Fortschritte

Gestern nachmittag haben wir in Gummistiefeln einen Rundgang über das Grundstück gemacht (ja, lieber kleiner Bruder, auch ich bin jetzt so eine, die in Gummistiefeln über den Hof stapft :m-wink: ). Dieses Foto entstand vom hinteren Grundstücksende; zu dieser Jahreszeit, wenn die Bäume vorm Haus noch keine Blätter haben, kann man das Haus wenigstens sehen. Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man auch all die neugepflanzten Bäume. Wie auf dem Foto zu sehen, ist es ziemlich bedeckt, aber die Temperaturen sind so zwischen 10 und 15 Grad, also nicht wie im eisigen Frankfurt.

Leo war heute morgen mit dem Trafic zur Contrôle technique und kam mit dieser wunderschönen Plakette an der Windschutzscheibe wieder :smile:. Vermutlich können Franzosen unsere Verzückung über diese Plakette nicht nachvollziehen, in Deutschland freut sich ja wahrscheinlich auch niemand so sehr über eine TÜV-Plakette. Aber für uns ist das halt ein kleiner Schritt weiter in unser zukünftiges Leben.
Ganz problemlos war die Sache allerdings nicht, da die Fahrgestellnummer im Fahrzeugschein nicht genau übereinstimmte mit der im Fahrzeugbrief, es ist im Schein eine Ziffer hineingerutscht, die im Brief nicht steht. Also ein Fehler der Stadtverwaltung Frankfurt? Kann das sein? Jedenfalls haben wir die Plakette trotzdem bekommen.

Leo hat bis in die Abendstunden hinein die Randleisten passend zum Laminat angebracht, jetzt ist der Raum fußbodentechnisch fertig! Und morgen… das verrate ich jetzt noch nicht.

Ich habe derweil die Wohnzimmertür abgeschliffen und gestrichen. Zu dem Abschleifen und dem Schleifgerät schreibe ich demnächst noch was. Eigentlich hatte ich das Schleifen draußen machen wollen, aber es nieselte ab und zu ein wenig, daher habe ich das Schlafzimmer kurzerhand zur Werkstatt umfunktioniert. Eigentlich macht man sowas ja nicht im Schlafzimmer, aber da ist es momentan sowieso so unaufgeräumt :m-lol:

Die Narzissen haben ihre Blüten zum Teil schon ausgefaltet, jeden Tag sind sie ein bißchen weiter. Frühling!

Somewhere over the rainbow

Abends sitzen wir nach dem Essen immer in der Küche, hören Radio und schauen im Internet rum. Auf RTL deux, dem Sender, der bei uns meistens läuft, spielen sie ständig dieses «Somewhere over the rainbow» von Iz, was ich bis vor kurzem nicht kannte (wer das auch nicht kennt, hier ist es (Link zu YouTube)), und was ich sehr schön finde. Leo kannte den dicken Mann mit der kleinen Gitarre, wie er ihn nannte :m-lol: , bislang auch noch nicht, weshalb wir ihn uns auf YouTube anschauten. Wieso wurde dieses Lied wohl erst so lange Zeit nach dem Tod von Iz populär? Die Originalversion hier (Link entfernt – das Video gibt es nicht mehr) haben wir uns auch noch angeschaut, die ist so herrlich kitschig. The Wizard of Oz habe ich noch nie gesehen, das muss ich unbedingt mal nachholen. Mit YouTube kann man ja Abende ausfüllen, wir haben uns dann ein Video nach dem anderen angeschaut und sind zum Schluss bei Gary Moore, Gott hab ihn selig, und seinem Parisienne Walkways (Link zu YouTube) gelandet. Dieser Mann spielt sowas von geil Gitarre, bzw. spielte, denn er ist ja auch vor kurzem viel zu früh gestorben. Aber wahrscheinlich interessiert euch all dies überhaupt nicht, sondern ihr wollt wissen, was wir heute geschafft haben. Also:

Bis heute mittag haben wir nur rumgegammelt. Muss auch mal sein. Dann ging es ans Laminat.

Die ersten Bahnen liegen.

Es ging ziemlich fix voran.

