WmdedgT – März 2020

Es ist regnerisch, windig, kalt, ekelig, und es ist der 5. des Monats. Das ist traditionell der Tag, an dem Frau Brüllen die Bloggergemeinde fragt „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ Hier ist unser Tag:

Hühnerfütterung

Das Übliche am Morgen: Kaffee, Fütterung von Katzen, Hunden und Hühnern. Die Ara bekommt erstmal was aus der großen Schüssel, weil die anderen sie immer von den Futternäpfen wegscheuchen.

Streuselkuchen mit roten Beeren

Ich habe ein neues Kuchenrezept ausprobiert. Der Kuchen ist mir ein wenig zu bröselig, aber Leo findet ihn gut. Vor kurzem habe ich meiner uralten Rezeptesammlung ein neues Design verpasst, so dass die Seite jetzt auch mit Smartphones oder Tablets lesbar ist. Das letzte Rezept auf der Seite war von 2013! Ich werde jetzt alles, was ich so backe, dort ablegen, da ich in meiner Zettelsammlung immer ewig suchen muss, bis ich etwas wiederfinde. Das Rezept für den Brösel-Beerenkuchen ist da auch zu finden.

Alles unter Wasser

Währenddessen war Leo mit den Hunden unterwegs. Alles steht momentan unter Wasser; das Wetter könnte langsam mal etwas besser werden.

Zwischendurch in der Garage habe ich Brüno in seinem neuen Lieblingsschlafplatz gesehen:

Brüno schläft

Mittags gab es eine kleine Stärkung.

Mittagssnack

Anschließend hat sich Leo einen Mittagsschlaf verdient, und ich habe weitergelesen in dem Buch, das meine Schwester mir geschenkt hat, „Me“, die Autobiographie von Elton John. Ich bin sehr begeistert von dem Buch, es ist witzig und spannend und berührend. Ich bin ja ein bekennender Elton-John-Fan; eine meiner ersten Singles war Crocodile Rock. 1992 habe ich ihn mit einer damaligen Freundin im Bremer Weserstadion live gesehen, super Wetter, super Atmosphäre, unvergessen hinterher der Sekt in größeren Mengen auf dem Balkon unter den Sternen. Als Vorgruppe haben Crowded House gespielt, die ich bis dahin gar nicht kannte, sehr schön war das. Fast auf den Tag genau 10 Jahre später habe ich ihn dann mit Leo in der Festhalle in Frankfurt gesehen. Das war die Geschichte, als am Eingang die Kameras abgegeben werden sollten, was Leo auch tat, was mich kurzzeitig über Scheidung nachdenken ließ, denn natürlich hatten fast alle anderen ihre Kameras mit in den Saal genommen und fotografierten während des Konzerts ungeniert, woraufhin ich nochmal rausgegangen bin und dem Typen, der die abgegebenen Kameras bewacht hat, so lange was vorgeheult habe, bis er mir unsere Kamera wiedergegeben hat, die aber keine sonderlich gute Zoom-Qualität hatte, weshalb dieses hier dann noch das Beste aller meiner Fotos ist:

Das in der Mitte, klein und rosa, das ist Elton. Sieht man doch.

Später am Nachmittag habe ich die Hunde ins Auto gepackt, denn ich musste zur Tierärztin im Nachbarort, um was abzuholen. Als ich ankam, hat es geschüttet wie aus Eimern.

Anschließend sind wir noch ein kleines Stück weitergefahren zum Spazierengehen. Es regnete nicht mehr, und die Sonne kam sogar raus. Aber am Ende unseres Spaziergangs hat es schon wieder geregnet.

Der Wind hatte dort Bäume umgerissen. Es ist erstaunlich, dass so ein großer Baum so verhältnismäßig kurze Wurzeln hat. Kein Wunder, dass er umfällt.

Der Ort nennt sich „Quatre Moulins“, da dort vier alte Mühlen stehen. Hier sind zwei davon zu sehen – ist jetzt nicht sooo eine Attraktion, aber die Gegend ist sehr schön zum Laufen:

Zwei von vier Mühlen

Während wir unterwegs waren, hat Leo weiter das ehemalige Wohnzimmer seiner Mutter ausgeräumt. Wenn alles leer ist, müssen wir die Zimmer renovieren, aber das wird noch ein wenig dauern.

Und das war’s auch schon fast für heute. Nicht sehr spektakulär. Gleich gibt es Gemüsesuppe.

Ach ja, noch was. Ich hatte ja kürzlich Geburtstag. Aber ist es wirklich nötig, dass ich jetzt auf Spiegel online immer diese Werbung angezeigt bekomme:

Was soll das.

Ein neuer Abschnitt

Gerade habe ich Leo vom Flughafen in Bordeaux abgeholt. Er hat seine Mutter nach Deutschland gebracht; sie lebt nun dort in einem Pflegeheim, in der Nähe von Leos Schwester. Schon vor Monaten war klar, dass es hier so nicht weitergehen kann. Sie leidet zunehmend unter Demenz, die sich bei ihr unter anderem in einer Tag-Nacht-Umkehr äußert, das heißt: Sie will tagsüber ständig schlafen, versucht ins Bett zu gehen oder legt sich aufs Sofa; nachts steht sie dann irgendwann auf, manchmal schon um 22 Uhr, mal erst um halb vier morgens, zieht sich mehr oder weniger an und geistert durchs Haus. Wenn wir dann versucht haben, sie dazu zu bewegen, wieder ins Bett zu gehen, klappte das manchmal, manchmal aber auch nicht, und sie reagierte – ich nenne es mal: nicht freundlich. Nach dem Mittagessen, wenn sie von uns aus gerne einen Mittagsschlaf hätte machen können, legte sie sich zwar auch hin, oft aber nur für ein paar Minuten, stand wieder auf und war dann spätestens um 17 Uhr so müde, dass sie unbedingt ins Bett wollte. Und das wiederholte sich, jeden Tag aufs Neue, immer und immer wieder das Gleiche, immer wieder die gleichen Diskussionen bzw. Wortwechsel.

Und diese Sache mit dem ins-Bett-gehen ist nur ein Beispiel, nur eine von vielen täglich wiederkehrenden, zermürbenden Situationen.

Zum Glück hatten wir Unterstützung. Die « infirmières à domicile », also Krankenschwestern, die ins Haus kommen, sind hier in Frankreich zuständig für das, was in Deutschland die ambulanten Pflegedienste leisten. Hier in Cissac gibt es zwei solcher Pflegedienste. Der eine wird betrieben von drei Krankenschwestern, von denen jeden Morgen und jeden Abend eine zu Leos Mutter kam, zur “Grundpflege”. Das war für uns eine große Entlastung. Andererseits bedeutete es aber auch: Warten. Je nach Arbeitsanfall kamen sie mal um halb zehn vormittags, mal erst um viertel nach elf. Und abends mal um viertel nach sieben, mal um halb neun. Das meine ich jetzt nicht als Kritik, denn natürlich ist es in einem solchen Job völlig normal und nachvollziehbar, dass der Arbeitsablauf mit ca. 40 Patienten am Tag nicht zeitlich genau planbar ist und dass immer etwas dazwischen kommen kann und es Verzögerungen gibt. Und wir waren auch heilfroh, dass jeden Tag eine von ihnen kam, egal ob wochentags, sonntags oder zu Weihnachten. Trotzdem bedeutete das für uns: Warten, gezwungenermaßen unten in der Küche zu sein und dort etwas mehr oder weniger Sinnvolles zu tun, mal zwanzig Minuten, mal anderthalb Stunden. Das gleiche dann noch zwei mal wöchentlich um die Mittagszeit, wenn der Physiotherapeut kam. Oder die Friseurin. Oder die Fußpflege. …

Da wir Leos Mutter nicht alleine lassen konnten und daher einer von uns immer zu Hause sein musste, ist es Ewigkeiten her, dass Leo und ich mal gemeinsam etwas unternommen haben. Eine Ausnahme war der Nachmittag der Eröffnung des neuen Hundeclubs. Für den Nachmittag hatten wir eine Frau kontaktiert, deren Job es ist, bei solchen Gelegenheiten einzuspringen. Das Problem war, dass Leos Mutter ja kein Französisch spricht, und daher keine wirkliche Unterhaltung zwischen den beiden möglich war.

