Besseres Wetter

Nachdem es ungefähr drei Wochen fast ununterbrochen geregnet hat, ist nun seit gestern das Wetter endlich wieder besser. Und damit auch die Laune, denn dieses ständige trübe Wetter schlug richtig aufs Gemüt. Draußen im Garten steht allerdings einiges noch unter Wasser – wir überlegen, ob wir statt Bohnen lieber Reis anbauen sollten.

Brüno hat uns auf einem Rundgang über das Grundstück begleitet. Da der Weg durch den Gemüsegarten überflutet war, hat er versucht, auf den Bordüren zu balancieren, die rechts und links vom Weg stehen. Die Betonung liegt auf «versucht» …

Unsere alte Fliesenschneidemaschine, die wir recht billig gekauft hatten, hat ihren Geist aufgegeben. Sie war eigentlich immer ein Ärgernis, da sie nie sauber geschnitten hat und häufig unsere Fliesen zu Mosaik verarbeitet hat, ohne dass wir das wollten. Da wir noch nicht fertig sind mit den Fliesen und deshalb eine Schneidemaschine brauchen, haben wir jetzt eine bessere gekauft, die zwar ein paar Euro teurer war, aber wirklich genial ist. Mit ihr kann man millimeterbreite Streifen von den Fliesen abschneiden, ohne dass sie zerbröckeln, und sie schneidet die Fliesen wie Butter. Da zeigt sich mal wieder, für Werkzeug sollte man lieber ein paar Euro mehr ausgeben und eher kein Billigzeug kaufen.

Dieses Foto sieht eigentlich fast genau so aus wie das vor etwas mehr als einem Jahr, als wir die Katzenklappe eingebaut hatten. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied auf den zwei Fotos, nämlich die Katzenklappe. Leider sind die streunenden Katzen, von denen hier nicht wenige herumlaufen, nicht so doof wie wir gedacht hatten. Irgendwie haben sie nämlich herausgekriegt, dass Brüno gar nicht durch die Wand gehen kann, sondern dass da eine Klappe ist, die sich einfach öffnen lässt, indem man nur feste genug mit dem Kopf dagegendrückt. Und dass ziemlich genau unter der Klappe ein Futternapf steht, in dem meist etwas Essbares ist, da Brüno selten seine ganze Futterportion auf einmal isst. Jedenfalls war es so, dass plötzlich irgendwelche Katzen bei uns im Treppenflur herumlungerten, Brünos Futter aufgegessen haben und unangenehme Gerüche hinterlassen haben. Also was tun? Ich hatte kurz in Erwägung gezogen, die Viecher mit einem Netz o.ä. einzufangen – aber was dann mit ihnen machen? Deportieren? Das ist ja auch nicht nett. Also habe ich mich über Katzenklappen mit Sensor schlaugemacht, und erfreulicherweise gab es so ein Teil gerade beim Katzenzubehörversender meines Vertauens im Sonderangebot. Es ist eine Klappe, in deren Elektronik der Microchip der Katze eingelesen wird und die sich nur öffnet, wenn ihre Sensoren eben diesen Microchip erkennen. Die Programmierung ging ganz einfach, es musste nur eine Taste gedrückt und Brüno anschließend dazu bewegt werden, seinen Kopf in die Öffnung der Klappe zu stecken. Und mit einem Katzenkeks kann man ihn zu fast allem bewegen. Die neue Klappe ließ sich problemlos gegen die alte austauschen, und genauso problemlos hat Brüno sie akzeptiert. Jetzt hört man immer ein leises «Klack», wenn er nach Hause kommt und die Sensoren die Verriegelung öffnen. Der Eingang ist ein wenig kleiner als vorher, also nicht wirklich geeignet für fette Katzen, aber Brüno ist ja zum Glück ziemlich dünn. Nun hoffen wir nur, dass die Dorfkatzen nicht vor lauter Wut, weil sie nicht mehr reinkönnen, das Fenster eintreten.

Ein paar Neuigkeiten

Hier ist momentan richtiges Aprilwetter, aus dem einen Küchenfenster ist strahlend blauer Himmel zu sehen, aus dem anderen dunkelgraue Wolken. Zwischendurch schüttet es immer wieder heftig vom Himmel, außerdem weht ein ordentlicher Wind. Nicht gerade schön, aber auch nicht zu ändern. Solange es nicht wieder durchs Dach regnet, sind wir ja schon zufrieden :smile:

Bis letzten Montag hatten wir wieder für zwei Wochen Besuch, der uns auch tatkräftig im Garten geholfen hat, wenn das Wetter mitspielte. Am Sonntag waren wir in Montalivet auf dem Markt, dort war es aber noch sehr leer, nur ein Bruchteil der Stände, die im Sommer dort zu finden sind, waren aufgebaut. Es ist halt noch keine Saison. Anschließend waren wir am Meer, und dort ist es auch außerhalb der Saison immer schön.

Dann sind wir zum «Pointe de Grave» gefahren, dem nördlichsten Punkt des Médoc. Von hier aus kann man mit Autofähren über die Gironde übersetzen nach Royan. Im Sommer stauen sich hier die Autos, die die Fähre benutzen wollen, in langen Schlangen, aber momentan ist auch hier noch nichts los.

Brüno war das erste Mal in Frankreich bei der Tierärztin, er musste seine jährliche Impfung bekommen. Bis auf sein Geheule im Auto lief es recht friedlich ab, er hat dieses Mal niemanden zerfleischt und sich einigermaßen vernünftig benommen.

Das Bad im Erdgeschoss nimmt Gestalt an. Leo hat die Löcher für den Wasserzu- und -ablauf in die Wand gebohrt und die neue Toilette montiert. Nun muss die Abwasserleitung so umgebaut werden, dass nicht nur das alte Klo dort abfließt, sondern auch das neue Klo unten im Bad und ebenso das in unserem Bad oben. Aber zuerst wird jetzt die letzte Wand verfliest, dann der Boden, und dann Waschbecken und Dusche montiert.

Vor unserem Küchenfenster haben wir ja einen Trompetenbaum (Catalpa), wie ich schon mal geschrieben habe. An seinen ansonsten noch recht kahlen Ästen hängen zur Zeit tausende lange Schoten, in denen die Samen sind. Davon habe ich ein paar neugierigerweise in Erde gesteckt, und schon nach ein paar Tagen erschienen lauter kleine Keimlinge. Oh oh. Was machen wir nun damit, wenn sie größer werden? Also wenn jemand hier mitliest, der zufällig im Besitz einer schönen Allee o.ä. ist und gerade Bedarf an ein paar Bäumchen hat, bitte melden. Sie werden kaum größer als 18 Meter :8:

Ein Jahr

Wer heute mal ganz unten auf diese Seite schaut, kann da lesen «Ausgewandert vor 1 Jahr». Ja, heute vor einem Jahr hatten wir gerade den Umzug geschafft – war das alles aufregend. Jetzt, ein Jahr später, ist es zwar immer noch recht chaotisch hier, aber wir haben einiges geschafft und sind zumindest um die Erfahrung reicher, dass alles immer viel länger dauert als eigentlich gedacht. (Weswegen wir auch keine genauen Zeitangaben mehr machen, wenn uns jemand fragt «Wann seid ihr denn damit fertig?») Wir fühlen uns sehr wohl in unserem neuen Zuhause («neu» kann man ja fast nicht mehr sagen) und tun unser Bestes, dass das auch noch lange so bleibt.

Sehr viel Neues gibt es nicht zu berichten. Wir husten noch immer vor uns hin. Die Decke im unteren Bad ist inzwischen fertig und auch so befestigt, dass sie dieses Mal nicht wieder runterkommt. Ein paar mehr Fliesen hängen, aber davon gibt es noch keine Fotos. Demnächst mehr.

Krankenlager

Am letzten Wochenende fing Leo an, heftig zu husten. Montag waren wir in Bordeaux, haben eine Großeinkaufstour gemacht und unseren Besuch vom Flughafen abgeholt. Dienstag hat Leo dann schlapp gemacht und lag fiebrig im Bett, Mittwoch ging es ihm wieder so einigermaßen, dafür hatte es mich dann erwischt, mit Fieber und im-Bett-liegen bis gestern. Auch meine Schwiegermutter blieb nicht unverschont, und unser Besuch ist gestern mit Fieber wieder zurückgeflogen. Einzig Brüno ist verschont geblieben. Jetzt geht es langsam wieder aufwärts, aber wir sind immer noch ziemlich schlapp, und wenn ich dieses hier geschrieben habe, lege ich mich wieder hin.

