WmdedgT – Juli 2019

Ja, es gibt uns noch, danke der Nachfragen. Und ich nehme die heutige „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Aktion zum Anlass, hier mal wieder was zu schreiben. Zur Zeit ist alles etwas anders bei uns. Leos Mutter ist seit dreieinhalb Wochen im Krankenhaus, sie wurde operiert und es geht ihr körperlich wieder recht gut. Auch schon einige Wochen vorher waren diverse Arzt- bzw. Facharztbesuche notwendig, dadurch ist vieles im Garten und Haushalt liegengeblieben, und es fehlt immer noch die Zeit für ganz viele Sachen. Aber das ist halt momentan so und geht nicht anders, die Prioritäten haben sich geändert. Und unser Tagesablauf hat sich auch geändert.

Natürlich muss die tägliche Routine wie gewohnt weiterlaufen, die Hühner z.B. lassen sich ja nicht einfach abstellen. Sie werden morgens als erstes – bei heute bereits knapp 30 Grad – rausgelassen (Jacques ist wie üblich dabei, wer genau hinschaut, kann ihn auf dem Bild finden):

Guten Morgen, Hühner.

Dann Kaffee, Hundefrühstück, Hühnerfrühstück, Kaffee, Wäsche in die Waschmaschine, Kaffee, Mails durchschauen, ob es was Wichtiges gibt. Den weiteren Tagesablauf gestalten wir täglich abwechselnd. Heute ist Leo am Vormittag ins Krankenhaus nach Lesparre gefahren, ca. 12 KM von uns entfernt:

Klinik in Lesparre

Das ist nicht so klein, wie es aus diesem Blickwinkel wirkt, das ist auch nicht etwa der Parkplatz der Klinik, sondern das sind nur die Autos der Leute, die das „accès interdit“-Schild („Zufahrt verboten“) ignoriert und somit 100 Meter Fußweg gespart haben, um direkt neben dem Rettungshubschrauber-Landeplatz statt auf dem Parkplatz zu parken.

Währenddessen war ich dran mit der vormittäglichen Hunderunde bei inzwischen über 30 Grad:

Heiß!

Hinter dem großen Baum in der Mitte ist ein kleiner Bach. Der wird, gerade bei diesem Wetter, von den Hunden immer gerne zur Abkühlung genutzt. Das Problem ist, dass dieser Bach bei der momentanen Hitze ziemlich ausgetrocknet und eher ein dunkler Tümpel ist. Bei Ellys kurzem Fell ist das nicht so schlimm, aber Gaston roch, nachdem er sich abgekühlt hatte, sehr tümpelhaft. Daher bekam er, als wir schwitzend und schweißtriefend (ich zumindest) wieder zu Hause waren, noch eine Dusche, die ihm gut gefallen hat:

Duschen.

Anschließend hatte ich mir auch eine Dusche verdient. Als nächstes habe ich die Ärgernisse neben der Haustür beseitigt:

Jämmerlich.

Eigentlich sollten hier, wie fast in jedem Jahr, schwarzäugige Susannen ranken und vielleicht auch schon blühen. Aber nach der Aussaat tat sich erst gar nichts, und das, was dann doch noch gewachsen ist, war plötzlich fast ratzekahl von Schnecken weggefressen. Also musste etwas Neues her:

Sternjasmin neben der Haustür

Sternjasmin ist es geworden, links schon mit Rankgitter, rechts noch ohne. Sieht schön aus und duftet wunderschön. Hier nochmal aus der Nähe:

Sternjasmin

Als Leo gegen 15 Uhr von der Klinik- und Einkaufstour wieder zurück war, haben wir uns ein wenig gestärkt:

Ei.

Anschließend Haushaltskram und so. Dann nochmal das gleiche Programm mit verteilten Rollen, Leo zieht mit den Hunden los – Hundefotos gab es schon genügend heute, daher ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie groß die Weintrauben auf den Feldern um uns herum schon sind:

Weintrauben.

Und ich fahre ins Krankenhaus. Inzwischen kennen wir die Schleichwege in dem Gebäude.

Krankenhaus, Hintereingang.

Gegen zwanzig Uhr sind wir alle wieder zu Hause, die Hunde bekommen was zu Essen und wir ein kühles Bier. Zwei Stunden später essen wir dann auch – der Uhrzeit angemessen heißt das Gericht Bauernfrühstück 😊

Bauerfrühstück

Und jetzt gute Nacht.

Europawahl

Am nächsten Sonntag sind auch hier die Wahlen zum europäischen Parlament. Da wir in Frankreich leben, wählen wir französische Listen – theoretisch hätten wir als im Ausland lebende Deutsche wohl auch deutsche wählen können, aber warum sollten wir das tun.

