12 von 12 im März 2021

Heute ist der zwölfte, das ist der Tag für die Aktion „12 von 12“, das heißt: den ganzen Tag über Fotos machen, 12 davon auswählen, im Blog veröffentlichen und dann in Caros Blog verlinken, wo sich auch alle anderen finden, die bei der Aktion mitmachen.

Foto Nr. 1 oben: Es ist kurz vor acht und Gaston will noch etwas weiterschlafen.

Die Hühner kommen aus dem Stall und machen sich an die Arbeit.

Ein Blick ins Gewächshaus: die ausgesäten Sonnenblumen keimen, wie schön! Es ist eine Mini-Sorte, die ich in Töpfe pflanzen will. Hoffentlich werden sie nicht alle von den Schnecken abgefressen.

Dann erstmal Kaffee.

Blöderweise habe ich ein Windows-Update gestartet, das ewig dauert. Also muss ich erstmal auf den PC verzichten.

Im Garten blühen die Hyazinthen gerade wunderschön.

Hier ist schon Aprilwetter – Sonne und Regen abwechselnd. Mittags scheint die Sonne, dann sucht sich Elly, die Sonnenanbeterin, immer ein sonniges Plätzchen.

Auf dem Dachfenster vom Schlafzimmer sitzt eine Echse und wartet wohl auch auf die Sonne.

Nachmittags gehe ich mit den Hunden spazieren, durch Weinfelder und Wälder.

Zwischendurch regnet es ein wenig, als es aufhört, ist ein Regenbogen zu sehen.

Als wir nach Hause kommen, ist das Windows-Update endlich fertig und Leo gerade dabei, Tapete von einer Wand abzukratzen, die mit Lehmputz verputzt werden soll.

Außerdem hat er den restlichen Grünkohl abgeerntet, den wir gleich essen werden, mit Bratkartoffeln und westfälischen Mettendchen – die es hier nicht gibt und die wir uns manchmal aus Deutschland mitbringen oder schicken lassen.

Das war’s für heute.

PS: Und wie ich gerade sehe, habe ich mich vertippt beim Verlinken dieses Artikels bei Caro, da steht jetzt „Unserer Auswandererblog“ – na egal.

WmdedgT – März 2021

Heute ist der fünfte, Zeit für „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, Frau Brüllens Tagebuch-Blogging-Aktion. Es war nicht viel los heute, also hier mal in Kürze unser Tag.

Schlecht geschlafen, nicht so früh aufgestanden, Knie tat weh, Kaffee getrunken, am PC paar Updates gemacht, Wäsche gewaschen, gewaschene Wäsche gebügelt, Dusche geschrubbt.

Leo hat vom Hundespaziergang Fotos mitgebracht, eines von Primeln, die hier im Wald gerade überall wild wachsen:

… und ein Stilleben von unserer Autoablage:

Dann haben wir was gegessen. Anschließend habe ich zwei Häuser genäht, nun fehlt mir noch eins, dann habe ich alle 25 für die Decke zusammen:

Genäht habe ich übrigens auf meinem Geburtstagsgeschenk:

(Das folgende ist keine Werbung, sondern nur meine Meinung.) Sie ist so genial, da sind 30 cm Durchlass zwischen Nadel und rechter Seite, absolut toll zum Quilten. Ich habe seit ca. 8 Jahren eine kleinere Maschine der Marke W6, mit der ich immer höchst zufrieden war, und was ich bislang mit dieser Neuen ausprobiert habe, hat mich ebenfalls sehr begeistert. Die Maschinen von W6 sind im Vergleich zu denen von anderen Herstellern sehr günstig, weswegen manche Leute glauben, sie taugen nichts. Z.B. äußerte sich in einem Nähforum vor einiger Zeit mal eine arrogante Kuh Frau, die eine teure Nähmaschine hat, über die „Bastelmuttis mit ihren W6-Maschinen“. (Seitdem ich das meinem Kind erzählt habe, nennt sie mich gerne mal „Bastelmutti“.) Ich denke, es kommt nicht darauf an, worauf genäht wurde, sondern was dabei rauskommt. Oder?

Dann war ich mit den Hunden unterwegs, dank Ibuprofen spielte auch das Knie wieder mit. Eigentlich wollte ich nach St. Seurin fahren zum Wein kaufen, hier:

Das ist eine Kooperative, zu der auch der Weinbauer, dessen Felder an unser Grundstück grenzen, seine Trauben bringt. Wenn wir den Wein trinken, können wir also immer sagen, ach, euch Trauben kannten wir schon, da wart ihr noch ganz klein. Ich fuhr also durch die Einfahrt in den Hof und sah, dass der Laden schon verschlossen war, und dass außerdem eine Frau gerade dabei war, das Tor der Ausfahrt zu schließen. Und durch die Einfahrt darf man nicht rausfahren. So gerade eben habe ich es noch durch die Ausfahrt geschafft, ehe sie das Tor zugemacht hat, sonst hätte ich wohl dort übernachten müssen. Ohne Wein.

Die Hunde und ich haben anschließend hier einen Spaziergang gemacht:

Site archeologique de Brion

… und es war eisig kalt, nicht mehr so schönes T-Shirt-Wetter wie in den letzten Tagen. Dann mussten wir uns sputen, wieder nach Hause zu kommen, denn wir haben hier immer noch die Ausgangssperre ab 18 Uhr. Das klappte so gerade eben.

Jetzt backt Leo noch ein Brot:

… und hat dieses hier mit einer Eiersoße übergossen und in den Backofen gestellt:

… was wir dann essen werden, wenn es fertig ist, oder einen Teil davon. Und dann mal sehen, was die Glotze noch hergibt.

Ein Ausflug

Heute haben wir das frühlingshafte Wetter genutzt und sind ans Meer gefahren. Hier sind ein paar Fotos von unserem Ausflug.

Nicht viel los.
In der anderen Richtung war auch nicht viel los.
Die mitgebrachten Sandwiches erfreuten sich allgemeiner Beliebtheit.
Beim Gruppen-Selfie fehlt Gaston leider, aber ich habe nichts gesehen gegen die Sonne.
Schön war’s.

Deutsche im Médoc

Am 22. Januar 1963 wurde der « Élysée-Vertrag », der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet. 2021 sollte am 22. Januar, an diesem deutsch-französischen Tag, eine Gesprächsrunde mit deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden zum Thema “Deutsche im Médoc”, also was tun Deutsche im Médoc, welche Erfahrungen haben sie hier gemacht, welche Erfahrungen haben Franzosen mit Deutschen im Médoc gemacht, etc…

Wegen der Corona-Pandemie konnte das ganze dann nicht wie geplant öffentlich stattfinden, sondern wurde als Zoom-Konferenz aufgezeichnet.

Es haben sechs Deutsche und Franzosen an der Gesprächsrunde teilgenommen; ich war eine davon, und ich habe mich sehr über die Einladung dazu gefreut. Die Runde wurde moderiert von der Generalkonsulin aus Bordeaux, Verena Gräfin von Roedern. Die Initiatoren waren Médoc actif und der Verein ALEA. Die technische Leitung hatte Paula Scholemann, die in Montalivet eine Sprachschule betreibt.

Wer sich für das Thema interessiert (und die französische Sprache versteht), kann sich die Aufzeichnung der Konferenz auf diesem YouTube-Kanal anschauen.

Meine Schwester

Am 18. Januar 2021 ist meine Schwester gestorben.

Sie hat eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Sie ist älter als ich, war in der Abiturklasse, als ich aufs Gymnasium kam. Im Gegensatz zu mir war sie eine der besten Schülerinnen – die Lehrerinnen, die uns beide im Unterricht hatten, konnten es immer nicht fassen, dass ich leistungsmäßig kaum in ihre Fußstapfen trat. Aber ich hatte wenig Lust auf Schule.

Als sie mit der Schule fertig war, ist sie nach Göttingen gezogen, wo ich sie manchmal in den Schulferien besucht habe. Das war für mich immer so toll, ein paar Wochen Studentenleben mitmachen zu können. Regelmäßig hat sie während dieser Wochen auch ihren Kleiderschrank durchgeschaut und mir coole Klamotten abgetreten, was war ich immer glücklich.

Sie hat neben dem Studium in einer Buchhandlung gearbeitet und mir während der Zeit Unmengen von Büchern geschenkt, was unter anderem auch den Grundstein zu meiner feministischen Einstellung gelegt hat.

Als ich dann die Schule beendet hatte, bin ich ebenfalls nach Göttingen gezogen, so dass ich wieder in ihrer Nähe war. Wir haben eine Zeitlang zusammen gewohnt, sind ein paar Mal zusammen umgezogen, und unser Vater kam jedes Mal, um klaglos wieder einmal die Wände zu tapezieren. Wir waren einige Male zusammen in Urlaub, auch später, als wir beide schon ein Kind hatten.

Wie regelmäßige Leserinnen und Leser dieses Blogs wissen, hat sie vor ein paar Jahren das Haus neben unserem gekauft und konnte dann oft hier sein, als sie pensioniert war.

Im Frühling des letzten Jahres ist eine schwere Erkrankung bei ihr diagnostiziert worden. Sie hat im Laufe des Jahres dann mehrere Chemotherapien durchgemacht, die aber die Krankheit nicht aufhalten konnten. Wir haben viel telefoniert während der Zeit, und sie hat immer gesagt, sie würde so gerne zum Jahresende noch einmal herkommen. Ich hatte befürchtet, dass das nicht mehr klappt, dass ihr Gesundheitszustand ihr das nicht mehr möglich machen würde. Aber über Weihnachten und Silvester war sie noch ein letztes Mal mit ihrem Sohn hier, und wir hatten noch ein wenig Zeit, miteinander zu reden, zu lachen, zu heulen.

Es ist müßig, zu fragen, warum hat es gerade sie getroffen? Diese so positive, energiegeladene, begeisternde, engagierte, hilfsbereite Frau? Trotzdem frage ich mich das.

Es geht weiter, irgendwie. Aber es ist sehr schwer zu realisieren, dass sie einfach nicht mehr da ist.