Die Zucchini schlagen wieder mal alle anderen ausgesäten Gemüsesorten um Längen. Sie sind schon so groß, dass sie bald raus aufs Feld können. Von den Tomaten sind einige der Aussaaten überhaupt nicht aufgegangen, was ziemlich blöd ist. Wir werden nun nochmal neue aussäen, aber damit sind wir dann natürlich ziemlich spät dran.

Wenn wir Glück haben, werden wir dieses Jahr zwei Nektarinen ernten können :smile:

Die Viecher vom Nachbarn sind doch immer wieder für ein Foto gut. Dies hier ist sein Truthahn. Ich glaube, ich habe vorher noch nie so einen in natura gesehen. Wenn er sich ärgert, kriegt er einen blauen Kopf und droht mit lauten Geräuschen, wobei das rote Geschwabbel um seinen Schnabel heftig hin- und herfliegt. Hier (Link zu YouTube) kann man sowas sehen, das ist aber nicht der Nachbarstruthahn, und das Video ist auch nicht von mir.

Hier auf dem Lande sieht man öfter mal schöne alte Autos, wie z.B. diese Déesse. So etwas könnte mir auch noch gefallen, aber vermutlich braucht man einen Lottogewinn, um so ein Auto technisch instandzuhalten. Oder aber eine Automechanikerausbildung.
Vor einiger Zeit haben wir einen 2CV gesehen, mit gelben Scheinwerfern und schwarzen Nummernschildern, also alt. Er fuhr auf den Parkplatz des Leclerc-Supermarkt, heraus stieg eine etwas hutzelige, kleine, alte Dame, und schlurfte zum Einkaufen. Das war irgendwie sehr süß.

Fliesen und etwas Natur

Das Bad unten hat inzwischen einige Fliesen an der Wand. Momentan ist Leo mit den zeitraubenden Dingen dort beschäftigt, wie Verstärkungen für die Aufhängungspunkte von Waschbecken und Spiegelschrank anzubringen etc.

Die zwei Hängeweiden im Garten werden grün. Sie sind die ersten, an denen neue Blätter zu sehen sind – und sie sind auch die Ausdauerndsten, denn sie haben im Herbst länger als alle anderen Bäume ihre Blätter behalten.

Letzte Woche war es so heiß, dass für den Mittagsschlaf der Sonnenschirm zum Einsatz kommen musste, da die Bäume noch kein Laub haben und somit keinen Sonnenschutz bieten.

Beim Rasenmähen der Wiese vor dem Haus hatte ich noch gedacht, das ist ja komisches dickes Gras, was hier wächst. Inzwischen sind diese Auswüchse aber wieder hochgeschossen. Wir haben einen davon rausgezogen und gesehen, dass es überhaupt kein Gras ist, sondern mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Porree. Es ist uns ziemlich schleierhaft, wie auf diese Wiese Porree kommt. Aber wie auch immer, wo er nun schonmal da ist, werden wir ihn wohl ausbuddeln und im Gemüsegarten wieder eingraben.

Hier ist das ausgegrabene Gewächs. Das daneben ist ganz offensichtlich Schnittlauch, der auch auf der Wiese zu finden ist, ohne dass das beabsichtigt war.

Da wir in absehbarer Zeit wohl nicht dazu kommen werden, unser richtiges Gewächshaus mit Fundament und allem Drum und Dran aufzubauen, haben wir zugegriffen, als wir dieses Angebot sahen. Ich habe es heute aufgebaut und Leo hat anschließend geholfen, die oberen Rohre zu befestigen und die Plane darüberzuziehen. Nun steht es an der Garagenwand und wird morgen befült werden. Einige der ausgesäten Pflanzen und Blumen sind in der einen Woche nach der Aussaat schon so hochgeschossen, dass sie bald in größere Töpfe gepflanzt werden müssen, da kommt uns dieses Gewächshaus gerade recht.