Ein paar Neuigkeiten

Hier ist momentan richtiges Aprilwetter, aus dem einen Küchenfenster ist strahlend blauer Himmel zu sehen, aus dem anderen dunkelgraue Wolken. Zwischendurch schüttet es immer wieder heftig vom Himmel, außerdem weht ein ordentlicher Wind. Nicht gerade schön, aber auch nicht zu ändern. Solange es nicht wieder durchs Dach regnet, sind wir ja schon zufrieden :smile:

Bis letzten Montag hatten wir wieder für zwei Wochen Besuch, der uns auch tatkräftig im Garten geholfen hat, wenn das Wetter mitspielte. Am Sonntag waren wir in Montalivet auf dem Markt, dort war es aber noch sehr leer, nur ein Bruchteil der Stände, die im Sommer dort zu finden sind, waren aufgebaut. Es ist halt noch keine Saison. Anschließend waren wir am Meer, und dort ist es auch außerhalb der Saison immer schön.

Dann sind wir zum «Pointe de Grave» gefahren, dem nördlichsten Punkt des Médoc. Von hier aus kann man mit Autofähren über die Gironde übersetzen nach Royan. Im Sommer stauen sich hier die Autos, die die Fähre benutzen wollen, in langen Schlangen, aber momentan ist auch hier noch nichts los.

Brüno war das erste Mal in Frankreich bei der Tierärztin, er musste seine jährliche Impfung bekommen. Bis auf sein Geheule im Auto lief es recht friedlich ab, er hat dieses Mal niemanden zerfleischt und sich einigermaßen vernünftig benommen.

Das Bad im Erdgeschoss nimmt Gestalt an. Leo hat die Löcher für den Wasserzu- und -ablauf in die Wand gebohrt und die neue Toilette montiert. Nun muss die Abwasserleitung so umgebaut werden, dass nicht nur das alte Klo dort abfließt, sondern auch das neue Klo unten im Bad und ebenso das in unserem Bad oben. Aber zuerst wird jetzt die letzte Wand verfliest, dann der Boden, und dann Waschbecken und Dusche montiert.

Vor unserem Küchenfenster haben wir ja einen Trompetenbaum (Catalpa), wie ich schon mal geschrieben habe. An seinen ansonsten noch recht kahlen Ästen hängen zur Zeit tausende lange Schoten, in denen die Samen sind. Davon habe ich ein paar neugierigerweise in Erde gesteckt, und schon nach ein paar Tagen erschienen lauter kleine Keimlinge. Oh oh. Was machen wir nun damit, wenn sie größer werden? Also wenn jemand hier mitliest, der zufällig im Besitz einer schönen Allee o.ä. ist und gerade Bedarf an ein paar Bäumchen hat, bitte melden. Sie werden kaum größer als 18 Meter :8:

Ein Jahr

Wer heute mal ganz unten auf diese Seite schaut, kann da lesen «Ausgewandert vor 1 Jahr». Ja, heute vor einem Jahr hatten wir gerade den Umzug geschafft – war das alles aufregend. Jetzt, ein Jahr später, ist es zwar immer noch recht chaotisch hier, aber wir haben einiges geschafft und sind zumindest um die Erfahrung reicher, dass alles immer viel länger dauert als eigentlich gedacht. (Weswegen wir auch keine genauen Zeitangaben mehr machen, wenn uns jemand fragt «Wann seid ihr denn damit fertig?») Wir fühlen uns sehr wohl in unserem neuen Zuhause («neu» kann man ja fast nicht mehr sagen) und tun unser Bestes, dass das auch noch lange so bleibt.

Sehr viel Neues gibt es nicht zu berichten. Wir husten noch immer vor uns hin. Die Decke im unteren Bad ist inzwischen fertig und auch so befestigt, dass sie dieses Mal nicht wieder runterkommt. Ein paar mehr Fliesen hängen, aber davon gibt es noch keine Fotos. Demnächst mehr.

Krankenlager

Am letzten Wochenende fing Leo an, heftig zu husten. Montag waren wir in Bordeaux, haben eine Großeinkaufstour gemacht und unseren Besuch vom Flughafen abgeholt. Dienstag hat Leo dann schlapp gemacht und lag fiebrig im Bett, Mittwoch ging es ihm wieder so einigermaßen, dafür hatte es mich dann erwischt, mit Fieber und im-Bett-liegen bis gestern. Auch meine Schwiegermutter blieb nicht unverschont, und unser Besuch ist gestern mit Fieber wieder zurückgeflogen. Einzig Brüno ist verschont geblieben. Jetzt geht es langsam wieder aufwärts, aber wir sind immer noch ziemlich schlapp, und wenn ich dieses hier geschrieben habe, lege ich mich wieder hin.

Die Zucchini schlagen wieder mal alle anderen ausgesäten Gemüsesorten um Längen. Sie sind schon so groß, dass sie bald raus aufs Feld können. Von den Tomaten sind einige der Aussaaten überhaupt nicht aufgegangen, was ziemlich blöd ist. Wir werden nun nochmal neue aussäen, aber damit sind wir dann natürlich ziemlich spät dran.