Wir haben eine „carte électorale“, oben auf dem Foto zu sehen, also einen Wahlausweis, allerdings die Version für Bürgerinnen und Bürger eines Staates der EU außer Frankreich. Darauf stehen Name, Wohnort, Geburtsland und -datum, eine Wählernummer und der Ort, an dem man seine „Stimme“ abgeben kann. Den Wahlausweis nehmen wir mit zur Wahl, außerdem braucht man einen Identitätsnachweis in Form von Personalausweis, Pass, Krankenversicherungskarte, Führerschein, Jagderlaubnis (!) oder ähnlichem Dokument mit Foto. Hier in Cissac braucht man diesen Identitätsnachweis, aber wenn man in einer kleinen Gemeinde mit weniger als 1000 Einwohnern lebt, ist ein solcher nicht nötig – da kennt man sich wohl 🙂

Kürzlich war für jeden von uns ein dicker Umschlag im Briefkasten, darin waren die Wahlprogramme und Wahlscheine eines Großteils der 34 zur Wahl stehenden Listen:

Am Sonntag kann man dann den Wahlschein der Liste, die man wählen möchte, mitnehmen ins Wahlbüro und dort in einen Umschlag stecken, oder aber man bekommt dort nochmal den gleichen Papierstapel, sucht daraus die gewünschte Liste aus und steckt sie in einen Umschlag.

Also, auf zur Wahl. Was steht auf unserer carte électorale? „Voter est un droit, c’est aussi un devoir civique“. Das bedeutet: Wer nicht wählen geht, darf hinterher auch nicht maulen. Nein, Scherz, es bedeutet: Wählen ist ein Recht, und es ist auch eine staatsbürgerliche Pflicht.

12 von 12 im Mai 2019

12 von 12, das heißt: 12 Fotos vom 12. Tag des Monats im Blog veröffentlichen und dann bei Caros Linkparty verlinken. Gleichzeitig ist das auch ein willkommener Anlass, wenigstens einmal im Monat hier etwas zu schreiben 🙄 Also:

Echse auf dem heißen Blechdach Sonnenrollo

Dass es so langsam Sommer wird, merkt man spätestens daran, dass die Echsen wieder auf dem Außenrollo von unserem Velux-Fenster im Schlafzimmer sitzen und sich sonnen.

Baby-Trauben

Die Trauben des Jahrgangs 2019 sind schon erkennbar! Es gab Anfang Mai noch Nachtfröste; einige Weinstöcke haben davon etwas abbekommen – dieser offensichtlich nicht.

Käse-Streuselkuchen mit Aprikosenmarmelade

Eigentlich bin ich ja kein Käsekuchen-Fan. Dieser hier ist mit Frischkäse, und der Frischkäse, den es hier gibt, ist geschmacklich anders als deutscher. Der Kuchen ist total lecker damit und ist vorgemerkt für den Juli, wenn Teile der Familie hier einfallen 😉 Das Rezept ist aus dem täglichen Kuchen-Newsletter, den ich abonniert habe (ganz gefährlich, sowas).

Rizinus

Wieder ein Foto von der Rizinus-Pflanze, die ich im letzten Monat auch hier gezeigt habe. Da kann man gut sehen, wie irrsinnig schnell sie wächst. Diese Woche bekommt sie einen neuen Topf.

Gaston, kaum zu sehen

Das Gras auf der Wiese hinter unserem Grundstück ist inzwischen so hoch, dass wir manchmal Mühe haben, die Hunde wiederzufinden. Zumindest Gaston, denn Elly hängt ja am anderen Ende der Leine.

Calvin Klein

Auf einer Wiese zwischen Weinfeldern, wo wir häufig vorbeigehen, liegt schon seit längerer Zeit Calvin Klein. Ich weiß nicht, wie er dorthin kommt und wem er vielleicht fehlt. Gaston nimmt ihn manchmal für ein paar Schritte mit, manchmal schüttelt er ihn auch und bietet ihn mir zum Spielen an. Aber ich will ihn nicht. Und ich denke immer an „Zurück in die Zukunft“, wenn ich das Ding sehe 🙂

Fackellilien

Die Fackellilien sehen in diesem Jahr ein wenig spärlich aus. Ist ja auch kein Wunder, wenn sich abends immer Horden von Schnecken auf ihnen treffen.

Erdbeeren

Erdbeeren im Garten waren bei uns noch nie so wirklich erfolgreich. Deswegen gibt es dieses Jahr mal einen Versuch in Blumenkästen. Sie wachsen sehr gut, und eine hat schon jede Menge Blüten. Die Bank, auf der sie stehen, ist übrigens schon sehr alt. Mein Papa hat sie für uns gebaut, als wir noch in Frankfurt gewohnt haben, und dort stand sie als Blumenbank jahrelang auf der Terrasse. Sie war ein wenig lädiert und stand seit unserem Umzug hier in der Garage. Nun hat Leo ihr ein neues Bein verpasst und ich ihr einen neuen Anstrich, und jetzt macht sie sich sehr gut unter den Erdbeeren. So sah sie vorher aus (das Bild ist nicht von heute, aber ich mogele es trotzdem hier rein):

Vor der Renovierung
Mittagsschlaf.
Hühner

Bei den Hühnern ist auch ein wenig Urwald, aber die finden das total gut.

Jacques

Heute vor sieben Jahren ist Jacques bei uns eingezogen (hier hatte ich damals was dazu geschrieben). Damals war er noch ein wenig dünner. Brüno und er haben sich leider nie angefreundet, Brüno hasst ihn offensichtlich und quält ihn, wann sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.

