Eine Montagsfrage

Heute beantworte ich Joëls letzte Montagsfrage – es ist zwar nicht Montag, aber da die Frage innerhalb einer Woche beantwortet werden kann, bin ich noch nicht zu spät dran. Es gibt hier also heute mal nichts über unseren Alltag zu lesen und auch keine Fotos zu sehen, denn die Montagsfrage lautet:

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?

Angefangen zu bloggen habe ich 2001. Mitte der 1990er Jahre habe ich die ersten Interneterfahrungen gemacht; damals musste man sich noch mit Modem einwählen, und es funktionierte entweder das Internet oder das Telefon, aber nicht beides gleichzeitig. Das Internet erkundete ich mit dem Netscape-Navigator – im Internet “surfen” konnte man das nicht nennen, höchstens surfen in Zeitlupe. Man brauchte schon viel Geduld, musste minutenlang warten, bis sich mal so eine Internetseite aufgebaut hatte – oder sich auch gar nicht aufbaute. Naja, jedenfalls fand ich das Ganze sehr faszinierend und wollte gerne selbst was im Internet machen. Ich habe mir Bücher gekauft über HTML, das ist sozusagen die Sprache, in der Internetseiten geschrieben werden, und über CSS, womit man das Aussehen der Internetseiten gestaltet. Bei ein paar Anbietern konnte man kostenlosen Speicherplatz im Internet bekommen, ich weiß gar nicht mehr, wie die alle hießen. Erinnern kann ich mich an Arcor, dort habe ich meine ersten HTML-Versuche dann per FTP (File Transfer Protocol – also Datenübertragung) hochgeladen. Ich brauchte dort irgendeinen Namen und habe mich für Rhabarbara entschieden, was dann auch mein Online-Name blieb, später auch unter der eigenen Domain www.rhabarbara.info, unter der ich bis zum November 2009 gebloggt habe, danach ging es dann hier in diesem Blog weiter.

Warum habe ich angefangen zu bloggen und tue es immer noch? Geschrieben habe ich schon immer gerne. Als ich dann die ersten Blogs entdeckte, wollte ich auch einen haben, um mein Mitteilungsbedürfnis zu befriedigen. Unter rhabarbara.info habe ich bis 2005 eine Art “selbstgestrickten” Blog geführt, also die HTML-Seiten am PC geschrieben und dann per FTP hochgeladen – ganz schön mühsam.

Zu der Zeit gab es schon die ersten Anfänge von Blog-Software, mit deren Hilfe man sich (vereinfacht ausgedrückt) auf dem eigenen Speicherplatz im Internet einloggte und dann direkt dort Texte und Bilder veröffentlichen konnte. Als erstes habe ich die Software Pivot ausprobiert (offensichtlich gibt es die sogar noch, unter www.pivotlog.net) und bin dann zu WordPress gekommen. WordPress war anfangs ein reines Blogsystem, es konnten nur chronologisch Beiträge veröffentlicht werden. Ab 2005 gab es dann die Möglichkeit, statische Seiten zu erstellen, also alles das, was außerhalb der “Tagebuch-Einträge” läuft, so wie hier im Blog z.B. die Worum geht’s hier-Seite mit ihren Unterseiten, die Abonnieren-Seite etc. Diese statischen Seiten waren natürlich der Hit, fand ich damals zumindest. Ganz neue Möglichkeiten taten sich auf. Unter journal.rhabarbara.info habe ich mir dann WordPress installiert und damit meine Einträge veröffentlicht, wesentlich häufiger übrigens als ich das jetzt tue. Außerdem hatte ich eine Art Technikblog, in dem ich über WordPress selbst geschrieben habe, über kleine Plugins, die ich selbst entwickelt hatte oder über die Plugins anderer, die ich getestet habe, über das Erstellen von Themes (= Designs), etc. Zusätzlich hatte ich noch einen Fotoblog, einen Rezepteblog, und natürlich einen Katzenblog.

Irgendwann bin ich von Leuten darauf angesprochen worden, ob ich ihnen einen Blog einrichten könnte – klar konnte ich das. Es fragten mehr Leute, daher habe ich ein Gewerbe dafür angemeldet und das Ganze offiziell gemacht. Nun verdiene ich mein Geld damit, und seit 2011 ist mein Gewerbe in Frankreich angemeldet und ich zahle hier meine Steuern dafür.

Es klingt glaube ich heraus, dass ich sehr angetan von WordPress war. Inzwischen bin ich das nicht mehr so uneingeschränkt, da die Software mittlerweile ziemlich überladen und mit allen möglichen Funktionen vollgestopft ist; mit den Updates kommen oft irgendwelche Neuerungen, auf die ich gut verzichten könnte. WordPress ist aber sehr beliebt und wird von ca. 40% aller Websites als Grundlage genutzt. Auch ich nutze es nach wie vor zum Erstellen neuer Seiten und Blogs. Dadurch, dass die Software so beliebt ist, ist sie allerdings auch beliebt bei den Idioten, die gerne Internetseiten hacken, daher wird der Aufwand dafür, eine Internetseite oder einen Blog sicher zu machen und möglichst vor Hackern zu schützen, immer größer.

“Einen Blog” habe ich da gerade geschrieben. Genau, es gibt da ja noch die große, die alles entscheidende Frage, die seit der Existenz von Blogs die Blogbetreiberinnen und -betreiber in zwei Lager spaltet, die Frage nämlich: Heißt es DAS Blog oder DER Blog? Ganz kurz und einfach könnte man antworten: Beides ist richtig, man kann sowohl DAS oder DER sagen, so kann es auch im Duden oder bei Wikipedia nachgelesen werden. Mir persönlich ist es auch relativ wurscht, welchen Artikel andere Leute benutzen – mir selbst käme aber niemals DAS Blog über die Lippen, das klingt für mich ähnlich schlimm wie DAS Joghurt oder DAS Cola; für mich ist es DER Blog. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Befürworterinnen und Befürworter von DAS Blog da wesentlich intoleranter sind, den Duden und Wikipedia ignorieren und darauf bestehen, dass DAS Blog richtig ist, DAS und nichts anderes. Ach je.

Die Inhalte meines alten Rhabarbara-Blogs sind übrigens wohl verschollen. Ich hatte sie zwar gesichert, bevor ich alles gelöscht habe, aber ich befürchte, die Sicherung ist auf der Festplatte eines alten PCs, die sich leider nicht mehr auslesen lässt, und nicht auf einer externen Sicherungsfestplatte, wo sie eigentlich sein sollte. Dann ist das nun halt so. Ein ganz paar Inhalte sind noch auf archive.org zu finden, aber als ich mir die angeschaut habe, war das so ähnlich wie beim Anschauen alter Fotos von einem selbst: ein wenig peinlich.

12 von 12 im März 2021

Heute ist der zwölfte, das ist der Tag für die Aktion „12 von 12“, das heißt: den ganzen Tag über Fotos machen, 12 davon auswählen, im Blog veröffentlichen und dann in Caros Blog verlinken, wo sich auch alle anderen finden, die bei der Aktion mitmachen.

Foto Nr. 1 oben: Es ist kurz vor acht und Gaston will noch etwas weiterschlafen.

Die Hühner kommen aus dem Stall und machen sich an die Arbeit.

Ein Blick ins Gewächshaus: die ausgesäten Sonnenblumen keimen, wie schön! Es ist eine Mini-Sorte, die ich in Töpfe pflanzen will. Hoffentlich werden sie nicht alle von den Schnecken abgefressen.

Dann erstmal Kaffee.

Blöderweise habe ich ein Windows-Update gestartet, das ewig dauert. Also muss ich erstmal auf den PC verzichten.

Im Garten blühen die Hyazinthen gerade wunderschön.

Hier ist schon Aprilwetter – Sonne und Regen abwechselnd. Mittags scheint die Sonne, dann sucht sich Elly, die Sonnenanbeterin, immer ein sonniges Plätzchen.

Auf dem Dachfenster vom Schlafzimmer sitzt eine Echse und wartet wohl auch auf die Sonne.

Nachmittags gehe ich mit den Hunden spazieren, durch Weinfelder und Wälder.

Zwischendurch regnet es ein wenig, als es aufhört, ist ein Regenbogen zu sehen.

Als wir nach Hause kommen, ist das Windows-Update endlich fertig und Leo gerade dabei, Tapete von einer Wand abzukratzen, die mit Lehmputz verputzt werden soll.

Außerdem hat er den restlichen Grünkohl abgeerntet, den wir gleich essen werden, mit Bratkartoffeln und westfälischen Mettendchen – die es hier nicht gibt und die wir uns manchmal aus Deutschland mitbringen oder schicken lassen.

Das war’s für heute.

PS: Und wie ich gerade sehe, habe ich mich vertippt beim Verlinken dieses Artikels bei Caro, da steht jetzt „Unserer Auswandererblog“ – na egal.

WmdedgT – März 2021

Heute ist der fünfte, Zeit für „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, Frau Brüllens Tagebuch-Blogging-Aktion. Es war nicht viel los heute, also hier mal in Kürze unser Tag.

Schlecht geschlafen, nicht so früh aufgestanden, Knie tat weh, Kaffee getrunken, am PC paar Updates gemacht, Wäsche gewaschen, gewaschene Wäsche gebügelt, Dusche geschrubbt.

Leo hat vom Hundespaziergang Fotos mitgebracht, eines von Primeln, die hier im Wald gerade überall wild wachsen:

… und ein Stilleben von unserer Autoablage:

Dann haben wir was gegessen. Anschließend habe ich zwei Häuser genäht, nun fehlt mir noch eins, dann habe ich alle 25 für die Decke zusammen:

Genäht habe ich übrigens auf meinem Geburtstagsgeschenk:

(Das folgende ist keine Werbung, sondern nur meine Meinung.) Sie ist so genial, da sind 30 cm Durchlass zwischen Nadel und rechter Seite, absolut toll zum Quilten. Ich habe seit ca. 8 Jahren eine kleinere Maschine der Marke W6, mit der ich immer höchst zufrieden war, und was ich bislang mit dieser Neuen ausprobiert habe, hat mich ebenfalls sehr begeistert. Die Maschinen von W6 sind im Vergleich zu denen von anderen Herstellern sehr günstig, weswegen manche Leute glauben, sie taugen nichts. Z.B. äußerte sich in einem Nähforum vor einiger Zeit mal eine arrogante Kuh Frau, die eine teure Nähmaschine hat, über die „Bastelmuttis mit ihren W6-Maschinen“. (Seitdem ich das meinem Kind erzählt habe, nennt sie mich gerne mal „Bastelmutti“.) Ich denke, es kommt nicht darauf an, worauf genäht wurde, sondern was dabei rauskommt. Oder?

Dann war ich mit den Hunden unterwegs, dank Ibuprofen spielte auch das Knie wieder mit. Eigentlich wollte ich nach St. Seurin fahren zum Wein kaufen, hier:

Das ist eine Kooperative, zu der auch der Weinbauer, dessen Felder an unser Grundstück grenzen, seine Trauben bringt. Wenn wir den Wein trinken, können wir also immer sagen, ach, euch Trauben kannten wir schon, da wart ihr noch ganz klein. Ich fuhr also durch die Einfahrt in den Hof und sah, dass der Laden schon verschlossen war, und dass außerdem eine Frau gerade dabei war, das Tor der Ausfahrt zu schließen. Und durch die Einfahrt darf man nicht rausfahren. So gerade eben habe ich es noch durch die Ausfahrt geschafft, ehe sie das Tor zugemacht hat, sonst hätte ich wohl dort übernachten müssen. Ohne Wein.

Die Hunde und ich haben anschließend hier einen Spaziergang gemacht:

Site archeologique de Brion

… und es war eisig kalt, nicht mehr so schönes T-Shirt-Wetter wie in den letzten Tagen. Dann mussten wir uns sputen, wieder nach Hause zu kommen, denn wir haben hier immer noch die Ausgangssperre ab 18 Uhr. Das klappte so gerade eben.

Jetzt backt Leo noch ein Brot:

… und hat dieses hier mit einer Eiersoße übergossen und in den Backofen gestellt:

… was wir dann essen werden, wenn es fertig ist, oder einen Teil davon. Und dann mal sehen, was die Glotze noch hergibt.

Ein Ausflug

Heute haben wir das frühlingshafte Wetter genutzt und sind ans Meer gefahren. Hier sind ein paar Fotos von unserem Ausflug.

Nicht viel los.
In der anderen Richtung war auch nicht viel los.
Die mitgebrachten Sandwiches erfreuten sich allgemeiner Beliebtheit.
Beim Gruppen-Selfie fehlt Gaston leider, aber ich habe nichts gesehen gegen die Sonne.
Schön war’s.

Deutsche im Médoc

Am 22. Januar 1963 wurde der « Élysée-Vertrag », der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet. 2021 sollte am 22. Januar, an diesem deutsch-französischen Tag, eine Gesprächsrunde mit deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden zum Thema “Deutsche im Médoc”, also was tun Deutsche im Médoc, welche Erfahrungen haben sie hier gemacht, welche Erfahrungen haben Franzosen mit Deutschen im Médoc gemacht, etc…

Wegen der Corona-Pandemie konnte das ganze dann nicht wie geplant öffentlich stattfinden, sondern wurde als Zoom-Konferenz aufgezeichnet.

Es haben sechs Deutsche und Franzosen an der Gesprächsrunde teilgenommen; ich war eine davon, und ich habe mich sehr über die Einladung dazu gefreut. Die Runde wurde moderiert von der Generalkonsulin aus Bordeaux, Verena Gräfin von Roedern. Die Initiatoren waren Médoc actif und der Verein ALEA. Die technische Leitung hatte Paula Scholemann, die in Montalivet eine Sprachschule betreibt.

Wer sich für das Thema interessiert (und die französische Sprache versteht), kann sich die Aufzeichnung der Konferenz auf diesem YouTube-Kanal anschauen.