Dieses Bad wird uns nochmal den letzten Nerv rauben. Zum Beispiel der Abfluss der Badewanne: Wir hatten ihn auf Dichtheit überprüft, als der Badewannenträger schon am Boden befestigt war, die Wanne aber noch nicht im Träger saß. Da war der Abfluss völlig dicht. Aber wenn wir die Wanne in den Träger gesetzt und den Abfluss angeschlossen haben, kam das Testwasser ständig aus den Schraubverbindungen des Siphons raus. Wahrscheinlich, weil beim Anschrauben des Abflusses das ganze ein wenig verkantete und unter Spannung saß. Deshalb hat Leo schließlich das bereits verklebte Abflussrohr abgesägt und mit einem flexiblen Rohr ersetzt, seitdem ist alles dicht.
Sicherheitshalber haben wir uns eine USB-Endoskopkamera bestellt, mit der man auch unzugängliche Stellen begutachten kann (hier schaut Leo gerade das Abwasserrohr unter dem Fußboden an). Das Teil ist ziemlich genial, das werden wir sicher noch des öfteren gebrauchen können. Wobei es leider nicht überall von Nutzen ist. Zum Beispiel nicht bei einem weiteren Problem mit Wasser: Als es Mitte der Woche regnete, hörten wir es hinter der Badewanne tropfen, und kurz darauf kam Wasser unter der Rigipswand vor dem Fenster herausgeflossen. Wer das noch nicht erlebt hat, kann mir einfach glauben, dass es kaum einen grässlicheren Anblick gibt als Wasser, das unter einer frischverkleideten Wand hergelaufen kommt, die auch bereits größtenteils verfliest ist. Glücklicherweise haben wir ums Fenster herum noch nicht gefliest und haben dann kurzentschlossen …
… in die schöne neue Wand ein Loch gesägt Durch das Loch hat Leo zuerst einen Aufnehmer unter das tropfende Wasser befördert, dann haben wir mithilfe einer langen Gartenharke mit gebogenem Ende einen aufgeschnittenen Kanister unter die Tropfstelle platziert – für einen Eimer ist hinter der Wand nicht genug Platz. Wer sich jetzt fragt, wieso es da überhaupt tropft, der steht mit seiner Frage nicht alleine da. Auch wir haben uns das gefragt. Die Antwort ist: weil es ums Dachfenster herum undicht war. Und warum wird es um ein Dachfenster herum plötzlich undicht, nachdem es dort mehr als anderthalb Jahre immer völlig dicht war? Laut Aussage der beiden Mitarbeiter von Herrn Billa, die gestern morgen zu Hilfe eilten und größere Mengen Dichstoff, Kleber und Blech um beide Dachfenster herum verteilt haben, arbeiten die Fenster im Laufe der Zeit und können dann schon mal undicht werden. Na super. Jedenfalls waren die Beiden zwei Stunden am Werk, und ich hoffe wirklich inständig, dass jetzt Schluss ist mit dem Reingeregne. Bis jetzt scheint noch kein Regen mehr durchgekommen zu sein, aber es regnet auch nicht sehr doll. Auf jeden Fall haben wir uns überlegt, dass wir das Loch, das jetzt in der Wand ist, nicht wieder richtig verschließen werden, sondern wir werden die Fliese darüber nur mit Silikon einsetzen, so dass wir sie zur Not wieder rausnehmen können, falls mal wieder ein Kanister hinter die Wand gestellt werden muss. Oder falls wir erst nachdem wir alles dichtgemacht haben feststellen, dass wir eine der Katzen hinter der Wand eingemauert haben.
So sieht es hinter der Wand aus, da sieht man auch den Super-Regenauffangkanister.
Aber wir lassen uns ja nicht unterkriegen. Wir waren fleißig: Die linke Wand im Bad ist jetzt ab der Tür komplett mit Gipskartonplatten verschlossen und fast schon komplett verspachtelt, außerdem sind die Fliesen an der Badewanne und um das Regal neben der Dusche angebracht, auch die anschließende Wand ist in der Länge des Podestes fast fertig verfliest.
Und zum Glück ist ja auch nicht immer alles nur blöd. Zum Beispiel fanden wir es sehr nett, als am Dienstag der Nachbar von gegenüber vor der Tür stand und uns einen großen Eimer Walnüsse geschenkt hat …
… von denen ein Teil heute zu einer wunderbar leckeren Walnusstarte wurde.
Anfang der Woche kamen wir uns vor wie bei Hitchcock. Von morgens bis nachmittags flogen tausende Stare bei uns im Garten und den benachbarten Grundstücken herum. Sie sammelten sich auf den Bäumen und flogen manchmal wie auf Kommando alle gleichzeitig los, um sich dann auf einem anderen Baum oder einer Wiese niederzulassen. Ich habe noch nie so eine Menge von Staren bzw. von Vögeln überhaupt auf einem Haufen gesehen. Und diesen Krach, den sie gemacht haben, kann man sich kaum vorstellen.
So langsam wird es richtig herbstlich. Die Blätter der Weinstöcke färben sich bunt, und seit gestern ist es novemberlich trübe draußen.
Und auch die Katzen wärmen sich wieder auf der Fensterbank die Bäuche. Da wir nur die eine Fensterbank haben, liegen sie beide zusammengequetscht, aber recht einträchtig die meiste Zeit da rum und schlafen. Katze müsste man sein.