Noch was in eigener Sache: wer diesen Blog per E-Mail abonniert hat, also jedesmal eine Mail bekommt, wenn hier etwas neues erschienen ist (hier kann man das abonnieren), hat vielleicht gemerkt, dass die heutige Benachrichtigung anders aussieht als vorher. Das kommt daher, dass ich das Ganze umgestellt habe auf ein vollautomatisches, datenschutzkonformes System. Eigentlich sollte es damit keine Probleme geben, aber wenn jemand etwas merkwürdiges feststellt, bitte ich um Meldung.

Der schnellste Hund der Welt

Letzten Samstag, als ich mit den Hunden unterwegs war, überholten wir auf einem Weg zwischen Wald und Weinfeld eine ältere Frau und einen kleinen Jungen, ca. sechs oder sieben Jahre alt. Ich hörte, wie er sagte „Mamie, je pense que c’est le chien le plus vite du monde. (Omi, ich glaube, das ist der schnellste Hund der Welt.)“ Ich drehte mich um und fragte ihn, welchen von beiden er denn meint, und er sagte, den braunen. Ich sagte, das könne schon sein, da Elly eine Art Windhund sei. Kurz darauf mussten wir eine Straße überqueren. Vor dem Überqueren von Straßen ist es Pflicht, sich hinzusetzen (also für die Hunde), was Gaston auch wie üblich tat, und Elly wie üblich nicht. Der kleine Junge fragte, ob Gaston sich von alleine hingesetzt hätte, und ich sagte nein, ich hätte ihm gesagt, er solle es tun. Und der andere? fragte der Junge. Ich antwortete, der gehorcht manchmal überhaupt nicht. Der Junge sagte darauf „Mamie, le chien le plus vite du monde n’écoute pas du tout! (Omi, der schnellste Hund der Welt gehorcht überhaupt nicht!)“ Fand ich witzig.

Der schnellste Hund der Welt.

12 von 12 im April 2019

Auch in diesem Monat machen wir wieder mit bei der Aktion 12 von 12, das heißt: den ganzen Tag über Fotos machen (was wir ja sowieso immer tun) und abends 12 davon auswählen und veröffentlichen. Alle Blogs, die ebenfalls mitmachen, sind dann hier zu finden.

Los geht es mit einer Runde durch den Garten. Es blühen:

Apfelbaum – Reine de reinette
Birnbaum
Quittenbaum

Morgens war es noch etwas diesig. Als dann die Hühner gefüttert wurden, war der Himmel blau. Im Hintergrund ist der fast schon verblühte Flieder zu sehen:

Hühner mit Flieder

Cendrée und Araucana

Mademoiselle Cendrée links sitzt nur da, um ein Ei zu legen, aber Mademoiselle Ara daneben will schon wieder brüten. Die Eier, auf der sie immer sitzt, sind noch nicht mal von ihr, sondern von den anderen. Wenn man sie ihr wegnehmen will, macht sie ein Mords-Gezeter.

Ich habe ein paar Rizinussamen ausgesät, die sehr schnell gekeimt haben. Die Pflanzen sehen schön aus, wenn sie groß sind – vor ein paar Jahren hatte ich es schon einmal versucht und sie anschließend in den Garten gepflanzt. Dieses Jahr kommen sie aber in Kübel. So groß, dass man sie auspflanzen könnte, sind sie allerdings noch nicht; heute morgen sahen sie so aus:

Rizinus

Da hier im Haus heute ein Geburtstag gefeiert wird, sollte es ein leckeres Geburtstagessen mit Spargel geben. Nur ein paar Kilometer von uns entfernt ist ein riesiger Spargelanbau-Betrieb. Aktuell wird dort auf einer Fläche von 12 Hektar Spargel angebaut, und total leckere Erdbeeren gibt es dort auch. Sie verkaufen auf diversen Märkten, haben aber auch einen Hofladen, wo Leo war:

Spargel-Hofladen

Ein paar Kilometer weiter sind riesengroße Maisfelder. Noch ist natürlich kein Mais da, aber dieser Riesentrecker sät offensichtlich gerade welchen aus:

Riesen-Trecker

Beim Spaziergang hieß es dann mal wieder „Let’s do the friday dance“:

Tanzen, Baby

Beim Mittagessen fiel mir etwas spät ein, dass ich den Spargel ja fotografieren wollte, daher ist er hier schon nicht mehr ganz:

Spargel, Kartoffeln, Hollandaise, Hühnerfilet

Nachmittags war ich mit den Hunden unterwegs in Richtung Norden. In der Nähe von St. Seurin ist es ziemlich hügelig, und wenn man oben auf einem Hügel ist, hat man einen wundervollen Blick auf die Weinfelder rundherum. Hier ist ein Ausschnitt:

Bei Saint-Seurin-de-Cadourne

Die Tomatenpflanzen sind noch sehr klein. Da es nachts draußen nicht allzu warm ist, werden sie abends immer ins Haus getragen.

Tomatenpflanzen (es gibt noch zwei solcher Kisten)

Und das war’s für heute.