Irgendwas ist immer

Die nächsten 10 Jahre haben am letzten Freitag etwas kühl angefangen: es gab morgens beim Duschen nur noch fast kaltes Wasser – unser Heißwasserbereiter hatte seinen Geist aufgegeben. Somit hat er knapp 10 Jahre funktioniert. Da wir nicht längere Zeit ohne warmes Wasser sein wollten, haben wir gleich vormittags einen neuen gekauft und nachmittags, nachdem das ganze Wasser aus dem alten abgelaufen war, diesen abgebaut und mit der Sackkarre die Treppe runterbugsiert. Das war recht schweißtreibend.

Am nächsten Morgen haben wir den Neuen im Karton ohne Sackkarre die Treppe hochgezerrt – bzw. Leo hat gezerrt, ich habe von unten geschoben. Das klappte ganz gut, besser als mit der Karre.

Glücklicherweise sind die Befestigungen dieser Geräte genormt, so dass wir die Halterungen in der Wand wiederverwenden konnten. Das Teil wiegt allerdings 47 Kilo und ist dank seiner Form nicht so wirklich gut hochzuheben, aber mit vereinten Kräften (körperliche und augenmaß-technische) hat es relativ fix geklappt.

Und nun können wir seit gestern morgen schon wieder warm duschen.

Zehn Jahre!

Wenn man hier ganz, ganz unten auf diese Seite schaut, sieht man dort den Counter, der anzeigt, wie lange wir schon in Cissac wohnen. Heute steht dort: ”Ausgewandert vor 10 Jahren”. Und so ist es auch, heute vor 10 Jahren war unser Umzug nach Frankreich, bzw. unsere Ankunft hier; losgefahren waren wir am Abend vorher. Wer das gerne nochmal lesen möchte, kann das hier tun.

Meine Güte, eine ganz schön lange Zeit ist das. Und vieles hätte ich mir damals nicht vorstellen können, z.B.:

… dass wir uns jetzt gerade in einer weltweiten Pandemie mit inzwischen fast 3 Millionen Todesopfern befinden, dass wir draußen Masken tragen, nicht einfach irgendwohin fahren dürfen und dass es abends eine Ausgangssperre gibt,

… dass ich inzwischen mehrere Nähmaschinen habe, von denen ich mindestens eine fast täglich nutze,

… dass zwischen 2008 und 2018 die Anzahl der Einwohner von Cissac um fast 25 % zugenommen hat, von 1.700 auf knapp 2.200 – und inzwischen, 3 Jahre später, sind es nochmal eine Menge mehr, da jedes noch so kleine Baugrundstück gnadenlos zugebaut wird,

… dass wir immer noch unausgepackte Kartons in der Garage stehen haben, die nun wohl eigentlich entsorgt werden könnten, denn was man 10 Jahre lang nicht braucht, braucht man doch wohl gar nicht mehr, oder?

… dass wir jetzt zwei Hunde haben, von denen eine nicht die allerbeste Wahl war,

… dies sagte Leo vorhin: dass er beim Bäcker gefragt wird « Comme d’habitude ? » also „Wie immer?“, und nicht mehr zu sagen braucht, was er haben will,

… dass meine Tochter jetzt bei uns lebt,

… und noch viel, viel anderes.

Es ist so viel passiert in den zehn Jahren. Wer hier mitgelesen hat, hat ja vieles davon mitbekommen. Stellvertretend für all die Änderungen nun ein Foto vom Gemüsegarten im April 2011:

… und so ungefähr die gleiche Perspektive heute:

Und jetzt Prost.

Wer sich fragt, was ich da im Glas habe: das ist Brüno 😁

WmdedgT – April 2021

Heute ist der fünfte April, und wie jeden Monat am fünften gibt es wieder die „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Aktion bei Frau Brüllen.

Morgens lief hier trotz Ostermontag das gleiche Programm wie immer ab: Katzen füttern, Hühner rauslassen, Hunde pinkeln lassen, Hunde füttern, Kaffee trinken.

Nachdem ich ein wenig im Internet herumgelesen hatte (unter anderem diesen wirklich gut geschriebenen Artikel über Hunde und Zecken, und was es da alles für einen Schwachsinn gibt, der angeblich die Zecken von den Hunden fernhält), bin ich mit den Hunden losgegangen zur Vormittags-Spazierrunde. Die beiden haben Ostereier gesucht, aber keine gefunden:

Leo hat währenddessen Schränke zusammengebaut, die wir in die Küche stellen wollen. Dass wir die Küche in unserem Leben irgendwann noch mal richtig renovieren, daran glaube ich inzwischen kaum noch. Das wäre so ein Wahnsinns-Aufwand, mit viel Dreck verbunden, denn wir haben ja über Herd und Waschbecken diesen gemauerten Erker (oder wie man das nennen mag) aus Stein, der abgerissen werden müsste. Von dem jetzigen Zustand, nämlich offene Regale, die ständig zugestaubt sind, bin ich aber mittlerweile so angenervt, dass die nun bald wegkommen und durch geschlossene Schränke ersetzt werden. Hier ist der erste:

Mittags gab es dann unter anderem den Hefezopf, den ich gestern gebacken habe, nach diesem Rezept.

Nachmittags dann nix besonderes. Ich habe ein wenig genäht, geräumt und den Hühnern ihren Nachmittagssnack gebracht. Die Coucou hier im Vordergrund sieht nur so merkwürdig aus, weil sie sich grad schüttelt:

Nina und Leo haben die Nachmittags-Hunderunde gemacht. Auch da gab es keine Ostereier mehr zu finden.

Die Weiden im Garten, die ja im November völlig beschnitten wurden, treiben nun auch wieder aus, so dass sie bald nicht mehr so fürchterlich kahl aussehen werden:

Nun noch das obligatorische Abendessen-Foto – heute gab es eine leckere Gemüselasagne mit viel Spinat:

Und jetzt schauen wir noch „Der wunderbare Mr. Rogers“ und schlafen hoffentlich nicht dabei ein.

Mal wieder Meer

Ab Samstag abend werden hier wieder stärkere Einschränkungen gelten: Der Bewegungsradius wird auf 10 KM begrenzt, allerdings ohne „Passierschein“ – den braucht man nur für notwendige Fahrten von mehr als 10 KM. Die Ausgangssperre ab 19 Uhr bleibt bestehen. Die Schulen werden bis Ende April bzw. Anfang Mai (je nach Schulart) geschlossen, die Impfungen sollen beschleunigt werden. Demnach sind wir ab Mitte April dran. Wir sind gespannt.

Da wir es nochmal ausnutzen wollten, einfach so herumfahren zu dürfen, waren wir gestern am Meer. Sehr schön war es, und sehr warm.

Beim Spargelbauern hier in der Nähe gibt es schon frischen Spargel und Erdbeeren. Gestern abend haben wir den ersten Spargel genossen. Mir fiel leider erst ein, ihn zu fotografieren, als ich schon angefangen hatte, zu essen:

Der März

Hier sind noch ein paar Fotos aus dem März. Ich fotografiere ja ständig, und denke dann manchmal „Oh, das wäre ein schönes Foto für den Blog“, und dann komme ich nicht dazu, es zu veröffentlichen. Also jetzt noch schnell ein paar gesammelte aus diesem Monat.

Da oben, das ist das Mandelbäumchen vor unserem Haus, vor 10 Jahren gepflanzt, und in diesem Jahr ist es zum ersten Mal übervoll mit Blüten.

6. März, beim Spaziergang an endlos scheinenden Weinfeldern entlang:

Am 9. März waren wir in Piqueyrot am Lac d’Hourtin:

10. März. Die Nächte waren Mitte März eisig kalt, und morgens war danach alles mit Raureif überzogen:

Die Renovierung des letzten Zimmers (das früher das Schlafzimmer meiner Schwiegermutter war) haben wir ja lange aufgeschoben. Nun wurde es auf einmal aus bestimmten Gründen höchste Zeit, und wir haben am 17. März die Wände gestrichen:

Vier Tage später. Die neuen Gardinen und Vorhänge sind schon aufgehängt, die Holztüren fast fertig gestrichen:

Beim Spaziergang am 25. März. Der Himmel sieht dramatisch aus – aber immer nur blau ist ja auch langweilig:

Und dann der 27. März. Wir haben per Flightradar diesen Flug hier verfolgt:

In dem Flugzeug saß nämlich meine Tochter, die nach 15 Monaten auf Kuba nun die nächste Zeit hier bei uns leben wird, was uns sehr freut 😊 Sehr merkwürdig fanden wir, dass vor, während und nach dem Flug niemand die Dokumente sehen wollte, die sie dabei hatte, darunter natürlich auch das negative Ergebnis des Covid-Tests. Niemand.

Draußen grünt es sehr, die Fledermäuse flitzen abends schon wieder ums Haus, und die Kuckucke und Wiedehopfe sind auch schon wieder zu hören. Ein Kuckuck hier bei uns in der Nähe stottert allerdings; er ruft nicht „Ku-ckuck“ sondern „Ku-hu-huck“.

Heute nachmittag beim Waldspaziergang war es mir schon fast zu heiß, 27 Grad. Bis Sonntag soll es noch so bleiben, dann wird es wieder kälter. Schade.