Zehn Jahre!

Wenn man hier ganz, ganz unten auf diese Seite schaut, sieht man dort den Counter, der anzeigt, wie lange wir schon in Cissac wohnen. Heute steht dort: ”Ausgewandert vor 10 Jahren”. Und so ist es auch, heute vor 10 Jahren war unser Umzug nach Frankreich, bzw. unsere Ankunft hier; losgefahren waren wir am Abend vorher. Wer das gerne nochmal lesen möchte, kann das hier tun.

Meine Güte, eine ganz schön lange Zeit ist das. Und vieles hätte ich mir damals nicht vorstellen können, z.B.:

… dass wir uns jetzt gerade in einer weltweiten Pandemie mit inzwischen fast 3 Millionen Todesopfern befinden, dass wir draußen Masken tragen, nicht einfach irgendwohin fahren dürfen und dass es abends eine Ausgangssperre gibt,

… dass ich inzwischen mehrere Nähmaschinen habe, von denen ich mindestens eine fast täglich nutze,

… dass zwischen 2008 und 2018 die Anzahl der Einwohner von Cissac um fast 25 % zugenommen hat, von 1.700 auf knapp 2.200 – und inzwischen, 3 Jahre später, sind es nochmal eine Menge mehr, da jedes noch so kleine Baugrundstück gnadenlos zugebaut wird,

… dass wir immer noch unausgepackte Kartons in der Garage stehen haben, die nun wohl eigentlich entsorgt werden könnten, denn was man 10 Jahre lang nicht braucht, braucht man doch wohl gar nicht mehr, oder?

… dass wir jetzt zwei Hunde haben, von denen eine nicht die allerbeste Wahl war,

… dies sagte Leo vorhin: dass er beim Bäcker gefragt wird « Comme d’habitude ? » also „Wie immer?“, und nicht mehr zu sagen braucht, was er haben will,

… dass meine Tochter jetzt bei uns lebt,

… und noch viel, viel anderes.

Es ist so viel passiert in den zehn Jahren. Wer hier mitgelesen hat, hat ja vieles davon mitbekommen. Stellvertretend für all die Änderungen nun ein Foto vom Gemüsegarten im April 2011:

… und so ungefähr die gleiche Perspektive heute:

Und jetzt Prost.

Wer sich fragt, was ich da im Glas habe: das ist Brüno 😁

WmdedgT – April 2021

Heute ist der fünfte April, und wie jeden Monat am fünften gibt es wieder die „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Aktion bei Frau Brüllen.

Morgens lief hier trotz Ostermontag das gleiche Programm wie immer ab: Katzen füttern, Hühner rauslassen, Hunde pinkeln lassen, Hunde füttern, Kaffee trinken.

Nachdem ich ein wenig im Internet herumgelesen hatte (unter anderem diesen wirklich gut geschriebenen Artikel über Hunde und Zecken, und was es da alles für einen Schwachsinn gibt, der angeblich die Zecken von den Hunden fernhält), bin ich mit den Hunden losgegangen zur Vormittags-Spazierrunde. Die beiden haben Ostereier gesucht, aber keine gefunden:

Leo hat währenddessen Schränke zusammengebaut, die wir in die Küche stellen wollen. Dass wir die Küche in unserem Leben irgendwann noch mal richtig renovieren, daran glaube ich inzwischen kaum noch. Das wäre so ein Wahnsinns-Aufwand, mit viel Dreck verbunden, denn wir haben ja über Herd und Waschbecken diesen gemauerten Erker (oder wie man das nennen mag) aus Stein, der abgerissen werden müsste. Von dem jetzigen Zustand, nämlich offene Regale, die ständig zugestaubt sind, bin ich aber mittlerweile so angenervt, dass die nun bald wegkommen und durch geschlossene Schränke ersetzt werden. Hier ist der erste:

Mittags gab es dann unter anderem den Hefezopf, den ich gestern gebacken habe, nach diesem Rezept.

Nachmittags dann nix besonderes. Ich habe ein wenig genäht, geräumt und den Hühnern ihren Nachmittagssnack gebracht. Die Coucou hier im Vordergrund sieht nur so merkwürdig aus, weil sie sich grad schüttelt:

Nina und Leo haben die Nachmittags-Hunderunde gemacht. Auch da gab es keine Ostereier mehr zu finden.

Die Weiden im Garten, die ja im November völlig beschnitten wurden, treiben nun auch wieder aus, so dass sie bald nicht mehr so fürchterlich kahl aussehen werden:

Nun noch das obligatorische Abendessen-Foto – heute gab es eine leckere Gemüselasagne mit viel Spinat:

Und jetzt schauen wir noch „Der wunderbare Mr. Rogers“ und schlafen hoffentlich nicht dabei ein.

