2012 zum ersten

Zunächst mal ein gutes neues Jahr allen, die hier lesen!
Unser erster Silvesterabend in Frankreich war sehr schön. Unsere Nachbarn waren bei uns, und es war so, wie ich mir «Essen wie Gott in Frankreich» vorstelle: angefangen haben wir mit einem Aperitif um kurz nach halb acht abends, und gegen zwei am Neujahrsmorgen waren wir dann beim letzten Gang angekommen, einer «Buche glacée» (so eine Art Baumkuchen-Eis) und Leos selbstgemachtem göttlichem Tiramisu. Es war ein sehr netter, gemütlicher und lustiger Abend, auch unsere Französischkenntnisse haben enormen Aufschwung erfahren. Wie gut, dass wir so nette Nachbarn bekommen haben.

Seit Dezember gibt es hier überall solche «Galettes des Rois» (Königskuchen) zu kaufen, die sind aus Blätterteig und original wohl mit Marzipanfüllung, es gibt sie aber auch mit Apfelfüllung (die wir auch hatten und die wie frisch aus dem Chemielabor schmeckte). Wenn ich das richtig behalten habe, werden sie eigentlich am Tag des St. Epiphanie gegessen, also dem zweiten Sonntag im Januar. Es gibt sie aber, wie gesagt, den ganzen Winter über zu kaufen, und daher werden sie wohl auch nicht nur an diesem speziellen Tag gegessen. Als wir vorletztes Jahr im Dezember hier waren, hatten wir auch einen gekauft, und damals wussten wir noch nicht, dass in diese Kuchen kleine Figuren eingebacken werden. Deshalb vermutete Leo beim Essen eines Stücks Kuchen, dass er auf einen Stein gebissen hätte. Das war aber nicht so, sondern in dem Kuchen war die mittlere der drei Figuren, die hier auf dem Foto zu sehen ist. Die rechte ist Lucille, eine Figur aus dem Film «Ein Monster in Paris», von dem ich zugegebenermaßen bis dahin noch nichts gehört hatte, und die linke passt sehr gut zu dem Fundstück vom Dezember 2010. Offensichtlich vertragen sie sich auch ganz gut :smile:

Dies ist ein klassischer Fall von Pfusch am Bau. Im Frühsommer hatten wir ja die Decke vom Bad im Erdgeschoss vertäfelt, und schon damals kam uns das nicht so wirklich haltbar vor. Sie hat sich in letzter Zeit dann ein wenig in der Mitte nach unten gewölbt, und irgendwann kürzlich hat es laut geknackt, als sich die Bretter endgültig gelöst hatten. Also musste die Vertäfelung wieder ab. Aber das trifft sich ganz gut, denn wie sich herausgestellt hat, war es ein wenig düster mit dieser Vertäfelung, so dass wir jetzt eine neue, ganz weiße Vertäfelung mit ausreichend langen Dübeln haltbar anbringen werden.

Trotz Besuch waren wir auch produktiv. In unserem Cellier, dem Vorratsraum, in dem auch bald die Waschmaschine stehen wird, sah es bis vor kurzem so aus – oder fast so, neben Kühl- und Gefrierschrank stand noch ein kleines Schränkchen und ein Regal. Kürzlich haben wir bei Ikea ein paar Schränke und eine Spüle für diesen Raum gekauft und einen Teil davon inzwischen montiert und aufgestellt …

… und nun steht neben Kühl- und Gefrierschrank ein hoher Schrank und der Spülenschrank mit Oberschrank, daneben kommt dann die Waschmaschine hin. Leo hat Stromkabel und Wasserleitungen verlegt, so dass wir bald, nämlich wenn in dem Raum alles fertig ist, das Bad unten in Angriff nehmen können.

Ich habe heute die Decke des hinteren Teils vom Flur (also das Stück, das wir für meine Schwiegermutter mit einer Wand abtrennen werden, damit sie ihren eigenen Wohnbereich hat) mit Styropor-Untertapete beklebt, denn die alte Holzvertäfelung an der Decke war auch vorher übertapeziert und lässt sich leider nicht so wiederherstellen, dass ich sie überstreichen könnte. Deshalb werden wir sie tapezieren, das sieht besser aus.

Zwischenlösung

Wie ich ja schon geschrieben hatte, ist der 26.12. hier ein ganz normaler Arbeitstag, daher konnten wir gestern einkaufen fahren und haben einen Duschvorhang besorgt, so dass die Dusche nun auch benutzt werden kann, ohne dass dabei allzu viele Spritzer überall im Bad landen. Eigentlich ist diese Lösung gar nicht mal so schlecht, und wir überlegen schon, ob wir es vielleicht sogar dabei belassen und gar keine feste Duschabtrennung aus Glas mehr montieren. Mit einer Duschabtrennung wäre es halt ziemlich eng, zwischen der Badewanne und der Duschwand wären dann grad mal ein paar Zentimeter Platz. Und so, wie es jetzt ist, kommen wir problemlos an die Badewanne, ohne uns zu verrenken, und wir haben eine richtige «Douche italienne». Es sieht auch nicht so beengt aus. Na mal sehen, wir werden das die nächsten Tage mal weiter testen und dann entscheiden, was wir machen.
Wie hier auf dem Foto zu sehen ist, sind jetzt auch die Lampen auf dem Spiegelschrank montiert. Das sieht richtig gut aus und gibt ein sehr schönes Licht.

Das war unser «Chapon de Noël», der ganz vorzüglich geschmeckt hat.
Unsere Nachbarn haben gefragt, ob wir Silvester etwas vorhaben oder mit ihnen feiern wollen, und da wir nichts vorhaben, feiern wir sehr gerne mit ihnen. Sie waren heute hier und wir haben Essens- und Einkaufspläne gemacht, anschließend bin ich noch kurz mit rüber gegangen, da ihr Computer nicht starten wollte, und ich habe ihn zum Laufen gekriegt, ohne sehr viel gemacht zu haben. Eine neue Tastatur habe ich auch noch angeschlossen, was bei ihnen vorher nicht geklappt hatte, und ich bin höchst erfreut, mit so wenig Arbeitseinsatz so viel Begeisterung geerntet zu haben :smile:.

Schöne Bescherung

Zunächst mal wünsche ich allen, die hier mitlesen, ein schönes Weihnachtsfest!
Hier ist es nicht sehr weihnachtlich – zum einen ist das Wetter gar nicht danach, zum anderen ist auch unsere Weihnachtsdeko im Haus sehr, sehr spärlich ausgefallen, es hängt gerade mal ein leuchtender Stern im Küchenfenster und ein paar Kerzen stehen auf dem Tisch. Aber alles andere wäre hier auf der Baustelle auch ein wenig deplaziert. Was auch fehlt, ist die ständige Beschallung im Radio mit den einschlägigen Hits – «Last Christmas» von Wham oder «Driving home for Christmas» von Chris Rea, was in deutschen Radiostationen zu dieser Jahreszeit ca. siebenundzwanzig mal am Tag gespielt wird, habe ich hier noch nicht ein einziges Mal gehört. En fait, habe ich hier in der ganzen Vorweihnachtszeit nur ein einziges Mal ein einziges Weihnachtslied gehört, und das war heute, und zwar «White Christmas» gesungen von den Beach Boys, die ich noch nie sehr gern mochte, und jetzt kann ich sie gar nicht mehr ertragen, denn kurz darauf geschah etwas, woran die Beach Boys eigentlich gar keine Schuld haben, aber was mich von nun an immer wenn ich dusche an «White Christmas», gesungen von den Beach Boys, erinnern wird:

Wie hier auf dem Foto zu sehen ist, ist die Duscharmatur montiert. Es ist auch alles abgedichtet, das einzige, was noch zum Duschen fehlt, ist die Duschabtrennung. Diese wollten wir heute montieren. Das ganze war Millimeterarbeit, wir haben die Duschabtrennung extra mit einer Höhe von 1,80 m bestellt, so dass sie so gerade eben unter die schräge Decke passt. Dumm ist nur, dass wir dann heute beim Auspacken feststellen mussten, dass sie nicht 1,80 sondern 1,85 hoch ist. UND DASS SIE DESHALB NICHT PASST. Wir hatten sie Anfang des Jahres in Deutschland gekauft, da solch eine Duschwand hier eine ganze Ecke teurer ist. Und wir hatten sie extra deswegen ausgewählt, weil sie so niedrig ist. In dem Katalog der Duschabtrennungs-Firma steht sie auch nur mit 1,80 m drin, da gibt es 1,85 gar nicht. Also keine Ahnung mehr, was damals gelaufen ist – der Typ im Baumarkt hat wohl eine Sondergröße mit 1,85 m Höhe bestellt, was wir aber nicht gemerkt haben, da wir damit beschäftigt waren, dass er die richtige Breite bestellt – es ist jedenfalls sehr unerfreulich. Da die Duschwand jetzt also nicht unter die Dachschräge passt, müssen wir entweder in die Dachpaneele eine 5 cm tiefe Schneise schlagen, oder in die Bodenfliesen eine 5 cm tiefe Kerbe flexen, und das wäre beides ziemlich idiotisch. Also werden wir wohl eine neue Duschabtrennung bestellen müssen und dieses schicke Teil, das eigentlich für unser Bad gedacht war, in einem Gästeappartement verbauen.

