Mut zur Farbe

Gestern nachmittag waren wir in Castelnau im Baumarkt und haben unter anderem Farbe gekauft, mit der ich den Rahmen um die Balkontür im Wohnzimmer gestrichen habe. Nachdem wir ja, wie ich schonmal schrieb, früher alles weiß hatten, wird es hier bunter und bunter. So richtig kommen die Farben hier auf dem Foto nicht raus – die Rahmenfarbe nennt sich Cappucine und passt vom Ton her sehr gut zu der Wandfarbe. Für die Ränder der Decke haben wir kleine Dreiecksleisten gekauft, die ich wohl auch in der Farbe streichen werde. Außerdem habe ich die Türen ein mal mit Lasur behandelt, mindestens zwei mal müssen sie noch.

Leo hat ein Loch durch die Decke des zukünftigen Badezimmers gebohrt und die Entlüftungs-Dachpfanne mitsamt Hütchen angebracht. Solche hübschen Teile gibt es hier auf fast jedem Dach, jetzt haben wir auch eins.

Bald ist alles eingepflanzt. Leo hat heute im Regen gebuddelt (und dazu vom Nachbarn einen super Spaten bekommen, den er bei seiner Arbeit auf den Weinfeldern benutzt), bis es dunkel wurde.

Und jetzt bin ich zu müde, um noch was zu schreiben. Mal sehen, ob ich morgen etwas mehr zustande bekomme.

Nicht viel neues

Heute morgen sah es sehr schön draußen aus, als die Sonne über den Morgennebel gekrochen kam.

Wir waren früh auf, denn wir wollten nach Lesparre fahren, wo am ersten Freitag des Monats ein Geflügelmarkt bzw. Nutztiermarkt ist. (Was wir im Oktober ja schonmal versucht hatten, und uns erst klarwurde, dass nicht der erste, sondern der zweite Freitag ist, als wir schon da waren.) Leo hatte vorher überlegt, wo wir wohl parken, da dort immer viel los ist und zwei Straßen gesperrt sind, aber ich konnte ihn überzeugen, erstmal zum Marktplatz zu fahren und zu schauen, ob wir dort einen Parkplatz bekommen. Und den haben wir auch problemlos bekommen, denn um die Kirche herum war überhaupt nichts los. EIN EINZIGER Wagen mit Geflügel und Kaninchen stand dort, und das wars. Bei dem Wagen standen zwei frierende Leute, die wir gefragt haben, ob sie der Markt sind, was sie uns bestätigt haben. Normalerweise ist da mehr los, aber bei dieser Kälte will wohl niemand Geflügel kaufen. Wir haben noch ein wenig mit ihnen geplaudert und sind weitergegangen …

… zu der anderen gesperrten Straße. Dort waren immerhin ein paar Stände mit Klamotten, aber viel los war da auch nicht. Wir sind dann noch kurz einmal quer durch die Stadt gelaufen, die auch recht verlassen war.

Wieder zuhause, haben wir das Wohnzimmer gestrichen. Leo mit der Rolle, ich habe die Ränder und Ecken mit dem Pinsel gestrichen. Die Spritzpistole hat ihre zweite Chance noch nicht erhalten. Wir haben die Farbe ein wenig abgetönt, was mal was ganz neues ist, denn bislang hatten wir immer alle Wände weiß. Der Farbton heißt terracotta, wir haben es aber sehr spärlich reingekippt, so dass ich es jetzt eher als «abricot» bezeichnen würde :smile:. Bislang gefällt es uns gut, mal sehen, wie es morgen früh aussieht.

Dann habe ich noch das Innenfenster zum vierten Mal gestrichen, ich denke, das reicht jetzt aus.

Als wir oben gestrichen haben, klopfte es an der Haustür und davor stand Herr Laurent, der uns auf Empfehlung von Herrn Billa nächsten Montag das Balkongeländer wieder anbringt. (Es müssen zur Befestigung Platten am Geländer angeschweißt werden, und das macht Herr Billa nicht.) Ich hatte vor kurzem mit ihm telefoniert und wir hatten den Termin ausgemacht. Warum er nun heute vorbeikam, wurde nicht so ganz klar, vielleicht wollte er sich diese komischen zwei Deutschen vorher erst mal anschauen. Ich hoffe, wir haben einen guten Eindruck hinterlassen und er kommt tatsächlich nächsten Montag.

Immer noch Winter

Das hört gar nicht mehr auf mit dem Schnee. Heute nacht hat es wieder geschneit und der Schnee ist bis zum Vormittag liegengeblieben. Mittlerweile ist er größtenteils weggetaut. Witzigerweise wird hier aber durch so ein kleines bißchen Schnee das normale Leben lahmgelegt. Die einen Nachbarn sind nicht zur Arbeit gegangen, die andere Nachbarin hatte sich vorsorglich schon freigenommen, es fahren keine Züge, Busse oder Straßenbahnen, Schulen bleiben geschlossen, manche Geschäfte bleiben geschlossen, die riesige Brücke über die Garonne «Pont d’Aquitaine» ist ebenfalls geschlossen. Also ungefähr so, als ob in Frankfurt der Schnee 1,50 Meter hoch liegt :smile:.

Die frisch eingepflanzten Sträucher im Schnee. Der Bach ist die Grundstücksgrenze.

Blick in den verschneiten Garten vom Wohnzimmer aus.

Leo hat für den Toaster, der keinen Röstaufsatz (oder wie das heißt) hat, einen gebastelt, was sehr praktisch ist, wenn man wie wir immer viel Baguette übrig behält, was am nächsten Tag dann wabbelig ist.

Ansonsten gibt es momentan keine Fotos, die unsere Produktivität beweisen. Es ist nicht so, dass wir nicht produktiv waren, aber so richtig ist nichts dabei rumgekommen. Also schon ein wenig, siehe die Sträucher oben auf dem Foto, außerdem habe ich das eine Fenster nun schon zum dritten Mal gestrichen, es muss aber noch ein viertes Mal, da auch diese Farbe nicht sehr gut deckt. Tja, und dann war gestern das Erlebnis mit diesem Teil auf dem Foto hier links. Es sieht ein wenig aus wie ein Staubsauger, macht mehr Lärm als ein Staubsauger und soll eigentlich dazu dienen, Farbe an die Wand oder Decke zu befördern. Das hat es auch gemacht, ungefähr zwei Drittel der Farbe, die ich in den Behälter gefüllt habe, sind an der Decke gelandet, das andere Drittel auf dem Boden und auf mir. Ich bin eher enttäuscht von dem Teil. Es mag nun daran gelegen haben, dass das Licht trotz des Scheinwerfers nicht ausreichend war und dass ich weiße und keine farbige Farbe benutzt habe, aber das Ergebnis ist sehr ungleichmäßig geworden und es ist sehr viel Farbe dabei draufgegangen. Dazu kam noch, dass heute morgen einige der Ränder der Tapetenbahnen runterhingen. (Was jetzt nicht unbedingt mit dem Gerät zusammenhängt, aber den Frust noch etwas gesteigert hat.) Das Ding spritzt wirklich sehr in der Gegend herum, also wenn wir nicht eh in dem Raum Laminat legen wollten, wäre jetzt der ganze Fußboden versaut. Die anschließende Reinigung des Gerätes hat dann auch noch mal ewig gedauert. Möchte vielleicht jemand so ein Gerät haben? Nur einmal benutzt? :whistle:

Winter

Letztes Jahr hatte man uns ja gesagt, es kommt nur einmal in 10 Jahren vor, dass es schneit. Irgendwas stimmt da nicht, denn letzten Dezember hat es geschneit, und heute schon wieder. Der Schnee ist allerdings nicht liegengeblieben, das, was hier auf dem Foto zu sehen ist, war nach kurzer Zeit wieder weg.

Wir waren schon recht fleißig. Gestern hat Leo einige der Bäume und Sträucher eingepflanzt und den zukünftigen Gemüsegarten gemäht, wie hier zu sehen ist. Ich habe derweil etwas sauber gemacht und ein Fenster von innen abgeklebt …

… das ich dann heute weiß gestrichen habe. Hier auf dem Bild ist es noch nicht ganz fertig, alles was hier noch «holzfarbig» ist, ist jetzt weiß. Es sieht nicht schlecht aus, und wir haben uns schon fast entschlossen, die Fenster innen in der Küche auch weiß zu streichen. Das Holz ist zwar schön, aber irgendwie behandeln müssen wir es sowieso, und wenn wir es nur lasurieren, ist es recht dunkel. Mal sehen, wie das weiße Fenster fertig aussieht, wenn es morgen das zweite Mal gestrichen ist.

Außerdem haben wir noch die Decke in unserem zukünftigen Wohnzimmer mit Rauhfaser tapeziert. Jetzt ist es fertig tapeziert und wartet darauf, dass ich die neue Lackierpistole an den Wänden und der Decke ausprobiere. Mal sehen, vielleicht morgen. Die Balkontüren hier und nebenan im Arbeitszimmer werde ich übrigens nicht farbig streichen, da wollen wir das Holz so lassen, wie es ist, halt nur irgendwie behandeln.

Angekommen

Wir sind in Cissac. Etwas mehr als 13 Stunden haben wir gebraucht, in Frankreich hat es zwischen Tours und Poitiers ein wenig geschneit.

Wie man hier sieht. Dafür war es aber sehr leer, also es ließ sich ganz gut fahren. Nix gewohnt, die Franzosen, vermutlich bleiben sie bei so einem Wetter lieber zu Hause. Wir hatten mit dem schlimmsten gerechnet (also ich zumindest), nachdem im Radio von heftigem Schneefall die Rede war, aber es war äußerst harmlos. Witzigerweise waren auf der Gegenseite zwei Schneepflüge unterwegs und versperrten, da sie so langsam fuhren, beide Fahrspuren, und dahinter war eine lange Autoschlange – aber es war gar nichts da, was sie hätten pflügen können. Sie haben praktisch nur ein wenig Wasser zur Seite geräumt.

Ich habe noch nie so viele Raubvögel auf den Zäunen und Bäumen neben der Autobahn gesehen wie dieses Mal. Leider ist bei meinen Versuchen, sie zu fotografieren, nichts gescheites rausgekommen. Liebe Kinder, hier seht ihr den unteren Teil eines gefährlichen Raubvogels, die obere Hälfte zeige ich euch dann nächstes Mal.

Dies sind ein paar Bäumchen und Sträucher, die wir mitgebracht haben. Vermutlich werden wir die ganzen zwei Wochen damit zubringen, sie einzugraben – und vorher erstmal auszudiskutieren, wohin sie gepflanzt werden. Ich werde berichten.

Es ist nicht gerade warm hier und wird auch trotz funktionierender Heizung noch nicht sehr warm – wenn solche dicken Wände auskühlen, dauert es halt, bis sie wieder Wärme aufnehmen. Aber der Gasofen hilft gerade ein wenig beim aufwärmen, und gleich kriechen wir sowieso unter die Bettdecken.

Also dann, mal schauen, was wir die zwei Wochen alles anstellen.