Mal wieder Meer

Ab Samstag abend werden hier wieder stärkere Einschränkungen gelten: Der Bewegungsradius wird auf 10 KM begrenzt, allerdings ohne „Passierschein“ – den braucht man nur für notwendige Fahrten von mehr als 10 KM. Die Ausgangssperre ab 19 Uhr bleibt bestehen. Die Schulen werden bis Ende April bzw. Anfang Mai (je nach Schulart) geschlossen, die Impfungen sollen beschleunigt werden. Demnach sind wir ab Mitte April dran. Wir sind gespannt.

Da wir es nochmal ausnutzen wollten, einfach so herumfahren zu dürfen, waren wir gestern am Meer. Sehr schön war es, und sehr warm.

Beim Spargelbauern hier in der Nähe gibt es schon frischen Spargel und Erdbeeren. Gestern abend haben wir den ersten Spargel genossen. Mir fiel leider erst ein, ihn zu fotografieren, als ich schon angefangen hatte, zu essen:

Der März

Hier sind noch ein paar Fotos aus dem März. Ich fotografiere ja ständig, und denke dann manchmal „Oh, das wäre ein schönes Foto für den Blog“, und dann komme ich nicht dazu, es zu veröffentlichen. Also jetzt noch schnell ein paar gesammelte aus diesem Monat.

Da oben, das ist das Mandelbäumchen vor unserem Haus, vor 10 Jahren gepflanzt, und in diesem Jahr ist es zum ersten Mal übervoll mit Blüten.

6. März, beim Spaziergang an endlos scheinenden Weinfeldern entlang:

Am 9. März waren wir in Piqueyrot am Lac d’Hourtin:

10. März. Die Nächte waren Mitte März eisig kalt, und morgens war danach alles mit Raureif überzogen:

Die Renovierung des letzten Zimmers (das früher das Schlafzimmer meiner Schwiegermutter war) haben wir ja lange aufgeschoben. Nun wurde es auf einmal aus bestimmten Gründen höchste Zeit, und wir haben am 17. März die Wände gestrichen:

Vier Tage später. Die neuen Gardinen und Vorhänge sind schon aufgehängt, die Holztüren fast fertig gestrichen:

Beim Spaziergang am 25. März. Der Himmel sieht dramatisch aus – aber immer nur blau ist ja auch langweilig:

Und dann der 27. März. Wir haben per Flightradar diesen Flug hier verfolgt:

In dem Flugzeug saß nämlich meine Tochter, die nach 15 Monaten auf Kuba nun die nächste Zeit hier bei uns leben wird, was uns sehr freut 😊 Sehr merkwürdig fanden wir, dass vor, während und nach dem Flug niemand die Dokumente sehen wollte, die sie dabei hatte, darunter natürlich auch das negative Ergebnis des Covid-Tests. Niemand.

Draußen grünt es sehr, die Fledermäuse flitzen abends schon wieder ums Haus, und die Kuckucke und Wiedehopfe sind auch schon wieder zu hören. Ein Kuckuck hier bei uns in der Nähe stottert allerdings; er ruft nicht „Ku-ckuck“ sondern „Ku-hu-huck“.

Heute nachmittag beim Waldspaziergang war es mir schon fast zu heiß, 27 Grad. Bis Sonntag soll es noch so bleiben, dann wird es wieder kälter. Schade.

Eine Montagsfrage

Heute beantworte ich Joëls letzte Montagsfrage – es ist zwar nicht Montag, aber da die Frage innerhalb einer Woche beantwortet werden kann, bin ich noch nicht zu spät dran. Es gibt hier also heute mal nichts über unseren Alltag zu lesen und auch keine Fotos zu sehen, denn die Montagsfrage lautet:

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?

Angefangen zu bloggen habe ich 2001. Mitte der 1990er Jahre habe ich die ersten Interneterfahrungen gemacht; damals musste man sich noch mit Modem einwählen, und es funktionierte entweder das Internet oder das Telefon, aber nicht beides gleichzeitig. Das Internet erkundete ich mit dem Netscape-Navigator – im Internet “surfen” konnte man das nicht nennen, höchstens surfen in Zeitlupe. Man brauchte schon viel Geduld, musste minutenlang warten, bis sich mal so eine Internetseite aufgebaut hatte – oder sich auch gar nicht aufbaute. Naja, jedenfalls fand ich das Ganze sehr faszinierend und wollte gerne selbst was im Internet machen. Ich habe mir Bücher gekauft über HTML, das ist sozusagen die Sprache, in der Internetseiten geschrieben werden, und über CSS, womit man das Aussehen der Internetseiten gestaltet. Bei ein paar Anbietern konnte man kostenlosen Speicherplatz im Internet bekommen, ich weiß gar nicht mehr, wie die alle hießen. Erinnern kann ich mich an Arcor, dort habe ich meine ersten HTML-Versuche dann per FTP (File Transfer Protocol – also Datenübertragung) hochgeladen. Ich brauchte dort irgendeinen Namen und habe mich für Rhabarbara entschieden, was dann auch mein Online-Name blieb, später auch unter der eigenen Domain www.rhabarbara.info, unter der ich bis zum November 2009 gebloggt habe, danach ging es dann hier in diesem Blog weiter.

Warum habe ich angefangen zu bloggen und tue es immer noch? Geschrieben habe ich schon immer gerne. Als ich dann die ersten Blogs entdeckte, wollte ich auch einen haben, um mein Mitteilungsbedürfnis zu befriedigen. Unter rhabarbara.info habe ich bis 2005 eine Art “selbstgestrickten” Blog geführt, also die HTML-Seiten am PC geschrieben und dann per FTP hochgeladen – ganz schön mühsam.

Zu der Zeit gab es schon die ersten Anfänge von Blog-Software, mit deren Hilfe man sich (vereinfacht ausgedrückt) auf dem eigenen Speicherplatz im Internet einloggte und dann direkt dort Texte und Bilder veröffentlichen konnte. Als erstes habe ich die Software Pivot ausprobiert (offensichtlich gibt es die sogar noch, unter www.pivotlog.net) und bin dann zu WordPress gekommen. WordPress war anfangs ein reines Blogsystem, es konnten nur chronologisch Beiträge veröffentlicht werden. Ab 2005 gab es dann die Möglichkeit, statische Seiten zu erstellen, also alles das, was außerhalb der “Tagebuch-Einträge” läuft, so wie hier im Blog z.B. die Worum geht’s hier-Seite mit ihren Unterseiten, die Abonnieren-Seite etc. Diese statischen Seiten waren natürlich der Hit, fand ich damals zumindest. Ganz neue Möglichkeiten taten sich auf. Unter journal.rhabarbara.info habe ich mir dann WordPress installiert und damit meine Einträge veröffentlicht, wesentlich häufiger übrigens als ich das jetzt tue. Außerdem hatte ich eine Art Technikblog, in dem ich über WordPress selbst geschrieben habe, über kleine Plugins, die ich selbst entwickelt hatte oder über die Plugins anderer, die ich getestet habe, über das Erstellen von Themes (= Designs), etc. Zusätzlich hatte ich noch einen Fotoblog, einen Rezepteblog, und natürlich einen Katzenblog.

Irgendwann bin ich von Leuten darauf angesprochen worden, ob ich ihnen einen Blog einrichten könnte – klar konnte ich das. Es fragten mehr Leute, daher habe ich ein Gewerbe dafür angemeldet und das Ganze offiziell gemacht. Nun verdiene ich mein Geld damit, und seit 2011 ist mein Gewerbe in Frankreich angemeldet und ich zahle hier meine Steuern dafür.

Es klingt glaube ich heraus, dass ich sehr angetan von WordPress war. Inzwischen bin ich das nicht mehr so uneingeschränkt, da die Software mittlerweile ziemlich überladen und mit allen möglichen Funktionen vollgestopft ist; mit den Updates kommen oft irgendwelche Neuerungen, auf die ich gut verzichten könnte. WordPress ist aber sehr beliebt und wird von ca. 40% aller Websites als Grundlage genutzt. Auch ich nutze es nach wie vor zum Erstellen neuer Seiten und Blogs. Dadurch, dass die Software so beliebt ist, ist sie allerdings auch beliebt bei den Idioten, die gerne Internetseiten hacken, daher wird der Aufwand dafür, eine Internetseite oder einen Blog sicher zu machen und möglichst vor Hackern zu schützen, immer größer.

“Einen Blog” habe ich da gerade geschrieben. Genau, es gibt da ja noch die große, die alles entscheidende Frage, die seit der Existenz von Blogs die Blogbetreiberinnen und -betreiber in zwei Lager spaltet, die Frage nämlich: Heißt es DAS Blog oder DER Blog? Ganz kurz und einfach könnte man antworten: Beides ist richtig, man kann sowohl DAS oder DER sagen, so kann es auch im Duden oder bei Wikipedia nachgelesen werden. Mir persönlich ist es auch relativ wurscht, welchen Artikel andere Leute benutzen – mir selbst käme aber niemals DAS Blog über die Lippen, das klingt für mich ähnlich schlimm wie DAS Joghurt oder DAS Cola; für mich ist es DER Blog. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Befürworterinnen und Befürworter von DAS Blog da wesentlich intoleranter sind, den Duden und Wikipedia ignorieren und darauf bestehen, dass DAS Blog richtig ist, DAS und nichts anderes. Ach je.

Die Inhalte meines alten Rhabarbara-Blogs sind übrigens wohl verschollen. Ich hatte sie zwar gesichert, bevor ich alles gelöscht habe, aber ich befürchte, die Sicherung ist auf der Festplatte eines alten PCs, die sich leider nicht mehr auslesen lässt, und nicht auf einer externen Sicherungsfestplatte, wo sie eigentlich sein sollte. Dann ist das nun halt so. Ein ganz paar Inhalte sind noch auf archive.org zu finden, aber als ich mir die angeschaut habe, war das so ähnlich wie beim Anschauen alter Fotos von einem selbst: ein wenig peinlich.