Wir könnten sicherlich ein Buch schreiben über all die teils unglaublichen täglichen Ereignisse, Sprüche, Reaktionen, Verhaltensweisen, doch das werden wir wohl nicht tun. Aber einen Titel für das Buch wüsste ich bereits: Ich würde es nennen “Heute heißt er Gustaf”. Denn die Hunde wurden ständig mit unterschiedlichen Namen angespochen, und Gaston hieß einmal Gustaf.

Es wird vermutlich ein “anderes Leben” werden, wenn wir jetzt wieder spontan sein können und nicht mehr starr nach der Uhr leben müssen. Einfach mal ans Meer fahren, weil das Wetter gerade so schön ist, einfach mal nach Bordeaux, weil wir Lust dazu haben, einfach mal ein gemeinsamer Spaziergang oder ganz simpel einfach mal zusammen einkaufen gehen. Mal schauen, wie uns das gelingt, oder ob wir Spontanität erstmal wieder lernen müssen 😊

Dass wir in letzter Zeit nur die täglich wiederkehrende Alltagsroutine hatten und nichts nennenswertes passiert ist, ist auch der Hauptgrund dafür, warum hier so wenig zu lesen war. Denn wer will schon ständig nur Fotos von Hühnern und Hunden sehen. Das wird sich nun hoffentlich auch wieder ändern.

Heute ist übrigens unser Hochzeitstag, vor 20 Jahren haben wir geheiratet. Wir haben bereits ein Glas Champagner getrunken und werden uns gleich das Essen schmecken lassen, das ich (!!) vorbereitet habe und das nun im Ofen brutzelt. Und dann werden wir das Leben genießen.

Kurze Meldung

Der Januar ist bald vorbei, und noch nicht ein einziges Mal in diesem Jahr gab es hier etwas zu lesen. Das geht ja gar nicht. Also hier wenigstens noch ein paar Januar-Fotos. Der Krokus auf dem Foto oben ist von heute; es ist zwar recht warm und die Vögel zwitschern schon wie verrückt, aber es regnet auch wieder sehr ausgiebig. Entsprechend sehen die Waldwege aus:

„Spazier-„Weg

Wenn’s mal grad nicht regnet, gibt es aber manchmal auch Gelegenheiten, meine Himmels-Kollektion vom November zu erweitern:

Vorletzte Woche war ich in Lesparre, um meine Nähmaschine zur Reparatur zu bringen. In der Stadt gibt es haufenweise streunende Katzen, und auch bereits Initiativen, diese zu sterilisieren, damit es nicht immer noch mehr werden. Wer jedenfalls Angst um den Lack seines Autos hat, sollte nicht unbedingt dort parken (auch an dem Tag war das Wetter nicht schlecht, wie man sieht):

Streuner

Aus Mangel an sonstigen spannenden Begebenheiten hier noch ein Foto der schönen Ara:

Araucana

Aber demnächst wird es wieder spannender.

WmdedgT – Dezember 2019

Heute ist der 5. Dezember, und traditionell fragt Frau Brüllen am 5. jedes Monats „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“. In diesem Monat sind wir mal wieder mit unserem Tagesablauf dabei.

Morgenkaffee

Den Kaffee zum Wachwerden gibt’s zur Zeit natürlich aus den Advents-Tassen.

Eierfund

Dann Frühstück für Hunde, Katzen und Hühner. Dass Hühner im Winter weniger Eier legen als im Sommer, ist wohl normal. Merkwürdig war nur, dass sie plötzlich so gut wie gar keine mehr gelegt haben – das glaubten wir zumindest. Aber nun hat Leo unter diversen Büschen und Sträuchern mehrere Eiernester gefunden. Dabei ist doch gar nicht Ostern. Ein Huhn legt immer noch anständig ihr Ei in das Pondoir am Stall, aber die anderen lassen sich jeden Tag einen neuen Legeort einfallen. Sind halt echte Freilandhühner.

