Neue Technik

Wir haben etwas Neues in der Küche. Bislang haben wir dort immer Radio über einen Receiver gehört, an den eine Wurfantenne angeschlossen ist. Der Empfang war oft miserabel. Alternativ haben wir ein Internetradio benutzt; als wir das vor Jahren gekauft haben, war es eines der ersten, die es überhaupt gab, entsprechend veraltet ist es nun. Sehr häufig bricht der Empfang beim Radiohören ab, und auch das Streamen von Musik von meinem Computer auf das Radio funktioniert nie problemlos. Da ich gerne in der Küche Radio oder überhaupt Musik höre, habe ich also nach Alternativen gesucht. Wenn wir hier irgendwelche Anschaffungen machen, passiert das meist über amazon. Wir leben auf dem platten Land, Fachgeschäfte gibt es ganz begrenzt im 10 KM entfernten Lesparre, oder in Bordeaux, was aber mindestens drei Stunden Zeit und 100 KM Fahrt bedeutet. amazon ist günstig, liefert schnell und hat fast immer das, was wir suchen. In Betracht kamen zum einen eine UKW-Antenne, kostet ca. 20 Euro und ist ja mehr so zwanzigstes Jahrhundert. Zum anderen ein neues Internetradio, ab 70 Euro aufwärts. Und bei meinen Suchen sah ich immer oben diese Angebote für Geräte, die offensichtlich so eine Art Lautsprecher sind, nämlich ein „echo dot“ für 29 statt 59 Euro, oder ein „echo“ für 49 statt 99 Euro. Und irgendwas mit Alexa. Eine Freundin, mit der ich kürzlich telefoniert hatte, hat eine Alexa, und die schaltet meiner Freundin z.B. das Licht an, wenn sie sagt „Alexa, Licht an“. Licht einschalten kann ich selbst, aber neugierig war ich inzwischen trotzdem und suchte nach Alexa bei amazon, bis mir irgendwann klar wurde, dass es Alexa an sich gar nicht gibt, also so zum Anfassen, sondern sie ist eine Sprachsoftware, die als App auf dem Smartphone oder Tablet installiert wird, und die Geräte wie echo dot oder echo steuert. Weitere Recherchen ergaben, dass Alexa auch genau das macht, was wir suchten, nämlich Musik.
Deshalb steht seit vorgestern ein echo dot bei uns in der Küche. Wenn wir nun sagen „Alexa, spiel Radio RFM“, macht sie das. Oder wir sagen „Alexa, spiel Musik von den Rolling Stones“, dann sagt sie, dass sie eine zufällige Zusammenstellung von Rolling Stones Songs spielt und legt los. Oder man legt zuerst im Kundenkonto eine Playlist xyz an und sagt ihr, sie soll Playlist xyz spielen. Dann tut sie das.

Sie kann auch noch andere Sachen, z.B. einen Wecker oder Timer stellen, uns die Uhrzeit oder das Datum sagen oder uns verraten, wie morgen das Wetter wird. Sie hat für Leo einen Einkaufszettel angelegt, und wenn ihm noch etwas einfällt, was fehlt, sagt er es ihr, und sie schreibt es dazu. Sie kann rechnen und Fragen beantworten – man muss allerdings so fragen, dass sie es auch versteht. Und manchmal erzählt sie einfach Blödsinn. Wir haben sie z.B. gefragt, seit wann es in Deutschland Pizzerien gibt. Sie hat geantwortet „Am 8. Juni gewann Deutschland gegen Saudi Arabien 2 zu 1 in einem Fifa-Freundschaftsspiel“. Ah ja. Sie kann auch Witze erzählen, die sind auf solch einem Niveau: Welche Verwandte applaudiert immer? Die Klatschtante. oder Was braucht ein Trabbi, um die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen? Ein Abschleppseil.

Die Geräte aus der echo-Familie gibt es hier in Frankreich überhaupt erst seit vorgestern, das war mir beim Bestellen gar nicht bewusst, da habe ich gerade den richtigen Zeitpunkt getroffen. Der Sound, der aus dem kleinen echo dot kommt, ist allerdings nicht so berauschend. Per Bluetooth oder auch mit Kabel können zusätzliche Lautsprecher angeschlossen werden. Ich habe ihn aber einfach erstmal an den Receiver angeschlossen, so dass wir weiterhin unsere Musik aus den angeschlossenen Lautsprechern hören, nur störungsfrei.

Wenn man das entsprechende Equipment hat, kann Alexa auch Licht ein- und ausschalten, Rollläden rauf- und runterfahren und was weiß ich alles. Das werden wir alles nicht nutzen, schon aus Mangel an Rollläden. Genausowenig wie die Funktion, per Sprachbefehl bei amazon zu bestellen. Es ist für uns einfach ein Gerät zum Musikhören mit netten Zusatzfeatures.

Dies ist keine Kaufempfehlung und keine bezahlte Werbung für amazon. Beim Gebrauch von Alexa werden Daten in die amazon-Cloud übertragen. Alles, was wir ihr sagen, was sie versteht und was sie tut, ist in der App nachzulesen, also in der Cloud gespeichert, bis wir es löschen. Sie reagiert auf das Wort „Alexa“, und wenn man dieses Wort nicht sagt, zeichnet sie auch nichts auf. Und das Mikro lässt sich übrigens auch abstellen. Wahrscheinlich wusste das dieser Herr aus Pinneberg nicht.

Bauarbeiten

Anfang dieses Jahres wurde uns im Gemeindebrief angekündigt, dass unsere Straße erneuert wird. Im Februar standen dann solche Baustellen-Schilder auf der Straße. Am Parkplatz beim Sportplatz wurden jede Menge Absperrgitter, Schilder und Baumaterialien deponiert.

Ende März ging es bei uns vor dem Grundstück los. Zwischen Straße und Hecke war vorher ein Grasstreifen, der war eines Tages weg – und Leo freute sich, dass er dort nicht vorher noch das Gras gemäht hatte, wie er es eigentlich vorgehabt hatte.

Nicht nur das Gras wurde entfernt, auch eines unserer Abwasserrohre war hinterher kaputt. Als Leo einem der Bauarbeiter sagte „Sie haben unser Abwasserrohr kaputt gemacht“, sagte dieser „Ja“ und ging weiter. Das nimmt einem dann erstmal den Wind aus den Segeln. Der nächste, den er ansprach, sagte aber, das würden sie reparieren.

Daraufhin wurden unsere Abwasserrohre rosa markiert – das hätten sie ja auch vorher schon machen können.
Bei den Bauarbeiten ging es so zu, wie das wohl überall üblich ist: Drei stehen rum und quatschen und lachen, einer steht rum und raucht, einer fährt mit dem Bagger hin und her. Der Baggerfahrer machte seinen Job offensichtlich noch nicht so lange, denn ein anderer schrie ihm ständig zu „Vorsicht, die Mauer“ oder „Achtung, die Hecke“.

Manchmal sind monströse Geräte vorbeigefahren, die unser Haus wackeln ließen. Dieses hier hat die Erdoberfläche abgetragen und durch den langen Rüssel in den LKW geschüttet, der vorausfuhr. Nach einer dieser Aktionen funktionierten Internet und Telefon nicht mehr, auch nicht in der Nachbarschaft. Das kannten wir ja schon, dass Straßenbauarbeiten einen Telefonausfall mit sich ziehen. Und man kann das auch positiv sehen, denn wenigstens wurde nicht auch noch der Strommast umgenietet. Ich habe den Ausfall bei unserem Telefonanbieter gemeldet, und die teilten mir mit, dass ich in einer Filiale als Ersatz ein Gerät abholen kann, das uns mit Internet versorgt. Seitdem wir den Telefonanbieter gewechselt haben, müssen wir nicht mehr bis nach Bordeaux fahren, um solche Angebote wahrzunehmen, sondern nur noch bis ins benachbarte Lesparre. Was wir taten. Wir bekamen eine kleine Box, ungefähr so groß und halb so dick wie eine Zigarettenschachtel. Sie war genial, alle Geräte ließen sich per Wlan verbinden, und die Internetverbindung war mindestens so schnell wie sonst. Wir hätten die Box ersatzweise für zwei Monate behalten können, aber nach zwei Tagen war alles schon wieder repariert.

Die Bauarbeiten wurden immer gespannt beobachtet.
(Der Telefonmast hier, von dem aus die Telefonleitung zu unserem Dachgiebel geht, kommt später auch noch mal vor.)

An einem Tag wurden diese Bordsteinkanten gemacht. Das sind keine fertigen Betonteile, die dort hingelegt werden, sondern sie werden gegossen und kamen aus dem LKW, wie weihnachtliches Gebäck aus dem Spritzbeutel mit entsprechender Tülle vorne.

Am Tag, bevor dieses Foto entstand, klopfte ein Bauarbeiter an unsere Tür und sagte, wenn wir die nächsten Tage unser Auto benutzen wollten, dann sollten wir es vom Grundstück fahren. Da bei uns ja überall Baustelle war, stellten wir es hinter der nächsten Kreuzung auf die Wiese. Hätte er uns nicht informiert, hätten wir am nächsten Tag unseren lieben Besuch nicht vom Flughafen abholen können, zumindest nicht ohne weiteres.

Hier wurde der Straßenbelag abgetragen. Anschließend wurde so eine Art Rollsplit auf der Straße verteilt. Mit einem LKW, der, damit der Rollsplit runterfällt, seine Laderampe hochgestellt hatte.

So sah das aus. Und ja, wenn die Laderampe hochgestellt ist, dann ist der obere Rand des Fahrzeugs höher als die Telefonleitung. Gaston fing auf einmal im Wohnzimmer an, wie wild zu bellen, und als ich nachschaute, was er mir mitteilen wollte, sah ich, dass er die Telefonleitung ankläffte, die vor dem Fenster baumelte. Ich rannte also raus auf den Balkon und habe rumgeschrieen. Fünf Männer mit Warnwesten und Schutzhelmen starrten mich von unten an. Da keiner etwas sagte, ging ich wieder rein und habe Leo berichtet, was los war. Er ging raus, einer der Männer entschuldigte sich und sagte, er hätte schon irgendwo angerufen, und das würde wieder repariert. Als am nächsten Nachmittag, letzten Freitag, noch nichts passiert war, habe ich nochmal einen Typ angesprochen, der mit einem Bagger unterwegs war und Absperrgitter einsammelte. Der rief den „Chef“ an, der auch sofort kam, sich die Leitungen anschaute und sagte, Montag morgen würden sie es reparieren. Ich war etwas skeptisch und fragte, ob einer von denen auf unser Dach klettern wollte, um die Leitung wieder anzubringen, und er antwortete, ja. Bis heute ist noch nichts passiert, daher habe ich jetzt das Ganze beim Telefonnetz-Betreiber gemeldet, das kann man per Internet erledigen, mit Foto und Nummer des Telefonmasten, die auf einem Schild am Mast steht. Es kam auch recht schnell eine Antwort. Bis zum 21. Juni soll es repariert werden.

Ich hoffe, dass sich in der Zwischenzeit keine Vogelschwärme auf der Leitung niederlassen, denn sie hängt nur noch an einem sehr dünnen Kabel.

Und die Gegenseite am Telefonmast sieht auch nicht viel besser aus.

So sieht die Straße zur Zeit aus. Mal sehen, was noch alles passiert.

Und jetzt noch der aktuelle Eier-Lagebericht: Das ist momentan unsere tägliche Eier-Ernte. Eins der Hühner legt Monstereier, dieses große hier wiegt 96 Gramm! Wie man sieht, ist nur ein grünes Ei dabei. Das liegt daran, dass die kleine Araucana IMMER NOCH brütet. Sie war ja von Anfang an ziemlich speziell.

Und noch ganz was anderes, das richtet sich an all diejenigen, die die Blogbeiträge per eMail abonniert haben, die also immer eine Nachricht bekommen, sobald hier etwas Neues erscheint: Ich stelle wegen der neuen Datenschutzgrundverordnung die Art und Weise, wie diese Benachrichtigungen funktionieren, nun um. Deshalb bekommen heute alle bisherigen Abonntentinnen und Abonnenten eine zusätzliche Mail. Und wer bislang noch kein Abo hat, aber auch gerne bei jedem neuen Beitrag benachrichtigt werden möchte, füllt einfach das Formular auf der Seite Abonnieren? aus.

Muttergefühle

Ausgerechnet die kleine Araucana, noch nicht mal ein halbes Jahr alt, keinen Kamm auf dem Kopf und noch grün hinter den Ohren …

… ausgerechnet die meint, jetzt Eier ausbrüten zu müssen. Seit ein paar Tagen sitzt sie Tag und Nacht im Pondoir. Wenn man ihr zu nahe kommt, gibt sie Laute von sich, die sich wie Knurren anhören, und Leo hat sie ordentlich in die Hand gepickt, als er nach ihr gegriffen hat. Sie kommt wohl einmal am Tag raus und frisst, da konnten wir sehen, dass sie auf einem Plastikei saß. Also haben wir in drei Wochen höchstens mit Plastikküken zu rechnen.

Datenschutz

Vielleicht sind ja der einen oder dem anderen ein paar Änderungen hier im Blog aufgefallen. Der Grund dafür ist, dass am 25. Mai eine neue „Datenschutzgrundverordnung“ europaweit in Kraft treten wird, die bewirken soll, dass weniger unnütze Daten gesammelt werden. Diese DSGVO betrifft auch fast jeden, der eine Internetseite betreibt, da dabei immer irgendwelche Daten gesammelt werden. Das Ganze ist ein ziemlich dröges Thema und nicht so wirklich spannend, aber da ich mich nun schon seit längerer Zeit mit kaum etwas anderem beschäftige, werde ich nun auch hier meine geneigten Leserinnen und Leser ein wenig zu dem Thema nervenbelehren. Muss ja keiner lesen, der nicht will.

Ich habe hier folgendes umgesetzt bzw. werde noch umsetzen, damit dieser Blog auch in Zukunft „datenschutzkonform“ ist (wenn jemandem etwas auffällt, was nicht funktioniert oder komisch aussieht, bitte um Mitteilung!):
– Auch hier gibt es jetzt so einen unsäglichen Cookie-Hinweis, da die Software, mit der dieser Blog läuft (WordPress), automatisch Cookies setzt.
– Wer hier kommentieren möchte, muss ein zusätzliches Kästchen anhaken, wodurch er/sie bestätigt, dass sie/er mit der Speicherung des Kommentars incl. Name, eMail-Adresse, Datum und Uhrzeit einverstanden ist.
– Bislang wurde die IP-Adresse automatisch gespeichert, wenn man hier kommentiert hat. Ich konnte dadurch niemanden eindeutig identifizieren. Diese IP-Adressen dürfen nun aber nicht mehr gespeichert werden, daher habe ich das unterbunden, und auch in der Statistik, die uns zeigt, wieviele Leute diesen Blog besuchen, taucht sie nicht mehr auf. Die ganzen IPs, die bislang gespeichert wurden, sind noch in der Datenbank gespeichert, die muss ich noch bis Ende Mai löschen.
– Der Webhoster, also die Firma, auf deren Servern dieser Blog läuft, erstellt automatisch ebenfalls Statistiken. Auch die müssen so eingestellt werden, dass die IPs nicht mehr gespeichert werden. Alle alten Statistiken (ich glaube, von einem ganzen Jahr) werde ich bis zum Stichtag noch löschen.
– Beim Kommentieren erschienen neben manchen Kommentaren kleine Bildchen der Kommentierenden, so genannte Gravatare – dazu musste man beim Gravatar-Dienst angemeldet sein. Jedesmal, wenn hier ein Kommentar abgegeben wurde, wurde automatisch bei diesem Gravatar-Dienst in den USA nachgefragt, ob es zu der jeweiligen eMail-Adresse ein Gravatar-Bildchen gibt. Die eMail-Adressen wurden nicht im Klartext übertragen, sondern verschlüsselt. Dieser Dienst ist hier jetzt deaktiviert, daher gibt es keine Bildchen mehr.

– Wer das mit der Datenübertragung durch die Bildchen schon spooky fand, wird sich auch über dieses freuen: Das Aussehen eines Blogs wird bei WordPress durch so genannte Themes festgelegt. Früher habe ich solche Themes selbst erstellt, inzwischen gibt es tausende Themes zum Herunterladen, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aber: Viele dieser Themes verwenden so genannte Google Fonts. Ein Font ist die Schriftart, in der der Text auf einer Internetseite dargestellt wird. Google stellt seit einiger Zeit hunderte solcher Schriftarten kostenlos zur Verfügung. Viele Themes haben einen oder mehrere dieser Google Fonts eingebunden. Und jedes Mal, wenn man sich eine Internetseite anschaut, die solch einen Google Font verwendet, wird dabei die IP-Adresse an Googles Server übermittelt. Ich verwende hier auch einen Google Font. Der wird aber jetzt nicht mehr von Google abgerufen, sondern ich habe ihn lokal auf dem Server gespeichert und binde ihn von dort aus ein. Die Kontaktaufnahme zu Google habe ich unterbunden.
(Genauso ist es bei Seiten, die Google Maps eingebunden haben, da wird auch jedesmal nach Hause telefoniert.)
– Die Datenschutzerklärung hier im Blog habe ich angepasst.
– WordPress wandelt automatisch bestimmte Zeichenketten in Smilies um. Seit einem Update im Dezember 2015 wurde beim Umwandeln nicht mehr auf lokale Smilies zurückgegriffen, sondern auf welche, die auf einem Server in den USA lagern – wodurch jedesmal die IP-Adresse eines Blogbesuchers übertragen wurde. Da ich aber die Smilies hier im Blog auf dem eigenen Server speichere und per Plugin einbinde, ist da bislang nichts übertragen worden. Ich habe nun auch die theoretische Möglichkeit der IP-Übertragung unterbunden.
– Ein paar YouTube-Filmchen sind hier im Blog. Diese werden dann von den YouTube-Servern geladen, wodurch was übertragen wird? Richtig, die IP-Adresse. Ich bin gerade dabei, das anders hinzukriegen.

Das war nun ein kleiner Ausschnitt meiner Tätigkeiten in der letzten Zeit, also nur das, was ich hier im Blog geändert habe. Da ich mich ja auch um die Internetseiten anderer Leute kümmere, habe ich das Ganze nun schon diverse Male durch, teilweise auch in größerem Ausmaß. Und fertig bin ich noch lange nicht.
2019 wird es dann eine neue ePrivacy Verordnung geben. Mal sehen, ob dann Internetseiten erst zugänglich sein werden, wenn man vorher diverse Checkboxen angekreuzt, Hinweise bestätigt und Fragen beantwortet hat.

Falls sich jemand fragt, was all das nun mit den 4 Fotos hier zu tun hat: gar nichts. Die sind nur zur Auflockerung.

Hühneralltag

Die Hühner haben die ersten Tage nur in der Voliere verbracht und haben nun Ausgang in ihrem Gehege. Morgens nach dem Aufstehen lässt Leo sie raus. Es ist nicht einfach, alle auf ein Foto zu bekommen, denn inzwischen kommen sie alle angelaufen, wenn man das Gehege betritt – sie wissen schon, dass es dann meistens irgendwas Leckeres gibt.

In der Voliere steht immer Körnerfutter für sie bereit, aber sie bekommen auch Reste aus der Küche. Manches wird vorher gekocht, z.B. Kohlblätter, Kartoffel- oder Möhrenschalen, da es sonst schwer verdaulich bis giftig ist oder nicht roh gegessen wird. Altes Brot wird eingeweicht, in Milch wird es sehr gern gegessen. Crevettenschalen oder Fischabfälle sind Delikatessen. In diesem liebevoll zubereiteten „Eintopf“ hier sind auch noch Petersilie, Brennesseln und Gemüse.

Den Eintopf gibt es dann vormittags. Er wird auf diverse Schüsseln verteilt, aber es scharen sich immer gerne alle Hühner um eine Schüssel. Dann schnappt sich oft eine etwas besonders Gutes, rennt damit weg und alle anderen hinter ihr her. Als ob nicht genug da wäre.

Inzwischen fressen auch fast alle aus der Hand, außer den zwei Araucana und dem Hahn.

Der Earl ist sehr sangesfreudig, und er kräht viel melodischer als die anderen Hähne hier in der Nachbarschaft. Früher, als wir noch nicht auf dem Dorf wohnten, dachte ich, Hähne krähen nur frühmorgens, wenn der Tag beginnt. Seitdem wir hier leben, weiß ich, sie krähen auch frühmorgens, wenn der Tag beginnt.

Manchmal rennt ganz plötzlich ein Huhn wie ein geölter Blitz in den Stall und gackert dort laut vor sich hin. Nach einer Weile kommt sie wieder raus, und im Pondoir liegt ein Ei.

Anfangs haben wir höchstens mal ein Ei am Tag gefunden, inzwischen sind es drei bis vier pro Tag, und wie man sieht, ist auch ein grün-blaues Araucana-Ei dabei! Ostern kann kommen! Anfangs hatten ein paar Eier ganz dünne Schalen, fast durchscheinend – das waren wohl die Erstlingswerke.

Das Hühnergelände ist durch ein Netz geteilt. Wenn die erste Hälfte des Geländes zertrampelt und abgefressen ist, kommen die Hühner in die andere Hälfte, so dass die erste sich wieder erholen kann.

Die Hühner haben ein überdachtes Staubbad bekommen. Mittlerweile nutzen sie es auch gerne. Dieses Foto entstand allerdings am ersten Tag, als sie nach draußen durften, da haben sie in jedem Maulwurfshügel ein Staubbad genommen. Einen eigenen kleinen Kompost haben sie auch bekommen, links auf dem Bild zu sehen. Und einen Stuhl :rolleyes:

Unter den Büschen lässt sich gut Mittagsruhe halten.

Earl schlägt mit den Flügeln. Oft schnappt er sich danach eine von den Hühnern. Aber manchmal rennen auch alle vor ihm weg.

Coucou de Rennes, die mal stillgehalten hat für’s Foto …

… und mit ihrer Schwester von hinten.

Eine der zwei Cendrée.

Araucana.

Die zweite Ara. Ist etwas farbintensiver als Nummer eins und hat immer noch keinen Kamm.

Abends gehen sie tatsächlich von alleine in den Stall. Mit bislang einer Ausnahme, da lief eine noch draußen herum. Ich konnte sie aber überzeugen, jetzt schlafen zu gehen. Die kleine Ara sitzt jeden Abend in der Stalltür und schaut raus. Manchmal sitzt sie auch so, dass ich sie reinschieben muss, um die Klappe zu schließen. Vorher lässt sie sich immer am Hals kraulen. Anschließend schaue ich durch das Pondoir und zähle, ob auch alle da sind. Meist quetschen sich fünf bis sechs auf die Stange, auf der der Hahn sitzt. Die kleine Ara schläft offenbar als einzige unten, nicht auf einer Stange. Zumindest flattert sie nicht hoch, solange man zuschaut.

In der Nachbarschaft gab es kürzlich auch neue Hühner. Anfangs hatten sie ein paar Steine mit Wellblech obendrauf als Stall, inzwischen eine befestigte Version. So etwas ist halt der Normalfall, und nicht Leute wie wir, die überhaupt erstmal knapp sieben Jahre brauchen, um die Idee der Hühnerhaltung umzusetzen, die meterweise Hühnerliteratur im Regal haben, die sich über Vor- und Nachteile der Deep-Litter-Methode Gedanken machen, die einen solchen Hühnerstallpalast Brett für Brett zusammenbauen, die den Hühnern Leckereien kochen, sie aus der Hand fressen lassen, sie am Hals kraulen, sie ewig lange beobachten und Unmengen von Fotos von ihnen machen. Ja, wir wissen, dass wir etwas verrückt sind.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!