Die vorletzte Reihe war etwas störrisch, weswegen wir dann auch aufgehört haben. Die letzte Reihe, für die wir das Laminat längs schneiden müssen, und die Randabschlüsse kommen morgen dran. Die Knie tun mir jetzt mordsmäßig weh, vielleicht hätten wir lieber Schaumgummi verlegen sollen. Das hätte bestimmt auch die Katzen gefreut…

Anschließend gab es für meine Freundin Dorit eine Hausbesichtigung per Skype – ich vermute, dass sie nun, da sie den Zustand des Hauses gesehen hat, anfangen wird, für uns Spenden zu sammeln :m-lol:

Gestern abend übrigens, das hatte ich noch vergessen zu schreiben, klopfte es und unsere Nachbarin Marie stand vor der Tür. Sie hatte unser Auto gesehen und wollte hallo sagen und hören, wie es uns so geht. Wir haben dann ein wenig in der Küche zusammengesessen und geplaudert. Ist schon irre, ich wüsste nicht, dass unsere Nachbarn in Frankfurt jemals vor der Tür standen um einfach nur zu hören, ob alles ok ist und ein wenig zu quatschen. Ich liebe das Landleben :smile:

Tag eins

Gestern früh sind wir um viertel vor fünf gestartet und waren nach dreizehneinhalb Stunden in Cissac. Das war verhältnismäßig schnell, denn es gab einige Widrigkeiten: bei Saarbrücken mussten wir wegen einer Totalsperrung von der Autobahn runter und ein Stück Landstraße und durch kleine Örtchen fahren. Außerdem konnten wir dieses Mal kaum schneller als 110 fahren, denn sobald wir schneller fuhren, schaukelte der Anhänger wild hin und her und brachte auch das Auto dazu, mitzuschunkeln. Wir mögen aber keinen Fasching und sind deshalb nur 110 gefahren. Mehr Sprit gefressen als sonst hat der Trafic auch, aber wir waren auch schwer bepackt. Normalerweise tanken wir immer ziemlich genau auf der Hälfte der Strecke an dem Rastplatz «Le Loiret» an der A 19, kurz hinter Montargis. Ich fuhr zu der Zeit gerade und habe am Rastplatz davor überlegt, ob ich tanke, denn der Tankinhalt neigte sich schon bedrohlich dem Ende zu. Ich bin dann aber doch weitergefahren – und habe Blut und Wasser geschwitzt, denn plötzlich machte es «Pling», als die Reserveleuchte aufleuchtete und es noch mehr als 40 Kilometer bis zum Rastplatz waren. Es hat aber dann so gerade eben gereicht, 2 Liter waren noch im Tank.

Abends sind wir total kaputt ins Bett gefallen und ich habe geschlafen wie ein Stein. Heute morgen sind wir nach Lesparre zur Sous-Préfecture gefahren, um einiges wegen der Ummeldung unseres Autos und des Anhängers zu klären. Ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben, geht es nicht, aber im Prinzip ist jetzt alles klar, und wir werden nächste Woche nach Bordeaux zum Generalkonsulat fahren, den Trafic abmelden und anschließend in Lesparre anmelden. Das ist wesentlich praktischer, als ihn in Deutschland abzumelden und dann extra noch Ausfuhrkennzeichen besorgen zu müssen. Außerdem werden wir die letzten Tage in Frankfurt auch so schon genügend zu tun haben. Dann waren wir beim Centre d’Impôt, einer Art Finanzamt, um eine «Quitus fiscal» ausstellen zu lassen, eine Steuerbefreiung, ohne die wir die Mehrwertsteuer für das Auto nochmal bezahlen müssten. Ganz so problemlos ging das nicht, denn wir mussten nachweisen, dass wir hier wohnen – natürlich hatten wir zu diesem Zweck eine Stromrechnung dabei. Die Dame auf der anderen Seite des Schalters war damit aber zunächst nicht zufrieden, da zwar unsere französische Adresse drauf steht, aber nicht im Adressfeld, sondern unten drunter, da im Adressfeld unsere Frankfurter Adresse steht, wohin die Rechnung momentan noch geschickt wird. Auf die Rechnung, und auch auf den Fahrzeugbrief hat sie jedenfalls erst mal einen Eingangsstempel gemacht, damit das auch seine Ordnung hat. :smile: Die ganze Sache war sowieso nicht so einfach, anscheinend kommt sowas in Lesparre nicht allzu oft vor. Es waren drei Leute mit uns beschäftigt, und das Ganze hat eine halbe Stunde gedauert, aber zum Schluss hatten wir dann unsere «Quitus fiscal».
Außerdem ist noch eine «Contrôle technique» für das Auto notwendig, also so etwas in der Art einer TÜV-Untersuchung. Dafür haben wir am Donnerstag einen Termin.