Wie auch immer. Morgen ist Heiligabend, und auch wenn es an der Deko mangelt, gibt es trotzdem was schönes zu essen, und zwar morgen abend Raclette, und am Weihnachtsfeiertag dann «Chapon», zu deutsch Kapaun. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist (wie ich bis vor kurzem): das ist ein kastrierter Masthahn, größer und fleischiger als ein Brathähnchen, der hierzulande ungefähr so häufig in den Geschäften zu finden ist wie in Deutschland die Pute, die es hier kaum gibt. Einen zweiten Weihnachtstag gibt es in Frankreich nicht (höchstens im Elsaß und in Lothringen), so dass wir den Montag z.B. dazu nutzen könnten, nach Bordeaux zu fahren, um eine Duschabtrennung zu bestellen …
Und in Erinnerung an frühere Zeiten werde ich mir morgen dieses Video (Link zu Youtube) anschauen – aber wohl nicht siebenundzwanzig mal.
Frohe Weihnachten allerseits :x-mas: !

Stürmisch

Auch wir haben das Tief namens «Joachim» zu spüren bekommen, aber es hielt sich ziemlich in Grenzen. Es hat ab Donnerstag abend sehr gestürmt, passiert ist allerdings nichts. Freitag abend war plötzlich der Strom weg – eine Premiere, denn bei Dunkelheit hatten wir bislang noch keinen Stromausfall, doch auch das war recht harmlos. Während ich gerade realisierte, dass es plötzlich völlig dunkel war (auch die Straßenlaterne war ausgegangen) und noch überlegte, ob ich nicht irgendwann mal neben dem Bett eine Taschenlampe deponiert hatte, war der Strom auch schon wieder da. Außerdem hat es sehr, sehr heftig geregnet. Unser Bächlein an der Grundstücksgrenze, das sonst fast immer völlig ausgetrocknet ist, ist momentan so voll, dass ständig lautes Plätschern zu hören ist. Aber – und wir wagen es kaum zu glauben – das Dach scheint dicht zu sein. Es gibt da zwei kleine Stellen, bei denen wir uns nicht sicher sind, ob dort einfach noch nicht alles vom letzten Regen vor der Reparatur abgetrocknet ist, oder ob tatsächlich noch minimal Regen durchkommt. Jedenfalls müssen wir momentan nirgendwo Eimer drunterstellen, das ist schonmal sehr positiv. Heute morgen gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang mit blauem Himmel, wie auf dem Foto zu sehen, und jetzt ist der Himmel sternenklar. Es ist zwar recht kalt, aber schließlich ist ja auch Dezember. Und von Schneechaos werden wir hier wohl verschont bleiben, das finde ich sehr gut :smile:

Langsame Fortschritte

Nachdem die Fliesen auf dem Dusch- und Badewannenpodest verfugt waren, haben wir festgestellt, dass es nur mit größeren Kraftanstrengungen möglich war, am Tag danach die Reste des Fugenfüllers wieder zu beseitigen. Im Unterschied zu den Wandfliesen ging das Zeug auf dem Boden kaum ab. Wir haben zuerst versucht, es abzukratzen, dann sind wir mit einer Art Kunststoffbürste, die in die Bohrmaschine eingespannt wird, der Sache zu Leibe gerückt, womit es etwas besser ging. (Diese Bürste war auch so ein Teil, das wir im Baumarkt gesehen haben, und eine/-r von uns fragte «Wozu ist das denn gut?» und die/der andere sagte «Keine Ahnung, das nehmen wir mal mit».) Es hat ewig gedauert, bis alles weg war. Zum Teil liegt es daran, dass die Fliesen nicht glatt sind wie die Wandfliesen, sondern eine Struktur-Oberfläche, also kleine Rillen, haben, zum Teil daran, dass in dem Fugenzeug für den Boden ein Zusatz ist, der für die Dusche notwendig ist.

Jedenfalls ist es jetzt fast fertig. Ein leichter Schleier ist immer noch auf den Fliesen. Um den zu beseitigen, hat Leo heute im Baumarkt ein Teufelszeug besorgt, das dann hoffentlich morgen auch den letzten Überresten den Garaus machen wird. Nach diesen Erfahrungen kann ich Leute verstehen, die vorsichtshalber die Fugen zwischen den Fliesen einfach gar nicht verfugen ( :hello: hallo Herr-Sie-wissen-schon-wer-gemeint-ist). Auch die Wartungsklappe, durch die man zur Not an den Abfluss der Badewanne kommt, ist jetzt verschlossen, wie hier zu sehen ist.

Außerdem haben wir die Wand zwischen der Tür zum Bad und dem Heißwasserbereiter mit Gipskartonplatten verkleidet und verspachtelt.

Ein Foto von heute morgen – so sonnig war es allerdings nicht den ganzen Tag. («Trügerisch», wie mein Schwiegermuttchen zu sagen pflegt.) Vorgestern nacht bin ich vom Heulen des Windes wach geworden, gestern nacht war es auch nicht besser und hat dabei auch heftig gedonnert und geblitzt (dann verkriecht sich Lili immer unter dem Bett), und für heute nacht sind heftige Stürme angesagt, ich bin gespannt. Vielleicht sollte ich ein Glas Rotwein mehr trinken, damit ich nichts mitkriege.