Ein bißchen Internet und manchmal Telefon

Letzten Donnerstag vor einer Woche hatte ich ja, wie berichtet, SFR telefonisch mitgeteilt, dass unser Internet und Telefon nicht funktioniert. Am darauffolgenden Samstag abend (schon!) kam dann eine SMS, in der stand, dass wir uns für die Zeit, in der es nicht funktioniert, einen Clé 3G, also einen Internet-Surfstick, in der nächstgelegenen SFR-Boutique leihweise abholen können. Die nächstgelegene SFR-Boutique von hier aus ist allerdings in einem Vorort von Bordeaux, also ca. 50 km Landstraße und somit knapp eine Stunde Autofahrt entfernt – nichts, wo man mal eben zwischendurch hinfährt. Anfang der Woche kamen wir nicht dazu, dort hinzufahren, Donnerstag war Feiertag, Freitag waren wir dann da. Der Spezialist in dem Laden sagte, das Teil sollen wir einfach in den Computer einstecken und fertig. Wieder zuhause angekommen, steckte ich den Stick erstmal ins Netbook, woraufhin dieses krampfhaft diverse Male versuchte, irgendeine Software zu installieren, was aber nicht gelang. Also versuchte ich es an meinem Computer, der gab keine Fehlermeldung aus und sagte, das Gerät sei nun betriebsbereit, aber nichts passierte. Keine Verbindung zum Internet. Leo kam dann auf die glorreiche Idee, das Teil einfach mal in unsere neufbox zu stecken, da diese uns ja normalerweise mit Internet und Telefon versorgt, und siehe da: nach kurzer Zeit blinkten die entsprechenden Lämpchen wieder, und das Internet funktionierte und wir konnten telefonieren. Allerdings ist die Internetverbindung sehr sehr langsam und setzt teilweise auch völlig aus, und das Telefon funktionierte zunächst nur in sehr schlechter Qualität (so wie schlechter Handyempfang), und seit gestern können wir nur manchmal telefonieren, manchmal geht es gar nicht. Das Abrufen von Emails klappt meistens, also wer was von uns will, am besten per Mail. Ich bin gespannt, wann alles wieder richtig funktioniert. Heute im Laufe des Tages hat uns jemand auf die Handy-Mailbox gesprochen, außerdem haben wir ein paar SMS bekommen, die letzte besagte, dass das Problem gelöst sei und dass wir den Clé zurückbringen sollen. Gerade eben habe ich tatsächlich jemanden am Telefon erreicht, der mir bestätigte, dass das Problem noch nicht gelöst ist und einen weiteren Anruf innerhalb der nächsten 48 Stunden versprochen hat. Also besteht immer noch Hoffnung, dass es vielleicht mal irgendwann wieder funktionieren wird. Schaun wir mal. Vielleicht liegt es ja am Wetter, dass seit gestern etwas regnerisch ist. :m-scratch:

Wir haben uns aber nicht nur die ganze Zeit mit Telefonproblemen beschäftigt, sondern waren auch recht fleißig. Das zweite Zimmer meiner Schwiegermutter ist jetzt komplett fertig: tapeziert, gestrichen, mit wunderschönem Korkparkett ausgelegt, und die Holzdecke ist auch gestrichen (eigentlich hatte ich ja gedacht, dass das schneller geht, als die Decke zuerst mit Styroportapete zu bekleben und sie dann überzutapezieren, aber das ist nicht so, da sie insgesamt drei mal gestrichen werden musste, was ewig gedauert hat und eine lahme Schulter zur Folge hatte).

Aus dem Garten können wir inzwischen regelmäßig ernten. Die Zucchini sind reichlich und sehr lecker, wir haben grüne, gelbe und hellgrüne runde. Die erste Tomate habe ich kürzlich geerntet bzw. versehentlich abgebrochen, aber sie war schon essbar. Ab nächster Woche werden wir dann wohl auch regelmäßig jede Menge Tomaten und auch Gurken haben. Die Tomaten der Nachbarn sind schon reifer als unsere, aber wir waren mit dem Auspflanzen halt wesentlich später dran als die Nachbarn. Auch Salat, Kartoffeln und verschiedene Sorten von Bohnen haben wir regelmäßig. Alles schmeckt köstlich, besonders der Salat ist viel geschmackvoller als gekaufter.

Am Donnerstag haben wir einen kleinen Ausflug gemacht, aber davon mehr, wenn ich wieder Bilder hochladen kann – darauf verzichte ich bei dieser lahmen Internetverbindung lieber.

Abgeschnitten von der Zivilisation

Die Überschrift ist ein klein wenig übertrieben, aber seit 2 Tagen haben wir kein Internet und somit auch kein Telefon mehr. An unserer «neufbox» liegt es nicht, ich habe gestern über 10 € Handyguthaben mit der Technik-Hotline von SFR vertelefoniert :mad: Und jetzt sitze ich hier, wie vor langer Zeit schonmal, als wir noch kein Internet hatten, in Lesparre bei McDonalds um zu sehen, ob sich SFR per Email gemeldet hat (was auch sehr sinnvoll ist, dass die sich per Mail melden wollen, wenn man kein funktionierendes Internet hat). Sie haben sich allerdings nicht gemeldet, also falls jemand versuchen möchte, uns anzurufen: das ist zwecklos. Kein Telefon, kein Internet. :mad: Ich hoffe, dass das bald wieder funktioniert. Also bis dann…

Die letzten Tage

Jetzt endlich mal ein Bericht über die Ereignisse der letzten Tage:

Nachdem uns Herr Billa seinen Abrisshammer gebracht hatte, hat Leo sich damit ans Werk gemacht und war höchst zufrieden. Der Betonklotz ließ sich damit sehr gut entfernen, und einen Großteil der Bodenfliesen hat er auch damit erledigt.

Ich habe währenddessen die Styropor-Untertapete an die Decke des Schlafzimmers meiner Schwiegermutter geklebt und ziemlich dabei geflucht, da dieser Styropor-Kleber sehr pappig und blöd zu verarbeiten ist.

Die Arbeiten für die Abwasserkanalisation sind seit letzter Woche vor unserem Haus in vollem Gange. Inzwischen scheinen sie hier wohl fertig zu sein, was sehr angenehm ist, denn die Arbeiten waren mit tierischem Lärm und Dreck verbunden. Die Baggerschaufel flitzte teilweise so nah an unserem Haus vorbei, dass wir Angst hatten, dass das Haus bald ein paar Ecken weniger hat. Aber es ist nichts passiert.

Die Zucchini wachsen sehr gut und reichlich, so dass wir fast jeden Tag ernten können. Inzwischen sind auch von den gelben einige reif, nur die runden lassen sich noch ein wenig Zeit.

Ein sehr seltenes Bild: Der Flur ist fast leergeräumt. Am Dienstag abend wollte Herr Arnholdt, der ja auch schon den Großteil unserer Möbel beim Umzug transportiert hatte, mit den Möbeln von Leos Mutter kommen, deshalb mussten wir Platz schaffen, da die Zimmer ja noch nicht fertig waren, und haben den Flur leergeräumt und in der Garage zusammengeräumt.

Da wir nicht wussten, wann er genau kommen würde, überlegten wir hin und her, ob es sich noch lohnt, mit dem Anstreichen des Schlafzimmers anzufangen. Um in dieser Zeit des Überlegens nicht sinnlos herumzusitzen, haben wir das Netzwerkkabel, das den Laptop in der Küche (der sich, wie berichtet, weigert, drahtlos ins Internet zu gehen) bislang über die Treppe von oben nach unten quer über den Flur quer durch die Küche mit unserem Router verbindet, mit viel Gefummele durch ein Loch in der Decke der Küche gezogen. Leo hatte kürzlich ausfindig gemacht, dass da irgendein ungenutztes Kabel durch ein Loch im Fußboden unseres zukünftigen Schlafzimmers in die Küche führt. An dieses Kabel haben wir das Netzwerkkabel geklebt, und dann mit dem alten Kabel und viel Rumgedrehe das Netzkabel durch die Decke gezogen. Jetzt verfügen wir über den Luxus eines Netzwerkkabels, das aus der Küchendecke baumelt, und wir müssen nicht mehr ständig über das Kabel auf der Erde stolpern.
Und anschließend haben wir dann doch noch das Schlafzimmer gestrichen.

Um 21.10 Uhr kam Herr Arnholdt um die Ecke in unsere Straße gebogen (was gar nicht so einfach war, da dort ja gerade die Baustelle der Kanalisationsarbeiten ist). Wir haben zu dritt Auto und Anhänger ausgepackt und er hat noch einen Kaffee getrunken, und um 22.18 Uhr ist er bereits wieder abgefahren! Ist das nicht sagenhaft? Also wer jemanden für einen Umzugs- oder sonstigen Transport braucht, Herr Arnholdt ist wirklich sehr zu empfehlen, weshalb ich auch gerne für ihn hier Werbung mache.

Den ganzen Mittwoch und Donnerstag vormittag ging es dann auf Hochtouren weiter. Leo hat die Steckdosen verkabelt (fürchterliche Fummelarbeit), wir haben Korkparkett verlegt, Türen eingehängt, neue Türklinken montiert (wonach sich die Badezimmertür nicht mehr öffnen ließ, da sich die neue Klinke nicht so weit herunterdrücken lässt wie die alte, und nach einer halben Stunde, viel Geschimpfe und Einsatz diverser Schraubenzieher, Spachtel etc. endlich wieder offen war, und ich dann auch noch ein neues Türschloss eingebaut habe, damit das nicht nochmal passiert – gut, dass wir so gut ausgerüstet sind und einfach in die Garage gehen müssen, um ein neues Schloss zu holen), sauber gemacht, Brot und Quiche gebacken, und ich weiß nicht mehr was noch alles. Irgendwie haben wir es jedenfalls geschafft, um viertel vor vier loszufahren zum Flughafen Bordeaux-Merignac. Obwohl es recht voll unterwegs war, waren wir nach einer Stunde da und haben erfreut festgestellt, dass dort auch Fahrzeuge in der Höhe unseres Trafics parken können (was sonst in Parkhäusern hier alles andere als selbstverständlich ist), und zwar sogar direkt vor dem Eingang. Das Flugzeug mit Leos Mutter und Schwester kam nur etwas verspätet an, und dann ging es für meine Schwiegermutter ab in die neue Heimat.
Inzwischen steht in dem Zimmer schon ein Kleiderschrank, auch die Gardinen und Vorhänge hängen schon, nachdem wir am Samstag passende Stangen dafür geholt haben.

Samstag waren wir auch am Meer, am Strand von Lacanau-Océan. Es war schon recht viel dort los, die Saison hat begonnen.

Und wieder mal haben wir unsere weiteren Pläne geändert. Wir wollten jetzt ja eigentlich zuerst das Bad unten für meine Schwiegermutter fertig machen, aber sie meint, dass es sinnvoller wäre, wenn wir doch erst unseres oben fertigstellen, damit wir immer ein Bad zur Verfügung haben und nicht ohne Dusche und Waschbecken leben müssen. Ihr Wunsch ist uns Befehl, deshalb haben wir nun erstmal wieder ein Regal unten ins Bad geräumt und heute auch die Waschmaschine wieder reingeschafft, so dass wir Bad und Waschmaschine weiter nutzen können, auch wenn als Fußboden momentan nur eine Abdeckfolie drin ist und kein Spiegel mehr hängt und kein Strom da ist – aber man gewöhnt sich an vieles.

Eine weitere gute Idee hatte sie noch, nämlich die Decke ihres Wohnzimmers nicht auch erst mit Styropor und Rauhfaser zu bekleben, sondern sie einfach zu streichen. Die Decke ist ja aus Holz, und wir hatten irgendwann schon mal überlegt, sie zu streichen, das dann aber verworfen, da der ganze alte Kleber von der früheren Tapezierung noch dranhängt und sich auch nicht ablösen lässt. Nachdem meine Schwiegermutter nun heute das Streichen vorgeschlagen hatte, habe ich es mit Vorstreichfarbe mal ausprobiert, und es sieht gar nicht mal schlecht aus. Natürlich ist es nicht völlig gleichmäßig, aber es ist weniger schlimm, als wir dachten. Mal sehen, wie es nach dem zweiten Lackieren aussieht.

Der Stress ist jetzt weg, und nun ist auch wieder Zeit für ein Mittagsschläfchen. Das Schlafzimmer meiner Schwiegermutter ist rechtzeitig fertig geworden, das war wichtig, und das Wohnzimmer ist in Arbeit und wird ebenso bald fertig sein. Und alles weitere ist halt dann fertig, wenn es fertig ist – uns hetzt nun niemand mehr, höchstens wir uns selbst :smile:

WG ist komplett

Gestern nachmittag haben wir Leos Mutter vom Flughafen in Bordeaux abgeholt. Unsere «WG» ist damit komplett :smile:
Es ist wunderschönstes Einzugswetter, blauer Himmel, angenehme Temperaturen, und wir werden nachher ans Meer fahren. Jetzt wird erstmal ein wenig ausgepackt, eingerichtet, Schränke aufgebaut usw. Leos Schwester ist auch mitgekommen und bleibt bis Sonntag. Irgendwann nächste Woche werde ich dann hoffentlich mal dazu kommen, hier wieder etwas mehr zu berichten und ein paar Fotos zu zeigen.

Was kommt noch alles?

Und wieder eine neue Überraschung. Aber der Reihe nach:

Gestern hatten wir uns einen Abbruch-Hammer ausgeliehen, um den Betonklotz neben der Badewanne einfacher entfernen zu können. Das Ding ist so schwer, dass ich es beim besten Willen nicht hochheben konnte – und ich bin eher kein Schwächling. Sehr bewundernswert, wie Leo es geschafft hat, es nicht nur hochzuheben, sondern auch noch den Beton damit zu bearbeiten. Vom Effekt her fand er es allerdings nicht besser als unseren eigenen Bohrhammer, also hätten wir uns die Ausleihe auch sparen können. Aber sowas weiß man ja vorher nicht. Wir zumindest nicht. Wenigstens ist er gestern mit der Kombination der beiden Geräte (wenn eins heiß wurde, hat er das andere genommen) ein ganzes Stück weiter gekommen. Und heute …

… hat er die Fliesen vor der Badewanne entfernt. Dahinter erwartete uns eine Überraschung, nämlich nichts – also ein ähnliches Nichts wie unter den Dielenbrettern der zwei Zimmer unten: die Badewanne steht einfach auf Erde. Keine Kacheln, kein Beton, nur Erde. Da fragt man sich natürlich, wieso haben die damals einen Kubikmeter Beton NEBEN die Badewanne gegossen und nichts davon DARUNTER? Wie auch immer, nachdem wir uns ein wenig gefasst hatten, war klar: Dies ist wieder mal ein Fall für Herrn Billa. Mittags angerufen, abends kam er und sah sich das neue Übel an. Er war schwer beeindruckt von der Menge Beton, die Leo bereits wegggeschafft hatte, schlug vor, uns morgen früh ein Werkzeug zu bringen, mit dem wir bzw. Leo den Rest Beton sowie die Fliesen auf dem Fußboden und ein paar Zentimeter Fußboden entfernen können, und wenn das fertig ist und die Gipskartonplatten an der Wand stehen, kommt er und gießt einen Estrich, den wir dann verfliesen können. Sehr schön.
ABER: Aufmerksame LeserInnen dieses Blogs haben vielleicht in Erinnerung, dass Leos Mutter hier einziehen wird, und dass es bei diesem Horror-Badezimmer um IHR Badezimmer geht, und dass ihr Einzug nicht in ferner Zukunft, sondern genau heute in einer Woche stattfinden wird :shock: Dass wir bis dahin nicht mit allem fertig werden, ist uns ja nicht erst seit heute klar, aber die Erkenntnis, dass wir so gar nicht fertig werden, ist recht neu. Also fand heute ein Telefongespräch statt, nach dem mir wieder klar war, was für eine tolle Schwiegermutter ich habe, denn sie konnte das alles nicht im geringsten schocken. Wir hatten ja schon überlegt, sie für eine Weile in einem Hotel einzuquartieren, aber sie will unbedingt mit uns im Chaos leben. Sie sagte, sie hätte zwölf Jahre lang nur ein Küchenwaschbecken zum Waschen gehabt, also warum nicht nochmal für eine Weile. Tja, nächste Woche um diese Zeit wird sie ihre Entscheidung hoffentlich nicht bereuen – aber selbst wenn, können wir sie immer noch irgendwo einquartieren (und mich dann gleich mit).

Damit ihre Wohnräume wenigstens fertig werden, habe ich schonmal alleine angefangen, die Styropor-Untertapeten anzubringen. Bei den Wänden geht das, bei der Decke – mal schauen. Wir wollen die Tapete nicht direkt auf die Wände kleben, da die sehr uneben sind, was durch die Untertapete ausgeglichen wird. Außerdem macht es die Außenwände auch ein wenig wärmer. Das Zeug ist blöd zu verarbeiten, der entsprechende Kleber wird mit einem Zahnspachtel auf die Wand gespachtelt und die Tapete wird anschließend draufgepappt. Bei der ersten Bahn habe ich die 2,80 Meter noch fluchend in einem Stück angebracht, die nächsten Bahnen habe ich dann aber in der Mitte unterteilt, da das wesentlich einfacher geht. Ich hoffe, ich werde morgen mit dem einen Zimmer fertig.

Ich hatte Mühe, mich auf das Tapeten-Kleben zu konzentrieren, denn direkt vor meinem Fenster tobten die ganze Zeit ein bis zwei der kleinen Katzenbabies herum, die ich vor einiger Zeit in dem hohlen Baum fotografiert hatte, und die jetzt ständig irgendwo bei uns im Garten spielen oder hinter ihrer Mutter herdackeln. Ich hoffe, morgen sind sie nicht in Sichtweite, so dass ich zügig weiterkomme.

Und was kommt nun als nächste Überraschung? On verra.