Wie es aussieht, sind so gut wie alle der Bäume und Sträucher, die Leo beim letzten Mal gepflanzt hat, angegangen. Einige Bäume haben winzige Knospen, und die Sanddornbüsche haben jede Menge davon. Die ersten Narzissen schauen aus dem Boden, die Gemüsezwiebeln auch, und dem Olivenbäumchen scheint es gut zu gefallen – in Frankfurt stand es um diese Jahrezeit immer leidend herum und hatte die Hälfte seiner Blätter verloren.

Gestern abend und heute morgen funktionierte das Internet plötzlich drahtlos, und ich habe mich schon geärgert, dass ich ein kurzes Kabel und eine Kupplung zum Anstückeln an das Kabel mit dem halb-kaputten Stecker gekauft habe, aber mein Ärger war unbegründet, denn seit vorhin geht es mal wieder nicht. Also liegt hier nun wieder das Kabel im Weg, aber daran haben wir uns mittlerweile ja schon gewöhnt.

Als wir gestern ankamen, war das Haus wieder total ausgekühlt, es war drinnen kälter als draußen. Mittlerweile ist es aber schon erträglich. Es ist draußen recht warm, wenn ich der Wetteranzeige hier oben glauben darf, ist es hier 12 Grad wärmer als in Frankfurt.
Morgen wollen wir fleißig sein, Laminat-Verlegen ist geplant. Schaun wir mal.

Bald geht’s wieder los

Hier ist wieder das obligatorische Alles-ist-gepackt-Foto. Und auch mein Spruch dazu «Auto und Anhänger sind voll, morgen geht es dann in aller Frühe los nach Cissac» ist so ungefähr der gleiche wie jedesmal, bevor wir losfahren. Ein Unterschied ist allerdings, dass es dieses Mal die letzte Fahrt vor dem Umzug ist. Wie immer vor der Fahrt bin ich auch heute ein wenig kribbelig und hoffe, dass alles gut klappt.
Also dann bis bald :hello:

Menschenmengen

… die unsere Nachmieter werden wollen. Unsere Vermieter haben die Vermittlung des Reihenhäuschens, in dem wir momentan noch wohnen, einem Makler übergeben. Der war letzten Mittwoch mit einigen Interessenten hier – genau gesagt waren es zehn Leute, die gleichzeitig durch das Haus liefen. Am Montag waren dann unsere Vermieter hier, um sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Hauses zu überzeugen und waren sehr erfreut darüber, dass alles in Ordnung war. Ich weiß ja nicht, was sie erwartet hatten, vielleicht dass wir Lagerfeuer auf dem Parkett im Wohnzimmer gemacht haben oder so. Und heute war wieder der Makler da, viel früher als seine Interessenten, und machte es sich ungefragt an unserem Esstisch bequem. Er scheint einen Narren an mir gefressen zu haben – warum bin ich auch immer so freundlich. Jedenfalls ging er dann nach Hause, nachdem der erste Interessent per Handy abgesagt hatte, und überließ es mir, den Leuten, die noch kommen sollten, das Haus zu zeigen. Kaum war er weg, kamen schon die ersten: ein junges Ehepaar mit drei kleinen Kindern, von denen aber eins nicht ihres war, wie sich später herausstellte. Ich fand die sehr nett, das Haus wäre gerade das richtige für so eine Familie. Als sie gerade wieder gehen wollten, kam der nächste, ein Außendienstler, und als der wieder weg war und ich dachte, ich könnte nun endlich meinen Abwasch fertig machen, kam noch ein Paar. Ich war ja schon froh, dass dieses Mal nicht wieder alle auf einmal da waren. Hoffentlich kommen nicht noch allzu viele solcher Invasionen. Lili und Brüno waren jedenfalls höchst angenervt, haben sich irgendwann verkrochen und wurden für Stunden nicht mehr gesehen.

Was war sonst noch? Das letzte Wochenende war heftig. Freitag abend haben wir zu dritt in meinen Geburtstag reingefeiert und ich bin erst gegen drei schlafen gegangen, und Samstag abend haben wir rausgefeiert, da bin ich erst Sonntag morgen gegen halb sieben ins Bett gegangen. Anschließend habe ich dann gemerkt, dass ich nicht mehr die Jüngste bin :wacko:

Heute war ich bei der Zahnärztin, die einen Abdruck zur Anfertigung meiner Beißschiene gemacht hat. Wenn ich die Schiene abhole, macht sie noch einen Abdruck, für Dorit :hello:

Und die beste Nachricht heute war ja wohl nicht, dass mein kleiner Bruder es geschafft hat, selbstständig ein PDF-File zu erzeugen, sondern der Inhalt dieser Datei. Gelle? :smile: