WmdedgT – September

Es ist wieder der 5. des Monats, und bereits zum zweiten Mal in Folge schaffe ich es, mitzumachen bei Wmdedgt – „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ – der Tagebuchblogger-Aktion von Frau Brüllen, die unter diesem Link alle Blogger sammelt, die einen Einblick in ihren Tagesablauf geben.

Das war um 8 Uhr (bzw. ganz genau 8:01 Uhr), die Sonne geht hinter dem Nachbarhaus auf. Verglichen mit dem ähnlichen Motiv im Vormonat fand das heute eine Dreiviertelstunde später statt – der Herbst naht. Hier geht hier die Sonne übrigens ca. eine Stunde später als in Deutschland auf, dafür aber auch eine Stunde später unter. Das ist im Winter immer ganz nett, wenn es nicht so früh dunkel wird.

Auf zur Hühnerfütterung, später am Morgen. Wie so ziemlich jeden Morgen ist eine der Cendrée-Hühner wieder über den Zwischenzaun geflogen, um Leo zu begrüßen, während alle anderen in der Volière warten. Sie erhofft sich wohl immer eine Exclusiv-Mahlzeit, aber da hofft sie umsonst.

Brüno beobachtet das Schauspiel lieber von außerhalb des Hühnergeheges.

Hier mal ein sehr seltenes Foto, alle Hühner auf einem Bild, und Leo noch dazu! :smile2:

Die kleine Ara sieht schon wieder viel besser aus, gar nicht mehr so zerrupft.

Eine Coucou beim Eierlegen – nur mal kurz reingelinst, dann schnell wieder die Klappe zugemacht.
(Nein, es ist nicht so, dass wir jeden Tag Unmengen von Hühnerfotos machen.)

Am nächsten Samstag wird wieder der alljährliche Marathon du Médoc stattfinden (ich habe u.a. hier was dazu geschrieben). Für das Wochenende haben sechs Leute, die am Marathon teilnehmen, das Ferienhaus nebenan gemietet, weshalb ich die Betten bezogen habe.

Anschließend war noch Computerarbeit fällig.

Mittagessen: gefüllter Patisson. Dieses Jahr haben wir sehr viele davon im Garten. Also, ungefüllt.

Manchmal kann man ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, nämlich die Hunde ins Auto packen, zum Bau-/Gartenmarkt fahren, dort Folie für geplante Hochbeete kaufen und Sand für den Hühnerstall und Hühnerfutter (das ist der undefinierbare Sack links) …

… und anschließend zum Lac d’Hourtin fahren, sehr zu Gastons Freude, der an mehreren Stellen schwimmen und Stöckchen holen durfte.

Elly ist nicht so die begeisterte Schwimmerin. Einmal war sie aber im Wasser, nur kurz und zu schnell für ein Foto. Das hat sie so aufgeputscht, dass sie anschließend wie wild mit Gaston durch die Gegend gefegt ist.

Es ist wunderschön dort am See, ich bin immer sehr gerne da.

In Hourtin gibt es einen Aldi-Markt (die sind hier nicht so häufig zu finden wie in Deutschland), da waren wir anschließend noch zum Einkaufen. Ohne Foto, war nicht so ein spektakulärer Einkauf.

Inzwischen ist es recht bewölkt und wir genießen ein Feierabendbier …

… und sehen den Katzen beim Abendbrot zu. Dann noch eine abendliche Pipi-Runde mit den Hunden. Und gleich werden auch wir noch einen Happen essen.

Nun wünschen wir euch einen schönen Abend, eine gute Nacht, und schlaft schön bis morgen ( :m-lol: Insider-Joke).

Insektenschutz und andere Tiere

Im letzten Jahr hatten wir ja vor unserer Wohnzimmer-Balkontür ein Insektenschutz-Rollo angebracht. Nun sind wir ein Stück weitergekommen mit unseren Bemühungen, unser Haus möglichst insektenfrei zu haben, dieses Mal im Arbeitszimmer (also das Zimmer neben dem Wohnzimmer, ebenfalls mit Zugang zum Balkon). Dieses Bild zeigt noch die NICHT funktionierende Variante, nämlich eine Billig-Gardine, die wir außen vor der Balkontür angebracht haben. Gaston fand es immer ganz toll, die Gardine als Schleier zu benutzen und damit Wespen, Mücken, Fliegen und sonstigem Getier den Einflug zu gestatten.

Daher haben wir nochmal einen Insektenschutz nach Maß bestellt, dieses Mal aber nicht wie im Wohnzimmer ein Rollo, sondern eine von rechts nach links zu öffnende Plissee-Schiebetür. Das Rollo im Wohnzimmer ist ja praktisch den ganzen Sommer über unten, aber für das Arbeitszimmer wollten wir etwas haben, dass sich schnell öffnen lässt, um auf den Balkon zu kommen. Hier auf dem Bild sieht man die Anbau-Anleitung. Die bestand früher wohl mal aus vier A4-Seiten, die man – vermutlich um Papier zu sparen – zusammen auf eine A4-Seite kopiert hatte. Dass dadurch jetzt der Text so winzig klein ist, dass er nicht mehr lesbar ist – ja nun, man kann nicht alles haben.

Das Gewurschtel ist hier gar nicht so richtig zu erkennen. Der Rahmen oben, links und rechts ist schon angebracht, das Schiebezeug wird noch durch ein Papierband gehalten, und überall sind Schnüre. Wie das jemals funktionieren sollte, war uns noch schleierhaft.

Das ist die Schiene, in der das Plissee-Zeug auf dem Boden verlaufen soll. Und Schnüre, Schnüre, Schnüre.

Als alles befestigt war, wurde in den rechten Rahmen eine Magnetleiste gesteckt, durch die der Schiebe-Mechanismus geschlossen werden soll.

Und tatsächlich!! Nach ein paar Mal hin- und herschieben hatten sich die Schnüre wie durch Wunderhand verflüchtigt und das Schiebe-Plissee ließ und lässt sich mit einem leisen „Knack“ dicht schließen.

So sieht das von innen aus.

Ein Grund für unsere Bemühungen, bloß keine Insekten ins Haus zu lassen, ist ja Elly, die (unter anderem) eine Insektenphobie hat. Eine simple Fliege, die im gleichen Raum ist wie sie selbst, reicht, um sie in Panik zu versetzen. Und da es noch genügend anderes gibt, das sie in Panik versetzt (Gewitter, Gewehrschüsse während der sechsmonatelangen Jagdzeit, Feuerwerk, komische Geräusche, Monster, das Leben überhaupt …), wollen wir wenigstens die Insekten so weit wie möglich ausschließen. Und ich muss sagen, ich finde es auch sehr angenehm, im Sommer bei weit geöffneter Balkontür im Wohnzimmer (und jetzt auch Arbeitszimmer) zu sitzen und die Mücken zu beobachten, die draußen am Insektenrollo hängen und traurig zu uns reinglotzen.

Noch was Neues. Vor zwei Wochen fing mein PC, der mir gut zehn Jahre treue Dienste geleistet hat, an, Geräusche zu machen, die ich sonst nur von unserem Rasenmäher kannte. Dann stellte er sich immer nach kurzer Zeit von selbst aus. Also allerhöchste Zeit, einen neuen zu besorgen. Der Neue ist der linke hier auf dem Foto, gleiches Fabrikat wie vorher, auch wieder so klein, dass er auf dem Schreibtisch stehen kann, und er wiegt nur ein Drittel des alten. Und natürlich ist er wesentlich schneller – noch. Außerdem läuft er mit Windows 10, wovor ich nach Leos Erfahrungen Bedenken hatte, aber wir freunden uns so nach und nach an. Das deutschsprachige Windows-Paket ließ sich relativ simpel installieren. Eine französische bzw. eine AZERTY-Tastatur war auch dabei, aber damit werde ich mich als jahrzentelange Schnelltipperin nicht anfreunden und benutze die Alte weiter. Und da ich in Computer-Hinsicht recht zwanghaft bin und häufige Sicherungen durchführe, habe ich nun alle Daten auf dem neuen PC, der hier neben mir leise vor sich hinsummt.

Ach, diese Ara. Nachdem sie im Hühnerstall eingezogen war, hat sie vielleicht zehn Eier gelegt und dann beschlossen, damit aufzuhören und stattdessen zu brüten. Da wir ihr die Eier weggenommen haben, hat sie das länger als drei Monate durchgezogen. Wie ich berichtet habe. Vor kurzem hat sie ja nun das Gebrüte aufgegeben und läuft wieder draußen rum, aber dafür ist sie jetzt in der Mauser und sieht etwas mitgenommen aus. Jedes normale Huhn ist im Herbst in der Mauser, aber Fräulein Ara ist nun mal nicht normal.

Und wir haben den nicht unbegründeten Verdacht, dass dieses Mini-Zwergenei, das gestern im Pondoir lag, auch auf ihr Konto geht.

Und zum Thema „Merkwürdige Tiere“ hier noch ein Foto von Jacques. Dieser Kater trinkt nicht aus stehenden Gewässern. Er stellt sich draußen ins Wasserbecken und verlangt lautstark nach fließendem Wasser. Kann man ihm das verwehren?
Tja, irgendwie haben wir ein Händchen bei der Auswahl unserer Tiere …

WMDEDGT

WMDEDGT, das bedeutet: was machst du eigentlich den ganzen Tag. Das fragt Frau Brüllen am 5. Tag jedes Monats und sammelt an diesem Tag immer in ihrem Blog die „Tagebucheinträge“ aller Blogs, die bei dieser Aktion mitmachen. Abends ab 18 Uhr sind dann alle Blogs bei ihr aufgelistet und man kann lesen, was andere Leute den ganzen Tag so machen. Ich wollte immer schonmal mitmachen, habe es bislang aber nie auf die Reihe gekriegt. Aber jetzt! Und da dies ja unser beider Blog ist, kommt hier nun also, was Leo und ich den ganzen Tag so machen:

Kurz nach sieben, es ist schon 24 Grad warm, Leo macht sich auf den Weg zum Hühnerstall, um die Hühner rauszulassen. Sie versuchen immer, sich möglichst alle gleichzeitig rauszuquetschen.

Jacques ist jeden Morgen dabei und haut erst dann ab, wenn die Hühner zu aufdringlich werden.

7 Uhr 19, die Sonne geht auf.

Brüno und Jacques warten auf ihr Frühstück.

Dann sind die Menschen dran: Leo macht Kaffee für alle zum wach werden.

Die Hunde würden ja bis in die Puppen schlafen, wenn wir sie ließen, aber wir lassen sie nicht. Viertel vor neun ist für sie die Nacht erstmal zu Ende, nach dem Pipi-machen gibt es Frühstück. Für Elly auf dem Flur …

… und für Gaston in der Küche. Zusammen frühstücken geht nicht, weil Gaston alles, was vier Beine hat, anfallen würde beim futtern. Aber das muss ja auch nicht zusammen stattfinden. Anschließend dürfen die beiden ihren Schlaf fortsetzen.

Wo auch immer, Hauptsache mitten im Weg.

Viertel nach neun, Schwiegermutter bzw. Mutter startet zu ihrer allmorgendlichen Fahrradrunde.

Leo macht eine Mirabellen-Tarte mit Mirabellen aus dem eigenen Garten – dieses Jahr trägt der Mirabellenbaum so viel, dass es schon für die zweite Tarte reicht :smile:

Anschließend bzw. gleichzeitig bereitet Leo das Hühnerfrühstück zu: heute gibt’s eine Mischung aus Brot, in Milch eingeweicht, Paprika, Zucchini, Tomaten, Mirabellen, 2 Tintenfischringe von gestern Abend, Parmesan und gekochte Kartoffelschalen. Den Hühnern schmeckt sowas.

Sie warten schon ungeduldig; wie man hier sieht, schiebt eine der Coucous Leo schon mit der Kralle den Futternapf entgegen.

Körnerfutter bekommen sie auch, das ist aber erstmal nicht so interessant.

Die Ernte von heute morgen, inklusive siamesischer Zucchini.

Kurz nach elf, Leo und die Hunde starten zum morgendlichen Spaziergang.

Ich gehe derweil nach nebenan, im Nachbarhaus ist heute nämlich „Bettenwechsel“, d.h. 7 Leute fahren ab, 5 neue kommen nachmittags. Den ersten Teil der Wäsche verteile ich auf die Waschmaschine im Gästehaus und auf unsere eigene.

(Kurze Geschichte zu den Gästen, die bis heute vormittag hier waren: An diesem Wochenende findet wieder das Reggae Sun Ska Festival statt, und zwar ganz in der Nähe von uns, auf dem Gut „Nodris“, 4,5 km Luftlinie von uns entfernt. Das ist ein riesiges Gelände an der Hauptstraße Richtung Norden, das für den Anlass komplett eingezäunt wurde. Im letzten Jahr, als das Festival auf dem Unigelände in Bordeaux-Pessac stattfand, waren 85.000 Besucher dort; wieviele es in diesem Jahr sind, weiß ich noch nicht, aber sicherlich kaum weniger. Die route départementale, die an dem Gelände entlangführt, wurde von 4 auf 2 Spuren verschmälert, und überall sind Umleitungen, da 85.000 Leute mehr hier in der Gegend ja auch erheblich mehr Verkehr bedeuten. So, und jetzt der Zusammenhang: Als die Gäste ankamen, hatte ich ihnen gesagt, wenn sie mit dem Auto Richtung Lesparre fahren wollten, zum Einkaufen o.ä., müssten sie damit rechnen, dass dort viel los ist, weil da gerade ein Reggae-Festival stattfindet. Sie sagten, ja, das wüssten sie, denn einer ihrer Söhne ist einer der Musiker auf dem Festival :ohmy: Und die ganze Familie inkl. Enkelkind reist dann immer mit. – Trotz der 4,5 km Entfernung hören wir bis hierhin die Bässe. So gerne ich ja Reggae höre, dabeisein möchte ich eher nicht mehr – zu laut und zu viele Leute. In diesem Jahr war übrigens Jimmy Cliff dabei! Wen das interessiert: Auf der Seite, die ich hier oben verlinkt habe, gibt es ein Video vom Konzert.)

Gaston dachte offensichtlich, dass irgendwas ganz Spannendes hier stattfindet, denn er ist nicht mit spazieren gegangen, sondern hat vor dem Tor auf mich gewartet. Bei inzwischen mindestens 30 Grad.

Während Leo und Elly eine Runde durch die Weinfelder gedreht haben.

Weiter geht’s: Bett eins neu beziehen …

… dann Bett zwei, plus einmal Bettzeug für das Klappsofa im Wohnzimmer.

Dann die erste Wäsche aufhängen. Gefühlt sind inzwischen mindestens 50 Grad.

Neue Beutel in die Mülleimer, aufräumen etc.

Bad und Klo saubermachen, staubsaugen, wischen.

Einer der Gäste hatte eine Atemwegserkrankung und benötigte nachts Sauerstoff. Die große und vor allem schwere Flasche ist in der letzten Woche geliefert worden, und jetzt haben wir sie erstmal in die Garage gestellt, bis sie wieder abgeholt wird.

Kurz vor 14 Uhr, erstmal was essen. Es kommt eine SMS von den neuen Gästen, sie werden gegen 17 Uhr 30 hier sein. Ok, bonne route.

Und zum Nachtisch die gute Mirabellentarte.

Die letzte Maschine Wäsche dann bei uns im Garten aufgehängt, da muss ich sie nicht unbedingt wieder abgenommen haben, bevor die neuen Gäste kommen.

Dann eine Viertelstunde mal abschalten, anschließend duschen, ausgiebig und kühl.

16 Uhr 37, 37 Grad.
Es ist ein wenig Zeit, schonmal all die Fotos von heute zu sortieren und diesen Beitrag anzufangen. Muss ja schließlich bis heute abend fertig werden. 17 Uhr 30 kommen, wie angekündigt, die neuen Gäste, stöhnen über die Hitze und freuen sich, dass es im Haus schön kühl ist. Sie werden jetzt knapp 2 Wochen hier bleiben.

Kurz danach leiste ich mir den Luxus, die Hunde ins Auto zu packen und mit ihnen in den Wald zu fahren, wo wir einen Spaziergang im Schatten machen. Es würde bei dieser Hitze ja auch reichen, sie einfach im Garten rumlaufen zu lassen. Mit Gaston ist das auch kein Problem. Elly allerdings ist in der letzten Zeit mehrmals abgehauen, mal unter dem Zaun durch, mal drüberher. Manchmal kam sie dann abends schon wieder, einmal hat sie morgens früh um halb fünf auf der Straße gebellt, was ich glücklicherweise gehört habe und sie reingeholt habe. Und das letzte Mal saß sie morgens gegen acht vor unserem Tor. Sie freut sich immer sehr, uns wiederzusehen. Schwacher Trost. An dem gleichen Morgen las ich dann in der Facebook-Gruppe „Einwohner von Cissac“, in der ich ja seit kurzem bin, dass jemand einen Windhund-Mischling, beige-weiß, in unserer Straße gesehen hat, mit Halsband mit Medaille dran. Der Hund sei sehr scheu und man könne sich ihm nicht nähern. Also hätten wir uns das Geld für die Medaille, auf der Ellys Name und meine Handynummer steht, auch sparen können, wenn sie sowieso keinen an sich ran lässt, der das lesen könnte.

Während wir unterwegs sind, entdeckt Leo bei den Hühnern endlich wieder ein grünes Ei, das heißt, dass eine der Araucanas, die ja monatelang schein-gebrütet haben, nun endlich wieder legt. :m-yahoo:

Als wir wiederkommen, sehen die tomates á la marseillaise schon sehr gut aus und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

Gaston ist so k.o., dass er sein Abendessen im Liegen zu sich nimmt.

Wäsche abnehmen und anschließend einen wohlverdienten apéro. Sieht aus wie Pipi, schmeckt aber nicht so und ist ideal bei dieser Hitze.

Zum Abschluss gibt es die Tomaten, die weiter oben schon erschienen sind, und Zwiebelhuhn mit Reis.
Nachdem die Hühner im Bett und eingeschlossen sind, schauen wir uns jetzt als bekennende Tatort-Fans noch den aufgenommenen Tatort an. Und schlafen vermutlich dabei ein. Gute Nacht.

PS: Ach ja, die neue Tasche habe ich ja auch noch verbloggt heute. Ganz vergessen.

Spaziergangsfotos

Gestern haben wir auf halber Strecke nach Pauillac Halt gemacht und sind ein wenig spazieren gegangen. Hier war es noch ganz angenehm, da der Weg im Schatten lag.

Ein riesiges Waldgebiet ist dort zur Rinderhaltung eingezäunt worden, und zwischendurch gibt es immer wieder diese Durchgangsstellen für Menschen. Ich bin vor ein paar Jahren schonmal dort spazieren gegangen, da war noch nicht alles eingezäunt. Auf dem Weg kamen Gaston und mir plötzlich Rinder entgegen. Da ich keine Ahnung hatte, wie die Rinder drauf waren, haben wir lieber Kehrt gemacht. (Und ich habe ständig über die Schulter geschaut, ob sie hinter uns her sind :lol: )

Zwischendurch sind links und rechts ein paar Meter nicht eingezäunt, damit die Rinder bei Bedarf den Weg überqueren können. Und damit sie den Weg nur überqueren und nicht entlanglaufen, sind zwei dieser „passages canadiens“ in den Boden eingelassen. Menschen und Hunde können durch das Tor daneben gehen.

Dann war das Waldgebiet zu Ende und es ging aufwärts in die Weinberge.

Oben angekommen, gibt es eine wunderbare Aussicht ringsherum. Man kann dort einen schönen Rundgang machen – aber nicht bei 35 Grad, gefühlt mindestens 45.

Und wieder abwärts.

Anschließend haben wir in Pauillac Geburtstagsbesuch abgeholt, der in diesem Zug saß.

Was in den letzten Wochen geschah

Schon wieder ist ein Monat um. Hier mal in Kürze ein wenig von dem, was inzwischen passiert ist:

Die Straßenbauarbeiten gingen weiter. Mitte Juni kam ganz langsam ein riesiges Gerät die Straße entlang gefahren, aus dem der Teer verteilt wurde. Es war fürchterlich laut, stank (logischerweise) sehr nach Teer und ließ unser Haus wackeln.

Zwischendurch kam immer wieder ein LKW und kippte neuen Teer in die Teerverteilungsmaschine. Natürlich geschah das mit hoch aufgestellter Laderampe, und natürlich habe ich das mit Argusaugen beobachtet, damit die notdürftig befestigte Telefonleitung nicht komplett abgerissen wurde.

So sah das aus mit der Teerverteilung.

Die Nachhut bestand aus einer Dampfwalze (oder nur Walze ohne Dampf? keine Ahnung) und mehreren Leuten, die die Reste wegfegten.

Einige Tage später wurde der Streifen zwischen unserem Haus und der Staße betoniert.

Inzwischen ist die Straße fertig. So völlig glatt und ohne Schlaglöcher hat sie zum einen ihren früheren Charme verloren (ich finde, Dorfstraßen müssen holperig sein), zum anderen gibt es hier ganz viele Idioten, die jetzt noch schneller als vorher durch den Ort rasen können :nono:

Mitte Juni kam eine Mail von unserem Telefon-/Internetanbieter, denen ich ja gemeldet hatte, dass unser Kabel halb abgerissen ist. In der Mail stand, es sei kein Fehler des Leitungsnetzes festgestellt worden, sondern eine individuelle Störung, und ich sollte mich an den Telefonsupport wenden. Ich hatte keine Lust, schon wieder in endlosen Warteschleifen zu hängen, außerdem funktionierte es ja (noch). On est en France, also einfach erstmal nichts tun und schauen, was passiert. Das war eine gute Entscheidung. Denn einige Tage später gab Gaston wieder zu verstehen, dass etwas an der Telefonleitung passiert, wie damals, als sie abgerissen wurde. Grund seines Kläffens war ein Mann, der gerade mit einem Hubwagen in der Luft herumfuhr und sich an der Telefonleitung zu schaffen machte. Anschließend hat sein Kollege die Befestigung am Hausgiebel repariert, allerdings nicht mit dem Hubwagen, sondern mithilfe einer langen Leiter vom Garten aus am Balkongeländer entlang zum Giebel hoch. Und alles ist wieder gut. Merke: nicht jede Mail allzu ernst nehmen; Nichtstun ist manchmal besser als Tatendrang :smoke:

Anfang Juli wurde es richtig heiß, so dass kleine Abkühlungen zwischendurch immer sehr willkommen waren. Zur Zeit ist es nicht ganz so heiß, mit Gewittern zwischendurch.

Vor kurzem tauchte im Garten des Nachbarhauses eine herren- und frauenlose Hündin auf, sehr lieb und zutraulich. Ich habe beim Bürgermeisterbüro angerufen, um zu erfahren, was wir machen könnten, um die Besitzer zu finden. Da es Freitag nachmittag war, konnte die Dame am Telefon mir nur raten, eine Facebook-Gruppe der Einwohner von Cissac zu kontaktieren, in der ich mich daraufhin auch angemeldet habe. Dann haben wir mit ihr und Gaston eine Runde durch den Ortsteil gedreht, in der Hoffnung, dass jemand sie kennt. Allerdings war alles völlig ausgestorben, da Frankreich gerade gegen irgendjemanden Fußball spielte (Belgien? spielen die Fußball?). An einem Haus hatten wir aber Glück, jemand sagte „Ach, da ist sie ja“. Wir erfuhren, dass sie Dolly heißt und konnten mit einem Hund weniger nach Hause gehen.
Meine Aufnahme in die Facebook-Gruppe erfolgte dann erst einige Tage später. Ich habe ein wenig in den Beiträgen herumgelesen und sah, dass Dolly schon einmal verschwunden war. Also ist sie wohl ein unternehmungslustiger Hund.
Vorgestern kam morgens fast kein Wasser aus den Wasserhähnen. Durch die FB-Gruppe erfuhr ich, dass auch andere davon betroffen waren – die erste klagende Meldung kam um kurz nach sechs morgens. Nachmittags lief das Wasser wieder normal. Woran es nun lag, weiß man nicht, die Spekulationen gingen von „Ich habe gehört, das ganze Wasser aus dem Wasserturm musste abgelassen werden“ bis zu „Hier steht das Wasser auf der Straße, ich glaube es liegt daran“.

Die Fußball-WM ist ziemlich an uns vorbeigegangen, da wir nicht so fußballinteressiert sind. Vom ersten Spiel Frankreichs habe ich erfahren, als ich mit den Hunden eines Samstags gegen Mittag am Haus gegenüber vorbeiging. Dort standen Leute auf der mit einer Frankreichfahne geschmückten Terrasse, die hatten blau-weiß-rote Girlanden umhängen und sangen die französische Nationalhymne. Nach späteren Spielen fuhren auch tatsächlich hupende Autos durch die Gegend – hier, auf dem platten Land! Und nach dem Endspiel war in unserer Straße richtig gute Stimmung, viele Leute liefen herum, lachten und freuten sich, schön war das. Und geht also offensichtlich auch ohne extreme Ausschreitungen, wie es hier in manchen Großstädten der Fall war.

Die kleine Ara sitzt immer noch (!) auf den Plastikeiern und hat seit einiger Zeit Gesellschaft von der anderen. Wenn sie mal rauskommen, um zu essen, werden sie ganz fürchterlich von den anderen gemobbt und weggescheucht. Kein Wunder, dass sie lieber im Pondoir hocken.

Den anderen Hühnern geht’s gut.

„Was hast du denn da schon wieder, ich mach dir das mal weg.“

Noch was: Die Darstellung dieses Blogs funktionierte bei kleineren Bildschirmgrößen nicht so, wie sie sollte. Ich hoffe, ich habe das für alle Auflösungen behoben – wenn jemand Probleme mit der Darstellung hat, bitte melden!