.

Ich habe heute die Decke des hinteren Teils vom Flur (also das Stück, das wir für meine Schwiegermutter mit einer Wand abtrennen werden, damit sie ihren eigenen Wohnbereich hat) mit Styropor-Untertapete beklebt, denn die alte Holzvertäfelung an der Decke war auch vorher übertapeziert und lässt sich leider nicht so wiederherstellen, dass ich sie überstreichen könnte. Deshalb werden wir sie tapezieren, das sieht besser aus.

Zwischenlösung

Wie ich ja schon geschrieben hatte, ist der 26.12. hier ein ganz normaler Arbeitstag, daher konnten wir gestern einkaufen fahren und haben einen Duschvorhang besorgt, so dass die Dusche nun auch benutzt werden kann, ohne dass dabei allzu viele Spritzer überall im Bad landen. Eigentlich ist diese Lösung gar nicht mal so schlecht, und wir überlegen schon, ob wir es vielleicht sogar dabei belassen und gar keine feste Duschabtrennung aus Glas mehr montieren. Mit einer Duschabtrennung wäre es halt ziemlich eng, zwischen der Badewanne und der Duschwand wären dann grad mal ein paar Zentimeter Platz. Und so, wie es jetzt ist, kommen wir problemlos an die Badewanne, ohne uns zu verrenken, und wir haben eine richtige «Douche italienne». Es sieht auch nicht so beengt aus. Na mal sehen, wir werden das die nächsten Tage mal weiter testen und dann entscheiden, was wir machen.
Wie hier auf dem Foto zu sehen ist, sind jetzt auch die Lampen auf dem Spiegelschrank montiert. Das sieht richtig gut aus und gibt ein sehr schönes Licht.

Das war unser «Chapon de Noël», der ganz vorzüglich geschmeckt hat.
Unsere Nachbarn haben gefragt, ob wir Silvester etwas vorhaben oder mit ihnen feiern wollen, und da wir nichts vorhaben, feiern wir sehr gerne mit ihnen. Sie waren heute hier und wir haben Essens- und Einkaufspläne gemacht, anschließend bin ich noch kurz mit rüber gegangen, da ihr Computer nicht starten wollte, und ich habe ihn zum Laufen gekriegt, ohne sehr viel gemacht zu haben. Eine neue Tastatur habe ich auch noch angeschlossen, was bei ihnen vorher nicht geklappt hatte, und ich bin höchst erfreut, mit so wenig Arbeitseinsatz so viel Begeisterung geerntet zu haben :smile:.

Schöne Bescherung

Zunächst mal wünsche ich allen, die hier mitlesen, ein schönes Weihnachtsfest!
Hier ist es nicht sehr weihnachtlich – zum einen ist das Wetter gar nicht danach, zum anderen ist auch unsere Weihnachtsdeko im Haus sehr, sehr spärlich ausgefallen, es hängt gerade mal ein leuchtender Stern im Küchenfenster und ein paar Kerzen stehen auf dem Tisch. Aber alles andere wäre hier auf der Baustelle auch ein wenig deplaziert. Was auch fehlt, ist die ständige Beschallung im Radio mit den einschlägigen Hits – «Last Christmas» von Wham oder «Driving home for Christmas» von Chris Rea, was in deutschen Radiostationen zu dieser Jahreszeit ca. siebenundzwanzig mal am Tag gespielt wird, habe ich hier noch nicht ein einziges Mal gehört. En fait, habe ich hier in der ganzen Vorweihnachtszeit nur ein einziges Mal ein einziges Weihnachtslied gehört, und das war heute, und zwar «White Christmas» gesungen von den Beach Boys, die ich noch nie sehr gern mochte, und jetzt kann ich sie gar nicht mehr ertragen, denn kurz darauf geschah etwas, woran die Beach Boys eigentlich gar keine Schuld haben, aber was mich von nun an immer wenn ich dusche an «White Christmas», gesungen von den Beach Boys, erinnern wird:

Wie hier auf dem Foto zu sehen ist, ist die Duscharmatur montiert. Es ist auch alles abgedichtet, das einzige, was noch zum Duschen fehlt, ist die Duschabtrennung. Diese wollten wir heute montieren. Das ganze war Millimeterarbeit, wir haben die Duschabtrennung extra mit einer Höhe von 1,80 m bestellt, so dass sie so gerade eben unter die schräge Decke passt. Dumm ist nur, dass wir dann heute beim Auspacken feststellen mussten, dass sie nicht 1,80 sondern 1,85 hoch ist. UND DASS SIE DESHALB NICHT PASST. Wir hatten sie Anfang des Jahres in Deutschland gekauft, da solch eine Duschwand hier eine ganze Ecke teurer ist. Und wir hatten sie extra deswegen ausgewählt, weil sie so niedrig ist. In dem Katalog der Duschabtrennungs-Firma steht sie auch nur mit 1,80 m drin, da gibt es 1,85 gar nicht. Also keine Ahnung mehr, was damals gelaufen ist – der Typ im Baumarkt hat wohl eine Sondergröße mit 1,85 m Höhe bestellt, was wir aber nicht gemerkt haben, da wir damit beschäftigt waren, dass er die richtige Breite bestellt – es ist jedenfalls sehr unerfreulich. Da die Duschwand jetzt also nicht unter die Dachschräge passt, müssen wir entweder in die Dachpaneele eine 5 cm tiefe Schneise schlagen, oder in die Bodenfliesen eine 5 cm tiefe Kerbe flexen, und das wäre beides ziemlich idiotisch. Also werden wir wohl eine neue Duschabtrennung bestellen müssen und dieses schicke Teil, das eigentlich für unser Bad gedacht war, in einem Gästeappartement verbauen.

Wie auch immer. Morgen ist Heiligabend, und auch wenn es an der Deko mangelt, gibt es trotzdem was schönes zu essen, und zwar morgen abend Raclette, und am Weihnachtsfeiertag dann «Chapon», zu deutsch Kapaun. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist (wie ich bis vor kurzem): das ist ein kastrierter Masthahn, größer und fleischiger als ein Brathähnchen, der hierzulande ungefähr so häufig in den Geschäften zu finden ist wie in Deutschland die Pute, die es hier kaum gibt. Einen zweiten Weihnachtstag gibt es in Frankreich nicht (höchstens im Elsaß und in Lothringen), so dass wir den Montag z.B. dazu nutzen könnten, nach Bordeaux zu fahren, um eine Duschabtrennung zu bestellen …
Und in Erinnerung an frühere Zeiten werde ich mir morgen dieses Video (Link zu Youtube) anschauen – aber wohl nicht siebenundzwanzig mal.
Frohe Weihnachten allerseits :x-mas: !