Spazierweg

Anschließend sind Leo und die Hunde zum Vormittagsspaziergang aufgebrochen. Im Moment ist es kalt hier, aber sonnig. Im November hat es aber mordsmäßig geregnet, ohne Gummistiefel geht zur Zeit gar nichts. Das, was hier auf dem Foto zu sehen ist, ist kein Bach, sondern eigentlich ein Spazierweg. Die Hunde fanden es gut, und Leo musste am Rand entlang balancieren.

Im Krankenhaus

Ich war währenddessen in Lesparre im Krankenhaus und habe Leos Mutter besucht, die dort liegt, weil sie sich den Oberschenkelhals gebrochen hat. Irgendwie bleibt uns im Moment nichts erspart. Im Krankenhausflur steht ein verlorener Weihnachtsbaum, und das schiefe Schild passt gut in die Atmosphäre. (Es steht allerdings nicht drauf „Dies ist ein Weihnachtsbaum“ sondern „Radiologie Scanner“.)

Rettungshubschrauber

Als ich wieder dort wegfuhr, flog gerade der Rettungshubschrauber ab und hat das restliche Laub von den Bäumen gepustet.

Anschließend Kurzeinkauf. Die Bemühungen um Mehrsprachigkeit des Leclerc-Supermarktes in Lesparre sind legendär. Ich habe Leo heute zwei Tuben Schönheit mitgenommen, mal sehen, ob’s was nutzt.

Quilt

Nachmittags habe ich diese Reihe fertig genäht. Ich mache zur Zeit mit bei einem „Quilt-Along“, das ist eine Aktion, bei der viele Leute gleichzeitig den gleichen Quilt nähen. Wie der am Ende aussehen wird, weiß man noch nicht, da nur alle vier Wochen das Muster für die nächste Reihe veröffentlicht wird, und da er aus 12 Reihen bestehen wird, geht das Ganze bis nächstes Jahr im November. Es gibt für die TeilnehmerInnen (ca. 4500) eine Facebook-Gruppe, in der eigentlich ganz klar alles erklärt wird, was man wissen muss. Trotzdem kommen jeden Tag wieder und wieder die gleichen Fragen, es ist faszinierend. Außerdem habe ich meinen Instagram-Account entstaubt und nutze ihn nun, um dort meine „Fortschritte“ zu dokumentieren. Auch das ist faszinierend, wie viele Likes es dort gibt für ein paar zusammengenähte Stoffstreifen – das ist richtig gut fürs Ego 😂 Auch für die Ohren gibt es was, nämlich eine Spotify-Playlist, zusammengestellt aus den Musikvorlieben meiner Mit-QuilterInnen. Wobei mir die ein wenig zu arg gemischt ist für meinen Musikgeschmack. Aber ansonsten macht die Aktion Spaß.

Neue Frisur? Neues Kleid? Den Witz versteht wahrscheinlich keiner …

Dann war heute Hühnerstall-Reinigung fällig. Leo macht das jetzt mit Profi-Maske, damit er das ganze feine Sandzeug nicht einatmet und der Geruch erträglicher ist.

Sonne geht unter

Die Hunde und ich haben noch einen Abendspaziergang gemacht.

Anschließend habe ich nochmal meine geschäftliche Seite begutachtet, die ich nun endlich auf ein Design umgestellt habe, das auch auf Mobilgeräten gescheit aussieht. Wurde ja auch allerhöchste Zeit.

Gemüseeintopf

Gleich werden wir uns diesen köstlichen Gemüseeintopf schmecken lassen.

Gute Nacht.

Und dann gute Nacht.

Himmel

Das Wetter ist momentan sehr abwechslungsreich, und entsprechend abwechslungsreich sieht auch der Himmel aus. Mich fasziniert das immer sehr, und dementsprechend häufig fotografiere ich das 😊 Daher gibt es hier heute eine kleine, fast kommentarlose Auswahl aus meiner Himmels-Sammlung der letzten Tage. Nicht immer ist es mir gelungen, nach der Aufnahme des jeweiligen Fotos noch im Trockenen nach Hause zu kommen.

Mit Vollmond.
Heute abend.