Dies und das

StromgeneratorDas ist unser neuer Stromgenerator, vor kurzem angekommen. Jetzt blicken wir dem nächsten längeren Stromausfall unerschrocken entgegen. Bzw. noch nicht so ganz unerschrocken, denn wir haben noch keinen Sprit dafür. Das Teil ist ein wenig anspruchsvoll und verlangt Benzin mit 98 Oktan, unser Rasenmäher und die anderen Geräte brauchen aber nur 95. Das heißt, wir brauchen noch einen zusätzlichen Benzinkanister. Die sind aber überall in der Nähe so unglaublich teuer, dass Leo nun welche per Internet bestellt hat. Und wenn die dann hier sind, und wir sie befüllt haben, dann blicken wir dem nächsten Stromausfall völlig unerschrocken entgegen.

Strand von SoulacMeine Eltern waren für ein paar Tage zu Besuch, und wir waren mit ihnen auch am Meer. Normalerweise vermeiden wir das während der Sommer-Saison, da es zu der Zeit einfach nur schrecklich voll überall ist. Aber was tut man nicht alles für seinen Besuch. Es war dann auch sehr schön am Strand (Soulac-sur-Mer). Und selbst wenn die Strände hier am Atlantik «voll» sind, kann man dort immer noch ungestört mit mehreren Metern Platz um sich herum liegen, im Gegensatz z.B. zu Mittelmeerstränden, an denen die Menschen wie die Ölsardinen liegen – nicht nur so eingeschmiert, auch so eng bei einander.

Blick auf RoyanWir haben meine Eltern dann zu meinem kleinen Bruder gebracht, der ca. 250 KM Luftlinie von uns entfernt wohnt. Auf der Hinfahrt haben wir die fast-Luftlinien-Route genommen, immer Richtung Norden, mit der Fähre von Le Verdon nach Royan (hier auf dem Foto), und nur über Landstraßen. Wunderschön zu fahren, viel zu sehen, aber ganz schön lang – fünfeinhalb Stunden hat es gedauert. (Wobei wir allerdings relativ lange auf die Fähre warten mussten, da uns eine direkt vor der Nase weggefahren ist.) Die Rückfahrt über die Autobahn über Bordeaux, die 130 KM länger ist, hat fast zwei Stunden weniger gedauert.

Bims genannt BsirskeIch habe ein paar Tage die Katze unserer Nachbarin gefüttert, da die Nachbarin im Kurzurlaub war. Eine sehr nette Katzendame, zutraulich und schmusig. Sie heißt Bims, was Leo sich nicht merken kann, weswegen er Bsirske zu ihr sagt. Wenn ich zum Füttern ging und Jacques mitgekriegt hat, dass ich weggegangen bin, ist er hinter mir hergerannt, und da ich ihn natürlich nicht mit ins Haus genommen habe, ist er vor die Terrassentür gerannt, hat sich dort hingesetzt und gejault, weil er rein wollte. Bsirske ihrerseits wollte gerne raus, saß drinnen vor der Terrassentür und hat auch gejault. Das Geschreie von Jacques hat sie dann wohl zusätzlich noch genervt (sie mag die Nachbarskatzen, also unsere, nicht), denn sie ging mit den Pfoten die Scheibe hoch und tat so, als wolle sie Jacques schlagen, was ihn aber nicht sonderlich beeindruckt hat. Schließlich blieb sie mit den Krallen in der Gardine hängen und ich musste einschreiten, ehe sie die ganze Fensterdekoration abriss. Katzen füttern kann ganz schön aufregend sein.

GurkenGurken, Gurken, Gurken. Mittlerweile haben wir die ersten Senf- und Salzgurken probiert. Die salzigen waren nicht so mein Fall, aber die Senfgurken sind jetzt schon köstlich. Also Gurken kann man gar nicht zu viele haben.

Keine Katastrophen im Moment

Umgefallener Baum wird mit der Motorsäge bearbeitetZur Zeit gibt es glücklicherweise keine weiteren Katastrophen. Leo hat den Teil des Baums der Nachbarin, der beim Sturm auf unser Grundstück gefallen war, abgesägt, in handliche Stücke zerlegt und die kleineren Teile gehäckselt. Die meisten der herumliegenden Äste haben wir inzwischen auch zusammengesammelt.

Entspannte KaterDie Kater ließen sich vom Lärm der Motorsäge nicht stören und genossen es, sich im Gras herumzuwälzen.

ReifenwechselAuch zwei neue Reifen haben wir inzwischen. Eigentlich wollten wir uns erstmal nur erkundigen, aber der Reifenhändler hatte jede Menge für den Trafic passende Reifen auf Lager, und sie wurden in Windeseile gewechselt. Es war ein Mordsbetrieb in der Werkstatt, das Reifenwechseln flutschte wie das Brezelbacken. Sozusagen. Auf dem Foto hier kommt das nicht so richtig rüber. Hinter dem Trafic, bei dem sie einen Wagenheber zum Reifenwechsel genommen haben, ist die Werkstatt mit Hebebühnen, und die waren auch alle besetzt.

Eingemachte ErnteEin Bruchteil der Ernte, die Leo eingekocht hat: Senfgurken, Stachelbeergelee, Essiggurken, grüne-Tomaten-Marmelade. Und die Gurken müssen leider noch warten, bzw. ich muss noch warten, bis sie essbar sind, dabei würde ich sooo gerne mal probieren.

Nicotiana Nana TinkerbellEndlich mal was geworden: Ziertabak, Marke Nicotiana Nana Tinkerbell. Ich habe schon ein paar Mal die ausgesäten kleinen Pflänzchen in irgendwelche Beete im Garten gesetzt, aber sie sind immer verkümmert. In diesem Frühling habe ich sie dann in Kübel gesetzt, und dort gedeihen sie prächtig, wachsen schnell und bekommen jede Menge schön duftender Blüten. Merke: nächstes Jahr mehr Ziertabak in Kübel.

GartenUnser Garten, frisch gemäht heute nachmittag. Auf den zwei Sesseln haben wir gestern bis lange nach Mitternacht gesessen und in die Sterne geschaut. Das war total beeindruckend. Ein völlig klarer Sternenhimmel, mittendrin etwas Schleieriges, was ich für die Milchstraße halte, und ständig Sternschnuppen. So viel konnte man sich kaum wünschen, wie Sternschnuppen zu sehen waren.

Von Spülmaschinen und ähnlichen Ärgernissen

WasserzulaufkonstruktionMit das Beste an unserem Kanalisationsanschluss ist ja, dass wir nun endlich unsere Spülmaschine anschließen konnten, die wir aus Frankfurt mitgenommen hatten und die über zwei Jahre untätig in der Garage gestanden hat. Bei dem alten, winzigen Ablaufrohr, das vorher unter der Spüle war, war es nicht möglich, den Ablauf der Spülmaschine anzuschließen, aber nun war das kein Problem mehr. Etwas kniffeliger war der Zulauf. Wie hier auf dem Foto zu sehen, hängt der Wasserhahn an dünnen Kupferröhrchen und ist recht wackelig. Leo hatte beim Montieren des Spülmaschinen-Zulaufs Befürchtungen, dass die fragile Konstruktion abbricht, aber bis jetzt hält es. Und es hält hoffentlich so lange, bis wir die Küche renovieren (also die hellblauen Fliesen und den Vorbau über Herd und Spüle entfernen, Wasser- und Stromleitungen legen, Wände und Decke neu machen – geplant für Ende dieses/Anfang nächsten Jahres).

Spülmaschine und neuer SpülenschrankHier auf dem Foto steht der neue Spülenschrank, der in dem Design ist, wie nach der Renovierung die ganze Küche werden soll: schwarze, marmorierte Arbeitsfläche und Schränke mit hellen Birkenholztüren. Nach langem Überlegen haben wir uns für diese Ausführung von Ikea entschlossen. Und daneben steht: die Spülmaschine, ihre Lämpchen leuchten und sie arbeitet bereits :m-yahoo: Endlich nicht mehr Stunden vergeuden mit langweiligem, nervigem Abwasch! Oder? Vielleicht doch? Nach zwanzig Minuten hörten die Lämpchen auf, zu leuchten, und die Maschine gab keinen Mucks mehr von sich. :m-cry: Wenn man sie nach längerer Zeit wieder anstellte, lief sie ein paar Sekunden und ging dann wieder aus. Na toll. Der Elektrohändler im nächstgrößeren Ort, bei dem wir unsere Waschmaschine gekauft haben, repariert leider nur Geräte, die bei ihm gekauft wurden, und ob sich eine Reparatur bei so einer alten Maschine überhaupt lohnt, ist fraglich.

Neue Spüle, neue SpülmaschineAlso haben wir unsere Pläne geändert: Eigentlich wollten wir erst nach der Küchenrenovierung mit den Küchenmöbeln auch eine neue Spülmaschine kaufen, die in das Design der Küche integrierbar ist. Das haben wir jetzt vorgezogen, sind nach Bordeaux gefahren und haben eine neue Spülmaschine mit Birken-Abdeckplatte für die Tür gekauft. Und so sieht das nun aus. Schick, nicht wahr?

Von obenDie Bedienelemente sind oben in der Tür. Und sie spült ganz hervorragend, ist schön leise und einfach genial :smile2:

PlattDonnerstag passierte dann der nächste Mist – irgendwie ist momentan der Wurm drin. Dieser Reifen hier ist platt. Warum, keine Ahnung. Vielleicht von dem Schotter, der nach den Kanalisationsarbeiten hier verteilt wurde. Leo ist ja ein geübter Räder-Wechsler und machte sich ans Werk.

Ersatzrad-HalterungDie Schrauben der Halterung des Ersatzrades, das hinten unter dem Auto hängt, ließen sich allerdings kaum lösen, da sie völlig verrostet waren. Sie sind dann beide abgebrochen. Aber immerhin war das Ersatzrad ok, und das Auto ist wieder fahrbereit.

Halterung à la françaiseDie Halterung für das Ersatzrad ist jetzt à la française befestigt (mit Draht). Die Autowerkstatt hier im Dorf macht leider ab Montag bis September Urlaub, so dass wir uns nach einem anderen Reifenhändler umschauen müssen. Ohne Ersatzrad wollen wir nicht bis September rumfahren, bei den vielen Platten, die wir schon gehabt haben.

Erste Tomaten und viele GurkenAber Erfreuliches gibt es ja auch immer, hier z.B. unsere ersten Tomaten, geerntet letzten Freitag! Und Gurken en masse haben wir dieses Jahr.

Am Wochenende gab es wieder eine Sturmwarnung, und wir haben schon erneuten Stromausfall befürchtet. Aber es ist dieses Mal fast an uns vorbeigezogen, ein wenig gedonnert, geblitzt und geregnet hat es, das wars. Aufgrund der Sturmwarnung wurde allerdings die Eröffnungsveranstaltung des Reggae Sun Ska Festivals abgesagt, das am Freitag (wie in den letzten Jahren auch) in Pauillac, also 6 km von uns beginnen sollte. Den 20.000 Besuchern, die schon da waren, wurde nahegelegt, sich ein festes Dach über dem Kopf zu suchen. So etwas ist für Veranstalter und Besucher gleichermaßen ärgerlich.
Woanders hier in der Gegend hat der Sturm wieder große Schäden hinterlassen. Z.B. ist in der Nähe von Libourne die Weinernte von knapp 50 Hektar Weinfeldern komplett durch Hagel vernichtet worden. Fürchterlich.
Es gibt hier in der Nähe ein paar Weingüter, die Hagelkanonen haben. Wenn Unwetter aufkommen, ist dann zusätzlich zum Donner auch das Grollen der Kanonen im 10-Sekunden-Takt zu hören. Sie sollen bewirken, dass der Hagel als Regen runterkommt. Die Wirkung ist allerdings umstritten, und die Leute, die in der Nähe solch einer Kanone wohnen, müssen auch noch unter dem Lärm leiden, denn die Kanonen sind sehr, sehr laut.

Tout-à-l’égout – Impressionen einer Baustelle

Mit einiger Verspätung kommt nun der Bericht von unserem Anschluss an die öffentliche Kanalisation – letzte Woche Mittwoch war es soweit.

ErdarbeitenKurz nach acht Uhr morgens ging es los, die Erde vor unserer Eingangstür wurde aufgerissen – teils mit dem Bohrhammer …

Erdarbeiten… teils mit dem Bagger.

Hinter der alten SpüleIn der Küche wurde unter der Spüle ein Loch durch die Wand gebohrt, um ein neues Abflussrohr zu verlegen, gleichzeitig hat Leo die alte Spüle abmontiert.

Abflussrohre vor der KücheNach kurzer Zeit lagen draußen vor der Küche schon die Abflussrohre für die Spüle und das Außen-Waschbecken.

Neues AbwasserrohrHier liegt schon das neue Abwasserrohr, und die Spüle ist auch schon fast weg.

Abwasserrohr zur Straße hinGleichzeitig wurden auch an der Straßenfront Löcher in die Wand gestemmt, hier von der Toilette aus.

AbwasserrohrverlegungDie Abwasserrohrverlegung nimmt Gestalt an.

Küchen-AbwasserrohrDas Abwasserrohr der Küche ist schon halb verbuddelt.

Am Haus entlangErdarbeiten zur Straße hin.

AbwasserrohrKurz bevor dieses Foto entstand, hatten die Arbeiter eine Wasserleitung gekappt, die quer über das Grundstück lief. Sie haben dann schnell das Wasser abgesperrt, das ja immerhin über unsere Wasseruhr lief, und die Leitung stillgelegt. (Hier laufen diverse Wasserleitungen kreuz und quer durchs Gelände, und dies war nun hoffentlich die letzte, die aufgetaucht ist.)

Mittagspause - BaustelleninspektionDann war Mittagspause und kein Lärm mehr, so dass sich auch die Kater wieder nach draußen trauten und alles inspizierten.

Jacques und der BaggerJacques gefiel besonders der Bagger.

Alte Spüle ist wegLeo hatte es inzwischen geschafft, die alte Spüle von der Wand zu lösen.

Wasserleitung gekapptNach der Mittagspause wurde es dann lustig, irgendwie haben die Jungs es geschafft, die Wasserversorgungsleitung zu kappen. Woraufhin das Wasser sprudelte – zum Glück hinter unserer Wasseruhr.

Straße unter Wasser und versperrtDie Straße stand unter Wasser und war vom Bagger versperrt, so dass kein Unbefugter und auch sonst niemand mehr durchkam.

Straße versperrt und unter WasserDas Schauspiel lockte auch Nachbarn an, die sich das aus der Nähe anschauen wollten.

Wasserschaden von obenBlick von oben – die Straße steht halb unter Wasser. Zufälligerweise war gerade jemand vom Wasserversorgungsbetrieb in Cissac, der das ganze reparierte und uns eine neue Zuleitung gelegt hat.

Vor der Küche - fast schon wieder fertigInzwischen war die Leitung hinter dem Haus schon wieder einbetoniert.

AbendruheKurz nach 18 Uhr war erst mal Schluss mit den Bauarbeiten. Den Bagger haben sie uns dagelassen – das gibt ein gutes Gefühl, dass es am nächsten Tag weitergeht :smile:

Alles wieder zugeschüttetAm nächsten Morgen gingen die restlichen Arbeiten ziemlich fix. Hier ist alles schon wieder zugeschüttet …

Keine Rohre mehr zu sehen… und auch an der Straßenfront ist alles wieder dicht und keine Rohre sind mehr zu sehen.

Und nun laufen unsere Abwässer in die örtliche Kanalisation! Also zumindest fast alle, die Toiletten haben wir noch nicht angeschlossen, denn das ist noch mit ein wenig Aufwand verbunden – die Abwassergrube muss anschließend abgesaugt, gereinigt und mit Sand o.ä. aufgefüllt werden. Da nun Ferienmonat ist, in dem niemand so was machen will, müssen diese Arbeiten noch ein wenig warten.

45 Stunden

sind eine ganz schön lange Zeit – vor allem ohne Strom. Sind wir hier dem Rest der Welt egal, oder gab es auch in Deutschland Nachrichten wie «Nach schweren Stürmen sind im Südwesten Frankreichs immer noch 18.000 Haushalte ohne Elektrizität»? Wir waren jedenfalls einer dieser 18.000 Haushalte. Freitag abend fing es langsam an, am Horizont zu blitzen, dann kamen die Blitze immer häufiger, und wir sind in den Garten gegangen, um das besser zu sehen. Sah sehr imposant aus, auch wenn das auf dem Foto hier links leider nicht so rüberkommt. Blitze Als es zu heftig wurde, sind wir lieber ins Haus gegangen und haben vom Balkon weitergeschaut. Der Wind wurde auch immer stärker. Gegen Mitternacht fing es an, sturzbachartig zu regnen, es blitzte im Sekundentakt und donnerte am laufenden Band, und der Wind war inzwischen zum Sturm geworden. Wir waren natürlich nicht mehr auf dem Balkon, sondern schauten uns die Naturgewalten durch die Balkontür an. Plötzlich gingen die Straßenlaternen aus, kurz darauf fiel auch der Strom im Haus aus. Da Stromausfälle hier nicht selten sind, haben wir an strategisch wichtigen Stellen Taschenlampen platziert, so dass wir in solchen Situationen nicht völlig blind durchs Haus stolpern. Der Sturm war wirklich Wahnsinn, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Der Wind fegte mit einer Mordsgeschwindigkeit, und es war praktisch die ganze Zeit durch die ständigen Blitze hell, der Garten sah sehr bizarr aus in dem Blitzlicht. Irgendwann wurde ich dann zu müde, um weiterzuschauen, und bin ins Bett gegangen – und konnte auch tatsächlich bei dem Windgeheule einschlafen.

Umgefallene Pflanzkübel Am nächsten Morgen schien die Sonne auf all das Unheil, das der Sturm bei uns angerichtet hatte: die Pflanzcontainer vor dem Haus waren umgefallen, die Sonnenblumen um den Gemüsegarten sind umgemäht worden (die Gemüsepflanzen selbst sind glücklicherweise kaum betroffen), und was am schlimmsten ist: von einer der hohen Weiden ist die Spitze komplett gekappt, und Unmengen von Ästen und Blättern liegen überall im Gras.

Ein Baum der Nachbarin wurde entwurzelt, er ist über den Zaun zu uns rübergekippt. Entwurzelter Nachbarsbaum Und Strom war auch noch nicht wieder da. Glücklicherweise haben wir einen Gasherd, und auch unser Espressokännchen haben wir gefunden, so dass der morgendliche Kaffee schon mal gesichert war. Im Laufe des Tages fingen dann überall in der Nachbarschaft um uns herum die Stromgeneratoren zu knattern an. Wir hatten ja auch schonmal überlegt, ob wir so ein Gerät brauchen, aber wir dachten uns damals, wir wohnen ja nicht im Urwald, und so lange wird der Strom schon nicht wegbleiben, dass man so ein Teil wirklich braucht. Jetzt sind wir schlauer (auch ohne Urwald), und unsere nächste größere Anschaffung wird so eine «groupe électrogène» sein. Der Tag verging dann ohne Strom und besondere Vorkommnisse. Am nächsten Morgen gab es immer noch keinen Strom und wieder Kaffee aus dem Espressokännchen. Wir haben einen 200-Liter-Wasserspeicher für das Bad oben und unten, der immer nur nachts heizt. Das Wasser darin war noch lauwarm, so dass ich noch nicht mal kalt duschen musste. Nachmittags sind wir Richtung Pauillac gefahren, da wir bei uns zu Hause auch keinen Handyempfang hatten und wenigstens ein paar SMS verschicken wollten, falls sich jemand Sorgen macht, warum wir nicht zu erreichen sind.

Abgeknickte ÄsteUnterwegs sahen wir die Verwüstungen, die der Sturm hinterlassen hatte, entwurzelte oder abgeknickte Bäume und umgefallene Verkehrsschilder überall.

Gekappte Bäume Umgefallenes Verkehrsschild

Entwurzelte Bäume

Abends um zwanzig nach neun, als wir gerade überlegten, ob wir gleich am nächsten Morgen Richtung Bordeaux fahren, um einen Stromgenerator zu kaufen, hörten wir plötzlich das vertraute Auflade-Piepgeräusch des Telefons in der Küche, und tatsächlich: der Strom war wieder da! Unsere größte Sorge war, dass der Gefrierschrank angefangen hatte, zu tauen, aber glücklicherweise war das nicht so. Das wäre wirklich ärgerlich gewesen, vor allem wegen all der frisch eingefrorenen, vor kurzem geernteten Gemüse.
Am nächsten Tag, also heute, funktionierte ab nachmittags dann auch wieder das Telefon und Internet. Wir haben einiges über die angerichteten Schäden gelesen: in Bordeaux standen der Bahnhof und viele Straßen unter Wasser, in Pauillac, dem nächstgrößeren Ort von uns aus, ist der Glockenturm der Kirche durch die Gegend geflogen und auf ein Haus gestürzt, diverse Campingplätze wurden evakuiert, eine alte Eiche ist auf ein Wohnhaus gefallen, etc. etc. Da sind wir noch vergleichsweise glimpflich davongekommen.
In dieser Gegend kommen solche Unwetter ja ab und zu mal vor, und dieses war das erste, das wir «so richtig» mitbekommen haben. Also allzu bald brauche ich das nicht wieder.
Und eigentlich hatte ich ja statt über Wetterkatastrophen über unseren Anschluss an die Kanalisation berichten wollen, aber das kommt nun erst demnächst.