Herbst?

HerbstlichesSo richtig lässt der Herbst sich noch nicht blicken. Letzte Woche hatten wir immer Temperaturen um die 30 Grad. Seit gestern regnet es nun ab und zu ein wenig, ist aber immer noch schön warm. Zumindest das Gemüse ist, wie man sieht, schon herbstlich.
Wir sind wieder ohne Besuch, der nächste kommt in drei Wochen. Während der Besuchszeit waren wir viel unterwegs:

Phare de RichardZum Beispiel waren wir beim Phare de Richard, einem alten Leuchtturm im Norden des Médoc. Dieses Mal sind wir auch die steilen Stufen hochgeklettert.

Blick vom Phare de RichardDer Blick ist toll von da oben, aber mir war nicht allzu wohl auf dieser winzigen, engen Plattform.

Site Archéologique de BrionEigentlich hatten wir uns einen großen Bauernhof anschauen wollen, auf dem Unmengen unterschiedlicher Gemüse angebaut und viele Tiere gehalten werden. Dieser Bauernhof ist (laut Internetseite) für einige Monate im Jahr für Besucher zugänglich. Wir haben ihn auch gefunden, allerdings sah er nicht so aus, als ob er in der letzten Zeit bewohnt gewesen wäre, von Gemüse war nichts zu sehen. Nur hohes Unkraut, und Tiere gab es nur in Form eines Pferdes und eines Esels.
Wir sind dann zufällig bei einer historischen Ausgrabungsstätte gelandet, der «Site Archéologique de Brion». War auch ganz interessant anzuschauen, und sehr gut geeignet für einen schönen Spaziergang.

EntwässerungsgrabenZwischendurch hatten wir gemeinsam mit dem Nachbarn, der sich ein Loch für einen Teich ausheben wollte, einen Bagger gemietet. Wir wollten keinen Teich, sondern einen Graben an der Grundstücksgrenze. Unser Garten ist leicht abschüssig und liegt tiefer als das Nachbarsgrundstück. Wir hoffen, dass nun in Zukunft bei viel Regen das Wasser in den Graben fließt und das Gelände nicht mehr so nass ist wie vorher.

EierfundAls Leo dort, wo der Graben hinsollte, den Weg mit der Motorsense freigemacht hat, hat er das Eierdepot gefunden, das die zwei Nachbarshühner angelegt haben, die jeden Tag über den Zaun zu uns kommen. Es war unter einem Sanddornstrauch. Jetzt, da es nicht mehr im Schutz des hohen Grases ist, sind dort keine neuen Eier mehr zu finden – die beiden haben sich wohl einen neuen Legeort gesucht. Also können wir weitersuchen.

Strand von SoulacDer Strand von Soulac, der vor drei Wochen noch übervölkert war.

Lac d'Hourtin et de CarcansBlick auf den Lac d’Hourtin et de Carcans und auf dieses wunderschöne Pampasgras, das hier momentan überall zu sehen ist, und das wir uns nun auch bestellt haben, um es in den Garten zu pflanzen.

Hm.An diesem See hängt auch eine Preisliste für einen Berechtigungsschein zum Fischen von Zandern. Der kostet 84 € für Volljährige, 20 € für Minderjährige, 36 € für die Urlaubsszeit und 30 € für Frauen :m-shock:. Nur gut, dass das Zanderfischen dort inzwischen sowieso verboten ist – wegen Verunreinigung mit Quecksilber :m-kotz:

Zwiebeln und KnoblauchAußerdem waren wir auf der Foire de la Sainte-Croix, einem Zwiebel- und Knoblauchmarkt in dem Örtchen Sainte-Hélène, ca. 35 KM von uns entfernt. Außer Zwiebeln und Knoblauch gab es dort noch …

Alles Käse… riesige Käse, und total leckeren, grünen Basilikum-Pesto-Käse …

Macarons… Macarons in sämtlichen Geschmacksrichtungen …

Kitsch… viel Kitsch, sowie die üblichen Klamotten-, Schmuck-, Tischdecken- und Taschenstände. Und Hühner, Enten, Perlhühner und Karnickel. Und anderes. Ein schöner Markt, und bei dem schönen Wetter machte es besonders Spaß.

Bordeaux im RegenWeniger schön war das Wetter an dem Tag, als wir in Bordeaux waren, genauer gesagt hat es fast die ganze Zeit geregnet.

Laut klopfen.Laut klopfen.

Schlecht geparktSchlecht geparktes Fahrzeug in einem Parkhaus in Bordeaux.

BaustelleUnd außerdem freuen wir uns auf den «giratoire», den Kreisverkehr, der gerade an der Ausfahrt nach Cissac der Hauptstraße nach Bordeaux gebaut wird und dafür sorgen wird, dass man nicht stundenlang warten muss, bis eine Lücke im Verkehr ist und man endlich auf diese Hauptstraße einbiegen kann. Angekündigt war er ja eigentlich schon für das Frühjahr. Aber – man sollte nichts überstürzen.

Urlaubszeit

Nein, nicht wir haben Urlaub, sondern wir haben Urlauber, seit letztem Dienstag bis Ende September. Daher machen wir gerade wieder viel Strandbesuche, Marktbesuche, Sehenswürdigkeiten-Besuche etc., weswegen der Blog hier zur Zeit ein wenig von mir vernachlässigt wird. Ein paar schnelle Fotos könnte ich bieten:

Unsere erste WassermeloneUnsere erste eigene Wassermelone!! Sehr lecker!!

Carcans PlageCarcans Plage, 4. September. Stundenlang den Wellen zuschauen, irgendwann mit Sonnenschirm und Stühlen ein paar Meter vor ihnen zurück fliehen.

An der GirondeAn der Gironde, 6. September. Nicht mehr ganz so heiß.

Beim Marathon du MédocGestern fand wieder der Marathon du Médoc statt. Dieses Mal war der Himmel sehr bedeckt, was die Läufer bestimmt erfreut hat. Dieser Marathon ist ja kein «normaler», sondern er steht jedes Jahr unter einem Motto, zu dem die Läufer eine passende Verkleidung tragen sollten («Science Fiction» in diesem Jahr). Nicht alle Läufer machen das, manche sehen den Lauf nur als sportlichen Wettbewerb an. Die anderen, die irgendwie verkleidet sind und den Lauf nicht so «bierernst» nehmen, sind auch nicht abgeneigt, sich an einem der Stände, die es an fast jedem Château an der Strecke gibt …

Beim Marathon du Médoc… mit einem Glas Rotwein zu stärken. Ich bewundere diese Leute, egal ob mit oder ohne Rotwein intus. Nie und nimmer könnte ich solch eine Strecke laufen.

Jahrgang 2013Das ist der Jahrgang 2013. Anfang Oktober soll die Ernte beginnen.

Dies und das

StromgeneratorDas ist unser neuer Stromgenerator, vor kurzem angekommen. Jetzt blicken wir dem nächsten längeren Stromausfall unerschrocken entgegen. Bzw. noch nicht so ganz unerschrocken, denn wir haben noch keinen Sprit dafür. Das Teil ist ein wenig anspruchsvoll und verlangt Benzin mit 98 Oktan, unser Rasenmäher und die anderen Geräte brauchen aber nur 95. Das heißt, wir brauchen noch einen zusätzlichen Benzinkanister. Die sind aber überall in der Nähe so unglaublich teuer, dass Leo nun welche per Internet bestellt hat. Und wenn die dann hier sind, und wir sie befüllt haben, dann blicken wir dem nächsten Stromausfall völlig unerschrocken entgegen.

Strand von SoulacMeine Eltern waren für ein paar Tage zu Besuch, und wir waren mit ihnen auch am Meer. Normalerweise vermeiden wir das während der Sommer-Saison, da es zu der Zeit einfach nur schrecklich voll überall ist. Aber was tut man nicht alles für seinen Besuch. Es war dann auch sehr schön am Strand (Soulac-sur-Mer). Und selbst wenn die Strände hier am Atlantik «voll» sind, kann man dort immer noch ungestört mit mehreren Metern Platz um sich herum liegen, im Gegensatz z.B. zu Mittelmeerstränden, an denen die Menschen wie die Ölsardinen liegen – nicht nur so eingeschmiert, auch so eng bei einander.

Blick auf RoyanWir haben meine Eltern dann zu meinem kleinen Bruder gebracht, der ca. 250 KM Luftlinie von uns entfernt wohnt. Auf der Hinfahrt haben wir die fast-Luftlinien-Route genommen, immer Richtung Norden, mit der Fähre von Le Verdon nach Royan (hier auf dem Foto), und nur über Landstraßen. Wunderschön zu fahren, viel zu sehen, aber ganz schön lang – fünfeinhalb Stunden hat es gedauert. (Wobei wir allerdings relativ lange auf die Fähre warten mussten, da uns eine direkt vor der Nase weggefahren ist.) Die Rückfahrt über die Autobahn über Bordeaux, die 130 KM länger ist, hat fast zwei Stunden weniger gedauert.

Bims genannt BsirskeIch habe ein paar Tage die Katze unserer Nachbarin gefüttert, da die Nachbarin im Kurzurlaub war. Eine sehr nette Katzendame, zutraulich und schmusig. Sie heißt Bims, was Leo sich nicht merken kann, weswegen er Bsirske zu ihr sagt. Wenn ich zum Füttern ging und Jacques mitgekriegt hat, dass ich weggegangen bin, ist er hinter mir hergerannt, und da ich ihn natürlich nicht mit ins Haus genommen habe, ist er vor die Terrassentür gerannt, hat sich dort hingesetzt und gejault, weil er rein wollte. Bsirske ihrerseits wollte gerne raus, saß drinnen vor der Terrassentür und hat auch gejault. Das Geschreie von Jacques hat sie dann wohl zusätzlich noch genervt (sie mag die Nachbarskatzen, also unsere, nicht), denn sie ging mit den Pfoten die Scheibe hoch und tat so, als wolle sie Jacques schlagen, was ihn aber nicht sonderlich beeindruckt hat. Schließlich blieb sie mit den Krallen in der Gardine hängen und ich musste einschreiten, ehe sie die ganze Fensterdekoration abriss. Katzen füttern kann ganz schön aufregend sein.

GurkenGurken, Gurken, Gurken. Mittlerweile haben wir die ersten Senf- und Salzgurken probiert. Die salzigen waren nicht so mein Fall, aber die Senfgurken sind jetzt schon köstlich. Also Gurken kann man gar nicht zu viele haben.

Keine Katastrophen im Moment

Umgefallener Baum wird mit der Motorsäge bearbeitetZur Zeit gibt es glücklicherweise keine weiteren Katastrophen. Leo hat den Teil des Baums der Nachbarin, der beim Sturm auf unser Grundstück gefallen war, abgesägt, in handliche Stücke zerlegt und die kleineren Teile gehäckselt. Die meisten der herumliegenden Äste haben wir inzwischen auch zusammengesammelt.

Entspannte KaterDie Kater ließen sich vom Lärm der Motorsäge nicht stören und genossen es, sich im Gras herumzuwälzen.

ReifenwechselAuch zwei neue Reifen haben wir inzwischen. Eigentlich wollten wir uns erstmal nur erkundigen, aber der Reifenhändler hatte jede Menge für den Trafic passende Reifen auf Lager, und sie wurden in Windeseile gewechselt. Es war ein Mordsbetrieb in der Werkstatt, das Reifenwechseln flutschte wie das Brezelbacken. Sozusagen. Auf dem Foto hier kommt das nicht so richtig rüber. Hinter dem Trafic, bei dem sie einen Wagenheber zum Reifenwechsel genommen haben, ist die Werkstatt mit Hebebühnen, und die waren auch alle besetzt.

Eingemachte ErnteEin Bruchteil der Ernte, die Leo eingekocht hat: Senfgurken, Stachelbeergelee, Essiggurken, grüne-Tomaten-Marmelade. Und die Gurken müssen leider noch warten, bzw. ich muss noch warten, bis sie essbar sind, dabei würde ich sooo gerne mal probieren.

Nicotiana Nana TinkerbellEndlich mal was geworden: Ziertabak, Marke Nicotiana Nana Tinkerbell. Ich habe schon ein paar Mal die ausgesäten kleinen Pflänzchen in irgendwelche Beete im Garten gesetzt, aber sie sind immer verkümmert. In diesem Frühling habe ich sie dann in Kübel gesetzt, und dort gedeihen sie prächtig, wachsen schnell und bekommen jede Menge schön duftender Blüten. Merke: nächstes Jahr mehr Ziertabak in Kübel.

GartenUnser Garten, frisch gemäht heute nachmittag. Auf den zwei Sesseln haben wir gestern bis lange nach Mitternacht gesessen und in die Sterne geschaut. Das war total beeindruckend. Ein völlig klarer Sternenhimmel, mittendrin etwas Schleieriges, was ich für die Milchstraße halte, und ständig Sternschnuppen. So viel konnte man sich kaum wünschen, wie Sternschnuppen zu sehen waren.

Von Spülmaschinen und ähnlichen Ärgernissen

WasserzulaufkonstruktionMit das Beste an unserem Kanalisationsanschluss ist ja, dass wir nun endlich unsere Spülmaschine anschließen konnten, die wir aus Frankfurt mitgenommen hatten und die über zwei Jahre untätig in der Garage gestanden hat. Bei dem alten, winzigen Ablaufrohr, das vorher unter der Spüle war, war es nicht möglich, den Ablauf der Spülmaschine anzuschließen, aber nun war das kein Problem mehr. Etwas kniffeliger war der Zulauf. Wie hier auf dem Foto zu sehen, hängt der Wasserhahn an dünnen Kupferröhrchen und ist recht wackelig. Leo hatte beim Montieren des Spülmaschinen-Zulaufs Befürchtungen, dass die fragile Konstruktion abbricht, aber bis jetzt hält es. Und es hält hoffentlich so lange, bis wir die Küche renovieren (also die hellblauen Fliesen und den Vorbau über Herd und Spüle entfernen, Wasser- und Stromleitungen legen, Wände und Decke neu machen – geplant für Ende dieses/Anfang nächsten Jahres).

Spülmaschine und neuer SpülenschrankHier auf dem Foto steht der neue Spülenschrank, der in dem Design ist, wie nach der Renovierung die ganze Küche werden soll: schwarze, marmorierte Arbeitsfläche und Schränke mit hellen Birkenholztüren. Nach langem Überlegen haben wir uns für diese Ausführung von Ikea entschlossen. Und daneben steht: die Spülmaschine, ihre Lämpchen leuchten und sie arbeitet bereits :m-yahoo: Endlich nicht mehr Stunden vergeuden mit langweiligem, nervigem Abwasch! Oder? Vielleicht doch? Nach zwanzig Minuten hörten die Lämpchen auf, zu leuchten, und die Maschine gab keinen Mucks mehr von sich. :m-cry: Wenn man sie nach längerer Zeit wieder anstellte, lief sie ein paar Sekunden und ging dann wieder aus. Na toll. Der Elektrohändler im nächstgrößeren Ort, bei dem wir unsere Waschmaschine gekauft haben, repariert leider nur Geräte, die bei ihm gekauft wurden, und ob sich eine Reparatur bei so einer alten Maschine überhaupt lohnt, ist fraglich.

Neue Spüle, neue SpülmaschineAlso haben wir unsere Pläne geändert: Eigentlich wollten wir erst nach der Küchenrenovierung mit den Küchenmöbeln auch eine neue Spülmaschine kaufen, die in das Design der Küche integrierbar ist. Das haben wir jetzt vorgezogen, sind nach Bordeaux gefahren und haben eine neue Spülmaschine mit Birken-Abdeckplatte für die Tür gekauft. Und so sieht das nun aus. Schick, nicht wahr?

Von obenDie Bedienelemente sind oben in der Tür. Und sie spült ganz hervorragend, ist schön leise und einfach genial :smile2:

PlattDonnerstag passierte dann der nächste Mist – irgendwie ist momentan der Wurm drin. Dieser Reifen hier ist platt. Warum, keine Ahnung. Vielleicht von dem Schotter, der nach den Kanalisationsarbeiten hier verteilt wurde. Leo ist ja ein geübter Räder-Wechsler und machte sich ans Werk.

Ersatzrad-HalterungDie Schrauben der Halterung des Ersatzrades, das hinten unter dem Auto hängt, ließen sich allerdings kaum lösen, da sie völlig verrostet waren. Sie sind dann beide abgebrochen. Aber immerhin war das Ersatzrad ok, und das Auto ist wieder fahrbereit.

Halterung à la françaiseDie Halterung für das Ersatzrad ist jetzt à la française befestigt (mit Draht). Die Autowerkstatt hier im Dorf macht leider ab Montag bis September Urlaub, so dass wir uns nach einem anderen Reifenhändler umschauen müssen. Ohne Ersatzrad wollen wir nicht bis September rumfahren, bei den vielen Platten, die wir schon gehabt haben.

Erste Tomaten und viele GurkenAber Erfreuliches gibt es ja auch immer, hier z.B. unsere ersten Tomaten, geerntet letzten Freitag! Und Gurken en masse haben wir dieses Jahr.

Am Wochenende gab es wieder eine Sturmwarnung, und wir haben schon erneuten Stromausfall befürchtet. Aber es ist dieses Mal fast an uns vorbeigezogen, ein wenig gedonnert, geblitzt und geregnet hat es, das wars. Aufgrund der Sturmwarnung wurde allerdings die Eröffnungsveranstaltung des Reggae Sun Ska Festivals abgesagt, das am Freitag (wie in den letzten Jahren auch) in Pauillac, also 6 km von uns beginnen sollte. Den 20.000 Besuchern, die schon da waren, wurde nahegelegt, sich ein festes Dach über dem Kopf zu suchen. So etwas ist für Veranstalter und Besucher gleichermaßen ärgerlich.
Woanders hier in der Gegend hat der Sturm wieder große Schäden hinterlassen. Z.B. ist in der Nähe von Libourne die Weinernte von knapp 50 Hektar Weinfeldern komplett durch Hagel vernichtet worden. Fürchterlich.
Es gibt hier in der Nähe ein paar Weingüter, die Hagelkanonen haben. Wenn Unwetter aufkommen, ist dann zusätzlich zum Donner auch das Grollen der Kanonen im 10-Sekunden-Takt zu hören. Sie sollen bewirken, dass der Hagel als Regen runterkommt. Die Wirkung ist allerdings umstritten, und die Leute, die in der Nähe solch einer Kanone wohnen, müssen auch noch unter dem Lärm leiden, denn die Kanonen sind sehr, sehr laut.