Wenn wir Glück haben, werden wir dieses Jahr zwei Nektarinen ernten können :smile:

Die Viecher vom Nachbarn sind doch immer wieder für ein Foto gut. Dies hier ist sein Truthahn. Ich glaube, ich habe vorher noch nie so einen in natura gesehen. Wenn er sich ärgert, kriegt er einen blauen Kopf und droht mit lauten Geräuschen, wobei das rote Geschwabbel um seinen Schnabel heftig hin- und herfliegt. Hier (Link zu YouTube) kann man sowas sehen, das ist aber nicht der Nachbarstruthahn, und das Video ist auch nicht von mir.

Hier auf dem Lande sieht man öfter mal schöne alte Autos, wie z.B. diese Déesse. So etwas könnte mir auch noch gefallen, aber vermutlich braucht man einen Lottogewinn, um so ein Auto technisch instandzuhalten. Oder aber eine Automechanikerausbildung.
Vor einiger Zeit haben wir einen 2CV gesehen, mit gelben Scheinwerfern und schwarzen Nummernschildern, also alt. Er fuhr auf den Parkplatz des Leclerc-Supermarkt, heraus stieg eine etwas hutzelige, kleine, alte Dame, und schlurfte zum Einkaufen. Das war irgendwie sehr süß.

Fliesen und etwas Natur

Das Bad unten hat inzwischen einige Fliesen an der Wand. Momentan ist Leo mit den zeitraubenden Dingen dort beschäftigt, wie Verstärkungen für die Aufhängungspunkte von Waschbecken und Spiegelschrank anzubringen etc.

Die zwei Hängeweiden im Garten werden grün. Sie sind die ersten, an denen neue Blätter zu sehen sind – und sie sind auch die Ausdauerndsten, denn sie haben im Herbst länger als alle anderen Bäume ihre Blätter behalten.

Letzte Woche war es so heiß, dass für den Mittagsschlaf der Sonnenschirm zum Einsatz kommen musste, da die Bäume noch kein Laub haben und somit keinen Sonnenschutz bieten.

Beim Rasenmähen der Wiese vor dem Haus hatte ich noch gedacht, das ist ja komisches dickes Gras, was hier wächst. Inzwischen sind diese Auswüchse aber wieder hochgeschossen. Wir haben einen davon rausgezogen und gesehen, dass es überhaupt kein Gras ist, sondern mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Porree. Es ist uns ziemlich schleierhaft, wie auf diese Wiese Porree kommt. Aber wie auch immer, wo er nun schonmal da ist, werden wir ihn wohl ausbuddeln und im Gemüsegarten wieder eingraben.

Hier ist das ausgegrabene Gewächs. Das daneben ist ganz offensichtlich Schnittlauch, der auch auf der Wiese zu finden ist, ohne dass das beabsichtigt war.

Da wir in absehbarer Zeit wohl nicht dazu kommen werden, unser richtiges Gewächshaus mit Fundament und allem Drum und Dran aufzubauen, haben wir zugegriffen, als wir dieses Angebot sahen. Ich habe es heute aufgebaut und Leo hat anschließend geholfen, die oberen Rohre zu befestigen und die Plane darüberzuziehen. Nun steht es an der Garagenwand und wird morgen befült werden. Einige der ausgesäten Pflanzen und Blumen sind in der einen Woche nach der Aussaat schon so hochgeschossen, dass sie bald in größere Töpfe gepflanzt werden müssen, da kommt uns dieses Gewächshaus gerade recht.

Ausgesätes und Neues von der Baustelle

Inzwischen haben wir nun endlich einen Großteil unserer Gemüsepflanzen und Blumen in Saatkästen ausgesät und sind gespannt, wie sich das alles entwickelt.

Tagsüber stellen wir die Aussaatkästen in ein Mini-Gewächshaus auf dem Balkon und schleppen sie abends wieder rein ins Arbeitszimmer, da es nachts doch noch ein wenig kühl ist. Aber tagsüber ist «voll der Frühling», 20 Grad, blauer Himmel und Sonnenschein.

Bohnen-Aussaat im Gemüsegarten.

Einige der Erdbeerpflanzen haben schon Blüten.

In Schwiegermuttchens Bad geht es nun auch endlich weiter. Letzten Donnerstag wurde der Estrich gemacht, der 24 Stunden später dann betreten werden konnte. Die Wand links ist noch nicht mit Gipskartonplatten verkleidet, da sie dort nicht direkt an die Wand gepappt werden sollen, sondern an Ständern befestigt werden, wie wir das oben im Bad auch gemacht haben, da an der Wand das Waschbecken angebracht wird und die Wasserzu- und -ablaufleitungen hinter der Wand verlaufen sollen. Und um diese Ständer auf dem neuen Fußboden zu befestigen, soll er richtig ausgehärtet und getrocknet sein. Das heißt, das wir sie vermutlich morgen oder übermorgen anbringen werden, mal schauen, wie es sich ergibt.

Heute haben wir die Porenbetonsteine verlegt, die unter die Duschkabine kommen (zumindest fast alle), und die Duschtasse probeweise hingelegt. Die Porenbetonsteine mussten vorher noch zugesägt werden – dieses Bild ist vor dem Absägen gemacht worden, es sind nur die Striche zu sehen, an denen sie Leo dann vor dem «Verkleben» abgesägt hat.

Es sieht so aus, als ob Brüno und die Maus neben seiner linken Pfote einträchtig nebeneinander liegen und in der Gegend herumschauen. Aber kurz darauf schaute sich einer von beiden nicht mehr die Gegend, sondern den Bauch des anderen von innen an :ohmy: